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Gattung Calathus - Arten Mitteleuropas |
Carabidae - Harpalinae - Sphodrini - Calathus |
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Von Arved Lompe (n. H. Freude) |
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Mehr oder weniger lang ovale Arten von 6-14 mm mit kammartig gezähnelten Klauen [Abb.1]. Körper ziemlich flach. Fühler und Beine lang und schlank, Hintertarsen so lang wie die Hinterschienen. Halsschildbasis auch bei Arten mit nach hinten verengtem Halsschild stets breiter als der Vorderrand, gewöhnlich so breit wie die Flügeldeckenbasis, der sie breit aufliegt. Halsschildbasaleindrücke stets breit und flach. Flügeldecken-Furchen nur bei einigen größeren Arten erkennbar punktiert, Intervalle flach, bei 50 × deutlich erkennbar isodiametrisch genetzt und deshalb meist nur fettglänzend. 3. Flügeldeckenintervall mit 2 oder mehr Porenpunkten, ein Scutellarpunkt stets vorhanden. Fühler vom 4. Glied an behaart. ♂ meistens glänzender als die ♀ und (ausgenommen rotundicollis) mit 3 erweiterten Vordertarsengliedern. Mit Ausnahme des micropterus pflanzen sich die Arten, soweit bekannt, im Herbst fort, überwintern in der Regel als Larve; die Imago findet man in den Sommermonaten, doch kommt auch eine Überwinterung der Imagines gelegentlich vor. |
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#1 |
Halsschild zur Basis stärker verengt, die Hinterecken fast verrundet, da auch die Halsschildbasis an den Seiten gerundet vorgezogen ist [Abb.2]. Der Porenpunkt in den Halsschild-Hinterwinkeln ist etwas nach vorn gerückt und liegt etwa um Schienenbreite vor der Horizontalen durch die Basis-Mitte [Abb.3]. Halsschildbasis schmaler als die Basis der nach vorn deutlich gerundet verengten Flügeldecken. 3. Flügeldeckenintervall mit 4-5 Porenpunkten, gelegentlich auch einzelne Punkte im 5. Intervall. ♂ Vorder- Tarsen nicht erweitert. Schwarz, Fühler ganz oder nur ihre Basis sowie die Taster gelbrot, Beine ± rotbraun. 9-11 mm. West-, Süd- und südliches Nordeuropa, in Mitteleuropa nur in der Tiefebene und im Westen. (Untergattung Amphigynus Haliday 1841). ...rotundicollis Dej., 1828 (=piceus (Marsham)) |
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Halsschild zur Basis höchstens leicht verengt, Hinterwinkel zwar oft fast verrundet, die Ecken aber noch deutlich erkennbar, der basale Porenpunkt nicht nach vorn gerückt [Abb.4]. ♂ mit 3 erweiterten Vordertarsengliedern. (Untergattung Calathus s.str.). ...2 |
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#2 |
3. und 5. Flügeldeckenintervall mit ± zahlreichen Porenpunkten, die meisten Punkte nach außen in die begrenzenden Furchen gerückt, so daß diese weitläufig punktiert erscheinen können. Schwarz, Körperanhänge hell rotbraun oder die Schenkel oder die ganzen Beine geschwärzt [Abb.5]. Brachypter. 9-14 mm. Über ganz Europa einschließlich Island, Nordafrika und Westasien verbreitet, in Mitteleuropa überall häufig. Eurytop in offenem Gelände, steigt bis in alpine Lagen auf. ...fuscipes (Goeze, 1777) |
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Eingestochene Porenpunkte nur im 3. Flügeldeckenintervall. ...3 |
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#3 |
Halsschildhinterwinkel annähernd rechtwinklig angelegt, höchstens die Spitze ± abgerundet [Abb.6] [Abb.7]. ...4 |
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Halsschildhinterwinkel breiter oder stumpfwinklig abgerundet [Abb.8] [Abb.9]. ...6 |
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#4 |
Der Porenpunkt in den Halsschildhinterwinkeln ist etwa um die Breite seines Durchmessers vom Seitenrand abgerückt [Abb.10]. Schwarz, nur das 1. Fühlerglied und die Taster zur Spitze heller. Flügeldecken seitlich gerundet erweitert, zu den Schultern kräftig verengt [Abb.11]. Aedoeagus [Abb.12]. 9-13 mm. West- und Südwesteuropa, östlich bis Italien und Elsaß, noch nicht in Mitteleuropa nachgewiesen. ...luctuosus (Latreille) 1804 |
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Der Porenpunkt in den Halsschildhinterwinkeln ist dicht an den Seitenrand gerückt. Körperanhänge braungelb, Halsschildrand stets rötlich aufgehellt. Flügeldecken schlanker, ihre Seiten ± parallel und kaum nach vorn verengt. ...5 |
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#5 |
Halsschild weniger quer, vorn mäßig verengt [Abb.6]. Innere Basaleindrücke kräftig, deutlicher als die äußeren. Schwarz, Halsschildseitenrand nur schmal aufgehellt. Flügeldeckenfurchen tiefer, Intervalle schwach gewölbt, glänzender. Habitus [Abb.13]. Aedoeagus [Abb.14]. 8,5-12 mm. Europa, Kleinasien, Kaukasus, Sibirien. In Mitteleuropa überall häufig, ziemlich eurytop, aber vorzugsweise auf besonnten, trockenen, leichten Böden sowie hochalpinen Grasheiden. ...erratus (Sahlb., 1827) |
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Halsschild stärker quer, nach vorn stärker verengt [Abb.7] [Abb.4]. Schwarzbraun, Halsschildseitenrand breit heller durchscheinend, meist auch der Vorder- und Hinterrand aufgehellt. Beide Halsschildbasaleindrücke flach und undeutlich. Flügeldeckenfurchen fein, Intervalle flach, Oberseite weniger glänzend. Habitus [Abb.15]. Aedoeagus [Abb.16]. 9-12 mm. Europa, Kleinasien, Kaukasus, Westsibirien. In Mitteleuropa überall, aber weniger häufig als erratus, im Gebirge selten oder fehlend. Xerophil, vorzugsweise auf Flugsand. ...ambiguus (Payk., 1790) |
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#6 |
Schwarz, Flügeldecken und oft auch der Halsschild mit deutlichem grünen, kupfrigen oder violetten Metallglanz [Abb.17] [Abb.18]. Körperanhänge rotbraun, 1. Fühlerglied heller rötlich. Aedoeagus [Abb.19]. 8,5-12 mm. Montan in Südosteuropa. In Mitteleuropa nur in der Slowakei (Tatra, Karpaten). Stammform ...metallicus Dejean, 1828 es werden 2 Subspecies unterschieden. ...6a |
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Oberseite nicht metallisch, durchschnittlich kleiner, 6-9 mm. ...7 |
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#6a |
Halsschild breiter und gewölbter, an den Seiten stärker verrundet, die Basalstriche schwächer ausgeprägt. Flügeldecken stärker genetzt. Die Penisspitze ist bei dieser Form weniger verbreitert und am Ende viel schmäler verrundet. 9,51-11,5 mm. Bulgarien, Mazedonien. ...metallicus aeneus Putzeys, 1873 |
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Etwas größer als die Stammform, der Halsschild ist länger nach hinten stärker verengt, die Hinterecken desselben sind weniger verrundet und die Basalstriche sind noch länger und noch stärker als beim typischen metallicus ausgeprägt [Abb.20]. Die Penisspitze ist länger als beim typischen metallicus, die Seiten des Penis sind vor der Spitze nur sehr wenig ausgeschweift, die Spitze selbst ist nur wenig verbreitert und am Ende schmal, noch viel schmäler als bei der ssp. aeneus Putz. verrundet. 11-12 mm. Beschrieben aus dem Bihar-Gebirge (Westkarpaten). ...metallicus biharicus Maran, 1934 |
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#7 |
Oberseite schwarz, nur die Halsschildseiten und seltener auch die Flügeldeckenrand schmal braungelb aufgehellt [Abb.21]. Körperanhänge gelb. Halsschild vor der Mitte am breitesten [Abb.8]. Flügeldecken kürzer. Augen seitlich mäßig vorgewölbt. Seitenfurchen der Stirn gerade [Abb.22]. ♀ kaum weniger glänzend als das ♂. Aedoeagus [Abb.23]. 6-9 mm. Von Frankreich und Mittelitalien über Mittel- und Nordeuropa bis Sibirien verbreitet. Schattenliebende Art der Wälder, in der Ebene häufig, steigt aber bis in die Krummholzregion der Hochgebirge empor. ...micropterus (Duft., 1812) |
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Oberseite schwarz, Epipleuren und Halsschildseitenrand dunkelbraun. Körperanhänge gelb, Fühler zur Spitze und Tarsen dunkler als bei micropterus [Abb.24]. Ein ganz leichter Metallschimmer auf den Flügeldecken ist mitunter erkennbar. Penis mit nur schmaler Verbreiterung an der Spitze [Abb.25], viel schlanker und länger ausgezogen als bei der Stammform und daran sicher von micropterus zu unterscheiden. Ich habe 2 Exemplare vom Prislop-Paß in den Ostkarpaten. ...micropterus carpathicus n.ssp.
Die Beschreibung wird demnächst veröffentlicht. |
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Oberseite selten +/- einfarbig, schwarz, dann aber der Halsschild deutlich hinter der Mitte am breitesten, die Augen flacher und die Beine ± gebräunt. ...8 |
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#8 |
Halsschild schlanker, meistens vor der Mitte am breitesten und nach hinten deutlicher verengt. Flügeldecken länglicher oval, nach hinten etwas spitzer gerundet verengt, ohne Humeralzähnchen [Abb.26]. Episternen der Hinterbrust deutlich länger als vorne breit [Abb.27]. Körperanhänge hell bräunlichgelb. ...8a |
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Halsschild in oder hinter der Mitte am breitesten, nach hinten weniger verengt, etwas stärker quer. Flügeldecken kürzer oval, nach hinten breiter gerundet. Episternen der Hinterbrust wenig länger als vorne breit [Abb.28]. Flügeldecken mit Humeralzähnchen [Abb.29] [Abb.30] (am besten schräg von hinten betrachten). ...8b |
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#8a |
Augen aus dem Kopfumriß vorspringend [Abb.31]. Oberseite ± einfarbig braun oder dunkelbraun, nur die Halsschildrand manchmal unscharf und ziemlich breit aufgehellt. Aedoeagus mit schlanker rechter Parameren, die am Ende immer ein feines Häkchen zeigt [Abb.32]. Bei uns stets wesentlich heller als micropterus (nur im Mediterrangebiet kommen auch schwarze Formen vor). Westeuropäisch mediterran, nördlich bis Norwegen. In Mitteleuropa nur im Küstengebiet der Nordsee auf Dünenboden. ...mollis (Marsh., 1802) |
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Augen flach, nicht aus dem Kopfumriß vorspringend [Abb.33], Oberseite nur ausnahmsweise einfarbig braun, gewöhnlich ist der Kopf dunkelbraun, der Halsschild heller bräunlichrot, Flügeldecken braun. Färbung aber insgesamt weit weniger kontrastreich als bei melanocephalus, von diesem durch fehlendes Schulterzähnchen zu unterscheiden [Abb.26]. Penis ähnlich, aber die rechte Paramere breiter und am Ende abgerundet, sehr selten mit der Andeutung eines Zähnchens [Abb.34]. Von Schweden über das östliche Mitteleuropa, westlich bis zur Weser, Österreich und die Tschechoslowakei, bis Norditalien verbreitet. Im Flachland nicht selten, aber vielfach verkannt. ...cinctus Motschulsky, 1850 (=erythroderus Gemminger et Harold 1868) |
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#8b |
Halsschild hell gelbrot, Kopf und Flügeldecken bis auf die hellere Basis schwarz, Körperanhänge gelb. Aedoeagus [Abb.35]. 6-9 mm. Von den Azoren und Nordafrika über ganz Europa bis nach Sibirien verbreitet, von der Ebene bis hochalpin. Bevorzugt offenes, besonates Gelände. In Mitteleuropa überall sehr häufig, auch auf Kulturland. ...melanocephalus melanocephalus (L., 1758) |
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Halsschild und Flügeldecken etwa gleichfarbig dunkel. ...8c |
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#8c |
Gewölbter, ♂ tiefschwarz glänzend, ♀ matt. Körperanhänge kastanienbraun bis rötlichgelb. 3. Fühlerglied kaum länger als das 4.. Flügeldeckenfurchen kräftiger, an der Spitze leicht vertieft. Um 7 mm. Montan bis alpin in den Ostalpen. Typen vom Zirbitzkogelgebiet. melanocephalus var. ...alpinus Dejean 1828
(=noricus K. et J. Daniel 1891) |
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Flacher, breiter, braunschwarz, oft mit etwas hellerem Halsschild, weniger glänzend. 3. Fühlerglied deutlich länger als das 4.. Flügeldeckenfurchen feiner, an der Spitze nicht vertieft. 6-9 mm. Montan bis alpin in den Alpen Österreichs. melanocephalus var. ...obscuricollis Chaudoir 1897 (=alpinus auct. nec. Dej.) |
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aeneus (metallicus) alpinus ambiguus biharicus (metallicus) carpathicus (micropterus) cinctus erratus fuscipes |
luctuosus melanocephalus (melanocephalus) metallicus micropterus mollis obscuricollis rotundicollis |
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 Erstellt am: 03.11.2021 Letzte Aktualisierung: 05.11.2022 - 11:06:02 Mit Determin Version 4.2.140-2 von Arved Lompe Vorherige Version |
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