Untergattung Dorymerus Seidlitz Curculionidae - Otiorhynchinae - Otiorhynchus
  Von Arved Lompe (n. R. Frieser, E. Reitter)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Gutknecht, T. (2013): Otiorhynchus globus Boheman 1843 - neu in Deutschland - Mitt. ent. V. Stuttgart, 48:91-92
  Jede Flügeldecken mit 10 Punktstreifen, äußerer Spitzenwinkel der Vorderschienen verrundet, alle Schenkel oder wenigstens die Hinterschenkel gezähnt, der Zahn einfach zugespitzt. Die Artengruppen entsprechen nicht immer den von Reitter verwendeten Gruppen. Auch diese Tabelle muß dringend auf einen neueren Stand gebracht werden [Abb.1].
 BAUSTELL.GIF
Abb.1
 
  Für die Arten des Karpatenbogens siehe Dorymerus_Karpaten  
#1 Naht- und abwechselnde Flügeldeckenzwischenräume höher als die dazwischenliegenden Intervalle. 1. Gruppe. (Dorymerus s.str.)
Ungerade Zwischenräume vorgewölbt, kielartig oder wenigstens deutlich stärker erhaben als die dazwischenliegenden geraden, flachen Zwischenräume und gewöhnlich mit einer deutlichen Haar- oder Börstchenreihe. Vorderschenkelzahn klein, zum Teil nur angedeutet oder nicht erkennbar.

   ...1a

 
-- Alle Flügeldeckenzwischenräume gleich hoch.

   ...2

 
#2 Rüssel mit abgeschrägter kahler Spitzenfläche, die +/- glatt, punktiert oder chagriniert sein kann, der aber grobe Strukturen, etwa ein MIttelkiel oder tiefe Furchen fehlen. Diese Fläche wird hinten meistens durch einen V- oder U- förmigen Wulst begrenzt, dessen MItte oft glatt und glänzend ist (mit „geglätteter Nase").

   ...3

 
-- Rüssel ohne abgeschrägte geglättete Spitzenfläche.

   ...4

 
#3 Augen ± auf die Kopfoberseite gerückt, Stirn kaum breiter, meistens sogar schmäler als der Rüsselrücken zwischen den Fühlern. 2. Gruppe. (Metopiorrhyuchus Reitter)
Rüsselspitze mit gut begrenzter, abgeschrägter und geglätteter Fläche. Halsschild seitlich stark gerundet in der MItte gewöhnlich mit breiter, glatter Längsschwiele. Schenkel stark gezähnt.

   ...1b

 
-- Augen seitenständig, aus dem Kopfumrisse vorspringend; Stirn viel breiter als der Rüsselrücken zwischen den Fühlern. 15. Gruppe. (Spodocellinus Reitter) - Rüsselspitze mit gut begrenzter, abgeschrägter und geglätteter Fläche. Schwarz, Fühler und Beine rötlichbraun. Schenkel stark gezähnt. Rüssel so lang wie breit mit feinem MIttelkiel. Halsschild breiter als lang, Flügeldecken eiförmig, Zwischenräume schmal, fein reihig behaart, Punktstreifen stark. 4-6 mm. Nördliches Jugoslawien, ? Kärnten.

   ...subpubescens Stierl.

 
#4 Flügeldecken kahl, nur die schmalen linienförmigen Zwischenräume mit einer Haar- oder Börstchenreihe. Dunkelbraune Arten mit rötlichen Beinen. 16. Gruppe. (Kreinidius Reitter, Acunotus Reitter).

   ...1p

 
-- Flügeldecken beschuppt, behaart oder kahl; ± kahle Arten mit Haarreihe auf den Flügeldeckenzwischenräumen sind ganz schwarz und (oder) haben breite Flügeldeckenzwischenräume und auch eine Haarreihe in den Punktfurchen.

   ...5

 
#5 Fühler dick, die 3 ersten Glieder der Geißel dicker und größer als die andern, kugelig, kaum länger als breit [Abb.2]. (Rosvalestus Reitt.)
Kurz und plump gebaut, schwarz, sehr fein behaart, die Flügeldecken spärlich mit sehr kleinen Schüppchenflecken besetzt, die Schüppchen länglich, mit schwachem Metallglanz, die Fühler dick, Glied 1-3 der Geißel verdickt und fast von gleicher Länge, kugelig, die andern, äußern quer. Rüssel kurz und dick, gefurcht, Halsschild quer, scharf gekörnt, Flügeldecken sehr kurz und breit eiförmig, mit starken Punktstreifen und schmalen, gewölbten, einreihig granulierten Zwischenräumen. Schenkel sehr schwach, kurz und spitzig gezähnt, Augen flach, aus der Kopfwölbung kaum vorragend. 5-6 mm. Norditalien (Südtirol), Schwei /Tessin), neuerdings auch Funde in Württemberg (Kreis Ludwigsburg).

   ...globus Boheman, 1843

OTIORHYNCHUS GLOBUS
Abb.2
 
-- Die 3 ersten Glieder der Fühlergeißel in Form und Länge ungleich.

   ...5a

 
#5a Halsschild schmal, viel länger als breit und mit kräftigem MIttelkiel, wenig breiter als der Kopf. 4-5 mm. 3. Gruppe. (Aleutinops Reitter).
Kopf und Halsschild dunkel-, sonst heller rötlichbraun. Halsschild fein tuberkuliert. Flügeldecken mit groben Punktstreifen und schmäleren, abgeflachten Zwischenräumen, die mit 2 oder mehreren unregelmäßigen Reihen runder, heller Schuppen und einer abstehenden Haarreihe besetzt sind. 2. Fühlergeißelglied kürzer und dünner als das 1., die mittleren Glieder kugelig. 4 mm. In Jugoslawien nördlich bis Slowenien, möglicherweise auch in den Karawanken autzufinden. Unter Laub in der Bodenstreu.

   ...elegantulus Germ.

 
-- Halsschild meistens nicht länger als breit, andernfalls ohne MIttelkiel.

   ...6


Beachte auch mandibularis Redtb., der jedoch auf den gekörnten Flügeldeckenzwischenräurnen lange, gerade Borsten und auf der Oberseite dünne, zugespitzte Schuppen besitzt.

   ...Otiorhynchus_s str.

 
#6 Halsschild mit ausgeprägter tiefer MIttelfurche. Flügeldecken mit anliegender und dazwischen aufgerichteter Behaarung. Fühler und Beine rostrot. 4-7 mm. 14. Gruppe. (Limatogaster Apfelb.) - Rüssel nicht länger als breit, tief gefurcht, hinten stark iängsrunzelig punktiert. Halsschild nicht quer, stark tuberkuliert. Schenkel stark gezähnt.

   ...1n

 
-- Halsschild ohne oder mit kaum erkennbarer MIttelfurche, manchmal mit körnchenfreier MIttellinie.

   ...7

 
#7 Rüssel deutlich längsgestrichelt, kaum länger als breit. Schwarze Arten von 5-10 mm. Flügeldecken mit Haarflecken oder kahl erscheinend, ohne rundliche Schuppen. 9. Gruppe. (Provadilus Reitter)
Schwarze Arten, Oberseite unbeschuppt, kahl erscheinend, oder mit Haarflecken. Rüssel kurz und dick, nicht viel länger als breit, flach oder jedenfalls nicht deutlich gefurcht, oben mit längsrissiger oder längsrunzeliger Punktur oder starken länglichen Punkten besetzt. Halsschildscheibe punktiert oder gekörnt. Glied 2 der Fühlergeißel nicht oder wenig länger als 1.

   ...1i

 
-- Rüssel glatt oder einfach punktiert, meistens viel länger als breit. Falls Rüssel (stellenweise) längsgestrichelt, Flügeldecken mit rundlichen Schuppen.

   ...8

 
#8 Halsschild punktiert. Schwarz, glänzend, 3-4,5 mm. 12. Gruppe. (Bytosmesus Reitter)
Unter den bei flüchtiger Betrachtung kahl erscheinenden, nur behaarten schwarzen Arten entweder durch die geringe Größe oder durch nicht tuberkulierte MItte des Halsschild ausgezeichnet. Schwarz, glänzend, Fühler und Beine rötlichbraun. Fühler kräftig, die mittleren GeißelGlieder breiter als lang. Halsschild länger als breit, auf der Scheibe runzelig punktiert, an den Seiten gekörnt. Flügeldecken tief punktiert-gestreift, Zwischenräume schmal, mit einer sehr kurzen Härchenreihe. Schenkel sehr schwach gezähnt. 3-4,5 mm. Jugoslawien; nicht in der heutigen Steiermark.

   ...multicostatus Stierl.

 
-- Halsschild gekörnt, andernfalls über 6 mm.

   ...9

 
#9 Flügeldecken mit rundlichen Schüppchen völlig bedeckt. Flügeldeckenzwischenräume abgeflacht. Schenkel sehr schwach gezähnt. 6-8 mm. 4. Gruppe. (Satnalistus Reitter).

   ...1d


(Beachte auch die sehr dicht beschuppten reichei und lavandus, bei denen jedoch die Tuberkeln der scharfen Zwischenräume deutlich kahl, und die Schenkel kräftig gezähnt sind.).
 
-- Oberseite kahl, behaart oder beschuppt, dann aber mit Kahlstellen oder zumindest kahlen Tuberkeln. Schenkel meist kräftig gezähnt.

   ...10

 
#10 2. Glied der Fühlergeißel so lang wie die restlichen Geißelglieder zusammen. 5.Gruppe.(Duphanastus Reitter).
Bei unseren Arten Klauenglied und Klauen rotbraun.

   ...1e

 
-- 2. Glied der Fühlergeißel wesentlich kürzer.

   ...11

 
#11 Flügeldecken vollständig oder fleckig mit rundlichen oder ovalen Schuppen bedeckt; selten ist die Beschuppung nur am Absturz erkennbar.

   ...12

 
-- Flügeldecken mit ± dicht gestellten Schuppenhaaren, Haaren oder Borsten besetzt oder kahl. Rundliche oder ovale Schüppchen fehlen. (Beachte auch prolixus Rosh. mit einer geneigten Haarreihe auf den Flügeldeckenzwischenräumen und verstreuten grünen Haarschuppen.).

   ...13

 
#12 Flügeldecken fleckig oder umfangreicher metallisch beschuppt, die unbeschuppten Partien anliegend, manchmal auch kaum erkennbar behaart. 10. Gruppe. (Prilisvanus Reitter, Nehrodistus Reitter)
Flügeldecken fast kahl oder mit feiner Grundbehaarung, zwischen die Schuppenflecken aus metallisch grünen oder etwas goldglänzenden ovalen oder runden Schuppen eingestreut sind. Diese Schuppen können auch - besonders an den Seiten - eine geschlossene Beschuppung bilden. Halsschild ± dicht tuberkuliert. Schwarze Arten von 6-12 mm.

   ...1j

 
-- Oberseite dicht beschuppt oder mit Schuppenflecken; zwischen der Flügeldeckenbeschuppung befinden sich deutlich erkennbare, ± aufgerichtete Haare oder Börstchenreihen. 6. Gruppe. (Majetnecus Reitter, Amosilnus Reitter, Usiponcus Reitter, Mitparodes Reitter).
Arten von 5-10 mm. Die Schuppen rundlich, kurz- oder langoval, nie haarförmig. 2. Fühlergeißelglied länger als das 1.; Halsschild tuberkuliert, die einzelnen Körnchen oft wenig gedrängt stehend. Zwischen der Flügeldeckenbeschuppung befinden sich deutlich erkennbare ± aufgerichtete Haare oder Börstchenreihen, oft auch zwischen der Beschuppung anliegende Schuppenhaare.

   ...1f

 
#13 Flügeldecken gleichmäßig oder fleckig mit dünnen oder kräftigeren Haaren besetzt [Abb.3]. 6-10 mm. 8. Gruppe. (Advenardus Reitter, Normotionus Reitter, Mierginus Reitter)

   ...1h

OTIORHYNCHUS SULCATUS
Abb.3
 
-- Oberseite kahl oder fast kahl und mit feiner gereihter Behaarung.

   ...14

 
#14 Oberseite kahl oder höchstens an den Seiten mit kaum erkennbaren feinen Härchen. 6,5-11 mm 11.Gruppe. (Obrasilus Reitter, Acalorrhynchus Reitter, Ecestomus Reitter)
Ganz schwarze Arten von 6-11 mm; allenfalls die Fühler etwas heller braun. Oberseite ganz oder fast ganz kahl, sehr selten mit kaum sichtbaren und verstreuten Schuppenflecken am Absturz, die das gleichförmig schwarze Aussehen der Oberseite nicht beeinflussen. Halsschild ohne ausgeprägte MIttelfurche, deutlich abgegrenzt flach tuberkuliert oder die Tuberkeln wie abgeschliffen wirkend und miteinander verflossen.

   ...1k

 
-- Flügeldeckenzwischenräume und Punktstreifen mit einer Haar- oder Börstchenreihe. Die Haare der Punktstreifen oft nur am Absturz erkennbar. 4,5-5,5 mm.

   ...15

 
#15 Halsschild fein gekörnt, Flügeldecken länglich mit feinen Punktstreifen. 7. Gruppe. (Ergiferanus Reitter). - Schwarz. Halsschild quer mit äußerst feiner MIttellinie, fein und dicht gekörnt. Flügeldecken länglichoval, die abgeflachten und ± gerunzelten Zwischenräume und die ziemlich feinen Punktstreifen wenig dicht einreihig behaart. 5-6 mm. Endemische Art der Ostalpen im Bereich der Steiermark. Felsenheidebewohner, überwiegend hochalpin, aber auch in tieferen Lagen.

   ...picitarsis Rosh.

 
-- Halsschild sehr grob gekörnt, Flügeldecken rundlich mit sehr groben Punktreihen und
schmalen Zwischenräumen. 13. Gruppe. (Padilehus Reitter) - Schwarz, glänzend, bei flüchtiger Ansicht kahl erscheinend. Fühler kräftig, mittlere Geißelglieder rundlich, letztes quer. Augen groß und flach, Halsschild nicht quer, sehr grob flach gekörnt. Flügeldecken kurzoval mit sehr groben Punktreihen und schmalen, kielförmigen Zwischenräumen; diese mit einer Reihe sehr feiner, heller Härchen; die sehr feine ± einreihige Behaarung der Punktstreifen oft nur am Absturz erkennbar. Rüssel in der Basalhälfte mit tiefem Längseindruck, vorn mit einer halbkreisförmig abgegrenzten Schrägfläche mit starkem MIttelkiel. Schenkel mit kleinem spitzem Zahn. 4-5 mm. Von Siebenbürgen über das Karpatenbecken bis zu den Ost- und Zentralalpen verbreitet; aus der Tschechoslowakei und allen Bundesländern Osterreichs westlich bis Tirol sowie aus Bayern und Franken gemeldet. 7 Harz. Montan bis subalpin. Bevorzugt an Vincetoxicum officinale.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pinastri (Hbst., 1795)

 
#1a Nur die ungeraden erhabenen Flügeldeckenzwischenräume gekörnt, die geraden flach und ohne deutliche Körnerreihe.

   ...2a

 
-- Alle Flügeldeckenzwischenräume gekörnt.

   ...5a

 
#2a Rüssel oberseits unpunktiert, höchstens fein chagriniert, sonst glatt. Rüssel in der MItte flach gefurcht (f. typica) oder abgeflacht (f. carinatus Stierl.) oder mit sehr feinem MIttelkiel (f. carinatorostris Csiki). Schwarz bis dunkelbraun, Fühler und Beine manchmal rötlich-braun, Oberseite glanzlos, bis auf die Tuberkeln fein chagriniert. Halsschild quer, Flügeldecken breit eiförmig, mäßig dicht mit kleinen länglichen, etwas rötlich metallisch glänzenden Schüppchen besetzt, die gewöhnlich unscharfe Flecken bilden. 6-10 mm. Uber das Karpatenbecken und die Ostalpen weit verbreitet; Tschechoslowakei, Österreich westlich bis Nordtirol, Bayern. Vorzugsweise an Waldrändern, von den Tälern bis subalpin.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...austriacus (F., 1801)

 
-- Rüssel oberseits deutlich punktiert.

   ...3a

 
#3a Augen von oben gesehen aus der seitlichen Kopfwölbung deutlich vorstehend. Rüssel mit starkem MIttelkiel und kräftiger Punktur. Halsschild etwa so breit wie lang, kräftig tuberkuliert, Flügeldecken lang eiförmig, in der MItte fast parallelseitig. Schwarz, Oberseite mit metallisch glänzender rotbrauner Beschuppung (f. typica) oder metallisch grün oder grau beschuppt (f. bielzi Stierl.); Stücke mit nur fein gekieltem Rüssel: (f. parcegranulatus Endr.). 8-12 mm. Aus dem Karpatenbecken bis in die westliche und südliche Slowakei verbreitet.

   ...kollari Gyllenhal

 
-- Augen aus der seitlichen Kopfwölbung nicht vortretend, Rüssel nicht oder
sehr schwach gekielt.

   ...4a

 
#4a MIttel- und Hinterschenkel stark und scharf, Vorderschenkel nur schwach gezähnt. Fühler sehr schlank. Oberseite undicht und fein behaart und dazwischen mit metallisch glänzenden kleinen Schuppen. Die ungeraden Flügeldeckenzwischenräume nur schwach gerippt, die geraden, flachen Zwischenräume sehr schmal. 8-10 mm. Aus dem Karpatenbecken bis in die Südslowakei verbreitet.

   ...deubeli Ganglb.

 
-- Alle Schenkel nur schwach gezähnt. Fühler kürzer. Kleiner. 7 mm. Wie die vorhergehende Art verbreitet.

   ...kuenburgi Stierl.

 
#5a Alle Zwischenräume der Flügeldecken schmal und grob gekörnt. Halsschild stark tuberkuliert. Flügeldecken kurz eiförmig. Oberseite mit sehr kleinen, rundlichen, grauen Schuppen. Schenkel schwach, die 4 hinteren fein und spitzig (f. typica) oder kräftiger gezähnt (f. mehelyi Stierl.); oder die Körnelung der inneren Zwischenräume kleiner und zerstreuter (f. regularis Stierl.). 6-9 mm. Von Sibirien über das südöstliche und östliche Europa bis ins östliche Mitteleuropa verbreitet. Aus den Karpaten über die Tatra bis nach Schlesien sowie über den Ost- und Nordrand der Ostalpen bis zur Koralpe verbreitet; montan; wird von Asplenium gemeldet.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...equestris (Richter)

 
-- Flügeldeckenzwischenräume breiter und abgeflachter, die ungeraden nur wenig erhabener als die geraden, mit schwachen Körnchenreihen, der Nahtstreifen am schwächsten gekörnelt, fast glatt erscheinend. Halsschild ebenfalls nur schwach gekörnelt. Schwarz, Beine und Fühler heller rötlichbraun, Flügeldecken lang eiförmig. Oberseite mit feinen Schuppenhaaren bedeckt, die stellenweise kleine Flecken bilden. Schenkel nur sehr stumpf gezähnt. 7-8 mm. Endemische Art der Karpaten, westlich bis zur Slowakei verbreitet.

   ...obtusus Boh.

 
#1b Fühlergeißelglieder vom 4. an anschwellend stärker quer, Glied 7 so breit wie die Keule. Flügeldecken dünn, fleckig beschuppt, Zwischenräume mit einer kräftigen abstehenden Borstenreihe. 5-6 mm. Über die Westen und Zentralalpen verbreitet, östlich bis zu den Hohen Tauern. Subalpin bis alpin, scheint Kalkgestein zu meiden.

   ...varius Boh.

 
-- Glied 7 der Fühlergeißel nicht so breit wie die Keule. Halsschild ohne breite Längsschwiele, nur sehr selten mit einem kurzen, feinen MIttelkielchen. Schenkel, insbesondere die Vorderschenkel, schwach gezähnt. Haarreihen auf den Flügeldeckenzwischenräumen fein und unauffällig.

   ...2b

 
#2b Schuppen der Flügeldeckenzwischenräume kreisrund und so groß wie die in den Streifenpunkten befindlichen Schuppen, die diese fast ausfüllen.

   ...3b

 
-- Schuppen der Flügeldecken kleiner, nicht die gesamte Oberseite verdeckend; die Schuppen in den Punktreihen langoval oder haarförmig, die Punkte bei weitem nicht ausfüllend.

   ...5b

 
#3b Tuberkeln des Halsschild nicht pupilliert. Allenfalls findet sich am Rand einzelner Tuberkeln ein feiner eingestochener Punkt. Rüssel etwas länger als breit, Augen flach, ganz auf die Oberseite des Kopfes gerückt. Halsschild etwa so lang wie breit, Tuberkeln abgeflacht, Beschuppung der Oberseite dicht gelblichbraun, etwas fleckig [Abb.4]. 6-9 mm. Über Europa weit verbreitet, in Mitteleuropa besonders in der Ebene, aber bis ins Subalpinum aufsteigend. Polyphag an Gebüschen und Nadelholz, häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...singularis (L., 1767)

OTIORHYNCHUS SINGULARIS
Abb.4
 
-- Tuberkeln des Halsschild pupilliert.

   ...4b

 
#4b Größere Art von der Gestalt eines kräftigen singularis. Augen etwas seitlich gerückt, deutlich leicht gewölbt, Stirn mit tiefem Längsgrübchen (bei singularis Rüssel mit feiner MIttellinie). Halsschild seitlich stärker gerundet, deutlich quer. Flügeldecken flacher, die Schuppen etwas größer und nicht so dicht. 7-9 mm. Frankreich, Belgien, Niederlande, westliches Mitteleuropa von Baden bis zum Rheinland. Vielfach verkannt.

   ...veterator Uytt., 1932

 
-- Kleinere Art von 4-7 mm. Flügeldecken kurzoval. Oberseite dicht braungrau oder gelblich-braun beschuppt. Vorderschenkel nur mit kleinem stumpfem Zähnchen. (Mit spitzigem Zähnchen Osten carmagnolae Vill. aus Nordwestitalien und dem Tessin.) Engadin, Südtirol; subalpin an jungen Tannen.

   ...tirolensis Stierl.

 
#5b Fühlergeißelglieder kugelig, zur Spitze quer, auch das 3. Glied nicht länger als breit. Halsschild grob tuberkuliert, die Tuberkeln abgeflacht und genabelt, Flügeldecken langoval, ihre Zwischenräume mit länger abstehenden Haarreihen, dazwischen fleckig mit runden, metallisch goldglänzenden Schuppen besetzt. 8-10 mm. Südfrankreich von den Pyrenäen bis zu den Basses Alpes, Vogesen, Mittelrheingebiet (Mainzer Sand).

   ...procerus Stierl., 1875

 
-- Fühlergeißelglieder gestreckt, 3. und 4. Glied wesentlich länger als breit. Haare der Flügeldeckenzwischenraumreihen nur kurz.

   ...6b

 
#6b Fühlerkeule kurz, 1. Fühlergeißelglied nur um die Hälfte länger als an der Spitze breit. Halsschild breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, Flügeldecken kurz eiförmig. 8-10 mm. Ungarn, Slowakei, Böhmen, Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Bayer. Wald. Montan; sporadisch und diskontinuierlich verbreitet. (respersus Reitt.)

   ...labilis Stierl., 1883

 
-- Fühlerkeule schlanker, 1. Fühlergeißelglied mehr als 2 x so lang wie an der Spitze breit. Halsschild etwas länger als breit oder allenfalls schwach quer, an den Seiten nur schwach gerundet.

   ...7b

 
#7b Beschuppung der Flügeldecken schwach metallisch, die Zwischenhaare und dünnen Schuppen dunkel, so daß die Oberseite deutlich gefleckt erscheint. Haarreihen auf den Flügeldeckenzwischenräumen zumindest in der Hinterhälfte aufgerichtet. Vorderschenkel stumpf gezähnt. Stücke, bei denen die Schüppchen in den Punkten der Flügeldeckenstreifen rundlich sind, bilden die f. typica, solche, bei denen diese Schüppchen schmal oder haarförmig sind, wurden als frigidus Muls. bezeichnet und früher als besondere Art betrachtet. Die var. tingens Reitter aus den Westalpen (bis zu den Bayr. Alpen) hat spitzig gezähnte Vorderschenkel und stärker metallisch glänzende Schuppen. 6-9 mm. Von der Slowakei und Kroatien westlich bis Frankreich verbreitet. In montanen Gebieten und im Gebirge bis in die alpine Region. Nordgrenze etwa am Nordrand der Mittelgebirge, ein Fund von Hamburg mag auf Verschleppung beruhen. Die Nominatform weit verbreitet, die f. frigidus überwiegt in den hohen Gebirgslagen. (pupillatus Gyll.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...subdentatus Bach, 1854

 
-- Beschuppung der Flügeldecken nicht metallisch, die schmalen Zwischenhaare und die Schuppen grau, Oberseite daher nur undeutlich gefleckt. Haarreihen auf den Flügeldeckenzwischenräumen auch hinten stark geneigt, kaum abstehend. Stirn und Rüssel fast in einer Ebene. (Bei der var. simplonicus Stierl. vom Simplon nicht in einer Ebene.) In den Vogesen sehr selten; häufiger in den Alpen von Frankreich, der Südschweiz und Italien, östlich bis ins Trentino, Mte. Baldo.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...difficilis Stierl.

 
#1d Flügeldeckenzwischenräume mit kurzen, geneigten Härchen reihig besetzt. Rüssel mit kurzem MIttelkiel. Dem 104 singularis ähnlich: Oberseitebeschuppung lehmfarben mit dunkler braunen Flecken marmoriert. Fühler schlank, Glied 2 der Geißel viel länger als 1. 6-8 mm. in Osteuropa montan; Karpatenbecken, Ungarn, nordwestliches Jugoslawien (Illyrien, Istrien) und angrenzendes Italien (Friaul); importiert in England: Cornwall.

   ...duinensis Germ.

 
-- Flügeldecken ohne deutliche abstehende Behaarung zwischen den Schuppen.

   ...2d

 
#2d 2. Fühlergeißelglied etwa doppelt so lang wie das 1.; Beschuppung wie bei duinensis aus rundlichen, nicht metallischen Schuppen bcstehend. 6-7 mm. Nördliches Jugoslawien, Kärnten, Steiermark, Niederösterreich. Im Hügelland und in mittleren Berglagen; im V/VI an jungen Fichten.

   ...stenorostris Apfelb.

 
-- 2. Fühlergeißelglied nur um die Hälfte länger als das 1.; Schuppen der Flügeldecken nicht rund sondern etwas länger als breit und metallisch. 6 mm. Wie stenorostris verbreitet.

   ...signatipennis Gyllenhal

 
#1e Schwarz, Fühler dunkelbraun. Oberseite dicht und fleckig mit kurzovalen Schuppen und dazwischen mit metallisch glänzenden Schuppenhaaren besetzt. Halsschild schwach quer, gewölbt. Flügeldecken länglichoval, gewölbt. Letzte Fühlergeißelglieder beim ♂ länger, beim ♀ so lang wie breit, konisch. Rüssel beim ♂ länger als beim ♀ , die inneren Rüsselspitzen beim ♂ aufgebogen. 6-7,5 mm. Ukraine, nördliches Jugoslawien, Steiermark, Kärnten.

   ...apfelbecki Stierl.

 
-- Schwarz. Oberseite fein grau behaart, nur die Flügeldecken mit schmalen, metallischen Haarschüppchen fleckig und sehr spärlich besetzt. Halsschild quer, Flügeldecken kürzer eiförmig. Fühler kürzer, die letzten Geißelglieder rundlich, etwas breiter als lang, Rüssel kurz, die Rüsselspitzen des ♂ nicht aufgebogen. 6-7 mm. Mittel- und Ostalpen von Vorarlberg und Bayern bis Kärnten und zur Steiermark. Soll auch in Böhmen und Mähren vorkommen. Subalpin auf Gesträuch, meist nur vereinzelt.

   ...fraxini Germ., 1824

 
#1f Flügeldecken gleichmäßig dicht behaart und beschuppt, die Beschuppung bräunlich fleckig, nicht oder kaum metallisch glänzend. Die gereihten Borsten auf den Flügeldeckenzwischenräumen anliegend oder stark geneigt.

   ...2f

 
-- Flügeldecken mit größeren Kahlstellen. Schuppen meist metallisch. Flügeldecken selten mit anliegenden Börstchen, meistens mit ± aufgerichteten langen Haaren besetzt.

   ...3f

 
#2f 1. Fühlergeißelglied mehr als doppelt so lang wie breit. Flügeldecken eiförmig mit verrundeten Schultern. Schwarz, Schienen etwas heller. Halsschild deutlich quer. Flügeldeckenpunktstreifen flach und breit, die Zwischenräume schmal kielförmig. Schuppen der Oberseite braun, manchmal bronzeglänzend, dazwischen hellere Schuppen, die verschwommene rundliche Flecken bilden. 8-10 mm. Südosteuropa, über Ungarn bis in die Slowakei verbreitet; eine Art der Ebene, die in Ungarn auf Medicago gefunden wurde.

   ...lavandus Germ.

 
-- 1. Fühlergeißelglied wenig länger als breit. Halsschild kaum quer, flacher; Flügeldecken kurz eiförmig. Oberseite gleichförmiger gefärbt, sonst dem lavandus ähnlich, aber kleiner: 7 mm. Eine (? endemische) Art des Karpatenbeckens, die bis in die Slowakei verbreitet ist.

   ...reichei Stierl.

 
#3f Die ganze Oberseite mit Ausnahme der kleinen Tuberkeln auf Halsschild und Flügeldecken matt chagriniert. Augen kaum aus dem Kopfumriß vorspringend. Halsschild mit schmaler MIttelfurche. Halsschild nach hinten kaum verengt, viel schmäler als die kurz eiförmigen, an den Seiten kaum gerundeten Flügeldecken. Flügeldecken mit lockeren helleren Flecken ovaler metallischer Schuppen, sowie mit verstreuten, anliegenden kleinen Schuppenhaaren; die schwach aufgerichteten Börstchen der Flügeldeckenzwischenräume kaum länger als diese. 6-8,5 mm. In den Alpen von der Steiermark bis zur Schweiz diskontinuierlich verbreitet, selten; auch im Apennin. Alpin bis hochalpin.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...subquadratus Rosh., 1847

 
-- Oberseite zwischen der Beschuppung ± glänzend. Flügeldecken länglichoval. Halsschild stets ohne MIttelfurche; Augen seitenständig und deutlich vorragend (beachte auch subdentatus und verwandte Arten aus Gruppe 2, deren Augen sich ganz auf der Kopfoberseite befinden. Bei diesen Arten bestehen manchmal Zweifel am Vorhandensein einer „geglätteten Nase"). MIttel- und Hinterschenkel kräftig gezähnt.

   ...4f

 
#4f Halsschild kugelig, auch in Seitenansicht stark gewölbt. Fühlerfurche grubenförmig, die obere Begrenzungskante endet weit vor den Augen. der Rüssel hinten ungekantet, stielrund. Beschuppung dichtfleckig, ± schön goldgrün. Beine gewöhnlich leuchtend gelb bis hellrot. ♂: Innere Rüsselspitze nicht aufgebogen. Hierher 2 äußerst ähnliche Arten, von einigen Autoren als Formen (eine parthenogenetische und eine bisexuelle) einer Art aufgefaßt.

   ...5f

 
-- Halsschildseiten nur schwach gerundet, Scheibe flach gewölbt. Beine hell bis bräunlich. ♂: Rüsselspitzen neben der Spitzenausrandung deutlich aufgebogen.

   ...6f

 
#5f Vorderschenkelzahn 3eckig. Härchen der Flügeldeckenzwischenräume mehr aufgerichtet. (Im Profil bei frischen Stücken besonders am Absturz gut erkennbar.) ♂ unbekannt. Vermehrung parthenogenetisch. 6-8 mm. Boreomontan verbreitet; das Nordareal umfaßt Teile von Norwegen und Schweden sowie Ostpreußen, das andere Verbreitungsgebiet reicht von Südosteuropa bis zur Schweiz und erreicht im Norden stellenweise den Nordrand der MIttelgebirge. Montan bis subalpin, meist häufig; auf Bäumen, vorzugsweise Fichte. (salicis Stroem, 1788).

   ...lepidopterus (F., 1794)

 
-- Vorderschenkelzahn beim ♂ auffallend groß, seine Unterseite ausgehöhlt, die Spitze umgebogen; beim ♀ kleiner, zur Spitze ausgezogen. Härchen der Flügeldeckenzwischenräume immer stark geneigt und gekrümmt. 6-8,5 mm. In den Alpen und ihrem Vorland häufig, auch in Württemberg. Vielleicht weiter verbreitet, aber nicht berücksichtigt. Lebensweise wie salicis.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...squamosus Mill., 1859

 
#6f Halsschild so lang wie breit (♂) oder etwas breiter (♀), seine Seiten schwach und gleichmäßig gerundet, größte Breite etwa in der MItte, dicht und kräftig gekörnt. Flügeldecken länglich oval, abgeflacht, tief gefurcht, die schmalen Zwischenräume mit einer deutlichen, die Punktstreifen mit einer kaum sichtbaren Haarreihe, diese sind länger und stärker aufgerichtet als bei eremicola. Oberseite mit verstreuten, zur Spitze fleckig verdichteten, rötlich-metallischen, langovalen Schuppen. Tuberkeln der Flügeldecken abgeflacht, im Nahtstreifen länglich rechteckig. Schwarzbraun, Flügeldecken oft heller rotbraun, Beine heller. 2. Fühlergeißelglied um gut die Hälfte länger als das 1., letztes Geißelglied etwas länger als breit. ♂ : Rüsselspitzen nur leicht aufgebogen. 5-7 mm. Ost- und Zentralalpen, westlich bis zur Schweiz. Vorzugsweise subalpin, jedoch auch in Tallagen sowie bis auf 2000 m aufsteigend. An Gebüsch, besonders Salix-Arten, stellenweise häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...auricomus Germ., 1824

 
-- Halsschild länglicher, seine größte Breite vor der MItte, von dort nach hinten fast gerade verengt, mäßig dicht, kräftig tuberkuliert. Flügeldecken oval, gewölbt, auf der Scheibe breit verflacht, die Zwischenräume mit kräftigen rundlichen, auf dem Nahtzwischenraum gedrängt stehenden Tuberkeln besetzt. Zwischenräume mit deutlicher Börstchenreihe, die Borsten aber kürzer als bei auricomus und fast anliegend. Punktreihen schlecht erkennbar behaart. 2. Fühlergeißelglied lang, fast 2 x so lang wie das 1.. Beschuppung der Flügeldecken dichter fleckig, die Schuppen rundlich-kurzoval. ♂ : Rüsselspitzen stärker hörnchenförmig aufgebogen. 5-8,5 mm. Von der Südsteiermark und Kärnten bis Bayern und Tirol verbreitet, selten.

   ...eremicola Rosh., 1847

 
#1h Halsschild grob gekörnt, Körner perlenartig vorstehend. Flügeldecken grob gestreift, die Zwischenräume schmal, stark tuberkuliert. Flügeldecken fleckig mit ± metallischen dicken Haaren besetzt. Schenkel stark gezähnt.

   ...2h

 
-- Halsschild fein gekörnt. Flügeldeckenstreifen feiner, Zwischenräume flach, dicht und fein behaart.

   ...3h

 
#2h Rüssel stark gefurcht, ungekielt. Fühler schlank, auch die letzten Geißelglieder länger als breit. 8-10,5 mm. Habitus [Abb.3]. In Mitteleuropa und den angrenzenden Gebieten, vielfach nach Übersee verschleppt und dort eingebürgert. Bei uns vorzugsweise in der Ebene verbreiteter Schädling an Kulturpflanzen. Dämmerungsaktiv.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...sulcatus (F., 1775)

OTIORHYNCHUS SULCATUS
Abb.3
 
-- Rüssel stark gefurcht, meistens im Grunde Iängsgekielt. Fühler dick, die letzten Geißelglieder quer. 7-10 mm. Nördliche Balkanhalbinsel, Südostalpen, Ungarn; möglicherweise auch in Österreich aufzufinden.

   ...populeti Boh.

 
#3h MIttel- und Hinterschenkel schwach gezähnt, der Zahn der Vorderschenkel groß und dick, schräg abstehend, fingerförmig und gerade. Rüssel mit Längsfurche, Augen flach. Halsschild kaum quer und mit flacher MIttelfurdie. Flügeldecken anliegend gelblich und braunfieckig behaart. 8-9 mm. Nördliches Jugosawien, Karawanken, Koralpe.

   ...clathratus (Germ.)

 
-- Alle Schenkel einfach gezähnt.

   ...4h

 
#4h Rüssel 3kielig, der MIttelkiel lang und kräftig. Oberseite fein gleichmäßig oder scheckig grau behaart. Flügeldecken oval, seitlich gerundet, ♂ schlank, ♀ kräftig verbreitert. 8-10 mm. Im Ostteil der Alpen, westlich bis zum Salzburger Land, südlich bis Istrien verbreitet; daneben auch im Karpatenbecken sehr selten, aber bis zum Banat gemeldet. ? Tirol. In hochalpinen Grasheiden und in Felsenheiden tieferer Lagen. Bevorzugt Kalkgestein.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...auricapillus Germ.

 
-- Rüssel flach längsvertieft, ohne MIttelkiel, dieser höchstens rudimentär vorhanden. Oberseite fleckig und fein behaart. Flügeldecken in beiden Geschlechtern länglich elliptisch mit kaum gerundeten Seiten. 7-8 mm. Vom Alpen-Südrand bis Südtirol und den Karnischen Alpen verbreitet; alpin.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...montivagus Boh.

 
#1i Kleiner: 5-7 mm. Matt. Stirn und Rüssel in einer Ebene, beide stark längsrunzelig. Halsschild tuberkuliert, Flügeldeckenzwischenräume mit ± deutlicher kurzer, geneigter, reihiger Behaarung. Fühler kräftig, Geißelglieder zur Keule hin anschwellend stärker quer, ihr letztes Glied fast so breit wie die Keule. Schenkel schwach gezähnt. Boreomontane Art. Großbritannien und Skandinavien (ohne Dänemark) einerseits, sodann von den Pyrenäen bis zur Slowakei und Ungarn verbreitet; in Mitteleuropa montan in den Alpen und diskontinuierlich in einigen Mittelgebirgen (Harz, Thüringen, Rheinland, Württemberg). Unter Steinen.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...rugifrons (Gyll., 1813)

 
-- Größer: 6-10 mm. Stirn punktiert und deutlich vom Rüssel abgesetzt, der Rüssel allein längsrunzelig punktiert oder mit längsreihigen Punkten. Zumindest die Hinterschenkel stark gezähnt.

   ...2i

 
#2i Fühlergeißelglieder vom 3. Glied an deutlich quer. Halsschildscheibe stark runzelig punktiert, an den Seiten gekörnt. Flügeldeckenzwischenräume mit kleinen spitzen TuberkeIn und einer feinen Haarreihe reihig besetzt, sonst fein und spärlich grau behaart. Alle Schenkel stark gezähnt, dadurch vom ähnlichen rugifrons leicht zu trennen. Oberseite mattglänzend. 6-8,5 mm. In den französischen und italienischen Westalpen.

   ...moestus Gyll.

 
-- Fühler schlank, die letzten Geißelglieder kugelig, aber nicht quer. Halsschild an den Seiten tuberkuliert, auf der Scheibe manchmal glatt, glänzend mit feinen Pünktchen, manchmal etwas stärker, aber nie grob-runzelig punktiert. Flügeldeckenzwischenräume glatt oder lederartig gerunzelt, die Punktstreifen schwächer, schmal. Die ganze Oberseite mit verstreuten Haarschuppenflecken. 7-10 mm. f. typica
Sehr variable Art. Die hauptsächlichsten Formen sind:
a) Punktstreifen der Flügeldecken sehr kräftig: f. strigirostris Boh.
b) Flügeldecken kahl, matt: f. aterripnus Boh.
c) Flügeldecken kahl, glänzend: f. calvus Fiori
d) Flügeldecken fast völlig behaart: f. prenjus Apfelb.
Von Ostfrankreich über das gesamte Alpengebiet bis Jugoslawien und der Slowakei verbreitet. Sub- und hochalpin, besonders auf Kalkgestein. In den eiszeitlich vergletscherten Gebieten der Alpen vielfach nur ♀♀.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...alpicola Boh., 1843


 
#1j Halsschild grob gekörnt, die Körner hoch erhaben, perlartig vortretend, wenig dicht gestellt. Halsschild deutlich quer und relativ klein, die Flügeldecken in ihrer MItte fast parallelseitig. Schenkel stark gezähnt. Oberseite glänzend. Die scharf abgesetzten Schuppenfiecken an den Seiten verdichtet und ± zusammenhängend. Kleine Exemplare können mit squamosus verwechselt werden, aber Vorderschenkelzahn klein, spitzig; Rüssel gefurcht. 7-11 mm. Über Italien und Südosteuropa, sowie von dort über Ungarn bis zur Slowakei verbreitet. Nach Südhessen verschleppt.

   ...corruptor (Host, 1789)

 
-- Halsschild dicht tuberkuliert, die Tuberkeln groß und abgeflacht.

   ...2j

 
#2j Halsschild an den Seiten kahl oder nur mit einzelnen Schüppchen. Flügeldecken mit metallischen Schuppenflecken, eine Grundbehaarung fehlt oder ist kaum erkennbar. Halsschild und Flügeldecken stark gewölbt und seitlich stark gerundet. 8-12 mm. Von den Karpaten bis zu den Schweizer Alpen nachgewiesen; die geschlossene Verbreitung beschränkt sich jedoch auf das östliche Alpengebiet und dessen Vorland, wo die Art besonders montan sehr häufig ist. Auf Hochstauden, besonders Cirsium oleraceum.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...gemmatus (Scop., 1763)

 
-- Halsschildseiten dicht beschuppt, auch die Flügeldeckenbeschuppung besonders an den Seiten ± geschlossen. (Arten des Karpatengebietes.).

   ...3j

 
#3j Schuppen des Halsschild nur so groß wie die der Flügeldecken, die Grundbehaarung dazwischen kaum erkennbar. Schuppen an den Seiten verdichtet, in der Regel lebhaft grün. 6-8 mm. Osteuropäisch: Siebenbürgen, Banat.

   ...dives Germ.

 
-- Schuppen an den Seiten des Halsschilds doppelt so groß wie die der Flügeldecken, die Grundbehaarung dazwischen deutlich.

   ...4j

 
#4j Die Punkte in den Streifen der ± schuppenfreien Reibungsstellen der Schenkel an den Seiten der Flügeldecken sind durch kleine Körner getrennt, die etwas tiefer sind und dadurch nicht in einer Ebene mit den Zwischenräumen liegen. Zwischenräume mit einer Reihe flacher Tuberkeln. Körperform ähnlich dem gemmatus. 6-8 mm. Siebenbürgen, Banat, Ungarn und Karpato-Ukraine.

   ...opulentus Germ.

 
-- Punkte in den seitlichen Flügeldeckenstreifen durch schmale Brücken getrennt, die in gleicher Ebene wie die Zwischenräume liegen. Zwischenräume ohne deutliche Tuberkulierung. 6-8 mm. Endemische Art der Karpaten; im Osten häufiger, aber nach Westen bis in die Slowakei vorkommend.

   ...millerianus Reitt.

 
#1k ♂: Innenseite der Schienen und (oder) Schenkel durch besondere Merkmale ausgezeichnet. Augen kräftig vorspringend, 2. Fühlergeißelglied länger als das 1.; Rüssel ohne MIttelkiel, höchstens mit einem kurzen Höckerchen vor der Spitze. Halsschildtuberkeln überall gegeneinander gut abgegrenzt. Flügeldeckenspitze ohne vorspringende Schrägkante.

   ...2k

 
-- ♂: Beine ohne besondere Auszeichnungen. Augen entweder flach, oder auch stark gewölbt, dann aber die Halsschildtuberkeln schlecht begrenzt, wie abgeschliffen wirkend, z. T. miteinander verflossen und (oder) die Flügeldecken vor der Spitze mit einer Schrägkante.

   ...4k

 
#2k 2. Fühlergeißelglied mindestens 1 1/2 x so lang wie das 1.; Flügeldecken oft mit kleinen metallisch glänzenden Schuppenhaarflecken. ♂ : Hinterschienen an der Spitze mit großem Zahn, die Innenkante davor ausgerandet. 9-12 mm. In den Karpaten von Siebenbürgen und der Karpato-Ukraine.

   ...Iongiventris Küster

 
-- 2. Fühlergeißelglied kaum 1/3 länger als das 1.; Flügeldecken allenfalls mit einzelnen Schuppenhaaren, die keine eigentlichen Flecken bilden. ♂: Hinterschienen an der Basis, nicht an der Spitze gezähnt oder ausgerandet, zur Spitze verbreitert.

   ...3k

 
#3k Rüsselrücken rinnenförmig vertieft. ♂: Zwischen dem Hinterschenkelzahn und der Schenkelspitze befindet sich eine tiefe Ausrandung, die auch distal in einen Zahn endet. Innenrand der MIttelschienen nahe der Basis mit einem Zahn oder einer Ecke. 8-10 mm. Siebenbürgen und Karpato-Ukraine. Könnte auch in der Slowakei festgestellt werden.

   ...riessi Fuss

 
-- Rüsselrücken meistens flach, allenfalls mit seichter Längsvertiefung. ♂ : Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, jedoch der Innenrand der Hinterschenkel in der Nähe der Spitze mit einer tiefen Ausrandung und einem Zahn, der Innenrand der MIttelschienen fast einfach. 8-10 mm. Wie die vorhergehende Art verbreitet.

   ...fussianus Csiki

 
#4k 2. Fühlergeißelglied so lang oder kaum länger als das 1., die letzten Glieder der Geißel kugelig. Rüsselrücken mit flacher Längsvertiefung. Augen schwach vorgewölbt. 8-10 mm. Ostungarn.

   ...confinis Friv.

 
-- 2. Fühlergeißelglied deutlich oder viel länger als das 1..

   ...5k

 
#5k Basisglied der Fühlerkeule, mit gerundeten Seiten. Flügeldeckenspitze ohne Schrägkante. Augen mäßig gewölbt, wenig vorspringend. Rüssel mit feinem MIttelkiel. Halsschildtuberkeln erhaben, gut gegeneinander abgegrenzt. 8-12 mm.

   ...6k

 
-- Basisglied der Fühlerkeule konisch, mit geraden Seiten. Flügeldecken hinten mit einer zum Naht-Winkel verlaufenden Schrägkante, die aus dem 7. Zwischenraum entspringt und sich vor der Spitze mit dem 3. Zwischenraum vereinigt und als erhabener Wulst die Spitze randet. Bei den Arten von 8-12 mm Länge sind die Augen stärker gewölbt und die Tuberkeln der vorderen Halsschildscheibe verschliffen, so daß nur noch einzelne Runzeln und eine ± weitläufige Punktur verbleiben können.

   ...7k

 
#6k Alle Schenkel gleichmäßig fein gezähnt, der Hinterschenkelzahn kaum erkennbar. 2. Fühlergeißelglied doppelt so lang wie das 1.; Flügeldecken mit schwach gewölbten verrunzelten Zwischenräumen. 8-10 mm. In den Karpaten von Siebenbürgen bis zur Tatra verbreitet; auch in Ungarn und der Südslowakei.

   ...alpigradus Mill.

 
-- Zahn der MIttel- und besonders der Hinterschenkel kräftig, stärker als der kaum erkennbare Vorderschenkelzahn. 2. Fühlergeißelglied nur um die Hälfte länger als das 1.; Flügeldecken etwas länglicher, Flügeldeckenzwischenräume unregelmäßig flach tuberkuliert. 9-12 mm. Siebenbürgen, Banat.

   ...granicollis Boh.

 
#7k Art des Alpen-Südrandes. Rüssel dicht punktiert, mit feiner MIttelrinne. Halsschild vollständig tuberkuliert, mit feiner MIttelrinne. Flügeldecken stark glänzend mit kräftigen, nicht streifig vertieften Punktreihen, besonders an den Seiten mit spärlichen feinen Härchen. 2. Flügeldeckenstreifen vor der Spitze verkürzt. 6-8 mm. Nördliches Jugoslawien, Südsteiermark.

   ...styriacus Stierl.

 
-- Arten des Karpatengebietes.

   ...8k

 
#8k Augen flach, etwas auf die Kopfoberseite gerückt. 2. Fühlergeißelglied höchstens 1 1/3 x so lang wie das 1.; Rüssel spärlich punktiert. Halsschild gleichmäßig tuberkuliert, die Tuberkeln vorn kaum verwischt. Flügeldecken iänglichoval (♂) oder oval (♀), glänzend, mit kräftigen, nicht vertieften Punktreihen. Die Spitzenkante oft undeutlich. 6-7 mm. In den Karpaten von Siebenbürgen bis zur Slowakei.

   ...asplenii Mill.

 
-- Augen ± stark gewölbt, seitenständig. Halsschildtuberkeln sehr flach oder vorn auf der Scheibe verflossen. Flügeldecken kurzoval, andernfalls größer. 2. Fühlergeißelglied 1 1/2 bis 2 x so lang wie das 1..

   ...9k

 
#9k Flügeldecken lang oval (♂) oder oval (♀), die feinen Punkte der Flügeldeckenstreifen wenigstens stellenweise durch feine Körnchen getrennt oder durch feine Längsrisse verbunden; die Flügeldeckenzwischenräume quer gerunzelt. Rüssel deutlich gekielt; Vorderschenkel nur fein gezähnt. Flügeldecken oft mit verstreuten ovalen Schüppchen oder sehr kleinen Schuppenfiecken. 9-11 mm. Karpatenrasse einer osteuropäischen Art. Von Siebenbürgen über die Karpato-Ukraine und Ungarn bis Polen und in die Slowakei (Tatra) verbreitet. (krattereri Boh.) rugosus ssp.

   ...kratteri Boh.

 
-- Flügeldecken kurzoval, beim ♀ bauchiger, stets unbeschuppt. Streifenpunkte der nicht streifig vertieften Punktreihen durch glatte quere Brücken getrennt. Die 2 Punktreihen neben der Naht verbinden sich vor der Spitze, die ganze Spitzenpartie zwischen den Schrägkanten leicht vertieft oder auch der Nahtzwischenraum an der Spitze wulstig erhaben. Halsschildscheibe vorn flach gerunzelt und mit feiner Punktur.

   ...10k

 
#10k Rüssel mit tiefer MIttelfurche, in deren Grunde ohne MIttelkiel. Vorderschenkelzahn klein. Punkte der Flügeldeckenstreifen beim ♀ viel kleiner als beim ♂ ihr Durchmesser viel kleiner als der Punktabstand. 7-11 mm. Im ganzen Karpatenbereich, in der Slowakei auch in den Beskiden.

   ...corvus Boh.

 
-- Mit corvus weitgehend übereinstimmend, aber auch der Rüssel mit feinem MIttelkiel; Vorderschenkelzahn groß und scharf. Flügeldecken mit groben Punktreihen, die Punktabstände zum Teil kleiner als die Punktdurchmesser. 6-8 mm. In den höheren Gebirgszügen der Karpaten sowie in Kroatien.

   ...obsidianus Boh.

 
#1n Halsschild mit breiter, tiefer MIttelrinne, die groben Tuberkeln in schrägen Längsreihen angeordnet. Letzte Fühlergeißelglieder so lang wie breit. 5-7 mm. Auf der Balkanhalbinsel weit verbreitet, nördlich bis Slowenien.

   ...tumidipes Stierl.

 
-- Halsschild mit schmaler MIttelrinne, Tuberkeln klein, nicht reihig angeordnet. Letzte Fühlergeißelglieder breiter als lang. 5 mm. Wie tumidipes verbreitet.

   ...nyctelinus Reitt.

 
#1p Halsschild quadratisch, an den Seiten nur wenig gerundet. Fühlergeißel gestreckt, mittlere Glieder deutlich länger als breit, 2. Geißelglied mehr als doppelt so lang wie das 3.. Schwarzbraun, matt, Fühler und Beine rostrot. Rüssel kurz und flach. Halsschild fein gekörnt, viel schmäler als die kurzovalen Flügeldecken, Flügeldeckenstreifen mit groben Puriktgruben, Schenkel fein und scharf gezähnt. 4-5 mm. Nordostitalien: Karnische Alpen, Mte. Canin; sub- bis hochaipin.

   ...planiceps Daniel)

 
-- Halsschild etwas länger als breit, Seiten stärker verrundet. Fühler kurz, 2. Geißelglied nur wenig länger als das 3., die restlichen kugelig. Heller bräunlich, Fühler und Beine rostrot. Flügeldecken langoval, Zwischenräume der groben Punktstreifen schmal, mit länger abstehenden Haarreihen. Schenkel sehr fein, wenig deutlich gezähnt. 4 mm. Von Ost- und Südfrankreich über die Südschweiz bis nach Kroatien verbreitet; montan-subalpin in der Bodenstreu.

   ...lutosus Stierl.

 
  alpicola
alpigradus
apfelbecki
asplenii
auricapillus
auricomus
austriacus
clathratus
confinis
corruptor
corvus
deubeli
difficilis
dives
duinensis
elegantulus
equestris
eremicola
fraxini
fussianus
gemmatus
globus
granicollis
Iongiventris
kollari
kratteri
kuenburgi
labilis
lavandus
lepidopterus
lutosus
millerianus
moestus
montivagus
multicostatus
nyctelinus
obsidianus
obtusus
opulentus
Otiorhynchus_s
picitarsis
pinastri
planiceps
populeti
procerus
reichei
riessi
rugifrons
signatipennis
singularis
squamosus
stenorostris
styriacus
subdentatus
subpubescens
subquadratus
sulcatus
tirolensis
tumidipes
varius
veterator
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 25.10.2010
Letzte Aktualisierung: 11.08.2018 - 10:50:49