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Gattung Bledius - Untergattung Bargus Schiödte |
Staphylinidae - Oxytelinae - Bledius |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, M. Schülke) } Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Herman, L.H. (1986): Revision of Bledius. Part IV. Classification of Species Groups, Phylogeny, Natural history, and Catalogue - Bull. Am. Mus. Nat. Hist., Bd. 184 Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\Herman1972 Bledius IV.pdf Schülke, M. (2011): Oxytelinae - in Freude-Harde Lohse 'Die Käfer Mitteluropas' Bd. 4, 2. Auflage p. 212 Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\_FHL-04II.pdf |
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Clypeus ungerandet, Oberlippe gerade abgestutzt oder in der Mitte leicht ausgebuchtet, oft mit feiner Mittellinie, aber niemals tief ausgerandet und mit kräftiger Mittelfurche oder in 2 getrennte Lappen geteilt. Mandibeln kräftig, wenig vorragend und in der Ruhelage gekreuzt. Bei mehreren Arten finden wir erhebliche Schwankungen in der Färbung der Flügeldecken, der Form und Breite des Halsschildes, seiner Oberflächenskulptur und der Gestalt der Hinterwinkel. In Zweifelsfällen sind diese Arten in der Tabelle doppelt angeführt. |
Die bisherige Untergattung Hesperophilus Curtis wurde von Herman in zwei Taxa geteilt. Bei den Bargus-Arten werden die Hypomeren (fälschlich als Halsschildepipleuren bezeichnet) der Vorderbrust durch einen offenen, von den Vorderhüften zum Halsschildseitenrand gerichteten Spalt (Praecoxalfissur) getrennt. Dieser Spalt ist auch von der Seite her sichtbar; bei den Arten der Untergattung Hesperophilus fehlt dieser Spalt. (Lohse hat im Korrekturband 12 der 'Käfer Mitteleuropas' an dieser Stelle die Untergattungsamen vertauscht). annularis-Gruppe nach Herman (l.c.). |
#1 |
Halsschild mit deutlicher, vollständiger, höchstens in der Vorderhälfte kurz unterbrochener oder hinten etwas verkürzter eingegrabener Längslinie [Abb.1]. Arten nicht unter 3 mm ...2 |
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Halsschild kräftig mikroskulptiert, ohne Mittellängslinie [Abb.2], jedoch meist mit einem breiten unpunktierten Mittelstreifen, in Ausnahmefällen mit einem stark verkürzten, sehr feinen Längsstrichel, sowie Arten unter 2,5 mm, bei denen dieses Merkmal variiert. 2,1-4,1 mm. ...17 |
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#2 |
Seitenrandkontur des Halsschildes (nicht die neben dem Seitenrand verlaufende feine Seitenrandlinie) vor den Hinterwinkeln ± ausgebuchtet. Die Hinterwinkel deutlich markiert und meist rechtwinklig vorstehend; manchmal auch scharf stumpfwinklig [Abb.3]. ...3 |
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Seitenrandkontur des Halsschildes bildet mit dem Hinterrand einen nur angedeuteten oder verrundeten stumpfen Winkel. Halsschildseitenränder vor der Basis nicht ausgeschweift, sondern gerade oder schwach konvex [Abb.4]. ...14 |
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#3 |
Größere Arten, Breite des Halsschilds > 0,98 mm. ...4 |
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Kleinere Arten, Breite des Halsschilds < 0,95 mm. ...5 |
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#4 |
Etwas größer, Halsschild etwa 1,15-1,3 mm breit. Halsschild vor den Hinterecken sehr kräftig ausgebuchtet [Abb.5], kräftig punktiert; Mittellängslinie vorn oft undeutlich oder fehlend. Schwarz; Flügeldecken rotbraun mit unscharf geschwärzter Scutellarregion und Naht; Beine braun mit geschwärzten Schenkeln; Fühler an der Basis gelbbraun, zur Spitze geschwärzt. 4,9-6 mm (Vorderkörper 2,7-3,2 mm). B: An Ufern von Flüssen und Gebirgsbächen. D: Transpaläarktisch verbreitet, in Europa mit disjunkten Arealen in Nordosteuropa und Skandinavien sowie im gesamten Alpengebiet, den Pyrenäen und der Hohen Tatra. Lokal oft nicht selten. ...littoralis Heer, 1838 |
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Etwas kleiner, Halsschild etwa 0,98-1,12 mm breit. Halsschild vor den Hinterecken deutlich weniger stark ausgebuchtet [Abb.3] und wenig kräftig punktiert. Die Außenecken des Clypeus knötchenförmig vorstehend und sehr deutlich markiert. Einfarbig schwarz, Beine und die Basis der Fühler gelbbraun, letztere zur Spitze geschwärzt. 4,2-4,8 mm (Vorderkörper 2,4-2,7 mm). B: An sandigen Uferstellen. D: Bisher nur aus Skandinavien, dem Baltikum, dem nördlichen Russland und dem nordwestlichen Mitteleuropa (Niederlande, Nordwestdeutschland (an der Hunte in Oldenburg)) bekannt. Sehr selten. ...vilis Maekl., 1876 |
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#5 |
Halsschild trotz dichter Mikroskulptur glänzend. Kopf schmal (0,65- 0,75 mm breit), meist viel schmaler als der Halsschild (Kopfbreite/Halsschildbreite: 0,74-0,84; meist unter 0,80). Schwarz; Flügeldecken rotbraun mit angedunkeltem Nahtwinkel; Beine und Fühler einfarbig hellgelb, letztere selten zur Spitze hin gebräunt. 3,1-3,7 mm (Vorderkörper 1,7- 2 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.6]. In den Alpen kommen Exemplare mit einfarbig dunklen Flügeldecken und zur Spitze gebräunten Fühlern vor. B: An sandigen Ufern. D: Über fast ganz Europa mit Ausnahme des Südens der Iberischen Halbinsel und der südlichen Balkanhalbinsel verbreitet, Verbreitungsgrenze im Osten unbekannt. In Mitteleuropa überall vorkommend, in der Ebene häufiger als im Gebirge. ...longulus Erichson, 1839 |
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Halsschild durch dichte Mikroskulptur matt. Arten mit roten oder rotbraunen Flügeldecken (pallipes, arcticus) besitzen einen weniger schmalen Kopf (0,78- 0,90mm breit), der weniger schmal als der Halsschild ist (Kopfbreite/Halsschildbreite: 0,77-0,85; meist über 0,80). ...6 |
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#6 |
Halsschild mit kräftiger, sehr dichter Punktur, Punktzwischenräurne meist nicht größer als die Punktdurchmesser. Einfarbig schwarz, manchmal die Flügeldecken etwas heller. Beine und Fühler einfarbig hellgelb. 3,6-4,1 mm (Vorderkörper 1,8-2,1 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.7]. Von Großbritannien und Nordfrankreich bis nach Finnland, ins nördliche Russland und die nördliche Balkanhalbinsel verbreitet. In Mitteleuropa besonders im Westen und Süden verbreitet, aber selten; im Osten der Tiefebene bisher nicht nachgewiesen. An sandigen Ufern, auch an sandigen Steilufern der Küsten. ...defensus Fauvel, 1872 |
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Halsschild mit feinerer und weitläufigerer Punktur. Punktzwischenräume meist deutlich größer als die Punktdurchmesser. Fühler meist zur Spitze deutlich geschwärzt. ...7 |
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#7 |
Fühler vollständig gelb bis gelbbraun, von der Basis zur Spitze nicht deutlich angedunkelt. Halsschild mit teilweise kräftiger Mikroskulptur, vor den Hinterwinkeln meist deutlich ausgeschweift. ...8 |
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Fühler oft mit hellgelbem Basalglied, zur Spitze deutlich angedunkelt oder geschwärzt. Halsschild vor den Hinterwinkeln weniger deutlich ausgeschweift. ...9 Zur Beurteilung der Fühlerfärbung sollte möglichst eine größere Serie untersucht werden, da auch bei den hierher gehörenden Arten Einzelstücke mit hellen Fühlern vorkommen. |
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#8 |
Durchschnittlich kleiner, Halsschild 0,68-0,80 rnm (meist unter 0,76 mm) breit. Halsschild mit kräftiger Mikroskulptur, in der die relativ weitläufige Punktur aber noch deutlich sichtbar ist. Von dem ähnlichen defensus durch die viel weitläufigere Punktur des Halsschilds, von pallipes durch die geringere Größe zu unterscheiden. 3,4-3,8 mm (Vorderkörper 1,8-2,1 mm). Schwarz, Beine und Fühler gelb bis gelbbraun. ♂: Aedoeagus [Abb.8]. B: An sandigen Ufern, auch an der Küste. D: Nördliches und mittleres Europa; von Westeuropa bis ins südliche Skandinavien und nach Russland verbreitet; die östliche Verbreitungsgrenze ist unbekannt; nicht in Südeuropa. In Mitteleuropa im Norden nicht selten, im Süden besonders in höheren Lagen fehlend. ...terebrans (Schioedte, 1866) |
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Durchschnittlich größer, Halsschild 0,75-0,85 mm (meist über 0,79 mm) breit. Halsschild mit sehr kräftiger Mikroskulptur, in der die weitläufige Punktur kaum noch sichtbar ist. 3,6-4,2 mm (Vorderkörper 2-2,3 mm). Schwarz, Beine und Fühler gelb bis gelbbraun. ♂:Aedoeagus [Abb.9]. B: An sandigen Ufern. D: Aus Großbritannien beschrieben und bisher nur aus Norwegen, der Tschechischen Republik und der Slowakei gemeldet. Die Verbreitung in Mitteleuropa ist noch weitgehend unbekannt, offenbar sehr selten. ...annae Sharp, 1911 |
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#9 |
Arten mit kürzeren Flügeldecken, ihre Schulterlänge [Abb.10] 0,95-1,03 mal so lang wie die gemeinsame Flügeldeckenbreite. ...10 |
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Arten mit längeren Flügeldecken, ihre Schulterlänge 1,03-1,11 mal so lang wie die Flügeldeckenbreite. ...11 |
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#10 |
Halsschild vor den Hinterwinkeln meist deutlich ausgeschweift [Abb.11]. Schwarz; Flügeldecken braun bis dunkelbraun; Beine und Fühlerbasis gelb; Fühler zur Spitze allmählich dunkler werdend, ab Glied 6 schwarzbraun bis schwarz. 3,5-4,2 mm (Vorderkörper 1,8-2,2 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.12]. B: An Gebirgsflüssen. D: Vom nördlichen Großbritannien über Nordeuropa bis nach Ostsibirien verbreitet; in Mitteleuropa nur aus der Hohen Tatra und Tirol gemeldet. Sehr selten. ...arcticus Sahlb., 1890 |
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Halsschild vor den Hinterwinkeln weniger deutlich ausgeschweift [Abb.13]. Einfarbig schwarz; Flügeldecken nicht heller als Kopf und Halsschild; Beine und Basalglied der Fühler gelb bis gelbbraun, nachfolgende Fühlerglieder geschwärzt. 3,4-4,2 mm (Vorderkörper 1,7-2,2 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.14]. B: An sandig-lehmigen Uferstellen. D: Verbreitung weitgehend ungeklärt; sicher aus Nordeuropa und dem nördlichsten Mitteleuropa (Dänemark, Nordseeküste) nachgewiesen. Meldungen aus Österreich, der Schweiz und der Slowakei sind zu überprüfen. Selten. ...fuscipes Rye, 1865 |
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#11 |
Halsschild viel schmaler als die Flügeldecken (Halsschild-Flügeldeckenbreite 0,75- 0,82). Hinterwinkel des Halsschilds sehr variabel, teilweise deutlich rechtwinklig markiert, teilweise abgerundet. Schwarz; Flügeldecken oft etwas heller; Beine und Basalglied der Fühler gelb bis gelbbraun. 3,5-4,2 mm (Vorderkörper 1,8-2,2 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.15] mit kräftigen, einwärts gekrümmten Spitzen der Ventrallamelle. B: An Ufern von Gebirgsflüssen. D: Von Westeuropa bis in den Fernen Osten Russlands gemeldet; vermutlich beruhen viele dieser Meldungen aber auf Fehlbestimmungen. In Mitteleuropa nach überprüftem Material im Alpengebiet weit verbreitet, auch aus Gebirgen im östlichen Mitteleuropa (Tschechische Republik, Slowakei) gemeldet, nicht selten. ...denticollis Fauvel, 1872 |
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Halsschild breiter (Halsschild-Flügeldeckenbreite 0,82-0,92). ♂: Spitzen der Ventrallamelle des Aedoeagus schmaler oder nicht deutlich einwärts gekrümmt. ...12 |
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#12 |
Größere Art, Halsschild 0,74-0,89 (meist um 0,82) mm breit. Neben einfarbig schwarzen Individuen mit gelben Beinen und heller Basis der Fühler kommen Individuen vor, die gelbbraune Flügeldecken mit einer dunklen Scutellmakel besitzen. Solche Individuen werden opacus sehr ähnlich und sind von dieser Art nur im Bau des Aedoeagus zu unterscheiden, da auch die Form der Hinterwinkel des Halsschilds variiert. 3,84,4 mm (Vorderkörper 2-2,4 mm). ♂: Spitzen der Ventrallamelle des Aedoeagus breit, in der Mitte überlappend [Abb.16] [Abb.17] [Abb.18] [Abb.19]. Spermatheka [Abb.20]. B: An sandigen Flussufern, auch in Sand- und Tongruben. D: Von Westeuropa bis nach Ostsibirien und China verbreitet. Auf Grund von Verwechslungen mit ähnlichen Arten müssen jedoch besonders Meldungen aus dem Osten der Paläarktis als unsicher gelten. In Mitteleuropa aus fast allen Ländern und Regionen gemeldet, in der Ebene deutlich häufiger als im Gebirge. ...pallipes (Gravenhorst, 1806) (=larseni Hansen) (=larseni subsinuatus FHL) (=sinuatocollis Gerh.) Von dieser Art kommen auch Stücke mit roten Flügeldecken vor, die bisher fälschlich für opacus gehalten wurden Vergleiche LZ >>>14 |
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Kleinere Art, Halsschild 0,63-0,76 (meist um 0,70) rnm breit [Abb.21]. Einfarbig schwarz mit gelbbraunen Beinen und hellerer Fühlerbasis. Halsschild mit oft nur schwach ausgeprägten Hinterwinkeln; deutlich dichter als bei pallipes und opacus punktiert. 3,3-3,8 mm (Vorderkörper 1,7-2 mm). ♂: Spitzen der Ventrallamelle des Aedoeagus schmaler, in der Mitte nicht deutlich überlappend [Abb.21]. B: An sandigen Ufern fließender und stehender Gewässer, auch an der Küste. D: Von Großbritannien über Mittel- und das südliche Nordeuropa bis ins Baltikum und nach Rumänien gemeldet; wahrscheinlich weiter nach Osten verbreitet; aus Südeuropa unbekannt. In der Tiefebene nicht selten, im Süden seltener. ...filipes Sharp, 1911 |
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#13 |
Etwas größere Art, 4-4,8 mm (Vorderkörper 2,1-2,4 mm). Einheitlich dunkelbraun bis schwarzbraun mit dunkelbraunen Beinen, an denen nur die Tarsen gelb sind; Fühler inklusive Glied 1 braun, in der Mitte stärker geschwärzt. Halsschild kräftig, kaum weniger dicht als die Flügeldecken punktiert, unmittelbar hinter den Vorderecken am breitesten, bis zu den stumpfen Hinterecken kräftig verengt [Abb.4], B: An Flussufem. D: Alpengebiet in Frankreich, Norditalien, der Schweiz, Österreich und Süddeutschland (Bayern). Selten. ...strictus Fauvel, 1872 |
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Etwas kleinere Arten mit gelbroten Flügeldecken, gelben Beinen und hellen Fühlern, deren Glied 1 immer hell gelb ist. Punktur auf dem Halsschild deutlich weitläufiger als auf den Flügeldecken. ...14 |
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#14 |
Größer, 3,5-4,6 mm (Vorderkörper 2-2,3 mm) [Abb.22]. Flügeldecken deutlich breiter und länger als der Halsschild. Schwarz; Flügeldecken gelbrot mit undeutlich dunklerer Naht; Fühler zur Spitze gebräunt. Form der Hinterwinkel des Halsschilds sehr variabel; oft mit deutlich ausgebildeten Winkeln, dann nur durch den Aedoeagus von pallipes zu unterscheiden. ♂: Aedoeagus [Abb.23] [Abb.24] [Abb.25]; Spermatheka [Abb.26]. B: An Ufern, in Ton-, Sand- und Kiesgruben. D: Von Spanien und Großbritannien bis nach Nordeuropa und Russland verbreitete Art. In Mitteleuropa besonders in der Ebene überall häufig, nach Süden seltener. ...opacus (Block, 1799) (=subsinuatus Muls.Rey) Vergleiche auch denticollis a. obtusicollis mit braunen, zur Mitte geschwärzten Flügeldecken und dichterer Punktur auf diesen; siehe Leitzahl >>>11 und die fa. rufipennis von pallipes, siehe Leitzahl >>>12 |
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Kleiner, 2,8-3,4 mm (Vorderkörper 1,5-1,8 mm). Flügeldecken etwa so lang wie und nicht breiter als der Halsschild. Körperfärbung ähnlich opacus; Flügeldecken an der Naht weniger stark gebräunt; Fühler bis zur Spitze gelb. Mittellinie auf dem Halsschild oft stark reduziert. Dadurch und durch die kurzen Flügeldecken wird die Art erraticus ähnlich, von dem sie sich aber durch die deutliche Punktur des Halsschilds und dessen abgerundeten Hinterecken unterscheidet. Aus Mittelitalien beschrieben, sonst nur aus Südtirol, Kroatien, Mähren und Süddeutschland (Bayern) bekannt. Sehr selten. ...secessus Bondroit, 1912 |
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#15 |
Größere Arten, 3-4,1 mm (Vorderkörper 1,7-2,2 mm). Halsschild nur sehr fein punktiert, die Punktur in der kräftigen Mikroskulptur kaum sichtbar. ...16 |
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Kleinere Arten, 2,1-3,2 mrn (Vorderkörper 1,1-1,6 mm). Halsschild mit weitläufiger kräftiger Punktur, die auch in der kräftigen Mikroskulptur meist gut zu erkennen ist. Die hierher gehörenden Arten unterscheiden sich zum Teil nur durch Nuancen in der Punktur und Mikroskulptur; sie sind dringend revisionsbedürftig. Auf Grund fragwürdiger Literaturangaben ist über die Gesamtverbreitung der Arten nur wenig bekannt. ...18 |
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#16 |
Etwas kleiner und schlanker, 3-3,8 mm (Vorderkörper 1,7-2 mm). Kopf nur wenig schmaler als der Halsschild (Halsschild-Kopfbreite 1-1,1), Flügeldecken länger als breit (Schulterlänge/Breite 1,05-1,15). Schwarz; Halsschild etwas heller; Flügeldecken braun; Beine und die Basis der Fühler gelbbraun, letztere zur Spitze nur wenig gebräunt. ♂: Aedoeagus [Abb.27]. B: An Fluß- und Seeufern. D: Südost-Europa von Ungarn bis Griechenland. Alte Meldungen aus dem südlichen und südöstlichen Mitteleuropa beruhen wohl auf Verwechslungen mit den beiden folgenden Arten, bisher keine sicheren Belege. ...bosnicus Bernh., 1902 |
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Etwas größer und weniger schlank. Kopf meist deutlich schmaler als das Halsschild (Halsschild-Kopfbreite 1,1-1,24). ...17 |
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#17 |
Kopf deutlich schmaler als der Halsschild (Halsschild-Kopfbreite 1,12-1,24, meist > 1,18). Flügeldecken kurz, ihre Schulterlänge kaum größer als ihre Breite (1-1,05). Schwarz; Halsschild kaum heller; Flügeldecken deutlich heller, rotbraun, oft mit angedunkelter Scutellarregion; Beine und die Basis der braunen Fühler gelbbraun. 3,3-4,1 mm (Vorderkörper 1,8-2,2 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.28]. B: An sandigen Ufern, auch auf Kalkboden. D: Von Westeuropa bis ins südliche Skandinavien und nach Osteuropa gemeldet; im Mittelmeergebiet fehlend; östliche Verbreitungsgrenze unbekannt. In Mitteleuropa mit Ausnahme der Hochgebirge überall vorhanden, im Norden häufiger als im Süden. ...erraticus Er., 1839 |
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Kopf weniger schmal (Halsschild-Kopfbreite 1,1-1,17, meist < 1,15). Flügeldecken etwas länger als breit (Schulterlänge/Breite 1,05-1,12). Schwarz; Halsschild wenig heller; Flügeldecken dunkelbraun; Beine und die Basis der braunen Fühler gelb. 3,2-4 mm (Vorderkörper 1,8-2,2 mm). ♂: Aedoeagus [Abb.29]. B: An Flußufem. D: Im Alpengebiet nicht selten, auch aus Nordeuropa gemeldet. ...fontinalis Bernh., 1929 |
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#18 |
Flügeldecken deutlich breiter als das Halsschild (Flügeldecken-Halsschildbreite 1,20-1,27). Halsschild matt, mit kräftiger Mikroskulptur; Hintenvinkel völlig abgerundet oder etwas ausgeschweift, die eigentlichen Hinterecken deutlich abgerundet. Einheitlich schwarzbraun mit etwas heller braunen Flügeldecken; Fühler gelb, zur Spitze etwas gebräunt; Beine gelbbraun, Femora oft deutlich gebräunt. 2,2-3,2 mm (Vorderkörper 1,2-1,6 mm). Südliches und mittleres Europa, Nordafria. In Mitteleuropa weit verbreitet, aber selten. Im Flachland an Ufern und in Kiesgruben, im Süden an Gebirgsflüssen etwas häufiger. ...baudii Fauv., 1870 |
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Flügeldecken kaum breiter als der Halsschild (Flügeldecken-Halsschildbreite 1-1,08). Körper einfarbig schwarzbraun, teilweise mit hellgelben Flügeldecken. Halsschild matt, fein und etwas dichter als bei baudii punktiert oder glänzender, mit deutlich markierten Hinterecken und weitläufiger Punktur. ...19 |
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#19 |
Halsschild trotz deutlicher Mikroskulptur glänzend; Hinterwinkel deutlich ausgeschweift und mit deutlich markierten Hinterecken. Flügeldecken von der Schulter bis zum Hinterrand meist etwas länger als breit (0,95-1,15, meist um 1,0). Körper einfarbig dunkelbraun bis schwarzbraun; Flügeldecken oft etwas heller, aber nie hellgelb; Beine und Fühler gelbbraun, Letztere zur Spitze etwas gebräunt. 2,3-3,1 mm (Vorderkörper 1,2-1,5 mm). B: Vor allem an Ufern von Gebirgsflüssen, auch in Lehm- und Tongruben. D: Verbreitung weitgehend unbekannt, hauptsächlich aus dem weiteren Alpengebiet gemeldet. Im südlichen Mitteleuropa (Schweiz, Österreich, Süddeutschland) teilweise nicht selten. ...agricultor Heer, 1841 |
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Halsschild matt; Hinterwinkel weniger stark ausgeschweift oder abgerundet, die eigentlichen Hinterecken immer abgerundet. Flügeldecken von der Schulter bis zum Hinterrand kürzer als breit (0,8-1 mm, meist unter 0,9 mm). Körper schwarzbraun bis schwarz; Flügeldecken gelb, teilweise mit undeutlichem, an der Naht verlängertem Scutellarfleck. 2,1-2,7 mm (Vorderkörper 1,1-1.4 mm). B: Oft an wärmebegünstigten Standorten. D: Verbreitung weitgehend unbekannt; von Frankreich und Belgien bis nach Polen und Ungarn, nördlich bis Dänemark, nach Süden bis Norditalien gemeldet. In Mitteleuropa weit verbreitet, aber überall sehr selten. ...pygmaeus Er., 1839 (=pusillus Er., 1839) |
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agricultor annae arcticus baudii bosnicus defensus denticollis erraticus filipes fontinalis |
fuscipes littoralis longulus opacus pallipes pygmaeus secessus strictus terebrans vilis |
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Erstellt am: 11.06.2014 Letzte Aktualisierung: 02.01.2023 - 14:45:34 Mit Determin (V4.2.187-4) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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