Gattung Cidnopus Thoms. Coleoptera - Polyphaga - Tarsen-5-5-5 - Sternoxia - Elateridae - Athoinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Innerhalb der Athoinae durch die geglätteten, vorn zur Aufnahme der ersten Fühlerglieder rinnenförmig vertieften Innenrand der Vorderbrustepisternen ausgezeichnet. Von Athous auch durch das längere 2. Hintertarsenglied, das fast die Länge des 1. Gliedes hat, von ähnlichen Arten anderer Unterfamilien durch die nach vorn gerichtete Behaarung in der Mitte der Halsschildscheibe leicht zu unterscheiden. Die Arten sind schwarz, meist mit leichtem Erz- oder Bronzeglanz. Man findet sie auf Gebüsch und auf der niederen Vegetation, besonders auf Gräsern, in deren Wurzelwerk sich ihre Larven entwickeln.  
#1 Größere Arten von 8,5-12 mm Länge. 3. Fühlerglied bedeutend länger als das 2., fast so lang wie das 4..

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-- Kleinere Arten von 6-7,5 mm. 3. Fühlerglied so lang oder kaum länger als das 2., viel kürzer als das 4. Glied.

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#2 Halsschild etwas breiter als lang, sein Seitenrand bis zu den Vorderwinkel in voller Länge von oben sichtbar. Halsschild etwas uneben, kräftig und dicht punktiert [Abb.1]. Flügeldecken mit deutlichen Punktstreifen. Schwarz mit Erzschein. Oberseite deutlich grau behaart. 8,5-12 mm. Von Kleinasien und dem Kaukasus über ganz Süd- und Mitteleuropa, sowie das südliche Nordeuropa bis Spanien verbreitet; in Mitteleuropa überall, bevorzugt besonnte Lokalitäten und erscheint schon zeitig im Frühjahr; im Ganzen nicht selten, im Norden seltener.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pilosus (Leske, 1785)

CIDNOPUS PILOSUS
Abb.1
 
-- Halsschild länger als breit, gleichmäßig gewölbt, sein Seitenrand wie bei den folgenden Arten weitgehend von oben nicht sichtbar. Halsschild kräftig, aber nur mäßig dicht punktiert.

   ...2a

 
#2a Fühler schlanker, 2. Glied 1,7 x so lang wie breit. Halsschild in der Mitte am breitesten, der Kiel in seinen Hinterecken läuft parallel zum Außenrand. Flügeldeckenzwischenräume flach, fein punktiert. Oberseite wenig dicht, grau bis rötlichgrau behaart [Abb.2]. Mitte des 9. Sternits mit keilförmiger, unbehaarter Fläche. 8,5-12 mm. Aedoeagus [Abb.3]. Von Asien über das nördliche Südeuropa und Mitteleuropa sowie das südliche Nordeuropa bis Frankreich verbreitet, in Mitteleuropa besonders in der Ebene häufig.

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CIDNOPUS AERUGINOSUS
Abb.2
CIDNOPUS AERUGINOSUS.GIF
Abb.3
-- Fühler kürzer, 2. Glied 1,3 x länger als breit. Halsschild im hinteren Drittel am breitesten, der Kiel in den Hinterwinkel nach innen gebogen. Flügeldeckenzwischenräume schwach gewölbt, grob punktiert. Oberseite dicht und lang graugelb behaart. 9. Sternit im distalen Drittel gleichmäßig behaart. 8,5-12 mm. Aedoeagus [Abb.4]. Aus der Slowakei beschrieben. Weitere Funde aus Mitteleuropa wurden mir nicht bekannt.

   ...ruzenae Laibner

CIDNOPUS RUZENAE.GIF
Abb.4
 
#3 Schwarz, ohne deutlichen Metallglanz. Fühler und Beine wie bei den vorhergehenden Arten dunkel. Oberseite fein behaart. Der Kiel in den Halsschildhinterwinkeln ganz an die Seite gerückt und von oben nicht erkennbar. Halsschild ziemlich kräftig, mäßig dicht punktiert. Klauen der Mittel- und Hintertarsen in der Mitte deutlich gezähnt. 6-7,5 mm. Von Sibirien nach Westen über fast ganz Europa verbreitet, bei uns überall und meistens häufig auf Gebüsch und niederer Vegetation, im Gebirge bis in die alpine Region aufsteigend. Siehe Gattung Limonius  
-- Schwarz, oft mit deutlichem Erzglanz. Oberseite deutlich hell behaart. Fühlerbasis, Schienen und Tarsen hell gelblichrot, Schenkel gebräunt. Klauen der Mittel- und Hintertarsen höchstens an der Basis etwas erweitert. Halsschild entweder feiner oder dichter punktiert.

   ...4

 
#4 Halsschild fein und mäßig dicht punktiert. Halsschildhinterwinkel mit deutlichem Kiel. Die Außenkante der Fühlergrube wie bei allen vorhergehenden Arten stark kielförmig erhaben; die Fühlerfurchen daher tief. Oberseite einfarbig schwarz mit deutlichem Erzglanz. 6-7 mm. Von Rußland und Kleinasien über Europa bis Spanien verbreitet, fehlt in Nordeuropa; in Mitteleuropa im Süden und in der Mitte überall und allgemein, besonders an Wärmestellen, nicht selten; in der Ebene verstreut und selten, gebietsweise fehlend, z. T. nur Funde aus früherer Zeit. Lebt wie Kibunea minuta, meidet aber höhere Gebirgslagen. Siehe Gattung Nothodes  
-- Halsschildpunktur dicht. Halsschildhinterwinkel ungekielt [Abb.5]. Außenkante der Fühlergrube im Vorderteil der Prosternalnaht kaum erhaben, die Fühlergrube daher flacher als bei den vorhergehenden Arten, von denen sich die Art auch dadurch unterscheidet, daß bei ihr die Halsschildbehaarung nur auf dem Absturz nach vorn gerichtet ist. Schwarz, wenig glänzend (Nominatform) [Abb.6], oft auch die Halsschildhinterwinkel, vielfach dazu noch die Halsschildbasis in ± großem Umfang gelbrot. 4-6 mm. Von Sibirien über das südliche Mitteleuropa und Teile von Südeuropa westlich bis Spanien nachgewiesen; in Mitteleuropa in hügeligen Gebieten und im Vorland der Gebirge im allgemeinen nicht häufig, im Südwesten häufiger. In der Ebene nur an wenigen verstreuten Stellen sehr selten. Von Ende April bis Juni auf Gebüsch und Blüten an sonnigen Hängen; gegen Abend oft zahlreich in den Dolden von Umbelliferen versteckt. (lythrodes (Germ.)).

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Diese Art wurde bisher zu Limonius gestellt. Sie besitzt aber die für Cidnopus charakteristische flache Aushöhlung am Vorderende der Prosternalnaht, die nach außen, wenn auch schwächer, kantenförmig abgesetzt ist; auch ist bei dieser Art der Prosternalfortsatz in der für Cidnopus charakteristischen Weise an den Seiten flügelförmig erweitert und das Flügelgeäder anders als bei Limonius. Es wäre zu erwägen, für diese Art ein besonderes Genus einzurichten.
CIDNOPUS QUERCUS
Abb.5
CIDNOPUS QUERCUS
Abb.6
  aeruginosus
pilosus
quercus
ruzenae
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 17.07.2012
Letzte Aktualisierung: 12.06.2018 - 20:00:33