Gattung Hoshihananomia Kono Coleoptera - Polyphaga - Heteromera - Mordellidae
  Von Arved Lompe
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Ermisch, K. (1977): Die Mordellistena-Arten Ungarns und benachbarter Gebiete sowie Beschreibung einer neuen Hoshihananomia-Art aus Siebenbürgen (Coleoptera, Mordellidae) - Folia Entomologica Hungarica (Series nova), 30(Suppl.):151-177 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Ermisch1977 Mordellistena Ungarn.tif
  Die 4 ersten Fühlerglieder schmäler als das 5. und die folgenden Glieder, wie bei Mordella. Endglied der Kiefertaster beil- oder messerförmig (im Gegensatz zu Curtimorda, wo es dreieckig ist), nicht oder nur schwach platt gedrückt, dabei die Spitzenfläche meist ausgehöhlt. Mitteltarsen kürzer als die Mittelschienen oder von gleicher Länge. Augen fein facettiert und kahl. Schildchen dreieckig, mit gerundeten Seiten. Auf den Hinterschienen nur ein kurzer Apikalkerb, die Tarsenglieder der Hinterbeine ohne Kerbe. Vorletztes Tarsenglied der beiden vorderen Beinepaare ± stark ausgerandet bis zweilappig. Glieder der Vorder- und Mitteltarsen von schwach zunehmender Breite (Klauenglied ausgenommen). Klauen sehr stark gezänht mit einem borstenartigen Anhang an der Basis [Abb.1] und dadurch von allen anderen Mordelliden des Gebiets zu unterscheiden. Pygidium meist sehr lang, nadelspitzig oder abgestumpft. Meist große bis sehr große Arten. über 100 Arten, besonders in tropischen Ländern. In Europa 3 Arten bekannt.
HOSHIHANANOMIA PERLATA
Abb.1
 
#1 Oberseite mit weißen Makeln.

   ...2

 
-- Oberseite ohne deutliche weiße Makeln, diese nur durch versprengte weiße Härchen an der Spitze und neben dem Schildchen angedeutet. Eine mir unbekannte, aus Rumänien beschriebene Art, von der ich hier die Originalbeschreibung wiedergebe:
"Im Material des Museums Budapest fand sich ein sehr altes Stück (♂) einer neuen Art, bezettelt "Tusnád, 9. 7. 1895". Sie ist beträchtlich von perlata Sulz. unterschieden. Die neue Art ist wesentlich kleiner als perlata Sulz., Mandibelspitze bis Flügeldeckenende 4 mm, bis Pygidiumende 5,8 mm. Alle Gattungsmerkmale sind wie bei perlata Sulz. gut ausgeprägt. Der Kopf ist querer elliptisch und stärker gewölbt als bei perlata Sulz-., auch die Schläfen am Hinterrand der Augen sind etwas breiter und eckiger vorspringend. Fühler, Taster und Vorderbeine sind heller bis dunkler braungelb, nicht schwarz wie bei perlata Sulz. Die Vorderschienen des ♂ sind weniger stark gebogen und das Endglied der Kiefertaster ist schmäler als bei perlata Sulz. Die Flügeldecken sind reichlich doppelt so lang wie an den Schultern gemeinsam breit. Die Oberseite ist schwarz behaart, nicht mit weissen Haarmakeln besetzt, lediglich im letzten Drittel der Flügeldecken deuten weinige weisse Härchen auf jeder eine Makel an, auch beiderseits des Schildchens stehen an der Basis einige unauffällige weisse Härchen. Auf der schwarz behaarten Unterseite sind die Metepisternen und die vorderen Aussenecken der Abdominalsegmente weiss behaart. Das Pygidium völlig schwarz behaart. Holotypus ♂ Siebenbürgen, Tusnád, 9. 7. 1893 (sic!), leg. L. Biró (Mus. Budapest)."

   ...transsylvanica Ermisch, 1977

 
#2 Zwischen dem Hinterrand der Augen und der Hinterkante des Kopfes deutliche Schläfen etwa von der Länge des 3.Fühlergliedes [Abb.2]; die helleren Haarmakeln der Flügeldecken rund, punktförmig, scharf begrenzt. Körper und Anhangsorgane völlig schwarz. Vorderschienen des ♂ kräftig gebogen, beim ♀ gerade. Behaarung der Oberseite schwarz, weiß behaart sind auf dem Halsschild der Hinterrand des basalen Mittellappens, jederseits der Längsmitte ein schmaler, oft unterbrochener Haarstreif und ± ausgedehnt der vordere Teil des Halsschilds; Schildchen dunkel behaart. Auf den Flügeldecken zahlreiche schneeweiße Haarmakeln, von denen mehrere oder fast alle fehlen können [Abb.3]. 6,8-10 mm. In der Mittagshitze auf älteren Baumstubben (Kiefer, Birke), sehr flüchtig. Sehr diskontinuierliche Verbreitung von Südfrankreich quer durch Mitteleuropa bis Nordjapan. In jüngster Zeit auch im nördlichen Niedersachsen gefunden. In Ausbreitung begriffen?.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...perlata (Sulz., 1776)


1990 habe am Südrand der Lüneburger Heide ein Tier gefangen, bei dem der Hinterrand der Augen fast die Hinterkante des Kopfes erreicht [Abb.4] [Abb.5]. Ich habe sie früher als gacognei gemeldet. H. Fuchs hat das Tier nachgeprüft und hält sie für eine perlata, die einen mißgebildeten Kopf hat.
HOSHIHANANOMIA PERLATA
Abb.2
HOSHIHANANOMIA PERLATA
Abb.3
HOSHIHANANOMIA PERLATA2
Abb.4
HOSHIHANANOMIA PERLATA2
Abb.5
-- Helle Flügeldeckenbeschuppung veränderlich, gewöhnlich an der Basis mit umfangreicher querbindenartig verflossener heller Beschuppung, die meistens einen runden schwarzen Fleck einschließt [Abb.6]. Hinter der Mitte eine Querbinde aus gewöhnlich 4 Flecken, von denen die inneren größer sind. 7-10 mm. Südeuropa, Slowakei.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...gacognei (Mulsant, 1852)


HOSHIHANANOMIA GACOGNEI
Abb.6
 
  gacognei
perlata
transsylvanica
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 19.12.2018 - 19:28:46
Käfer Europas von Anonymus / Hoshihananomia von Arved Lompe
sind lizenziert unter den Bedingungen der
Creative Commons International 4.0 Lizenz BY-SA
(Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen)