Gattung in ColKat anzeigen Gattung Leptusa Kr. Staphylinidae - Aleocharinae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, V. Assing)
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Scheerpeltz, O. (1966): Die neue Systematik der Großgattung Leptusa Kr. - Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, Bd. 105/106:5 ff
  Schienen unbedornt, Kopf nicht abgeschnürt. Halsschildseitenrand vorn stark herabgebogen, die Seitenteile der Vorderbrust in Seitenansicht jedoch vollständig sichtbar. Halsschildseitenborsten kurz und unauffällig. Flügeldecken oft sehr kurz, Hinterleib parallelseitig oder nach hinten erweitert. Zunge ungespalten, ganzrandig. (Bei der in Westeuropa und im Mittelmeergebiet vorkommenden, im Körperbau ähnlichen Gattung Paraleptusa Peyerimh. zweilappig).
Die Gattung zerfällt auf Grund ihrer unterschiedlichen Lebensweise in zwei äußerlich völlig verschiedene Artkomplexe. Die oberirdisch, meist unter Rinden vorkommenden, relativ weit verbreiteten Arten der Untergattung Leptusa s.str. und Pachygluta Thoms. haben größere Augen und erinnern im Aussehen an die Gattung Dexiogya oder Dinaraea. Sie sind nur bei Beachtung des Tarsenschemas unschwer erkennbar; meist gibt auch das kräftige Längsfältchen auf dem 5. vollständigen Tergit der ♂ einen guten Hinweis auf die Gattungszugehörigkeit.
 
  Die Arten der anderen Untergattung leben ± unterirdisch im feuchten Humus unter tief eingebetteten Steinen, auf gewachsenem Fels, unter Rhododendronbüschen oder zwischen Graswurzeln. Sie besitzen eine ± reliktäre Verbreitung in den Gebirgen unseres Gebietes. Sie sind leicht erkennbar am großen Kopf mit sehr kleinen Augen, den auffallend kurzen Flügeldecken und dem dicken, meist nach hinten verbreiterten Abdomen, und höchstens mit den ähnlich lebenden Arten der Gattung Geostiba zu verwechseln, von denen sie sich aber durch die andere Lagerung der Halsschildbehaarung leicht unterscheiden lassen (Bei Geostiba fast vollständig gerade nach hinten, bei Leptusa auf den Seiten der Scheibe schräg nach hinten außen oder quer gerichtet).
Dies ist die alte Lohse'sche Tabelle der Untergattungen, die demnächst durch eine modernere ersetzt wird [Abb.1].
 BAUSTELL
Abb.1
 
#1 Hinterleib parallelseitig, nicht - oder kaum merklich - breiter als die größte Flügeldeckenbreite [Abb.2]. Augen ziemlich groß, so lang wie die Schläfen, selten kürzer, dann aber die Schläfen höchstens 1,5 mal so lang wie die Augen. Flügeldeckennaht so lang oder länger als der Halsschild, nur ausnahmsweise kürzer, dann aber der Hinterleib fein und sehr dicht punktiert. Untergattung

   ...Leptusa_s.str.

LEPTUSA FUMIDA
Abb.2
 
-- Hinterleib breiter als die Flügeldecken, entweder in der Mitte gerundet oder zum Ende ± geradlinig erweitert. Flügeldeckennaht stets kürzer als der Halsschild.

   ...2

 
#2 Kopf augenlos; an der Stelle des Auges befindet sich ein kleiner durchscheinender Fleck. Arten von 3 mm.Untergattung

   ...Typhlopasilia Gglb.

 
-- Kopf mit deutlichen facettierten Augen.

   ...3

 
#3 Augen normal groß, Schläfen weniger als doppelt so lang. Arten von 2,5-3,5 mm. 5. vollständiges Tergit des ♂ auf der Mittellinie mit einem (bei gracilipes Krause allerdings sehr kleinen) Längsfältchen oder Längskörnchen.

   ...4

 
-- Augen klein oder sehr klein, Schläfen mehr als doppelt so lang.

   ...5

 
#4 Oberseite zweifarbig, braun, Halsschild rotgelb [Abb.3]. Hintertarsen kurz. (Weit verbreitete, unter Rinde lebende Art). Untergattung

   ...Pachygluta Thomson

LEPTUSA RUFICOLLIS
Abb.3
 
-- Körper schwarz, glänzend. Fühler schlank, Beine auffallend lang und dünn. (In den Hochlagen der Ostalpen). Untergattung

   ...Scelopisalia Scheerp.

 
#5 Halsschild umfangreich, stark gewölbt, breiter als die Flügeldecken. Rötlichgelbe Arten von 2,5-3,2 mm. ♂: 5. vollständiges Tergit in der Mitte mit deutlichem Längskörnchen, 6. Tergit am Hinterrand mit langen Zähnchen. Untergattung

   ...Pisalia Muls. Rey

 
-- Halsschild weniger umfangreich, Arten ähnlicher Größe sind dunkler gefärbt. ♂: 5. vollständiges Tergit und 6. ohne, oder mit anders gebildeter Auszeichnung.

   ...6

 
#6 Kopf, Halsschild und Flügeldecken auf chagriniertem Grund sehr deutlich eingestochen, gleichartig, dicht und kräftig punktiert. Untergattung

   ...Stictopisalia Scheerp.

 
-- Halsschild nur ausnahmsweise (oreophila) dicht punktiert, dann aber die Punktur flach gekörnt und nicht scharf eingestochen, und die Flügeldeckenpunktur weniger dicht und nicht kräftig eingestochen; im allgemeinen sind die Arten jedoch auf dem Halsschild nur sehr fein und ± weitläufig punktiert.

   ...7

 
#7 Oberseite glänzend. Kopf und Halsschild entweder überhaupt nicht mikroskulptiert, oder die Mikroskulptur äusserst fein, so daß der Vorderkörper glatt erscheint. HIb. zur Spitze glatt und glänzend, 5. vollständiges Tergit fast spiegelblank, eine äußerst feine Chagrinierung (× 100) höchstens stellenweise erkennbar. Arten unter 2,1 mm. ♂: 5. vollständiges Tergit ohne Auszeichnung. Untergattung

   ...Oligopisalia Scheerp.

 
-- Kopf und Halsschild deutlich chagriniert, nur schwach (fett) glänzend. Hinterleib bis zur Spitze deutlich chagriniert, nur ausnahmsweise (laevicauda) mit spiegelblankem 5. vollständigen Tergit.

   ...8

 
#8 5. vollständiges Tergit des ♂ vor dem Hinterrand mit einer schmalen, glatten Längsabflachung, die jederseits von einer ± deutlichen, meist gekörnten Längsschwiele gesäumt ist. Die sehr kurzen Flügeldecken meist kräftig, körnelig punktiert. 1,8-2 mm. Untergattung

   ...Bothrydiopisalia Scheerp.

 
-- 5. vollständiges Tergit des ♂ vor der Mitte des Hinterrand mit einem winzigen Körnchen, das mitunter von einigen winzigen Längskielchen umgeben ist. Hierher eine kleine Zahl bekannter, doch einschließlich des Typus subgeneris noch nicht beschriebener Arten. Untergattung

   ...Chondridiopisalia Scheerp.

 
-- 5. vollständiges Tergit des ♂ ohne Auszeichnung; allenfalls ist dort die Punktur kräftiger gekörnt, bisweilen auch diese Körnung in der Mitte unterbrochen.

   ...9

 
#9 Arten von 2-3 mm. Bei den Arten unter 2,4 mm sind Fühler und Beine relativ schlank, 4. Fühlerglied nicht quer und (oder) vorletzte Fühlergliedes nur um etwa die Hälfte breiter als lang. Untergattung

   ...Parapisalia Scheerp.

 
-- Arten von 1,2-2 mm Länge. Fühler meistens kurz und kräftig, GId. 4 fast stets deutlich quer, vorletzte GId. etwa doppelt so breit wie lang.

   ...10


 
#10 Körper ziemlich gewölbt, mehr parallelseitig. Augen sehr klein, Schläfen fast 4 bis 5 mal so lang. 3. FühlergId. gestreckter, wesentlich länger als breit, zur Spitze mehr allmählich verdickt. (Bisher nur Arten aus den Karawanken beschrieben) . . . . . . . . . Untergattung

   ...Neopisalia Scheerp.

 
-- Körper flacher, in der Mitte etwas tailliert, Flügeldecken sehr kurz. Augen weniger klein, Schläfen etwa 3 mal so lang. 3. Fühlerglied kurz, zur Spitze stark verbreitert, wenig länger als dort breit. 4. Fühlerglied stets deutlich quer. Untergattung

   ...Micropisalia Scheerp.

 
  Bothrydiopisalia
Chondridiopisalia
Leptusa_s.str.
Micropisalia
Neopisalia
Oligopisalia
Pachygluta
Parapisalia
Pisalia
Scelopisalia
Stictopisalia
Typhlopasilia
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 17.05.2022 - 15:35:47
Version: 4.2.1 von: Arved Lompe
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