Familie Leiodidae Coleoptera
  Von Arved Lompe (n. div. Autoren) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Kleine bis mittelgroße (1,3-7 mm), rundlich ovale, ziemlich gewölbte Käfer von hellbrauner bis schwarzer Farbe, deren Gattungen in den Tarsenzahlen außerordentlich variieren (5-5-5, 5-5-4, 5-4-4, 4-4-4, 4-3-3 und 3-3-3), wobei sie auch noch bei den Geschlechtern verschieden sein können. Aus diesem Grunde ist die Tarsenbildung für die Familiencharakteristik nicht geeignet. Kopfschild nicht oder nur fein durch eine halbkreisförmige Linie abgesetzt. Die Fühler haben eine 3-, 4- oder 5-gliedrige Keule, bei der das 8. Fühlerglied oft deutlich kleiner ist als die umgebenden. Die Hüften sind gleichfalls verschieden gestaltet, die Vorderhüften mit Trochantinus, die Hinterhüften quer und genähert. Von den Bauchsterniten können 5 oder 6 sichtbar sein. Einheitlich sind alle Leiodidae Pilzfresser an Myzelien oder deren Fruchtkörpern, die beiden Tribus unterscheiden sich aber insofern, als die Leiodini an unterirdischen Pilzen leben und Grabbeine haben, wogegen die Agathidiini keine Grabbeine besitzen, weil sie an niederen und höheren Pilzen vorkommen, die oberflächlich, allenfalls unter Rinden wachsen. Von einigen Autoren werden auch die Cholevidae >>>Colonidae, und Platypsyllidae (Leptinidae ) neben den Leiodinae als Unterfamilie der Leiodidae betrachtet; hier werden nur die Leiodinae s.str als Familie Leiodidae betrachtet.  
#1 Alle Schienen ohne dorsale Längsleisten, außen kräftig bedornt, nur bei der Gattung Triarthron ziemlich fein bedornt (Grabbeine). Kopf unterseits ohne Fühlerfurchen. Leiodini

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-- Alle Schienen mit 2 feinen dorsalen Längsleisten, von denen eine manchmal unvollständig ist, meist nur fein bedornt (keine Grabbeine). Kopf unterseits mit Fühlerfurchen. Agathidiini

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#2 Halsschildbasis deutlich gerandet

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-- Halsschildbasis ungerandet.

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#3 Fühlerkeule 3-gliedrig, groß [Abb.1].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Triarthron Schm.


TRIARTHRON MAERKELII
Abb.1
 
-- Fühlerkeule 5-gliedrig, 2. Glied klein.

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#2a Flügeldeckenepipleuren, -Seitenrand und der Zwischenraum darüber deutlich bewimpert. Oberkiefer weniger gebogen und stärker vorstehend. Fühler kurz. Kopf, Halsschild und Flügeldecken grob punktiert. ♂: Hinterschienen gebogen und gegen das Ende verbreitert. (Trichohydnobius Vogt 1961 )

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Sogda Lopatin, 1961


 
-- Flügeldeckenepipleuren und -Seitenrand nicht bewimpert. Oberkiefer stärker gebogen, der rechte 2-spitzig oder breit abgestumpft [Abb.2].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Hydnobius Schmdt, 1841


HYDNOBIUS PUNCTATUS
Abb.2
 
#4 Fühler deutlich 11-gliedrig.

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-- Fühler scheinbar 10-gliedrig, da sich das dünne, scheibenförmige 8. Glied meist so an das 7. oder 9. anlegt, daß es kaum sichtbar ist [Abb.3].

   ...3a


LIOCYRTUSA MINUTA
Abb.3
 
#3a 8. Fühlerglied dünn, scheibenförmig, aber deutlich sichtbar. Kopfunterseite ohne Fühlerfurchen, höchstens mit einer flachen Mulde neben den Augen [Abb.4]. Von Leiodes außerdem durch den fehlenden Mittelbrustkiel zu unterscheiden.

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Liocyrtusa Daffner, 1982


LIOCYRTUSA VITTATA
Abb.4
 
-- 8. Fühlerglied rudimentär, nicht sichtbar, Kopfunterseite mit deutlichen Fühlerfurchen [Abb.5].

   ...3b


CYRTUSA SUBTESTACEA
Abb.5
 
#3b Alle Schienen schmal, Außenkanten der Hinterschienen unbedornt. Habitus [Abb.6].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Cyrtusa Er., 1845


CYRTUSA SUBTESTACEA
Abb.6
 
-- Mittel- und Hinterschienen schaufelartig erweitert, Außenkanten der Hinterschienen stark abstehend bedornt [Abb.7].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Zeadolopus Broun, 1903


ZEADOLOPUS LATIPES
Abb.7
 
#5 Fühlerkeule 5-gliedrig, das 2. Glied klein

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= Fühlerkeule scheinbar 3-gliedrig, da das 7. Fühlerglied (1. Keulen-Glied) zwar etwas länger, aber kaum breiter ist als das 8. und daher nicht als Keulenglied wirkt [Abb.8]. Die Flügeldecken mit fein querrissiger Skulptur. Habitus [Abb.9].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Colenis Er.


COLENIS IMMUNDA
Abb.8
COLENIS IMMUNDA
Abb.9
 
-- Fühlerkeule 3-gliedrig, sehr groß, so lang wie die übrigen Fühlerglieder zusammen.

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Xanthosphaera Fairemaire 1859


 
#6 Schläfen hinter den Augen verengt. (Liodes Latr.)

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Leiodes Latreille, 1797


 
-- Schläfen parallel, nicht verengt.

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Agaricophagus Schm.


 
#7 Am Halsschild sind Hinterwinkel deutlich erkennbar [Abb.10], die manchmal sehr stark abgerundet sein können. Die Fühlerkeule ist 3-, 4- oder 5-gliedrig.

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ANISOTOMA CASTANEA
Abb.10
 
-- Der Halsschildseitenrand ist mit dem Hinterrand in einer Flucht verrundet, Hinterwinkel fehlen vollkommen [Abb.11]. Fühler mit 3-gliedriger Keule. Flügeldecken ohne Punktreihen, ein vertiefter Nahtstreif, der nach vorne zu erlischt, ist meist vorhanden, kann aber auch fehlen. Die Käfer haben zumeist Kugelvermögen.

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Agathidium Panz.


AGATHIDIUM LAEVIGATUM
Abb.11
 
#8 Von oben betrachtet bildet die Umrißlinie der seitlich stark vorstehenden Augen an ihrem Hinterrand mit der Umrißlinie des Hinterkopfes keinen Knick [Abb.12].

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ANISOTOMA K
Abb.12
 
-- Die Umrißlinie der schrägstehenden Augen bildet an deren Hinterrand mit jener des Hinterkopfes einen deutlichen Winkel [Abb.13] [Abb.14].

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AMPHCYLLIS K
Abb.13
CYRTOPLASTUS SERIEPUNCTATUS
Abb.14
 
#9 Fühler normal, wenig asymmetrisch, mit unterbrochen 5-gliedriger Keule, Glied 4-8 ohne seitliche Fortsätze. Tarsenzahlen der ♀ 5-4-4 oder 4-4-4.

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Anisotoma Panzer, 1797


 
-- Fühler sehr asymmetrisch, die kurzen Glieder 4-8 mit zahnförmigen, nach innen gerichteten Fortsätzen [Abb.15]. Tarsenzahlen des ♀ 4-4-4.

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Liodopria Rtt.


LIODOPRIA SERRICORNIS
Abb.15
 
#10 Fühlerkeule 4-gliedrig [Abb.16], das 8 Glied deutlich größer als das 7.. Tarsenzahlen des ♀ 4-4-4. Habitus [Abb.17].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Amphicyllis Erichson, 1845


AMPHICYLLIS GLOBUS
Abb.16
AMPHICYLLIS GLOBUS
Abb.17
 
-- Fühlerkeule 3-gliedrig [Abb.14], das 8. Fühlerglied sehr kurz, einen Übergang zur Keule bildend, wenig größer als das 7.. Tarsenzahlen des ♀ 4-4-4. Habitus [Abb.18].

Taxon in Wikipedia anzeigen   ...Cyrtoplastus Rtt.




CYRTOPLASTUS SERIEPUNCTATUS
Abb.14
CYRTOPLASTUS SERIEPUNCTATUS
Abb.18
 
  Agaricophagus
Agathidium
Amphicyllis
Anisotoma
Colenis
Cyrtoplastus
Cyrtusa
Hydnobius
Leiodes
Liocyrtusa
Liodopria
Sogda
Triarthron
Xanthosphaera
Zeadolopus
     Creative Commons Lizenzvertrag  Erstellt am: 29.10.2007
Letzte Aktualisierung: 20.04.2025 - 18:12:34
Mit Determin (V4.2.371-1) von: Arved Lompe
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