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Gattung Cerambyx |
Coleoptera - Phytophaga - Cerambycidae - Cerambycinae |
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Von Arved Lompe (n. K.W. Harde) |
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Die Gattung, zu der die imposantesten Käfer unserer heimischen Fauna gehören. Halsschild auf der Oberfläche stark gerunzelt, an den Seiten mit einem ± starken und spitzen Dorn. Beine lang und kräftig; ebenso die Fühler, vor allem beim ♂. Die Geschlechter sind stets am 11. (letzten) Fühlerglied zu erkennen, das bei den ♂ sehr lang und länger als jedes andere Fühlerglied ist, während es bei den ♀ von den vorhergehenden Gliedern an Länge über troffen wird. Die Larven leben im Holz und nagen sich bis in den Kern hinein. Entwicklung 2- bis 3-jährig. Im Mittelmeergebiet eine ganze Reihe von Arten, in Mitteleuropa nur einige wenige. |
Eine weitere Art aus Georgien kenne ich nicht. ...heinzianus Demelt, 1976 |
#1 |
2. Fühlerglied zumindest am Innenrand etwa so lang wie breit (nicht ringförmig!) [Abb.1] [Abb.2]. Die Flügeldeckenspitzen tragen an der Naht einen Dorn. Fühler beim ♂ viel länger als der Körper. ...2 |
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2. Fühlerglied ringförmig, sehr kurz, nahezu 3 mal breiter als lang [Abb.3]. Die Flügeldeckenspitzen sind meist stumpf abgerundet. ...3 |
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#2 |
Körper braun. Halsschild und Flügeldecken grau behaart. Hinterleib unten fein, aber sehr dicht, anliegend behaart. (Mit bloßem Auge von der Seite angeschaut, erscheinen die Sternite ganz matt). Flügeldecken nach hinten zu kaum schmaler werdend. Nur das 1. Tarsenglied vom Hinterbein unten mit einer Furche. ♂: Fühler überragen den Körper weit, ♀: Fühler erreichen lange nicht die Hinterleibsspitze. 25-56 mm. B: VI-VII, am Abend und in der Nacht aktiv. Larve in Eichen. Biologie ähnlich wie bei cerdo. D: Mediterrane Art, die aber - wenn auch sehr selten - aus der Slowakei gemeldet worden ist. ...welensii Küster, 1845 (=velutinus Brull.) |
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Körper braunschwarz, die Spitzen der Flügeldecken heller, rotbraun [Abb.4]. Halsschild und Flügeldecken nur undeutlich oder kaum behaart. Hinterleib unten dünner, fein behaart, nur das letzte Segment dichter (mit bloßem Auge von der Seite angeschaut erscheinen die Sternite glänzend). Flügeldecken nach hinten schmaler werdend. 1. und 2. Tarsenglied vom Hinterbein unten mit einer Furche. 24-53 mm. ♂: Fühler überragen den Körper ♀: Fühler so lang oder etwas länger als der Körper. B: V-VIII, besonders abends und nachts aktiv. Larve in Eiche, selten in anderen Laubbäumen. Entwertet das Holz durch Bohrgänge. Entwicklung 3-5 Jahre. D: In den meisten Gebieten Mitteleuropas selten geworden oder schon ganz verschwunden. "Eichenheldbock". ...cerdo L., 1758 |
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#3 |
Fühler beim ♀ den Körper etwas, aber deutlich überragend, beim ♂ deutlich länger. Hinterschenkel beim ♂ die Spitze des Apdomens erreichend, beim ♀ wenig kürzer. Kleinere, tief schwarze, einfarbige Arten. Halsschild mehr oder weniger regelmässig querfaltig. ...4 |
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Fühler beim ♀ kürzer als der Körper. Hinterschenkel beim ♂ und ♀ die Spitze des Abdomens lange nicht erreichend. Große Arten mit an der Spitze braunen oder braun durchscheinenden Flügeldecken. ...5 |
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#4 |
Halsschild mit 6-8 Querfalten. Der Käfer einfarbig tiefschwarz, ± ganz fein grau behaart [Abb.5]. Flügeldecken gerunzelt, vorn besonders stark, mit stumpfem oder abgerundetem Nahtwinkel. 17-28 mm. ♂: Fühler die Hinterleibsspitze weit überragend. Drittes und viertes Fühlerglied an der Spitze nur schwach verdickt. Die Hinterschenkelspitzen erreichen zurückgelegt die Hinterleibsspitze. ♀: Fühler die Hinterleibsspitze etwas überragend. Die Hinterschenkelspitzen erreichen zurückgelegt die Hinterleibsspitze nicht. B: V-VII. Käfer auf blühenden Sträuchern und an Holz. Larve im Holz verschiedener Laubbäume, kann in Obstanlagen als Schädling auftreten. Entwicklung 2-jährig. D: Bei uns die kleinste und häufigste Art der Gattung. ...scopolii Fuessl., 1775 |
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Halsschild mit 12-14 Querfalten. Drittes und viertes Fühlerglied beim ♂ gegen die Spitze deutlich knotig verdickt. Drittes bis fünftes Fühlerglied lang, fünftes Glied viel länger als das vierte, deutlich längecr als das dritte, länger als das erste und nicht sehr viel kürzer als das sechste Glied. Schwarz, Flügeldecken kurz, fast staubartig grau behaart; Scheibe des Halsschildes und die Basis der Flügeldecken mit einzelnen langen, aufstehenden Haaren besetzt. Flügeldecken grob runzelig, ziemlich glänzend, aber deutlich matter als bei der vorigen Art. Halsschild deutlich länger als an der Basis breit. Hintertarsen mäßig lang. 17-25 mm. D: Transkaukasien: Dhagestan, Azerbeidzhan, Armenien. ...multiplicatus Motsch., 1859 (=elegans Dohrn, 1878) |
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#5 |
Erstes Glied der Hintertarsen kürzer, kaum doppelt so lang als an der Spitze breit. Augen groß die ganze Breite der Seiten des Kopfes einnehmend. Nahtwinkel der Flügeldecken oft mit einem Dörnchen. ...6 |
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Erstes Glied der Hintertarsen länger, etwa dreimal so lang als an der Spitze breit,. Augen kleiner, nicht die ganze Breite des Kopfes an den Seiten einnehmend. Nahtwinkel der Flügeldecken vollständig abgerundet. ...7 |
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#6 |
Nur das erste Glied der Hintertarsen unten gefurcht. Erstes Fühlerglied mehr oder weniger fein und dicht punktiert, fast matt. Nahtwinkel der Flügeldecken mit einem Dörnchen. Fühler beim ♂ so lang als der Körper oder nur wenig länger. Flügeldecken ziemlich fein, lederartig gerunzelt, ihre Behaarung an der Spitze neben dem Seitenrande in eine kurze Längslinie gestellt. Ober- und Unterseite dicht und fein silbergrau behaart, Halsschild dicht behaart und daher fast matt erscheinend [Abb.6]. Dem welensii sehr ähnlich, von ihm aber folgendermaßen zu unterscheiden: 2. Fühlerglied schmal, ringförmig; Halsschildmitte meist mit erhabenem Kiel, Flügeldecken feiner gerunzelt, 3.-5. Fühlerglied stärker knotig verdickt. 32-43 mm. D: Südöstliches Europa: Dalmatien, Mazedonien, Griechenland. ...carinatus Küst., 1846. |
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Auch das zweite Glied der Hintertarsen mehr oder weniger gefurcht. Erstes Fühlerglied viel weitläufiger punktiert, mehr oder weniger glänzend. Nahtwinkel der Flügeldecken stumpfeckig, ohne Dorn, seltener ganz abgerundet. Fühler beim ♂ etwas länger als der Körper. Schwarz, Flügeldecken gegen die Spitze bräunlich. 3.-5. Fühlerglied kurz und stark knotig verdickt. Halsschild glänzend, mit tiefer, gewundener Skulptur, in der Mitte bisweilen mit Mittelkiel, nur spärlich, undeutlich behaart. Flügeldecken mit äußerst kurzer., staubartiger, grauschimmernder Behaarung, vorne gröber, nach hinten sehr fein und äußerst dicht runzelig punktiert. D: Griechenland, Türkei, Kleinasien, Syrien, Kaukasus, Transkaukasien, Persien; Krim; Apenninen. ...dux Fald., 1837. |
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#7 |
Vordertarsen stark verbreitert [Abb.7]. 1. Glied deutlich kürzer als an der Spitze breit. Flügeldecken vor der Mitte ± deutlich eingedrückt (von der Seite anschauen!); zur Spitze hin rotbraun [Abb.8]. Halsschild mit flachen Runzeln, die in der Mitte des Halsschild ± deutlich quer verlaufen. 32-46 mm. ♂: Fühler etwas länger als die Flügeldecken ♀: Analsternit ohne Grube. B: VI-VIl. Larve meist in Eiche, aber gelegentlich auch an anderen Laubbäumen beobachtet. D: Mediterrane Art. Sehr selten sporadisch in besonders warmen Lagen in der Slowakei. ...miles Bon., 1823 |
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Vordertarsen nur etwas verbreitert [Abb.9], 1. Glied fast so lang wie an der Spitze breit. Flügeldecken nicht eingedrückt. Das hintere Drittel der Flügeldecken rotbraun, nach vorn meist ziemlich scharf begrenzt. Die Basisfläche der Flügeldecken ist sehr grob runzelig punktiert, nach hinten viel schwächer. Halsschild mit tiefen, groben Runzeln, die in der Mitte nicht quer über den Halsschild ziehen. 26-46 mm. ♂: Fühler beträchtlich länger als die Flügeldecken. ♀: Analsternit hinten in der Mitte mit einer flachen Grube. Fühler die Mitte der Flügeldecken weit überragend. D: Südosteuropäische Art, aber auch aus Istrien gemeldet. ...nodulosus Germ. |
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carinatus cerdo dux heinzianus |
miles multiplicatus nodulosus scopolii welensii |
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Erstellt am: 19.06.2020 Letzte Aktualisierung: 18.12.2023 - 19:33:43 Mit Determin (V4.2.247-5) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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