Gattung in ColKat anzeigen Gattung: Thalassophilus Wollaston, 1854 Carabidae - Trechinae - Trechini - Trechodina
  Von Arved Lompe
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  Äußerlich durch die von den Schultern bis zum Schildchen reichende Randung der Flügeldeckenbasis [Abb.1] von allen anderen europäischen Gattungen des Tribus unterschieden. Beim ♂ ist der Penis kein geschlossenes Rohr, sondern an der gesamten Oberseite offen; er ist ziemlich einheitlich gebaut. Der Trechusbogen mündet in den 3. Flügeldeckenstreifen, bei einer Art aus Madeira in den 7. (pieperi). Von den 9 bekannten Arten und Unterarten der Gattung kommen 7 in Europa und davon 1 auch in Mitteleuropa vor.
THALASSOPHILUS VK
Abb.1
 
#1 Augen normal groß und vorragend mit deutlichen Facetten [Abb.2], länger oder wenig kürzer als die Schläfen.

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THALASSOPHILUS WHITEI
Abb.2
 
-- Augen fehlend oder stark reduziert, ganz flach und unpigmentiert, die Facetten kaum sichtbar [Abb.3].

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THALASSOPHILUS COECUS
Abb.3
 
#2 Halsschild deutlich zur Basis verengt, dort nicht breiter als 3/4 der größten Halsschildbreite; die Hinterecken rechtwinklig [Abb.4]. Fühler sehr lang, zurückgelegt über die Mitte der Flügeldecken reichend. Augen relativ klein, 2/3 der Schläfenlänge erreichend. Flügeldecken langoval, flach, mit breiten, rechtwinkligen Schultern [Abb.5] [Abb.6]; die inneren 3 Flügeldeckenstreifen tief, die äußeren ± erloschen. Hellbraun, Kopf und Flügeldecken etwas dunkler. Flügeldecken unpunktiert und unbehaart, fein, querriefig genetzt. Aedoeagus bildet an der Spitze einen nach oben gebogenen Haken [Abb.7]. 3,4-4,5 mm.
B: In +/- feinkiesigen Uferbereichen.
D: Europa ohne den Norden, nach Südosten mindestens bis zum Kaukasus und Iran. Verstreut und selten, in der Ebene sehr selten.

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Vielleicht ein Komplex mehrerer Arten, der sich rein morphologisch noch nicht auflösen läßt. Tiere aus dem Iran [Abb.8] haben einen schmäleren Kopf, mehr isodiametrisch-großmaschige Mikroskulptur auf dem Halsschild und die Apophyse am 4. Glied der Mitteltarsen ist stärker entwickelt; das kommt aber auch bei Tieren aus Europa vor.
THALASSOPHILUS LONGICORNIS
Abb.4
THALASSOPHILUS LONGICORNIS
Abb.5
THALASSOPHILUS LONGICORNIS
Abb.6
THALASSOPHILUS LONGICORNIS-1
Abb.7
THALASSOPHILUS LONGICORNIS
Abb.8
-- Halsschild quer, zur Basis nur wenig verengt, dort etwa so breit wie am Vorderrand.

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#3 Fühler kurz, zurückgelegt die Mitte der Flügeldecken nicht erreichend; die Endglieder 2 x so lang wie breit. Augen so lang wie die Schläfen. Dunkelbraun mit etwas hell gezeichneten Flügeldecken [Abb.9]. Aedoeagus mit kleinem Endhaken. [Abb.10]. 3,5-4 mm.
D: Auf Madeira bei Rabacal am Ribeiro do Alecrim im Ufersand; die Tiere hielten sich in dem groben Sand (Körnung ca. 1,5 mm) auf und waren nur durch Ausschwemmen zu erbeuten. An anderen Stellen auch im Uferschotter.
D: Die Art ist von allen Macaronesischen Inseln (Madeira, Kanaren) bekannt.

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Ungeflügelte Tiere haben sehr kleine Augen und wurden als brevipennis Jeannel, 1930 beschrieben. Nach Machado nicht als ssp. zu betrachten.
THALASSOPHILUS WHITEI
Abb.9
THALASSOPHILUS WHITEI
Abb.10
-- Fühler lang, zurückgelegt die Mitte der Flügeldecken überragend; die Endglieder 4 x so lang wie breit. Augen sehr klein, nicht halb so lang wie die Schläfen. Große, robuste Art. 4,5 mm.
D: Spanien, Alicante.

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#4 Arten von Madeira.

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= Unpigmentiert und flügellos. Aedoeagus [Abb.11]. 2,98-3,42 mm.
D: Sao Miguel (Azoren); in der Höhle 'Gruta de Água de Pau'.

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THALASSOPHILUS AZORICUS
Abb.11
 
-- Habitus [Abb.12]. Unpigmentiert und flügellos. 3,5-3,8 mm.
D: La Palma (Kanarische Inseln); in der Höhle 'Cueva del Rincon', aber sicher weiter verbreitet im vulkanischen Kluftsystem.

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THALASSOPHILUS SUBTERRANEUS
Abb.12
 
#5 Rücklaufender Streif mit dem 7. verbunden [Abb.13]. Halsschild nach hinten gerundet verengt, Hinterecken rechtwinklig, etwas vorragend [Abb.14]. Aedoeagus [Abb.15].
D: Madeira. Bisher erst ein Fundort in der Höhle 'Furnas de Cavalun' im Osten der Insel.

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THALASSOPHILUS PIEPERI
Abb.13
THALASSOPHILUS PIEPERI
Abb.14
THALASSOPHILUS PIEPERI
Abb.15
 
-- Rücklaufender Streif der Flügeldecken mit dem 3. verbunden [Abb.16]. Halsschild nach hinten gerade verengt, Hinterecken stumpf gewinkelt, nicht vorragend [Abb.17]. Aedoeagus [Abb.18].
D: Madeira. Im Westen der Insel an 2 verschiedenen Fundorten, im Gesiebe und nach starken Regenfällen in Quellbereichen; erst 3 Tiere bekannt.

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THALASSOPHILUS COECUS
Abb.16
THALASSOPHILUS COECUS
Abb.17
THALASSOPHILUS COECUS
Abb.18
 
  azoricus
breuili
caecus
longicornis
pieperi
subterraneus
whitei
Jeannel, R. (1927): Monographie des Trechinae - Tome II - L'Abeille Journal d'Entomolgie, 33: 1-592 Private Datei
Jeannel, R. (1938): Die Arthropodenfauna von Madeira nach den Ergebnissen der Reise von Prof. Dr. O. Lundblad, Juli-August 1935. V. Coleoptera: Carabidae - Arkiv för Zoologi, 30A: 1-18 Private Datei
Machado, A. (1990): Nuevos Carábidos microftalmos de la isla de La Palma, Islas Canarias (Coleoptera, Carabidae - Nouvelle Revue d'Entomologie, 6: 371 Private Datei
Oromi, P. & Borges, P.A. (1991): New Trechodinae and Trechinae from the Azores - Bocagiana - Museu Municipal do Funchal, 152: 1-10
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 10.10.2024 - 16:44:58
Mit Determin (V4.2.319-3) von: Arved Lompe
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