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Gattung Ptomaphagus |
Coleoptera - Polyphaga - Tarsen-5-5-5 - Cholevidae |
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Von Arved Lompe ( n. w. Szymczakowski) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Zwick, P. (1989): Catopidae in: Die Käfer Mitteleuropas, 1. Supplementband; Hrsg. G.A. Lohse, W. Lucht; Goecke & Evers, Krefeld Schilthuizen et al. (2020): Ptomaphagus thebeatles n. sp., a previously unrecognized beetle from Europe, with remarks on urban taxonomy and recent range expansion (Coleoptera: Leiodidae) - Contributions to Zoology 1-20 (doi:10.1163/18759866-bja10007) Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\schilthuizen_et_al2020 ptomaphagus thebeatles.pdf |
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Durch breite, hinten und vorn abgestutzte Gestalt und regelmäßig quergeriefte Oberseite leicht zu erkennen. 1,7-4 mm. Behaarung sehr fein und anliegend. Halsschild groß, kaum oder wenig schmäler als die Flügeldecken, an der Basis am breitesten. Flügeldecken in der Mitte abgeflacht, an der Spitze sehr breit abgerundet, fast abgestutzt. Fühler kräftig, mit deutlicher Keule und stark querem, schildförmigem 8. Glied. Alle Schienen an der Spitze mit 2 kräftigen Sporen und einem Kranz feiner, gleichlanger Dörnchen besetzt. Mitteltarsen des ♂ nicht erweitert. Mittel- und Hintertarsen etwas zusammengedrückt. Mittelbrust mit kräftigem Mittelkiel. Penis schlank und abgeflacht, Parameren dünn, mit dem Penis verbunden. Spitzenteil des Penis (zwischen der Spitze und der dorsal liegenden Mündung des Samenganges) weist gute Artunterschiede auf. Weit verbreitete Gattung. In Säugetiergängen und -nestern, besonders bei kleinen Nagetieren, auch oberirdisch an Kadavern. |
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#1 |
Das 1. Glied der Hintertarsen fast so lang wie die 3 folgenden zusammen [Abb.1]. Endglied der Fühler mindestens in der Spitzenhälfte hell. ...2 |
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1.Glied der Hintertarsen deutlich kürzer als die 3 folgenden zusammen [Abb.2]. Endglied der Fühler einfarbig dunkel, nicht heller als die übrigen Keulenglieder, nur bei chendai an der Spitze hell. ...3 |
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#2 |
Penisspitze einfach [Abb.3]. 2,8-4 mm. Verbreitet aber meist selten, fehlt im Nordosten von Mitteleuropa sowie in höheren Gebirgslagen. ...varicornis (Rosh., 1847) (=variicornis (Rosenh.)) |
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Penis zweispitzig [Abb.4]. 3,5-4 mm. Von vorhergehendem nur durch die Penisform zu unterscheiden. Bosnien bis Slowenien. ...divaricatus Jeann. |
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#3 |
Endglied der Fühler mindestens an der Spitze hell. Halsschild schmäler als die Flügeldecken. Penis mit kurzem und verrundetem Apikalteil [Abb.5]. Verhältnismäßig schlanke Art mit wenig dichter Skulptur der Flügeldecken. 2,5-3 mm. Nordbalkanländer bis Julische Alpen. 1 Ex. aus Kärnten gemeldet; Angaben aus Schlesien wenig wahrscheinlich. ...chendai Müll. |
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Ganze Fühlerkeule einfarbig dunkel. Halsschild ± ebenso breit wie die Flügeldecken. Penis mit länglicherem, an der Spitze nicht verrundetem Apikalteil. ...4 |
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#4 |
Die 4 ersten Glieder der Vordertarsen beim ♀ leicht aber deutlich erweitert; beim ♂ sehr stark erweitert, das vorletzte Glied breiter als lang [Abb.6]. Fühler und Beine kräftig. Hinterschienen in der Distalhälfte meistens deutlich verbreitert, besonders beim ♂ [Abb.7]. ♂: Aedoeagus [Abb.8] [Abb.9]; ♀: Spermatheka [Abb.10] [Abb.11] Ovipositor [Abb.12]. 2,2-3,7 mm. Habitus ♂ [Abb.13] und ♀ [Abb.14]. Verbreitet und nicht selten. ...subvillosus (Goeze, 1777) |
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Vordertarsen des ♀ nicht erweitert; beim ♂ die 4 ersten Glieder etwas schwächer erweitert als bei subvillosus, vorletztes Glied länger als breit [Abb.15]. Fühler und Beine schlanker, Hinterschienen nicht erweitert. Querstreifen des Halsschilds weniger dicht. 1,8-3 mm. Habitus [Abb.16]. Hierher die erst kürzlich getrennten Arten der sericatus-Gruppe; bisher sind nur die ♂ sicher zu bestimmen. Allgemeine Aussagen über die Verbreitung lassen sich daher nicht machen. Eine Übersicht gibt die von Schilthuizen et al. (l.c.) publizierte Verbreitungskarte der untersuchten Tiere [Abb.17]. ...5 |
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#5 |
Apex des Penis mit abgesetzter Spitze die in Seitenansicht relativ scharf und kurz ventralwärts gebogen ist [Abb.18]. ...6 |
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Apex des Penis einfach spitzbogig, in Seitenansicht nur leicht und lang ventralwärts gebogen [Abb.19] [Abb.20] [Abb.21]. 6. Fühlerglied > 1/2 so lang wie das 7. [Abb.22].Habitus [Abb.23]. ...medius Rey |
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#6 |
Penisspitze wie [Abb.18]. 6. Fühlerglied bei ♂ 1/2 so lang wie das 7., beim ♀ > 1/2 so lang wie das 7. [Abb.24]. Zwick (l.c.) hat für sericatus eine Abbildung der Spermatheka angegeben, die vermutlich zutreffend ist [Abb.25]. ...sericatus (Chaud., 1845) |
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Penisspitze wie [Abb.26]. 6 Fülerglied beim ♂ und ♀ < 1/2 so lang wie das 7. [Abb.27]. ...thebeatles Schilthuizen, Latella & Njunjic, 2020 Die morphologischen Unterschiede sind minimal, aber nach Schilthuizen et al. (l.c.) lassen sich die Arten molekulargenetisch einwandfrei trennen.
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chendai divaricatus medius sericatus |
subvillosus thebeatles varicornis |
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Erstellt am: 01.06.2017 Letzte Aktualisierung: 12.07.2020 - 00:04:36 Version: 3.6.5 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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