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Gattung Planeustomus du Val |
Coleoptera - Staphylinidae - Oxytelinae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, L. Ganglbauer) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Matits, S.K. (1910): Neue Käfer aus Serbien. - Wien. Ent. Zeit. 29(4):141-142 Schülke, M. (2019): Zur Taxonomie und Verbreitung einiger westpaläarktischer Arten der Gattung Planeustomus Jacquelin du Val (Coleoptera, Staphylinidae, Oxytelinae) - Linzer biol. Beitr, 52(2): 1315-1324 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Schülke2019 Planeustomus.pdf |
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Tarsen 5-gliedrig mit verkleinerten Tarsengliedern 1-3, die als ein gemeinsames Tarsenglied erscheinen. Innerhalb der Oxytelinae durch fadenförmige Gestalt, helle Färbung und die langen vorragenden Mandibeln sehr ausgezeichnet. Der Kopf mit den vorgewölbten Augen größer und breiter als der schmale, nach hinten verengte Halsschild. Flügeldecken auf der Vorderhälfte mit unordentlichen Punktreihen. Die Gattung ist auf die palaearktische Region beschränkt und namentlich über das Mittelmeergebiet verbreitet. Die Arten leben an Sümpfen und graben wie die Bledien Gänge im versumpften Boden. Gegen Abend fliegen die Käfer herum. 10 Arten für Europa gemeldet; die Gattung bedarf dringend einer Revision. |
Über folgende Arten habe ich keine Informationen: Spanien, Italien. ...curtipennis (Fauvel, 1869) Italien. ...miles (Scriba, 1868) Kroatien. Beschreibung siehe >>>6 ...pancici Matits, 1910 Griechenland. ...rosti (Reitter, 1884) |
#1 |
Die Augen nur flach gewölbt, kaum vortretend [Abb.1]. ...2 |
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Die Augen stärker gewölbt, aus der Kopfwölbung deutlich vortretend [Abb.2]. Die Schläfen fast ganz von den Augen verdrängt. Das achte Fühlerglied kleiner als das siebente. ...3 |
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#2 |
Große Art: 7-8 mm. Die Augen wenig gewölbt, kaum vortretend, ihr Längsdurchmesser kürzer als die Schläfen. Das achte Fühlerglied nicht kleiner als das siebente. 7-8 mm. Mittelmeergebiet. ...cephalotes (Erichson, 1840) |
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Kleine Art: 2,3-2,5 mm. Flügeldecken kürzer als bei palpalis. Kopf relativ groß und dick. Habitus [Abb.3]. Spermatheka [Abb.4]. Westeuropäische Art, bisher aus Spanien, Frankreich, Belgien, Großbritannien und Deutschland (Rheinland-Pfalz, Bienwald; 3 Ex. im Autokescher) bekannt, sehr selten. ...flavicollis Fauvel, 1871 Flügeldecken so lang wie der Halsschild, an der Basis mit Spuren von Punktstreifen, hinten zerstreut und wenig tief punktiert. Dem palpalis nahe stehend, kleiner, schlanker und flacher, weniger matt. Gelb, die Fühler mit Ausnahme der zwei ersten Glieder und die Flügeldecken hell rostrot, das Abdomen braun. Der Kopf mit viel kleineren Augen, spärlicher punktiert. Die Fühler kürzer, mit stärker queren Gliedern. Der Halsschild in der Mitte mit zwei sehr undeutlichen oder erloschenen, spärlich punktierten Punktreihen. Die Flügeldecken kürzer als bei palpalis, so lang wie der Halsschild, an der Basis nur mit Spuren von Punktstreifen, hinten mit zerstreuten, wenig tiefen Punkten, ohne deutlichen Nahtstreifen. Das Abdomen nach hinten mehr erweitert als bei palpalis. |
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#3 |
Größer: 3-5,5 mm. ...4 |
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Kleiner: 1,6-2,5 mm. ...5 |
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#4 |
Glänzend rötlichgelb, der Kopf mit Ausnahme des Mundes pechschwarz oder pechbraun. Der Kopf mit großen, stark gewölbten, fast die ganze Schläfenregion einnehmenden Augen. Der Halsschild vorn fast so breit wie lang, nach hinten geradlinig verengt, mit groben und tiefen Punkten etwas ungleichmäßig besetzt, in der Mitte mit zwei tiefen, nach vorn und hinten verkürzten, im Grunde grob punktierten Längsfurchen, dazwischen mit breiter, glatter Mittelrippe. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, grob und dicht, auf der vorderen Partie des Rückens, namentlich gegen die Seiten weniger dicht und in mehr oder minder regelmäßigen Reihen punktiert, an der Naht mit einer, an den Seiten mit zwei regelmäßigen, vertieften Punktreihen. Das Abdomen chagriniert, matt glänzend, sehr fein und weitläufig punktiert. Aedoeagus [Abb.5]. 4,5-5,5 mm. Südosteuropa bis Ungarn und Slowakei, Polen. ...heydeni (Eppelsheim, 1884) |
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In der Augenbildung mit heydeni übereinstimmend, viel kleiner, glänzend, pechbraun, der Halsschild und die vorderen Abdominalsegmente rotbraun, die Flügeldecken braungelb, die Wurzel der Fühler und die Beine gelb. Der Kopf zeigt einzelne tiefe Punkte, welche auf der Mitte der Stirn zwei Schrägreihen bilden. Der Halsschild etwas länger als breit, nach hinten verengt, auf der Scheibe mit zwei leicht vertieften Reihen ziemlich dicht gestellter, starker Punkte, dazwischen glatt, außerhalb derselben weitläufig punktiert. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild, in leicht vertieften Längsreihen punktiert. 3-4 mm. Dalmatien, Siebenbürgen, Südrußland, Frankreich, Spanien. ...kahrii (Kraatz, 1857) |
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#5 |
Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild, in vertieften Längsreihen punktiert [Abb.6]. Augen kürzer, mit kurzen, aber deutlich ausgebildeten Schläfen [Abb.2]. Oberseite schwach glänzend, kräftig, aber weitläufig und seicht punktiert. Rötlichgelb bis rötlichbraun, Kopf und Hinterleib bis zur Spitze pechbraun. Flügeldecken sehr gestreckt, etwa so lang wie Kopf und Halsschild zusammen. Beine und Fühlerbasis gelb, Fühler mit 5 größeren angedunkelten Endgliedern. Aedoeagus [Abb.7]; Spermatheka [Abb.8]. 2-2,5 mm. Lebt wie Acrognathus und oft mit diesem gemeinsam. Im Osten häufiger als im westlichen Mitteleuropa. ...palpalis (Er., 1839) |
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Dem palpalis äußerst ähnlich, jedoch etwas kürzer, deutlich schmäler, kaum erkennbar chagriniert und daher glänzender. Das dritte Fühlerglied viel kürzer und feiner als das zweite. Der Halsschild deutlich um ein Drittel länger als breit, daher gestreckter als bei palpalis, nach hinten schwächer verengt, an den Seiten noch sparsamer punktiert. 1,6 mm. Griechenland, Italien, Spanien. ...elegantulus (Kraatz, 1857) |
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#6 |
Im äußeren Aussehen sowie in der Färbung und Skulptur von Kopf und Halsschild stimmt dieser Käfer mit dem Planeustomus palpalis Erichs. überein (sowie derselbe bei Ganglbauer : „Die Käfer von Mitteleuropa", II. Bd., S. 673, beschrieben ist) ; er unterscheidet sich aber spezifisch von demselben durch folgende Merkmale: Der Kopf ist mehr glänzend und nur die Halspartie hinter den Schläfen (bei starker, etwa 20-facher Vergrößerung) chagriniert. Der Halsschild ist kaum länger als am Vorderrande breit, kaum chagriniert (unter starker Vergrößerung nur undeutlich). Der Hauptunterschied besteht aber in dem Größenverhältnisse der Fühlerglieder, besonders des zweiten und dritten Gliedes. Das zweite Glied ist nämlich viel dicker und etwas länger als das dritte ; auch ist das achte .Glied nur wenig kürzer als das siebente. Von dem ebenso nahe verwandten P. elegantulus Kraatz (Ganglbauer S. 674) unterscheidet sich diese neue Species durch bedeutendere fast doppelte Größe, durch kürzeren Halsschild und kürzeres zweites Glied der Fühler. Der Käfer wurde bei Nisch am Abend im Fluge gefangen, und zwar in zwei Exemplaren, von welchen eines 2,5 mm, das zweite gegen 3 mm groß ist. ...pancici Matits, 1910
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cephalotes curtipennis elegantulus flavicollis heydeni kahrii |
miles palpalis pancici pancici rosti |
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Erstellt am: 12.06.2013 Letzte Aktualisierung: 24.03.2021 - 14:06:03 Version: 3.6.3 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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