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Gattung Tachyusa Er. |
Coleoptera - Staphylinidae - Aleocharinae - Falagriini |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Assing, V. & Schülke, M. (2007): Supplemente zur mitteleuropäischen Staphylinidenfauna III - Entomologische Blätter, 102(1-3)1-78 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\_FHL-Supplemente.pdf Pasnik, G. (2010): The Tachyusa coarctata species group revisited: Phylogenetic relationships and a new species (Coleoptera: Staphylinidae: Aleocharinae) - European Journal of Entomology, 107:621-629 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Pasnik2010 Tachyusa coarctata Group.pdf |
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Kopf entweder mit deutlich eingeschnürtem Halsteil, der kaum breiter als der halbe Kopf ist, oder schwächer abgeschnürt, dann aber das 1. Hintertarsenglied so lang wie die beiden folgenden zusammen und länger als das Endglied. Von ähnlichen Oxypodini durch das Tarsenschema leicht zu trennen. Von den Gattungen der Tribus Callicerini durch die abgeschnürte oder quer gefurchte Basis der vorderen Bauchsegmente verschieden, von Gnypeta entweder durch stärker abgeschnürten Kopf und verdünnte Basis des Hinterleibs, andernfalls durch das lange und schlanke Basalglied der Hintertarsen zu unterscheiden. Schlanke, sehr bewegliche Arten mit auffällig langen Beine und schlanken Fühlern, an denen auch die vorletzten Glieder nicht quer sind (Ausnahme scitula Er.). Die Arten laufen im Sonnenschein an Ufern und nassen Stellen. |
Die früheren Untergattungen Ischnopoda und Thinonoma sind zu selbstständigen Gattungen erhoben worden und werden in diesem Schlüssel ausgewiesen. |
#1 |
Hinterleib an der Basis kräftig eingeschnürt, 3. vollständiges Tergit viel länger als das 5.; Flügeldecken seitlich erweitert, nach hinten gerundet verengt [Abb.1]. ...2 |
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Hinterleib zur Basis nicht deutlich verengt, 5. vollständiges Tergit nicht oder kaum kürzer als das 3.; Flügeldecken seitlich bis hinter die Mitte gerade verlaufend [Abb.2]. ...9 |
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#2 |
Das 1., 2. und die Vorderhälfte des 3. vollständigen Tergits hell gelbrot. 1. Glied der Hintertarsen viel kürzer als das 2. und 3. Glied zusammengenommen. Mittelbrustfortsatz kurz und abgestumpft. Untergattung Caliusa Muls. Rey. Schwarzbraun oder schwarz, mit schwachem Bleiglanz. Beine heller bräunlich. 2,8-3,2 mm. Im südlichen und mittleren Mitteleuropa wohl überall, wenn auch gebietsweise selten; aus der Tiefebene nur als Seltenheit aus dem Nordosten angegeben. ...balteata (Er., 1839) |
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Basis des Hinterleib nicht abstechend heller gefärbt. 1. Glied der Hintertarsen meist so lang wie die 2 folgenden Glieder zusammen. Mittelbrustfortsatz lang, scharf zugespitzt. Untergattung Tachyusa s.str. ...3 |
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#3 |
2. vollständiges Tergit zwischen den aufgebogenen Seitenteilen nicht breiter als lang, 3. Tergit so lang wie die 2 folgenden Tergite zusammen. Hinterleib an der Basis sehr stark eingeschnürt, an seiner Wurzel schmäler als der Kopf. Schwarz oder dunkelbraun mit Erzschimmer, manchmal Halsschild, Flügeldecken und Basis des Hinterleib heller bräunlich, Fühlerbasis und Beine rötlichgelb. 2,5-3 mm. Überall, im Süden häufig, im Norden nicht häufig. ...constricta (Er., 1837) |
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2. vollständiges Tergit zwischen den aufgebogenen Seitenteilen breiter als lang, 3. vollständiges Tergit kürzer als die 2 folgenden Tergite zusammen. Hinterleib an der Basis weniger stark eingeschnürt, an seiner Wurzel so breit wie der Kopf. ...4 |
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#4 |
Halsschild wenig dicht punktiert, unauffällig behaart, Oberseite schwarz mit Erzschimmer, sehr glänzend. Flügeldecken an den Seiten nur schwach gerundet, Kopf wenig schmäler als der Halsschild; Fühler dunkelbraun, Beine braunrot mit geschwärzten Schenkel und Schienen. 2,8-3,4 mm. In warmen Gebieten des südlichen Mitteleuropa, selten. ...nitella (Fauv., 1895) |
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Halsschild dicht punktiert, dicht und ziemlich hell behaart, Oberseite schwach glänzend oder matt. Kopf merklich schmäler als der Halsschild. ...5 |
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#5 |
Aedoeagus: bei seitlicher Betrachtung die Spitze des Medianlobus gerade und gerundet und die Schenkel des Winkels zwischen Medianlobus und ventralem Zahn etwa gleich lang [Abb.3] [Abb.4], in [Abb.5] ist die Kontur besser zu erkennen. Das 1. vollständige Tergit des Abdomens (Tergit III) in der basalen Querfurche mit deutlichem Mittelkiel (1). Pronotum mit auffällig dichter feiner Punktur und gewöhnlich mit schwachem bleiernem Glanz [Abb.6]. &. sichtbares Tergit mit schwacher isodiametrischer Mikroskulptur, die erst bei hoher Vergrößerung sichtbar wird [Abb.7] (2). Habitus [Abb.8]. In der Westpaläarktis weit verbreitet und nicht selten. In Mitteleuropa aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, der Tschechischen Republik nachgewiesen. ...concinna Heer, 1839 (1) Meybohm (i.l.) sagt zu den von Pasnik als concinna bestimmten Tieren von Geesthacht der Coll Koltze im DEI: "Das Merkmal des Mittelfältchens auf dem ersten freiliegenden Tergit war für mich auch an den Belegen der Coll. Koltze schwierig nachvollziehbar." Das kann ich an Hand von Tieren aus der Südheide bestätigen; um das Mittelfältchen zu sehen bedarf es einer bestimmten Ausrichtung und Beleuchtung, dann ist zu erkennen, daß es am Vorderrand des Tegites entspringt und nicht dahinter, wie die seitlich daneben liegenden [Abb.9] [Abb.10]. (2) Stärkere Mikroskulptur hat eine Art aus der Ostpaläarktis mit ähnlichem, aber seitlich stärker tailliertem Genital [Abb.11]. China, Ferner Osten. ...harbinica Pasnik |
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Aedoeagus anders, die Spitze des Medianlobus winklig, abgenickt und/oder dieSchnkel ungleich lang. Das 1. vollständige Tergit des Abdomens (Tergit III) in der basalen Querfurche mit grober Punktur oder vielen Kielen, aber ohne deutlich vortretenden Mittelkiel. Pronotum weniger dicht punktiert und etwas glänzender. ...6 |
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#6 |
Halsschild etwas quer, 1,10-1,15 mal so breit wie lang, dicht und ausgesprochen fein, fast verloschen punktiert. Pechschwarz, etwas glänzend. Flügeldecken manchmal braun. Fühlerbasis und Beine rötlich. 4. und 5. vollständiges Tergit fein, kaum stärker und nur wenig dichter als die vorderen Tergite punktiert. Oberseite heller und deutlicher behaart. Aedoeagus [Abb.12]. 2,4-3,2 mm. In der Paläarktis weit verbreitet und nicht selten; südliches und südwestliches Mitteleuropa, nördlich bis Hamburg. ...objecta (Muls.Rey, 1870) |
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Halsschild etwa so lang wie breit; Punktur deutlicher. ...7 |
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#7 |
Vorderkörper meist mit blauem Metallschimmer. Schwarz, ziemlich matt, Halsschild dicht raspelartig punktiert, nicht quer. Fühler und Beine pechbraun oder rotbraun, Tarsen oft heller. 1.-3. vollständiges Tergit viel feiner und weitläufiger punktiert als die folgenden sehr deutlich punktierten Tergite; das 6. hinten gerade abgestutzt oder in der Mitte sehr schwach konkav ausgerandet. Aedoeagus [Abb.13]. 2,5-3,2 mm. In der Paläarktis weit verbreitet; in Mitteleuropa verbreitet, aber nicht häufig. ...coarctata (Er., 1837) |
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Halsschild gewöhnlich ohne bläulichen Metallschimmer. Das 6. sichtbare Tergit hinten deutlicher konkav ausgerandet. Ventralfortsatz des Aedoeagus apikal länger ausgezogen. ...8 |
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#8 |
Aedoeagus in Ventralansicht schlanker und apikal mit deutlicherer Spitze [Abb.14]. Im westlichen Mittelmeerraum weit verbreitet; in Mitteleuropa bisher nur aus dem südöstlichen Österreich (Kärnten) nachgewiesen. ...nitidula Mulsant & Rey, 1875 |
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Aedoeagus in Ventralansicht breiter und mit weniger deutlicher Spitze [Abb.15]. Bisher nur aus dem südlichen und südöstlichen Mitteleuropa und aus Südosteuropa bekannt. In Mitteleuropa aus Deutschland (Bayern, Baden), Österreich (Kärnten, Steiermark, Tirol) und Slowenien nachgewiesen. ...coarctatoides Pasnik, 2006 |
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#9 |
Größte Halsschildbreite vor der Mitte entspricht der Schulterbreite der Flügeldecken. Körper gewölbt, Fühler ziemlich kurz, Glied 3 etwas kürzer als 2, die mittleren Glieder nicht länger als breit. Untergattung Cathusya Muls. Rey. Schwarz mit blauem Metallschimmer, schwach glänzend, ziemlich lang und hell behaart, die ganze Oberseite äußerst fein und dicht punktiert. Fühlerbasis und Beine rotgelb, Schenkel und Schienen umfangreich geschwärzt. 1.-3. vollständiges Tergit mit kräftigem querem Basaleindruck. 2,5-3,5 mm. Selten; im Norden verbreitet, im Süden gebietsweise fehlend. ...scitula (Er., 1837) |
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Halsschild beträchtlich schmäler als die Flügeldecken an den Schultern, 3. Fühlerglied mindestens so lang wie das 2., mittlere Fühlerglieder länger als breit. ...10 |
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#10 |
Der Quereindruck an der Basis der 3 ersten vollständigen Tergite flacher und besonders auf dem 3. Tergit nur ± muldenförmig. Habitus [Abb.2]. Siehe Gattung ...Thinonoma Thoms. |
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Quereindruck an der Basis der 3 ersten vollständigen Tergite tief und rinnenförmig. ...11 |
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#11 |
Gelbrot oder hell gelbbraun, fast matt. Kurz, anliegend gelblich behaart. (Untergattung Calischnopoda Reitter). Kopf und eine Querbinde vor der Spitze des Hinterleibs schwärzlich, Flügeldecken am Schildchen und in den Hinterwinkeln oft angedunkelt. 4,5 mm. Montan im südlichen und westlichen Mitteleuropa, sehr verstreut und selten. ...exarata (Mannh., 1830) |
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Dunkel gefärbt mit deutlichem Metallglanz. Kopf, Halsschild und Flügeldecken auf glänzenderem Untergrund äußerst fein raspelartig punktuliert. Hinterleib nach hinten nicht verengt. Siehe Gattung ...Ischnopoda Stephens 1835 |
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balteata coarctata coarctatoides concinna constricta exarata harbinica |
Ischnopoda nitella nitidula objecta scitula Thinonoma |
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Erstellt am: 07.03.2012 Letzte Aktualisierung: 19.01.2019 - 17:10:44 |
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