Gattung in ColKat anzeigen Gattung Oxytelus Gravenhorst Coleoptera - Staphylinidae - Oxytelinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Die Arten sind schwarz oder dunkel pechbraun mit sehr charakteristischer Skulptur der Oberseite, gelegentlich mit helleren Flügeldecken. Beine gelb, oft mit angedunkelten Schenkeln oder fast ganz schwarz. Der Körper ist parallel, etwas abgeflacht, der Kopf beim ♂ oft breiter, beim ♀ schmäler als der stets quere Halsschild. Dieser mit 3 Längseindrücken oder Furchen, deren Zwischenräume schwach gewölbt sind. Halsschild meist, Flügeldecken fast immer längsrissig skulptiert. Das Schildchen befindet sich in der Ruhelage unter dem Halsschild und liegt mit seiner Spitze zwischen dem abgeschnürten Basalteil der Flügeldecken Die Basalfurchen der Tergite sind an den Seiten im Bogen nach hinten gezogen. Die besitzen vielfach markante Auszeichnungen im Spitzen-Rand der letzten Sternite. Man findet die Arten oft in erheblicher Zahl vorzugsweise im Dünger oder im Boden unter Kot oder faulenden Pflanzenstoffen, gelegentlich auch in Säugetiernestern. Sie schwärmen regelmäßig an warmen Abenden. 5 Arten in Europa. Die 4 weiteren in der Fauna Europaea angeführten Arten sind als nomina dubia zu betrachten (Deutschland: atricapillus Nicolai, 1822; Großbritannien: consobrinus Stephens, 1834; Großbritannien: fuscipennis Stephens, 1834; Österreich pallipennis Grimmer, 1841).
#1 Augen groß, die ganze Seiten des Kopfes einnehmend. Fühler schlank, Glied 4 und 5 gleich gebildet, Endglied nicht breiter als lang, Vorderrand des Kopfes nicht aufgebogen. Pechbraun bis schwarz, Halsschildmitte und Flügeldecken oft bräunlichrot, Fühlerbasis rötlich, Beine gelb, Halsschild mit glattem Seitenrand , seine Punktur längsrunzelig verflossen. Flügeldecken hinter der Schulter mit einer Längsfalte, die innen von einer feinen Furche begrenzt ist. 3,5-4 mm.
: Sternit VIII [Abb.1]. Die Parameren von der Basis an frei stehend, gerundet nach außen gekrümmt [Abb.2] [Abb.3].
D: Überall häufig. Untergattung Epomotylus Thoms.

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OXYTELUS SCULPTUS
Abb.1
OXYTELUS SCULPTUS
Abb.2
OXYTELUS SCULPTUS-1
Abb.3
 
-- Entweder Arten mit kleineren Augen und gut entwickelten Schläfen oder mit großen Augen, dann aber das 4. Fühlerglied viel kleiner als das 5. [Abb.4] und der Vorderrand des Kopfes aufgebogen.

   ...1a

OXYTELUS MIGRATOR
Abb.4
 
#1a Fühler zur Spitze angedunkelt.

   ...1b

 
-- Fühler wie die Beine ganz rotgelb und dadurch von allen bei uns heimischen Arten verschieden. Pechschwarz, glänzend, Flügeldecken dunkel rotbraun, Hinterleib braun [Abb.5]. Die sehr großen Augen nehmen wie bei dem viel größeren sculptus die ganzen Kopfseiten ein. Hinterkopf vom Hals durch eine gerade Querfurche getrennt [Abb.4]. Fühler schlank, Glied 3 hinter der Mitte eingeschnürt, Glied 4 klein und rundlich, die Fühlerglieder vom 5. Glied an matt, Glied 5 wesentlich größer als Glied 4. Schildchen glatt, Kopf, Halsschild und Flügeldecken längsrissig skulpturiert. 2-2,7 mm. Unausgefärbte Stücke sind nicht selten.
♂: VIII Sternit [Abb.6], Aedoeagus [Abb.7].
D: Ost- und Südostasien; in Europa erstmals 1975 in Finnland, 1977 in Holstein festgestellt (Autokescher), heute wohl in ganz Mitteleuropa. Untergattung Oxytelus s.str.

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OXYTELUS MIGRATOR
Abb.5
OXYTELUS MIGRATOR
Abb.4
OXYTELUS MIGRATOR
Abb.6
OXYTELUS MIGRATOR
Abb.7
#1b 1. Fühlerglied gelb, vor der Spitze eingeschnürt [Abb.8]. Flügeldecken braungelb mit geschwärztem Nahtwinkel. Seiten des Halsschildes glattrandig. Vorderrand des Kopfschilds beim ♀ aufgebogen, beim ♂ Kopfschild niedergedrückt, am Vorderrand mit 2 stumpfen Ecken.

   ...2

OXYTELUS PICEUS
Abb.8
 
-- Fühlerbasis rötlichbraun oder rot, das 1. Fühlerglied vor der Spitze nicht eingeschnürt [Abb.9], Flügeldecken dunkler, Kopfschild einfach, in beiden Geschlechtern schwach gewölbt.

   ...3

OXYTELUS FULVIPES
Abb.9
 
#2 Augen klein, fein facettiert [Abb.10]. 3,8-5 mm [Abb.11] [Abb.12].
♀: Augen kaum länger als die Schläfen bis zur Halsabschnürung.
♂: Augen nur halb so lang wie die Schläfen; am Hinterkopf sind die Schläfen durch bogenförmige Furchen abgegrenzt, die in der Mitte weit voneinander getrennt sind; der Scheitel geht also ohne Absatz in den Hals über [Abb.13]. Sternit VII am Hinterrand mit 2 kleinen Höckern; Sternit VIII [Abb.14]. Aedoeagus [Abb.15] [Abb.16].
D: Verbreitet, im Norden ziemlich häufig, sonst selten. Untergattung Tanycraerus Thoms.

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OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.10
OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.11
OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.12
OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.13
OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.14
OXYTELUS LAQUEATUS-1
Abb.15
OXYTELUS LAQUEATUS
Abb.16
-- Augen groß, grob facettiert [Abb.17]. 4-5 mm. Habitus [Abb.18], [Abb.19].
♀: Augen fast die ganzen Kopfseiten einnehmend [Abb.8], die Schläfen ca. 1/3 so lang wie die Augen und flach. Spermatheka [Abb.20].
♂: Es kommen 2 verschiedene Kopfformen vor: a) Augen etwas länger als die stark entwickelten, backenförmigen Schläfen [Abb.21]; b) Augen etwas mehr als doppelt so lang wie die flach gewölbten Schläfen [Abb.22]. Sternit VII am Hinterrand in der Mitte trapezförmig vorgezogen [Abb.23]; Sternit VIII [Abb.24] [Abb.25]. Aedoeagus [Abb.26] [Abb.27].
B: Im Dünger, aber nicht häufig.
D: verbreitet, nach Westen seltener. Untergattung Oxytelus s.str.

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Anmerkung: Ganglbauer hat als Augen- beziehungsweise Schläfengröße des ♂ so angegeben: ". . .mit gerundeten, die halbe Augenlänge erreichenden Schläfen". Reitter hat in der Fauna Germanica eine andere Angabe gemacht: "Schläfen kurz, beim ♀ kaum 1/2 so lang, beim ♂ kaum ganz so lang als die Augen", die dann von den folgenden Bearbeitern übernommen oder unformuliert wurde; bei Lohse sind "die Schläfen knapp so lang wie die Augen" und bei Schülke die "Augen etwas länger als die Schläfen." Vermutlich ist die Augengröße beim ♂ recht variabel und im Extremfall kommen sogar Tiere vor, die einen kleinen Kopf mit großen Augen haben wie die ♀ [Abb.22]. Sie sind von ♀ am trapezförmig ausgezogenen Sternit VII zu unterscheiden [Abb.28]. Übergänge in der Kopfform habe ich bei meinem Material bisher nicht feststellen können.
OXYTELUS PICEUS
Abb.17
OXYTELUS PICEUS
Abb.18
OXYTELUS PICEUS
Abb.19
OXYTELUS PICEUS
Abb.8
OXYTELUS PICEUS
Abb.20
OXYTELUS PICEUS
Abb.21
OXYTELUS PICEUS
Abb.22
OXYTELUS PICEUS
Abb.23
OXYTELUS PICEUS
Abb.24
OXYTELUS PICEUS
Abb.25
OXYTELUS PICEUS
Abb.26
OXYTELUS PICEUS
Abb.27
OXYTELUS PICEUS
Abb.28
 
#3 Größer, sehr glänzend, schwarz mit rötlicher Fühlerbasis und rötlichen Beinen [Abb.29]. Die vorletzten Fühlerglieder nicht quer, Halsschild am Seitenrand undeutlich gekerbt [Abb.30], Punktur auf Kopf und Halsschild nur in geringem Maß runzelig verflossen, in der Mitte freistehend. 3,5-4,8 mm.
♂: VIII Sternit [Abb.31]. Aedoeagus [Abb.32].
B: Im ersten Frühjahr an feuchten Stellen in der Bodenstreu.
D: Im Norden ziemlich häufig, sonst seltener. Untergattung Oxytelus s.str.

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OXYTELUS FULVIPES
Abb.29
OXYTELUS FULVIPES
Abb.30
OXYTELUS FULVIPES
Abb.31
OXYTELUS FULVIPES
Abb.32
-- Kleiner, Fühler einfarbig braunrot, Schildchen mit 3 Eindrücken, vergleiche perrisi der Gattung

   ...Anotylus Thomson 1859

 
  fulvipes
laqueatus
migrator
piceus
sculptus
Anotylus
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Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 13.12.2023 - 09:48:00
Mit Determin (V4.2.247-11) von: Arved Lompe
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