Gattung Variimorda Méquign. Coleoptera - Polyphaga - Heteromera - Mordellidae
  Von Arved Lompe (n. K. Ermisch)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Odnosum, V.K. (2004): Tumbing Flower Beetles (Coleoptera: Mordellidae) of the Central and Eastern Europe Fauna. Communication 1. Subfamily Mordellinae, Tribes Mordellini, Conaliini, Stenaliini - The Kharkov Entomological Society Gazette, 6(1-2):13-23 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Odnosum2004 Mordellidae.pdf
  Die Arten dieser Gattung wurden bisher zu Mordella gestellt, aber sie bilden eine gut begründete Gattung; von Mordella unterschieden durch den Bau der Fühler, der Tarsen und die ganz anders geformten Parameren. Die 3 ersten Fühlerglieder dünn und kürzer als die folgenden Glieder, diese untereinander kaum oder viel weniger stark gesägt als bei Mordella. Flügeldecken mit stark variierenden hellen Haarmakeln geziert; darauf sind zahlreiche Aberrationen benannt worden, deren Namen überflüssig erscheinen. Die Flügeldecken können im Extremfall ganz hell oder ganz schwärzlich behaart sein (forma extrema albopilosa und f. extr. nigropilosa). In Wärmegebieten, wie Frankenhausen am Kyffhäuser kommen unsere 4 Arten gemeinsam vor. In der Tabelle fehlen:
Albanien.

   ...caprai Franciscolo, 1951

#1 Oberseite mit hellen Haarzeichnungen.

   ...1a


Bei den Arten dieser Gruppe kommen +/- häufig Tiere ohne helle Haarzeichnungen vor (siehe Einleitung). Diese sind von der in der Antithese aufgeführten Art nur durch Vergleich der übrigen Merkmale zu unterscheiden.
 
-- Oberseite ohne helle Haarzeichnungen. Das Pygidium [Abb.1] ist 3,0-3,1 mal länger als seine Breite an der Basis, 1,8-1,9 mal länger als das Hypopygium. Parameren wie in [Abb.2]. 7,1-7,3 mm. Bulgarien, Griechenland, Mazedonien, Ukraine, Südrußland, Türkei.

   ...hladili Horak, 1985

VARIIMORDA HLADILI
Abb.1
VARIIMORDA HLADILI
Abb.2
#1a Pygidium in der Regel länger und schlanker und fast doppelt so lang wie das Hypopygium oder noch länger. Vorderschienen schwarz, ausgenommen bei mendax Méquign..

   ...2


Die absoluten Längen von Pygidium und Hypopygium vergleichen!
 
-- Pygidium kurz, das Hypopygium nicht mehr als 1/4 seiner Länge überragend. Vorderbeine rostrot oder gelbrot (♂). Arten aus dem westlichen Mittelmeergebiet:
Frankreich, Italien, Marokko.

   ...ragusai Em.


Frankreich, Portugal, Spanien.

   ...fagniezi Méquign.


Portugal, Spanien, Nordafrika.

   ...theryi Méquign.

 
#2 Kopf in Länge und Breite mäßig gewölbt, von oben gesehen sind die Augen breiter sichtbar, der Hinterrand des Kopfes ist gebogen. Fühler stärker sägezähnig, Glieder 4-10 von der Spitze zur Basis schwach verengt.

   ...3

 
-- Kopf kräftig längs und quer gewölbt, von oben gesehen sind die Seiten mehr parallel und der Hinterrand ziemlich gerade. Fühler sehr schwach sägezähnig, Glieder 4-10 von der Spitze zur Basis kaum verengt.

   ...4

 
#3 Große Art, 5,5-8,5 mm [Abb.3]. Der Kopf hat seine größte Breite fast an der Basis, der Seitenrand, von oben gesehen, ist bis zu den Hinterwinkeln sichtbar, etwas auf die Basis verlängert. Pygidium an der Basis mit Kranz silberweißer Haare. Beine bei ♂ und ♀ völlig schwarz. Letztes Kiefertasterglied schwarz, beim ♂ groß, dreieckig, beim ♀ oblong, ziemlich parallel [Abb.4]. Die helle Behaarung der Flügeldecken silbergrau, bisweilen goldgelb, selten einfarbig dunkel, häufiger ganz silbergrau behaart. Parameren [Abb.5] [Abb.6]. Weniger thermophil als die übrigen Arten, oft in Flußauen. Entwicklung in morschen Pappeln und Weiden. In Mitteleuropa stellenweise häufig. (fasciata (F.) )

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...villosa (Schrank, 1781)

VARIIMORDA VILLOSA
Abb.3
VARIIMORDA VILLOSA
Abb.4
VARIIMORDA VILLOSA
Abb.5
VARIIMORDA VILLOSA
Abb.6
-- Kleinere Art, 4,65-6,5 mm [Abb.7]. Der Kopf, von oben gesehen, hat seine größte Breite in der Mitte der Augen, der Seitenrand ist weniger sichtbar, an den Hinterwinkeln nicht vorspringend. Pygidium ohne Kranz heller Haare an der Basis, robuster als bei fasciata. Haarzeichnung der Flügeldecken in der Regel reduziert auf einen schmalen Basalstreifen, eine schräge Humeralmakel und eine runde, isolierte Makel hinter der Mitte. Parameren [Abb.8] [Abb.9]; Kiefertaster ♀ [Abb.10]. An Wärmestellen im südlichen, besonders südöstlichen Mitteleuropa, nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...briantea (Comolli, 1837)

VARIIMORDA BRIANTEA
Abb.7
VARIIMORDA BRIANTEA
Abb.8
VARIIMORDA BRIANTEA
Abb.9
VARIIMORDA BRIANTEA
Abb.10
#4 Kleine Art, 4,3-5,5 mm. Pygidium doppelt so lang wie das Hypopygium. Die helle Behaarung der Flügeldecken meist ähnlich reduziert wie bei briantea, oft einfarbig dunkel behaart (f. extr. nigropilosa = pseudobrachyura Francisc.). Parameren [Abb.11] [Abb.12]; Kiefertaster ♀ [Abb.13]. An Wärmestellen im südlichen und südöstlichen Mitteleuropa, häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...basalis (Costa, 1856)

VARIIMORDA BASALIS
Abb.11
VARIIMORDA BASALIS
Abb.12
VARIIMORDA BASALIS
Abb.13
 
-- Größere Art, 5,5-7,15 mm. Pygidium überragt das Hypopygium nicht mehr als reichlich 1/3 seiner Länge. Fühler sehr schwach sägezähnig, die basalen Glieder hell gelbrot. Die helle Behaarung der Flügeldecken variiert wie bei fasciata, die f. extr. albopilosa = mulsanti Seidl.; Vorderschienen des ♂ ± hell, beim ♀ schwarz. Letztes Kiefertasterglied des ♂ ist oberseits dunkelbraun bis braungelb, unterseits meist heller gelbrot. Parameren [Abb.14] [Abb.15]; Kiefertaster ♀ [Abb.16]. Südliches Mitteleuropa, stellenweise häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...mendax Méq., 1946

VARIIMORDA MENDAX
Abb.14
VARIIMORDA MENDAX
Abb.15
VARIIMORDA MENDAX
Abb.16
 
  basalis
briantea
caprai
fagniezi
hladili
mendax
ragusai
theryi
villosa
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 03.01.2019
Letzte Aktualisierung: 30.06.2019 - 14:45:26