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Gattung Nicrophorus F., 1775 (Necrophorus auct.) |
Coleoptera - Silphidae |
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Von Arved Lompe (n. Freude, Reitter) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Pukowski, E. (1933): Ökologische Untersuchungen an Necrophorus F. - Z . Morph. Ökol. Tiere 27:518-516. |
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Große Käfer von über 10 bis 30 mm. Schwarz oder mit gezackt rotgebänderten Flügeldecken, auf denen die rote Färbung das Schwarz stärker verdrängen kann. Flügeldecken ohne ausgeprägte Punktreihen, aber mit einigen ± deutlichen Rippen, der Seitenrand vorn verlöschend. Sie sind hinten abgestutzt und lassen die letzten 3 Tergite unbedeckt. Fühler 11-gliedrig mit Schaft, Geißel und ± knopfförmiger 4-gliedriger Keule, deren 1. Glied glänzend, die übrigen matt sind. Das letzte bedeckte (5.) Tergit in der Mitte mit 2 parallelen, quer- gerieften Schrill-Leisten. Ober diese gleitet eine scharfkantige Querleiste, die vor dem Hinterrand der Flügeldecken liegt, wodurch zirpende Geräusche hervorgebracht werden. Flügel gut ausgebildet. Die 4 ersten Vordertarsenglieder der ♂ stark erweitert. Die Arten leben an Aas - kleinere Tierleichen werden eingegraben - und an faulenden Pilzen, germanicus teilweise räuberisch. Ihre Larven sind im Gegensatz zu den sonst asselförmigen Silphidenlarven zylindrisch-spindelförmig. Eine ausführliche Darstellung der Brutpflege gibt Pukowski (l.c.); ein Video dazu ist hier ist im TIB AV-Portal zu finden dx.doi.org |
13 Arten in Europa. |
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In der Tabelle fehlen die mir unbekannten Arten: Südrußland, Türkei ...confusus Portevin, 1924 Südrußland, Türkei ...morio Gebler, 1817 Südrußland, Türkei ...satanas Reitter, 1893 |
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#1 |
Flügeldecken einschließlich der Epipleuren schwarz [Abb.1], am Seitenrande vorn und hinten mit braunschwarzen Wimperhaaren dicht besetzt. 18-26 mm. Von Mitteleuropa bis Japan verbreitet, in Mitteleuropa meist nicht selten an Kadavern und faulen Pilzen. ...humator (Gled., 1767) |
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Flügeldecken mindestens mit roten Epipleuren, meist auch oben mit roten Flecken oder Binden [Abb.2], am Seitenrand ohne lange Wimperhaare. ...2 |
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#2 |
Flügeldecken schwarz mit roten Epipleuren, selten mit einigen roten Flecken auf der Oberseite, dann aber an dem bogig erweiterten Außenrand der Hinterschienen kenntlich [Abb.3]. 20-30 mm. An größeren Kadavern, soll aber auch Scarabaeidae (Geotrupes) anfallen. Von Frankreich bis Westasien, in Mitteleuropa sporadisch, fehlt im nördlichen Alpenraum ...germanicus (L., 1758) |
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Flügeldecken mit 2 zuweilen breit unterbrochenen roten Querbinden [Abb.4] oder überwiegend rot. ...3 |
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#3 |
Fühlerkeule ganz schwarz [Abb.2]. ...4 |
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Fühlerkeule mit 3 gelbroten Endgliedern (Vorsicht bei nachgedunkelten Tieren!) [Abb.5]. ...5 |
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#4 |
Halsschild vorn lang gelb behaart (Vorsicht bei abgeriebenen Exemplaren) und ziemlich kräftig punktiert, sein Seitenrand mäßig breit abgeflacht [Abb.6]. Der schwarze Schulterfleck erreicht den Flügeldeckenseitenrand nicht. Hinterschienen deutlich nach innen konkav. 12-20 mm. Südlich montane Art, von Savoyen bis zum Kaukasus, nicht in Deutschland, in Österreich nur alte Funde, an Aas. ...sepulchralis Heer, 1841 (=nigricornis Faldermann) Kann mit vespillo verwechselt werden, wenn bei diesem die Fühlerkeulen postmortal verdunkelt sind; sepulchralis hat aber nur sehr schwach ausgeprägte Halsschildbeulen. |
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Halsschild am Vorderrand höchstens ganz fein behaart und punktiert, sein Seitenrand besonders in der hinteren Hälfte breit abgeflacht [Abb.2]. Der schwarze Schulterfleck greift in der Regel über den Flügeldeckenseitenrand auf die Epipleuren über. Hinterschienen gerade. 12-18 mm. Europa bis Japan. In Mitteleuropa überall nicht selten an Aas und Pilzen. ...vespilloides Hbst., 1783 |
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#5 |
Hinterschienen deutlich nach innen konkav gebogen [Abb.7]. Halsschild wie bei sepulchralis vorn lang gelb behaart, sein Seitenrand breiter abgeflacht [Abb.8]. 12-22 mm. Habitus [Abb.4]. Holarktisch. In Mitteleuropa häufigste Art ...vespillo (L., 1758) |
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Hinterschienen gerade, höchstens am Ende kurz nach innen verbreitert [Abb.9]. ...6 |
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#6 |
Halsschild im Bereich des Vorderrandes und 2 Stirngruben nahe der Fühlerwurzeln dicht und lang gelb behaart (falls abgerieben, kräftig punktiert) ...7 |
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Halsschild höchstens kaum sichtbar fein behaart, Kopf ohne Stirngruben. . ...8 |
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#7 |
Hinterleibsseitenrand gleichmäßig lang gelb behaart, das 1. Fühlerkeulenglied ist in der Regel so dunkel wie die Geißelglieder. 12-22 mm. Europa bis Ostasien. In Mitteleuropa nur stellenweise häufig, nicht im Gebirge ...vestigator Herschel, 1807 |
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Hinterleibsseitenrand nur an den Spitzen der Sternite gelb, in der vorderen Hälfte dunkel behaart. 1. Fühlerkeulenglied meist deutlich heller als die Glieder der Geißel. Südosteuropa bis Westasien. In Mitteleuropa nur im Osten (Österreich, Tschechoslowakei). An Aas ...antennatus Reitter |
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#8 |
Alle Tergite diffus fein goldgelb behaart, die Sternite nur am Hinterrand. Auch die Behaarung der Beine goldfarben. 12-20 mm. Nahezu über die ganze Paläarktis verbreitet, in Mitteleuropa häufig (fossor Er., 1837) ...interruptus Stephens, 1830 |
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Höchstens am letzten Segment goldgelb behaart ...9 |
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#9 |
Abdomenspitze schwarz behaart. Hinterbrust weniger dicht, nur am Hinterrand kräftiger und mehr bräunlich behaart. 12-22 mm. Europa bis Sibirien. In Mitteleuropa nur stellenweise und selten, nicht in den Alpenländern ...sepultor Charp., 1825 |
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Abdomenspitze gelb behaart. Vorderbrust diffus lang zottig gelb behaart. 12-22 mm. Holarktisch. In Mitteleuropa überall, meist nicht selten.. ...investigator Zett., 1824 |
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antennatus confusus germanicus humator interruptus investigator morio |
satanas sepulchralis sepultor vespillo vespilloides vestigator |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 28.12.2020 - 16:58:16 Version: 3.6.1 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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