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Familiengruppe Heteromera und andere mit der Tarsenformel 5-5-4 |
Coleoptera - Polyphaga |
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Von Arved Lompe (n. Z. Kaszab) |
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♂ und ♀ mit 5-5-4 Tarsengliedern. Die Heteromera bilden anhand dieses Tarsenschemas eine leicht zu erkennende und gut abgegrenzte Gruppe von Käferfamilien die sich ansonsten in Körperbau und Lebensweise sehr unterscheiden. Das Tarsenschema 5-5-4 kommt - oft nur bei einem Geschlecht - auch in anderen Verwandschaftsgruppen vor die, soweit sie nicht vorher ausgewiesen wurden, in diesem Schlüssel ebenfalls berücksichtigt sind. Die Verwandschftsgruppe ist dann in Klammern angegeben. - Die Heteromera bzw. Tenebrionidae sind neu gegliedert worden; zum Teil wird hier noch die alte Aufteilung in Familien beibehalten. |
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#1 |
Mit zusätzlichem kleinem Segment hinter dem Pygidium (Aftersegment). Fühlerkeule geknopft 2-gliedrig oder nur 1 geringeltes Endglied [Abb.1] [Abb.2] [Abb.3]. ...Monotomidae |
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Ohne Aftersegment. Fühler anders. ...3 |
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#3 |
Fühler mit deutlich abgesetzter Keule. ...3a |
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Fühler ohne deutlich abgesetzte Keule, höchstens allmählich verdickt [Abb.7], zuweilen gesägt oder gekämmt. ...7 |
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#3a |
Fühler mit deutlich abgesetzter 4-gliedriger Keule [Abb.4]. ...Tetratomidae |
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Fühler mit 3- oder 5-, selten 2-gliedriger Keule [Abb.3] [Abb.5] und [Abb.6] ...4 |
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#4 |
Fühler 10-gliedrig [Abb.8] (Clavicorna). ♂ der ...Sphindidae |
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Fühler 11-gliedrig. ...5 |
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#5 |
Flügeldecken ± rundlich, gestreckt oval bis halbkugelig gewölbt. Fühler 5- oder 3-gliedrig gekeult, im ersteren Fall das 2. Keulenglied kleiner als die umgebenden [Abb.6]. Meist 6 Abdominalsternite sichtbar [Abb.9]. (Staphylinoidea) ...Leiodidae |
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Flügeldecken und Körper länglich. Fühlerkeule 5-gliedrig, aber nur die letzten 3 Glieder stärker vergrößert, daher auf den ersten Blick 3gliedrig erscheinend. Vorderhüfthöhlen hinten offen [Abb.10]. Nur 1 sehr seltene Art von etwa 1 cm Länge [Abb.11]. ...Boridae |
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Flügeldecken und Körper länglich, gestreckt. Fühlerkeule meist 3-, selten 2-gliedrig [Abb.5] [Abb.3] Hierher ♂ der zur Familiengruppe Clavicornia gehörende Arten. ...6 |
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#6 |
Die Epimeren der Mittelbrust erreichen die Hüfthöhlen nicht [Abb.12]. Fühler mit lockerer 3gliedriger Keule [Abb.13]. (Clavicornia). ♂ einiger Gattungen der ...Cryptophagidae |
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Die Epimeren der Mittelbrust reichen bis zu den Hüfthöhlen [Abb.14]. Fühler manchmal mit knopfförmiger Keule [Abb.3]. (Clavicornia). ♂ der ...Cucujidae_FHL |
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#7 |
Seitenrand des Kopfes vor den Augen deutlich vortretend und die Fühlerwurzel überragend; dadurch die Augen ± stark eingeengt, mitunter bis zur völligen Teilung. Fühler zum Ende oft allmählich verdickt [Abb.7]. Vorderhüfthöhlen hinten geschlossen [Abb.15]. - Eine außerordentlich vielgestaltige Familie deren Vertreter oft Arten aus anderen Familien zum Verwechseln ähnlich sind, besonders im Süden. An der Wangen- und Fühlerbildung sowie der Tarsenformel aber immer sicher zu erkennen.. ...Tenebrionidae Latreille, 1802 |
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Wangen nicht über die Fühlerwurzel vortretend, Augen nicht eingeengt, Fühler of schnurförmig. ...8 |
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#8 |
Vorderhüfthöhlen hinten geschlossen [Abb.15]. ...9 |
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Vorderhüfthöhlen hinten offen [Abb.10]. ...11 Arten, bei denen die Hüfthöhlen geschlossend sind, was aber erst nach Herauspräparieren der Hüften sichtbar ist (Abderaund andere) werden doppelt berücksichtigt. |
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#9 |
Klauen unterseits fein kammzähnig [Abb.16]; Zähnelung manchmal sehr fein [Abb.17], also bei 40-facher Vergrößerung beurteilen. Früher Familie Alleculidae, neuerdings Familie Tenebrionidae, Unterfamilie ...Alleculinae Laporte, 1840 |
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Klauen nicht kammartig gezähnt, zuweilen mit einzelnen zahnförmigen oder lappigen Anhängen oder gespalten [Abb.18] ...10 |
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#10 |
Unter 3 mm, Flügeldecken fein und reihig behaart. 1. Fühlerglied so lang wie 2 und 3 zusammen [Abb.19]. (Clavicornia, Cucujidae) ...Psammoecus Latreille, 1829 |
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Um 10 mm. Oberseite lang und dicht behaart [Abb.20], Kopf: [Abb.21], 1. Fühlerglied kürzer als das 3.. Früher Familie Lagriidae, neuerdings Familie Tenebrionidae, Unterfamilie Lagriinae, Subtribus ...Lagriina Latreille, 1825 (1820) |
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Anders. Hierher Arten, bei denen die Hüfthöhlen geschlossend sind, was aber erst nach Herauspräparieren der Hüften sichtbar ist (Abderaund andere). ...11 |
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#11 |
Körper seitlich zusammengedrückt und das Abdomen in eine scharfe Spitze auslaufend ('Stachel'). Kopf im Bereich des Augenhinterrandes scharfkantig verengt und dicht am Halsschild anliegend. Hinter den Augen meist ohne Schläfen [Abb.22]. ...Mordellidae |
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Hinterleibsende ohne langen 'Stachel'. ...12 |
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#12 |
Halsschildseitenrand wenigstens vor der Basis scharf, zuweilen gezähnt. ...13 |
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Halsschild ohne scharfen Seitenrand, die Oberfläche geht an der Seite überall ohne Randkante in die Unterseite über. ...18 |
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#13 |
Fühler gekämmt oder gesägt [Abb.23], Körper seitlich zusammengedrückt [Abb.24]. ...Rhipiphoridae (=Ripiphoridae) |
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Fühler schnurförmig, Körper nicht seitlich zusammengedrückt. ...14 |
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#14 |
Kopf mit den Mundteilen gerade nach vorn gestreckt. ...15 |
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Kopf (in natürlicher Stellung) geneigt mit nach unten zeigenden Mundwerkzeugen. ...17 |
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#15 |
Körper stark abgeflacht [Abb.25]. ...Cucujidae_FHL |
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Körper nicht auffallend flach. (♂) der ...Cryptophagidae |
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#17 |
Kopf hinten abrupt verengt, gestielt [Abb.26] [Abb.27]. Habitus [Abb.28] [Abb.29]. ...Scraptiidae (einschließlich der früher zu den Mordellidae gestellten Anaspidinae) |
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Kopf gerundet verengt, ohne stielförmigen Hals. ...17a |
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#17a |
Vorderhüften in der Mitte durch einen schmalen Fortsatz der Vorderbrust getrennt [Abb.30]. Enddornen der Hinterschienen nicht länger als die Schienen selbst. ...Tetratomidae |
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Entweder die Hinterschienen mit sehr langen Enddornen, die so lang wie oder länger als die Schienen selbst sind und die Mitte des 1. Tarsenglieds überragen, oder die Vorderhüften in der Mitte einander berührend, durch den Fortsatz der Vorderbrust nicht getrennt [Abb.31]. ...Melandryidae |
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#18 |
Kopf ohne stielförmigen Hals, nach hinten wenig verengt. ...19 |
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Kopf zum stielförmigem Hals stark verengt. ...21 |
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#19 |
Fühler meist schnurförmig, selten gesägt; mindestens halb so lang wie der Körper. Flügeldecken weich [Abb.32]. ...Oedemeridae |
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Fühler kürzer, höchstens halb so lang wie der Körper. Flügeldecken nicht auffallend weich. ...Pythidae |
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#21 |
Vorletztes Tarsenglied sehr klein, das 1. deutlich länger als die übrigen zusammen, besonders an den Hinterbeinen [Abb.33]. Nur sehr kleine Käfer unter 3 mm. ...Aderidae |
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Vorletztes Tarsenglied wenig kürzer als das vorhergehende, das 1. nicht länger als die übrigen zusammen [Abb.34]. Ähnlich klein oder größer. ...22 |
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#22 |
Unter 6 mm. Klauen einfach, ohne Zahn. Kopf sehr deutlich gestielt [Abb.35]. Halsschild zuweilen mit nach vorn gerichtetem Horn. ...Anthicidae |
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Über 6 mm. Klauen mit Zahn oder anderen Auszeichnungen ...23 |
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#23 |
Oberseite leuchtend rot bis gelbrot, höchstens mit schwarzem Kopf, Flügeldecken nach hinten erweitert. Die Fühler der ♂ gekämmt, die der ♀ gesägt [Abb.36]. ...Pyrochroidae |
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Oberseite anders gefärbt. Fühler schnurförmig oder sehr stark unregelmäßig. Flügeldecken oft verkürzt (diese Arten wurden aber schon an anderer Stelle abgetrennt) [Abb.37]. Fühler schnurförmig oder unregelmäßig [Abb.38] [Abb.39]. ...Meloidae
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Aderidae Alleculinae Anthicidae Boridae Cryptophagidae Cucujidae_FHL Lagriina Leiodidae Melandryidae Meloidae |
Monotomidae Mordellidae Oedemeridae Psammoecus Pyrochroidae Pythidae Rhipiphoridae Scraptiidae Sphindidae Tenebrionidae Tetratomidae |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 04.12.2023 - 16:34:23 Mit Determin (V4.2.247-3) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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