Unterfamilie Oxytelinae Coleoptera - Staphylinidae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Innerhalb der Staphyliniden durch die Ausbildung von 8 gegenüber 7 Sterniten bei den anderen Unterfamilien ausgezeichnet. Während normalerweise von den ersten beiden Hinterleibsringen nur die Rückensegmente vorhanden sind, (sie befinden sich unter den Flügeldecken und sind nicht chitinisiert) und erst das 3. Rückensegment ein zugehöriges Bauchsegment (das 1. Sternit) hat, besitzt bei den Oxytelinae schon das 2. Rückensegment ein zugehöriges Sternit. Das 2. Sternit der Oxytelinae entspricht also dem 1. Sternit der übrigen Staphyliniden. (Nur bei der Gattung Syntomium ist das Sternit des 2. Bauchsegments rudimentär, so daß diese Gattung als ein Übergangsglied zu den Omaliinae angesehen werden muß.) Die Fühler sind unter einem Höcker oder einer Leiste am Seitenrand des Kopfes eingefügt. Der Kopf ist vorgestreckt und oft von der Breite des Halsschildes Das letzte Glied der Lippentaster ist normal gebildet. Vorderhüften konisch zapfenförmig vorragend; Mittelhüften genähert; Hinterhüften quer, nach hinten über das 1. Sternit nicht oder wenig vorragend. Trochanteren der Hinterbeine kurz, knapp ein Fünftel der Schenkellänge erreichend. Tarsen 3-gliedrig, seltener 5-gliedrig. Seitenrand des Hinterleibs mit deutlich separierter Dorsalfläche (ausgenommen Deleaster und Syntomium). Gestreckte (zylindrische oder abgeflachte) Formen überwiegen.
Die folgende Tabelle enthält nur die in Mitteleuropa vorkommenden Gattungen. Für eine systematische Tabelle aller Gattungen siehe

   ...Oxytelinae_Makranczy

 
#1 Seiten des Hinterleibs breit gerandet, die Randkante scharf, ohne abgesetzte Diskalfläche [Abb.1]. Tarsen 5-gliedrig

   ...2

OMALIINAE HLB
Abb.1
 
-- Seitenrand des Hinterleibs stumpf mit deutlicher Diskalfläche [Abb.2], die manchmal an die Seite gerückt ist. Im Zweifelsfall nicht metallisch oder bunt gefärbt.

   ...3

OXYTELINAE HLB
Abb.2
 
#2 Klein, 2-3 mm, gewölbt, metallisch gefärbt [Abb.3].

   ...Syntomium Curt.

SYNTOMIUM AENEUM
Abb.3
 
-- Größer, über 6 mm, flach, rötlichbraun gefärbt, mit schwarzem Kopf [Abb.4].

   ...Deleaster Er.

DELEAST
Abb.4
 
#3 Alle Beinpaare mit 5 deutlich sichtbaren Tarsengliedern oder scheinbar 5-4-4, wenn das erste Glied der hinteren Tarsen sehr klein ist. Arten > 4,5 mm.

   ...4

 
-- Anzahl der Tarsenglieder 2-5; bei 2- und 3-gliedrigen Tarsen sind die ersten 2-3 Tarsenglieder verkleinert und erscheinen als ein gemeinsames erstes Tarsenglied.

   ...5

 
#4 Oberseite ohne Grundbehaarung, schwarz, nur die Flügeldecken manchmal gelb, Halsschild oft mit paarweisen Eindrücken und gekerbtem Seitenrand [Abb.5].

   ...Coprophilus Latr.

Coprophilus striatulus
Abb.5
 
-- Oberseite behaart, gelbbraun; Halsschild ohne Eindrücke [Abb.6].

   ...Manda Blackw. 1952

MANDA MANDIBULARIS
Abb.6
 
#5 Vorder- und Mittelschienen außen bedornt, zu Grabbeinen umgestaltet

   ...6

 
-- Vorder- und Mittelbeine höchstens behaart, nicht in Grabbeine umgewandelt.

   ...11

 
#6 Körper schlank, fast fadenförmig, gelblich [Abb.7]. Meist unter 3 mm (aber bis 8 mm bei Arten aus dem Mittelmeergebiet). Mandibeln lang sichelförmig vorstehend. Tarsen 5-gliedrig mit verkleinerten Tarsengliedern 1-3, die als ein gemeinsames Tarsenglied erscheinen [Abb.8].

   ...Planeustomus duVal


PLANEUSTOMUS PALPALIS
Abb.7
PLANEUSTOMUS PALPALIS
Abb.8
-- Körper weniger gestreckt, meist dunkel. Mandibeln selten vorstehend. Tarsen meist 3-gliedrig

   ...7

 
#7 Halsschild und Flügeldecken mit längsrissiger Skulptur, Basalfurchen der Tergite 3-7 an den Seiten nach hinten gezogen, sogenannte Basolateralfurchen bildend [Abb.9].

   ...8

OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.9
 
-- Halsschild ohne Längsfalten und Längsrunzeln, Basalfurchen der Tergite 3-7 gerade.

   ...9

 
#8 Schildchen mit rhombischem Eindruck [Abb.10] [Abb.11], Tergit II (das 1. sichtbare) ebenfalls mit einer Basolateralfurche versehen [Abb.12], 1. Tarsenglied länger als Glied 2.. (Zwischen der Flügeldeckennaht und dem Nahtstreifen befindet sich ein glatter Zwischenraum)

   ...Oxytelus Gravenhorst

OXYTELUS SCH
Abb.10
OXYTELUS PICEUS
Abb.11
OXYTELUS TERG
Abb.12
 
-- Schildchen mit einem aus drei Teileindrücken bestehenden kleeblattförmigen Eindruck [Abb.13], Tergit II nur mit gerader Basalfurche [Abb.14], Tarsenglied 1 und 2 fast gleich lang. (Zwischen der Flügeldeckennaht und dem Nahtstreifen befindet sich ein glatter Zwischenraum oder der Zwischenraum zwischen der Flügeldeckennaht und dem Nahtstreifen durch eine dem Nahtstreifen parallel laufende Furche getrennt. Der Nahtstreifen erscheint also verdoppelt.)

   ...Anotylus Thomson 1859

ANOTYLUS SCH
Abb.13
ANOTYLUS TERG
Abb.14
#9 Oberseite kahl oder mit kaum sichtbarer Grundbehaarung. Halsschild mit einer Mittelfurche aber ohne seitliche Eindrücke [Abb.15]. Körper ± flach, Tarsen 3-gliedrig.

   ...Platystethus Mannh.

PLATYSTETHUS NITENS
Abb.15
 
-- Oberseite mit deutlicher Grundbehaarung, Wenn der Halsschild eine Mittelfurche besitzt, so ist der Körper zylindrisch gebaut

   ...10

 
#10 Körper flach, schwarz. Halsschild mit Längseindrücken, aber ohne Mittelfurche. Tarsen 3-gliedrig.

   ...Aploderus Steph.

 
-- Körper zylindrisch, Halsschild oft mit einer Mittellinie, aber ohne kräftige seitliche Eindrücke. Tarsen 3- oder 4-gliedrig.

   ...Bledius Leach in Samouelle, 1819

 
#11 Endglied der Kiefertaster gut entwickelt, pfriemförmig zugespitzt, mindestens so lang wie das vorletzte. Nahtecke der Flügeldecken kurz abgerundet oder rechtwinklig. Flügeldecken mit abgegrenzten Epipleuren. Tarsen 5-gliedrig, die ersten 3 Glieder verkleinert und wie ein gemeinsames Tarsenglied erscheinend.

   ...Ochthephilus Mulsant & Rey 1856
(=Ancyrophorus Kr.)

 
-- Endglied der Kiefertaster klein, eine oft kaum sichtbare nadelförmige Spitze bildend, äußerst klein oder fehlend.

   ...12

 
#12 Nahtecke der Flügeldecken rechtwinklig, Körper etwas gewölbt, Flügeldecken mit linienförmig abgesetzten Epipleuren. Halsschild oft mit seitlichen Längseindrücken oder einem hufeisenförmigen Eindruck an der Halsschildbasis, Tarsen 3- oder 5-gliedrig

   ...13

 
-- Nahtecke der Flügeldecken an der Spitze breit gerundet, keine Ecke bildend, weit klaffend und die Hautflügel dort freilassend. Flügeldecken ohne abgegrenzte Epipleuren. Tarsen 2-gliedrig.

   ...Thinobius Kiesw.

 
#13 Halsschild mit einem hufeisenförmigen Eindruck an der Basis, Körper meist breiter gebaut, Tarsen 5-gliedrig, die ersten 3 Glieder verkleinert und wie ein gemeinsames Tarsenglied erscheinend.

   ...Thinodromus Kraatz 1857

 
-- Halsschild mit seitlichen Längseindrücken [Abb.16], kleinen Grübchen oder glatt, Körper schlank, Tarsen 3-gliedrig.

   ...Carpelimus Leach in Samouelle, 1819

CARPELIMUS PUSILLUS
Abb.16
 
  Anotylus
Aploderus
Bledius
Carpelimus
Coprophilus
Deleaster
Manda
Ochthephilus
Oxytelinae_Makranczy
Oxytelus
Planeustomus
Platystethus
Syntomium
Thinobius
Thinodromus
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 11.06.2014
Letzte Aktualisierung: 12.08.2022 - 23:45:07
Mit Determin Version 4.2.123-1 von Arved Lompe
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