Phloeopora Bestimmungstabelle

Gattung: Phloeopora Erichson (Phloeodroma Kr.)

Staphylinidae - Aleocharinae - Oxypodini

Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse)
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Lohse, G.A. (1984): Phloeopora-Studien (ein nomenklatorischer Horror-Krimi). - Ent.Bl. 80(2-3): 153-162 Private Datei

Körper ziemlich parallelseitig, schwach gewölbt, Kopf quer rechteckig, so breit oder wenig schmäler als der nicht oder wenig quere Halsschild, hinten deutlich halsförmig abgeschnürt, der Hals etwa von halber Kopfbreite. Flügeldecken parallelseitig, breiter und etwas länger als der Halsschild, Hinterrand neben den Außenwinkeln tief ausgebuchtet. Hinterleib parallelseitig, Basis der 3-4 vorderen vollständigen Tergite mit basalem Quereindruck. Fühler ziemlich kurz mit mäßig queren mittleren Gliedern, 1. Glied der Hintertarsen deutlich länger als das 2., aber wesentlich kürzer als die beiden folgenden Glieder zusammen und kürzer als das Klauenglied. Oberseite fein und wenig dicht, aber manchmal etwas raspelig punktiert. Halsschildbasis beim ♂ oft etwas lappig vorgezogen. Die Arten leben unter Baumrinde.

Für die richtige Determination ist es erforderlich, daß die Tergite bis zu ihrer Basis voll sichtbar sind. Eine gewisse Variabilität in den Proportionen und der Skulptur kann vorkommen. Eine Bindung der Arten an bestimmte Holzgewächse besteht nicht, lediglich eine gewisse Bevorzugung von Nadelhölzern bei testacea, nitidiventris und teres, eine solche von Laubhölzern bei scribae, bernhaueri und opaca, die bisher nur von Populus-Arten gemeldet wurden. Alle Arten haben eine Länge von 2,2-2,8 mm.

Halsschildbehaarung in der Hinterhälfte von der Mittellinie aus schräg nach hinten gerichtet [Abb.1]. Halsschild nicht oder kaum breiter als der Kopf und wesentlich schmäler als die Flügeldecken [Abb.2]. Basalfurchen der vorderen Tergite auf glänzendem Grund kräftig, fast einreihig punktiert, die Punktzwischenräume flach, etwa so groß wie die Punktdurchmesser.

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Abb.1

Abb.2

Halsschildbehaarung, die Umgebung der Hinterwinkel ausgenommen, gerade nach hinten gelagert [Abb.3].

...3

Abb.3

Halsschild trotz Mikroskulptur stärker glänzend [Abb.1]. Flügeldecken deutlich zweifarbig, ihre Hinterhälfte [Abb.2] und die Spitze des Hinterleibs rot [Abb.4]. Aedoeagus [Abb.5], Spermatheka [Abb.6].
D: Weit verbreitet, fehlt im Nordwesten .

...teres (Grav., 1802)
(=corticalis Bernh. und FHL)

Halsschild durch deutliche Mikroskulptur matt [Abb.7], Nach Lohse soll die Oberseite einfarbig dunkelbraun bis schwarz sein; das trifft aber nicht immer zu, denn ich habe ein von Assing revidiertes Exemplar mit nach hinten gelbroten Flügeldecken [Abb.8], Körper braunschwarz. Aedoeagus [Abb.9].
D: Sporadisch und selten, aber wohl überall.

...opaca Bernh., 1902

Abb.7

Abb.8

Abb.9

Halsschild abgeflacht, Flügeldecken gestreckter, ihre Schulterlänge entspricht etwa ihrer Gearntbreite. Schwarz oder schwarzbraun, Fühler und Beine bis auf die hellen Tarsen dunkelbraun.
D. Selten.

...concolor (Kr., 1856)

Halsschild ± gewölbt; Flügeldecken zusammen deutlich breiter als ihre Schulterlänge. Fühlerbasis aufgehellt, Beine braun oder hell bräunlichrot.

...4

Körper relativ breit, die größte Halsschildbreite entspricht etwa der Schulterbreite der Flügeldecken [Abb.10]; Länge von der Oberlippe bis zum Flügeldeckenhinterrand (reduzierte Länge) dem 2,5 fachen der Halsschildbreite entsprechend. Vorderkörper nur matt glänzend. Basaleindruck des 4. vollständigen Tergits schwächer als auf den 3 vorhergehenden Tergiten. Punktur in den Basalfurchen ebenso fein wie auf der übrigen Fläche der Tergite [Abb.11]. Flügeldecken bräunlichrot, Basis und Schultern geschwärzt.

...5

Abb.10

Abb.11

Größte Halsschildbreite geringer als die Schulterbreite der Flügeldecken [Abb.12]. Basaleindruck auf dem 4. vollständigen Tergit nicht schwächer als auf den vorderen Tergiten. Körper meist schlanker, andernfalls Vorderkörper glänzender. Punktur der Basalfurchen des Hinterleibs kräftig [Abb.13].

...6

Abb.12

Abb.13

Dunkel braun mit etwas helleren Flügeldecken [Abb.14]. Letztes Drittel des 5. vollständigen Tergits und 6. Tergit gelblichrot. Mikoskulptur kräftig, weniger quermaschig. Basalfurchen feiner punktiert. 5. Tergit auf seiner ganzen Fläche in gleicher Dichte punktiert [Abb.15]. Aedoeagus [Abb.16], Spermatheka [Abb.17].
D: Überall häufig.

...testacea (Mannh., 1830)

Insgesamt dunkler. Tergit 5 und 6 wie bei testacea rötlich abgesetzt. Mikroskulptur des 5. Tergits flach, deutlich quermaschig. Basalfurchen der Tergite kräftiger punktiert. Hinter den basalen Punkten des 4. und 5. vollständigen Tergits befindet sich ein unpunktierter Querstreifen, hinter dem sich die Punktur bis zum Hinterrand fortsetzt. Hinterleib glänzender, deutlicher und etwas weitläufiger punktiert. Aedoeagus, Spermatheka [Abb.19].
D: Sehr selten, aber oft wohl nicht erkannt.

...nitidiventris Fauv., 1900

Abb.19

Schlanke und dunkle Arten [Abb.20]. Pechschwarz bis dunkelbraun, Flügeldecken nur innen in der Hinterhälfte rötlich aufgehellt. Hinterleib schwarz, allenfalls der Hinterrand des 5. vollständigen Tergits bräunlich. Beine ± gebräunt. Länge von der Oberlippe bis zum Flügeldeckenhinterrand etwa 3 x so groß wie die Halsschildbreite.

...7

Abb.20

Robustere und hellere Arten. Vorderkörper rotbraun; Flügeldecken matt rötlich, nur ihre Basis und die Schultergegend geschwärzt; Hinterrand der Tergite oft aufgehellt, der des 5. vollständigen Tergits immer deutlich rötlich aufgehellt. Beine rötlichgelb. Länge von der Oberlippe bis zum Flügeldeckenhinterrand 2,5-2,8 x so groß wie die Halsschildbreite.

...8

Halsschild durch kräftiges Chagrin nur etwas fettglänzend [Abb.3] [Abb.12]. Punktur des Kopfes fein; Basis des 5. vollständigen Tergits ebenso weitläufig und fast ebenso fein wie der Rest des Tergits punktiert. Basalfurchen der 3 vorderen Tergite kräftig und dicht punktiert, die Punktzwischenräume kleiner als die Punktdurchmesser und deutlich, zum Teil fast kielförmig gewölbt (in Seitenansicht gut erkennbar). Aedoeagus [Abb.21] [Abb.22], Spermatheka [Abb.23].
D: Weit verbreitet und überall häufig.

...corticalis (Grav., 1802)

Halsschild schwach chagriniert, deutlich glänzender [Abb.24] [Abb.25]. Kopf sehr deutlich punktiert. Basis des 5. vollständigen Tergits dichter und kräftiger punktiert als der Rest des Tergits. Punktur der Basalfurchen wie bei corticalis. Aedoeagus, Spermatheka [Abb.26]. 2,6-2,8 mm [Abb.27].
D: Weit verbreitet, aber selten.

...bernhaueri Lohse, 1984
(=teres sensu FHL pars)

Kopf sehr deutlich und ziemlich dicht punktiert. Vordere Tergite in den Basalfurchen wie bei corticalis und bernhaueri punktiert. Punktur des 5. vollständigen Tergits an der Basis kräftiger und dichter als auf dem Rest des Tergits. Aedoeagus, Spermatheka [Abb.28].
D: In der Mitte und im Süden verbreitet, ziemlich selten; fehlt im Nordwesten.

...scribae (Epph., 1884)
(=teres sensu FHL pars)

Abb.28

Kopf fast unpunktiert, feine, verstreute Punkte bei 50x gerade noch erkennbar. Zwischenräume der kräftigen Punkte in den Basalfurchen der Tergite flach und zum Teil ebenso groß wie die Punktdurchmesser. 5. vollständiges Tergit an der Basis kaum kräftiger oder dichter als der Rest des Tergits punktiert. Aedoeagus, Spermatheka [Abb.29].
D: Bisher nur 3 Exemplare aus Hamburg bekannt.

...aliena Lohse, 1984

Abb.29

aliena
bernhaueri
concolor
corticalis

nitidiventris
opaca
scribae
teres
testacea

Erstellt am: 04.11.2011
Letzte Aktualisierung: 07.11.2023 - 19:31:28
Mit Determin (V4.2.247-1) von: Arved Lompe
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