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Gattung Stenus Latr. |
Staphylinidae - Steninae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, V. Puthz) |
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Eine umfangreiche Gruppe 1,7-7,5 mm großer, sehr charakteristisch gebauter Staphyliniden. Alle unsere Arten sind schwarz, selten mit Metallschein, manchmal mit einem kleinen runden roten Fleck auf den Flügeldecken, Fühler und Beine schwarz, braun oder gelb, oft zweifarbig. Bisher sind hier nur die mitteleuropäischen Arten behandelt [Abb.1]. |
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Die phylogenetische Gruppierung der Arten ist noch nicht abschließend geklärt und die bisher verwendeten Untergattungen phylogenetisch nicht begründbar. Aus praktischen Gründen behalte ich die bisherige, bestimmungstechnisch begründete Einteilung bei. Weiter ...99 |
Die Arten der Kanarischen Inseln. Stenus_KAN Die Arten von Madeira. Stenus_MAD |
#1 |
Hinterleib an den Seiten aller Tergite mit einer durchgehenden deutlich aufgebogenen abgesetzten Seitenrandung. ...2 |
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Hinterleib an den Seiten des 2.-4. sichtbaren Tergites ohne durchgehende abgesetzte Seitenrandung (Spuren einer solchen Randung sind manchmal an der Basis der Segmente erkennbar) [Abb.2]. ...5 |
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#2 |
Hintertarsen lang und schlank, beträchtlich länger als die Hälfte der Hinterschienen, das 1. Glied deutlich länger als das letzte (Typ a [Abb.3] oder g [Abb.4]). ...3 |
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Hintertarsen kürzer, nicht oder wenig länger als die Hälfte der Hinterschienen, andernfalls das 1. Glied nicht oder wenig länger als das Endglied, Typ b [Abb.5], c [Abb.6], d [Abb.7], e [Abb.8] oder f [Abb.9]). ...4 |
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#3 |
4. Glied der Hintertarsen einfach, Typ a [Abb.3] [Abb.10]. Habitus [Abb.11]. Bestimmungsgruppe. ...Stenus_s Eine kleine Art um 3 mm, alpicola Fauv., die wohl trotz der einfachen Tarsen zu Parastenus gehört, wird hier behandelt. |
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4. Glied der Hintertarsen in 2 lange Lappen geteilt und breiter als das vorhergehende Glied, Typ g [Abb.4] [Abb.12]. Bestimmungsgruppe ...Parastenus |
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#4 |
4. Glied der Hintertarsen in 2 Lappen geteilt, deren Ende die Mitte des 5. Gliedes erreicht, Typ e [Abb.8]. Bestimmungsgruppe ...Hemistenus Motsch. |
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4. Glied der Hintertarsen einfach oder am Spitzenrand ± ausgebuchtet; dann aber kaum breiter als das vorhergehende und nur die äußerste Basis des Klauengliedes umfassend, höchstens bis zur Mitte des Gliedes ausgeschnitten; Typ b [Abb.5] oder c [Abb.6]. Bestimmungsgruppe ...Nestus Rey |
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#5 |
4. Glied der Hintertarsen einfach [Abb.13] und kaum die Basis des Klauengliedes überragend. Habitus [Abb.14]. Bestimmungsgruppe ...Tesnus Rey |
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4. Glied der Hintertarsen tief zweilappig, die Lappen etwa bis zur Mitte des Klauengliedes reichend [Abb.15] oder kürzer [Abb.16]. Habitus [Abb.17] [Abb.18]. Bestimmungsgruppe ...Hypostenus Rey |
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#99 |
Die Einordnung in die hier noch verwendeten Bestimmungsgruppen (Untergattungen der älteren Autoren) kann gelegentlich schwierig sein; aus diesem Grunde ist es unerläßlich, die Tarsen der Tiere völlig sauber und flach ausgebreitet zu untersuchen (verkleisterte Tarsenglieder sind die Hauptursache für Fehlbestimmungen); in Zweifelsfällen sollte man die Artbestimmung durch die Überprüfung des Genitals absichern. Die ♂ vieler Arten besitzen charakteristische Auszeichnungen, entweder an den Beinen oder auf der Unterseite des Hinterleibs, so daß man auf eine Genitaluntersuchung oft verzichten kann; bei einigen Arten wird man jedoch nur durch diese zum Bestimmungserfolg kommen. Die ♂ lassen sich im allgemeinen am Verlauf des Hinterrandes des 6. sichtbaren Sternits gut erkennen. Dieser ist ± tief ausgerandet oder ausgeschnitten, oder fast gerade, aber erkennbar schwach konkav; beim ♀ ± spitzbogig zugerundet oder fast geradlinig, aber erkennbar konvex. Die Angaben über die Längen- und Breitenverhältnisse sind gemessen und nicht geschätzt (im Gegensatz zu älteren Bestimmungstabellen). Es empfiehlt sich daher, in schwierigen Fällen bei der Bestimmung die Proportionen durch Messung zu prüfen. Als Flügeldeckenlänge bezeichne ich die Nahtlänge von der Schildchenspitze bis zum Hinterrand, als rezuzierte Länge die Länge vom Vorderrand der Oberlippe bis zum hintersten Flügeldeckenrand. Die Vertreter der Gattung leben räuberisch an Ufern und in Sümpfen, an nassen Lehmwänden, in der Waldstreu, seltener im Gebirge an Schneerändern (manche Parastenus), an Wasserfällen (guynemeri), einige bevorzugen trockenere Stellen (atratulus), Callunaheiden (geniculatus) oder leben gelegentlich (humilis) oder ausschließlich bei Ameisen (aterrimus). Alle Arten dürften als Imago überwintern. |
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Hemistenus Hypostenus Nestus |
Parastenus Stenus_s Tesnus |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 01.04.2023 - 00:37:51 Mit Determin (V4.2.192-3) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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