Rhinomias Bestimmungstabelle

Gattung Rhinomias Reitt.

Curculionidae - Otiorhynchinae - Entiminae_klein

Von Arved Lompe (n. R. Frieser, E. Reitter)
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Der +/- höckernasenförmige Rüssel und die zu Längsfurchen verflossene Punktierung der Rüsselseiten unterscheidet diese Gattung von allen ähnlichen [Abb.1]. Hell- bis dunkelbraun. Flügeldecken mit abstehenden, gereihten dünnen Härchen, oder mit zur Spitze etwas verdickten Haarborsten. Der Untergrund wird nicht verdeckt. Unsere Arten leben vorwiegend in den Mittelgebirgen und in den östlichen und südöstlichen Alpengebieten von den Tallagen bis subalpin unter Laub. Nur in Südosteuropa, 7 Arten.

Abb.1

Rhinomias dieckmanni Kostal, 1988 aus Bulgarien wurde in die Gattung Eurosphalmus Yunakov & Nadein, 2006 versetzt.

Mir nicht bekannt ist aus
Bulgarien.

...bulgaricus Angelov, 1990

Trochanter der Vorderbeine beim ♂ mit spitzem Zahn [Abb.2] [Abb.3], beim ♀ mit einem kleinen Höckerchen [Abb.4] [Abb.5]. Zwischenräume der Flügeldecken mit aufgerichteten kurzen, dünnen Haaren.

...2

Trochanter der Vorderbeine in beiden Geschlechtern weder gehöckert noch gezähnt. Zwischenräume der Flügeldecken mit aufgerichteten gekeulten Borsten oder dickeren Borstenhaaren.

...3

Trochanter der Mittelbeine beim ♂ ohne Zahn, beim ♀ ohne Höcker. Flügeldecken langoval [Abb.6]. Aedoeagus [Abb.7] [Abb.8]. 2-3,5 mm.
D: Von Kleinasien und dem Kaukasus über Südost- und Mitteleuropa bis Italien und Frankreich verbreitet; vorzugsweise montan-subalpin, in den Mittelgebirgen verbreitet, aber mancherorts in neuerer Zeit nicht mehr gefunden. In der Ebene nur an wenigen Stellen: Mittelelbegebiet, Holstein.

...forticornis (Boh., 1846)

Ich habe nur ein ♂ aus Kärnten, dessen Genital [Abb.8] etwa der Darstellung bei Formánek [Abb.7] entspricht, völlig anders ist der Aedoeagus bei Yunakov & Nadein (l.c.) abgebildet [Abb.9]; ich vermute Verwechselung mit einer anderen Art.

Trochanter der Mittelbeine beim ♂ mit kleinerem spitzen Zähnchen, beim ♀ mit kleinem Höckerchen. Flügeldecken kurzoval. Aedoeagus [Abb.10] [Abb.11]. 2-2,5 mm.
D: Österreich, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Kroatien.

...viertli (Weise, 1886)

Abb.10

Abb.11

Flügeldeckenzwischenräume mit Reihen ziemlich langer, gekeulter, senkrecht abstehender Borsten [Abb.12]. Rüssel länger, die Entfernung vom Vorderrand der Augen zur Rüsselspitze ist länger als die Stirn zwischen den Augen breit. Fühlerschaft länger, deutlich länger als die Fühlergeißel, nur im basalen Teil stärker gekrümmt. Flügeldecken länger. Aedoeagus [Abb.13] [Abb.14]. 2,5-3,5 mm.
D: Burgenland, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten. Montan bis subalpin.

...austriacus (Reitter, 1894)

Abb.12

Abb.13

Abb.14

Zwischenräume der Flügeldecken mit kürzeren und/oder anliegenden Borsten oder Schuppenhaaren.

...4

Augen aus der Wölbung des Kopfes deutlich vorragend, Rüssel kürzer, die Stirn zwischen den Augen breiter als die Entfernung vom Vorderrand der Augen bis zur Rüsselspitze. Fühlerschaft kürzer, kaum länger als die Fühlergeißel, in seiner gesamten Länge gebogen. Zwischenräume der Flügeldecken mit dickeren, meist zur Spitze etwas verbreiterten Borsten oder Borstenhaaren. Flügeldecken kürzer. Aedoeagus [Abb.15] [Abb.16]. 2,5 mm.
D: Ostalpen: Umgebung Graz.

...gattereri (Stierlin, 1884)
(=peneckei Reitter)

Die von Formánek völlig abweichende Darstellung des Penis durch Dieckmann (l.c.) wird von ihm nicht dikutiert; erstere könnte ein Trocknungsartefakt sein.

Abb.15

Abb.16

Augen aus der Wölbung des Kopfes nicht deutlich vorragend, Rüssel schmäler, die Börstchenreihen noch kürzer, fast nur schüppchenförmig.

...4a

#4a

In Seitenansicht der Nasenhöcker groß und deutlich von der Stirn abgestezt [Abb.17]. Fühlerschaft zur Spitze allmählich verdickt [Abb.18]. Flügeldecken des ♂ breit elliptisch [Abb.19], des ♀ breiter oval [Abb.20]. Aedoeagus [Abb.21] [Abb.22] [Abb.23]. 2-2,5 mm.
D: Ungarn, Rumänien: Bihar-Gebirge.

...maxillosus (Petri, 1891)
(=biharicus Rtt.)

In Seitenansicht der Nasenhöcker schwach entwickelt, von der Stirn nur wenig abgesetzt [Abb.24]. Fühlerschaft an der Basis parallel, im letzten Drittel vor der Spitze etwas keulenförmig erweitert [Abb.25]. Flügeldecken bei ♂ [Abb.26] und ♀ [Abb.27] wie bei maxillosus. Aedoeagus [Abb.28] [Abb.29]; Spermatheka [Abb.30].
D: Rumänien.

...pyrorhinus K. & J. Daniel, 1898

Die von Formanek (l.c.) im Gegensatz zu maxillosus angegebenn Unterschiede (Augen stark gewölbt, Behaarung kurz) kann ich an meinen Tieren nicht nachvollziehen.

austriacus
bulgaricus
forticornis
gattereri

maxillosus
pyrorhinus
viertli

Reitter, E. (1894): Ueber Omias forticornis Boh. und Verwandte (Rhinomias Reitt.) - Wiener Entomologische Zeitung, 13(10):314-316
Daniel, K. & Daniel, J. (1898): Coleopteren-Studien II. - Coleopterologische Studien, 2;1-88 Private Datei
Formánek, R. (1904): Zur näheren Kenntnis der Gattungen Barypithes Duval und Omias Schönherr sensu Seidlitz - Münchner Koleopterologische Zeitschrift, 2(1):16-28 Private Datei

Dieckmann, L. (1980): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleoptera - Curculionidae (Brachycerinae, Otiorhynchinae, Brachyderinae) - Beiträge zur Entomologie, 30(1):145-310 Private Datei
Yunakov N.N. & Nadein K.S. (2006): New taxa of geophilic Entiminae (Coleoptera: Curculionidae) from the Balkan Peninsula, Caucasus, and Central Asia. - Entomologische Abhandlungen, 63:77-98 Private Datei

Erstellt am: 23.07.2010
Letzte Aktualisierung: 04.08.2024 - 00:38:03
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