Gattung: Hydnobius Schm. Coleoptera - Leiodidae
  Von Arved Lompe (n. A. v.Peez, H. Daffner)
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Strand, A. (1944): Die nordischen Arten der Gattung Hydnobius. - Norsk Ent. Tidsskrift, 7:74-79.
Vogt, H. (1961): Die mittel- und nordeuropäischen Arten der Gattung Hydnobius Schm. - Ent.Bl., 57(3).
Daffner, H. (1983 ): Revision der paläarktischen Arten der Tribus Leiodini Leach (Coleoptera, Leiodidae) - Folia Entomologica Hungarica (Series nova), 44(2):9-163 Private Datei: c:\_f\taxa\coleo\scans\Daffner1983 Leiodidae.tif
  Fühlerkeule mit 5 Gliedern, von denen das 2. wesentlich kürzer und schmaler als das 1. und 3. ist. Die Arten sind langoval und haben eine deutlich gerandete Halsschildbasis. Die Punkte in den Reihen und auf den Zwischenräumen der Flügeldecken sind oft durch feine Querrisse verbunden, die aber bei einigen Arten fehlen. Alle Tarsen 5-gliedrig. Die ♂♂ sind an den Zähnen der Außenkante der Hinterschenkel und oft durch breiteren Kopf zu erkennen.  
#1 Punkte der Flügeldecken überall durch feine Querrisse verbunden

   ...3

 
-- Flügeldecken ohne Querrisse zwischen den Punkten, oder solche nur an den Seiten oder auf dem hinteren Teil der Scheibe

   ...5

 
#3 Flügeldecken sehr fein punktiert, Punkte auf der vorderen Hälfte kleiner als ihr Querabstand. Fühlerkeule rötlichgelb, sehr schmal, 9. und 10. Glied nur doppelt so breit wie die Geisselglieder. (Aedoeagus [Abb.1]). Ausgefärbt rotbraun, mit helleren Fühlern, Schienen und Tarsen. 1,4-1,8 mm. Fliegt früh. Anfang VlI-Mitte IX. Im ganzen Gebiet sehr selten. (strigosus Schm.)

   ...latifrons (Curt., 1840)


HYDNOBIUS LATIFRONS.GIF
Abb.1
 
-- Punktierung der Flügeldecken stärker, seitliche Abstände der Punkte kleiner als ihr Durchmesser, Querstreifung vorne verstärkt. Fühlerkeule meist dunkel

   ...4

 
#4 Größer, Halsschild von der Seite gesehen nur flach gerundet, in der Mitte der Seite oft etwas winkelig, Hinterwinkel scharf ausgeprägt (von allen Arten unseres Gebietes hat diese die deutlichsten Hinterwinkeln). Hintertarsen kurz, Verhältnis Hinterschienen-: Hintertarsenlänge = 1,4-1,6:1. Beim ♂ ist der Zahn an den Hinterschenkeln schmal. Hell bis dunkel rotbraun, Kopf etwas, Fühlerkeule meist viel dunkler, Beine hellbraun. Aedoeagus: [Abb.2]. 2,4- 2,8 mm. Im gesamten Alpenraum verbreitet.

   ...danieli Vogt, 1961

HYDNOBIUS DANIELI.GIF
Abb.2
 
-- Kleiner, Halsschildseitenrand von der Seite gesehen stark gerundet; Hinterwinkel meist ganz verrundet, aber manchmal zeigt die Randungslinle dort einen deutlichen Knick. Hintertarsen lang, Verhältnis Hinterschienen-: Hintertarsenlänge = 1,2-1,4:1. 2. Keulenglied der Fühler äußerst kurz, scheibenförmig. Bei kräftigen ♂ ist der Zahn der Hinterschenkel spitz und nach innen gekrümmt, bei kleinen gerade nach hinten gerichtet. Sehr variabel bezüglich Körperform, Punktierung und Färbung. Normalfärbung: Rotbraun mit wenig dunklerer Fühlerkeule. Oft hellgelb mit schwarzer Fühlerkeule. Bei einer hauptsächlich in den Alpen vorkommenden Form sind Kopf, Halsschild und Fühlerkeule schwarz, die Flügeldecken rotbraun: a. nigricollis Vogt. (Aedoeagus [Abb.3]). 2-2,6 mm. Eine der häufigeren Arten, die aber in Teilen des Nord- und Westareales von Mitteleuropa zu fehlen scheint.

   ...spinipes (Gyll., 1813)


Anm.: Von dieser Art kommt eine Form mit ± reduzierter Querstreifung vor, die sehr selten sogar ganz fehlen kann (a. semistrigosus Vogt). Sie wird dadurch braunen Stücken des punctatus, besonders solchen mit strigosen Flügeldeckenseiten, äußerst ähnlich. Die ♂ beider Arten sind durch die Form des Hinterschenkelzahnes und des Penis leicht zu trennen. Bei den ♀ werden manchmal besonders aberrante Exemplare unbestimmbar bleiben.
HYDNOBIUS SPINIPES.GIF
Abb.3
 
#5 Käfer normal schwarz oder dunkelbraun, groß, Flügeldecken ziemlich parallel, oben etwas abgeflacht, seitlich stark gewölbt [Abb.4]. Punktreihen oft ganz regelmäßig (punctatissimus Steph.). Hinterschenkelzahn des ♂ groß, breit, dreieckig [Abb.5]; die unregelmäßige Grube auf der Unterseite der Schenkel ist kein Artefakt! Bei kleinen ♂ nur eine kleine dreieckige Spitze. Aedoeagus [Abb.6] [Abb.7]. 2,4-3,1 mm. Nicht häufig, aber im ganzen Gebiet. In den Alpen häufiger.

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HYDNOBIUS PUNCTATUS
Abb.4
HYDNOBIUS PUNCTATUS
Abb.5
HYDNOBIUS PUNCTATUS.GIF
Abb.6
HYDNOBIUS PUNCTATUS
Abb.7
-- Käfer gelb bis rotbraun

   ...6

 
#6 Kopf nicht besonders breit, Halsschild-: Kopfbreite = 1,5-1,64:1. Hierher die braunen Formen des punctatus LZ    >>>5 und die a. semistrigosus Vogt des spinipes (siehe Anmerkung bei spinipes LZ    >>>4).  
-- Kopf sehr breit, Halsschild-: Kopfbreite = ♂ 1,39-1,49:1; ♀ 1,44-1,54:1.

   ...7

 
#7 Groß, Fühler Keule sehr dick, Glied 9 und 10 doppelt so breit wie lang und 4x so breit wie das 3.. Flügeldecken ohne Querstreifen. Außenkante der Vorderschienen zur Spitze deutlich nach außen gezogen. Hinterschenkelzahn klein, spitz. Hintertarsen lang, Verhältnis der Hinterschienen-: Hintertarsenlänge = 1,2-1,4:1. Aedoeagus [Abb.8]. Einfarbig hell- bis rotbraun, Fühlerkeule dunkler. 2,5-3,2 mm. Mark Brandenburg, Thüringen, Bayern, Tirol und Oberösterreich, selten.

   ...claviger Strand, 1944

HYDNOBIUS CLAVIGER.GIF
Abb.8
 
-- Kleiner, Fühlerkeule normal [Abb.9], Flügeldecken hinter den Schultern am breitesten [Abb.10], seitlich etwas quergestreift. Außenkante der Vorderschienen zur Spitze gerade Hintertarsen kurz, Verhältnis Hinterschienen: Hintertarsen = 1,4-1,75 :1,5 Clypeus mit tiefem Grübchen, hinter diesem wulstig aufgebogen. Zahn der Hinterschenkel sehr breit dreieckig. Aedoeagus [Abb.11]. ♂ 2,4-3, ♀ 2-3 mm. Im ganzen Gebiet nicht besonders selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...multistriatus (Gyll., 1813)

HYDNOBIUS MULTISTRIATUS
Abb.9
HYDNOBIUS MULTISTRIATUS
Abb.10
HYDNOBIUS MULTISTRIATUS.GIF
Abb.11
 
  claviger
danieli
latifrons
multistriatus
punctatus
spinipes
     Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 02.02.2017 - 11:52:57