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Gattung Bolitochara Mannh. |
Staphylinidae - Aleocharinae - Bolitocharina |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Assing, V. (2014 ): On the Bolitochara species of the West Palaearctic region (Coleoptera: Staphylinidae: Aleocharinae) - Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie A (Biologie), NS7:33-63 Private Datei |
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Unter den Gattungen gleichen Tarsenschemas (4, 4, 5) durch den hinten ± abgeschnürten Kopf ausgezeichnet. Die Halsbreite beträgt etwa die Hälfte der größten Kopfbreite. Halsschild wenig breiter als der Kopf, Flügeldecken wesentlich länger und breiter als der Halsschild, Hinterleib etwa parallelseitig, die Basis der ersten 4 vollständigen Tergite quer eingedrückt. Oberseite deutlich, ziemlich dicht und meist kräftig punktiert. Fühler zur Spitze kräftig verdickt, die Glieder ziemlich dicht zusammengedrängt, Beine lang und schlank, 1. Glied der Hintertarsen gestreckt, so lang wie die 2 folgenden zusammen. Die bunten Arten leben an Pilzen. |
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#1 |
Kopf mit einer sehr kurzen Halsabschnürung, die deutlich breiter als die Hälfte der Kopfbreite ist; der Halsteil ist also nicht verlängert [Abb.1]: Schäfen kräftig, vollständig gerandet [Abb.2]. ♂: Nahtwinkel der Flügeldecken und 5. sichtbares Tergit mit oder ohne Auszeichnung. ...2 |
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Kopf mit abgeschnürtem, verlängertem Halsteil [Abb.3], der Hals etwa von halber Kopfbreite. Schläfen nicht oder nur hinten ganz kurz gerandet [Abb.4]. ♂: Nahtwinkel der Flügeldecken mit einem Längskiel [Abb.5], oder Tuberkel und das 5. und oft auch das 6. sichtbare Tergit mit einer Längskiel in der Mitte. ...9 |
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#2 |
♂: Das 5. sichtbare Tergit mit zahlreichen Körnchen, aber ohne Mittelkiel. Flügeldecken einfach. Verschieden gefärbt und nur durch den Aedoeagus sicher zu trennen. ...3 |
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♂: Das 5. sichtbare Tergit mit einem Mittelkiel; Flügeldecken mit oder ohne Längskiel neben dem Nahtwinkel. ...6 |
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#3 |
Kopf und Halsschild gleichförmig hell- bis dunkel-rötlich, der Kopf höchstens etwas dunkler als der Halsschild. Aedoeagus [Abb.6]. D: Mittelmeergebiet, selten. ...humeralis Lucas, 1846 |
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Kopf normal dunkler als der als der rot- bis dunkelbraune Halsschild. ...4 |
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#4 |
Kopf und Halsschild dichter punktiert und deutlicher mikroskulptiert. Kopf und Hinterleib dunkelbraun oder schwarz [Abb.7], vordere Tergite am Seiten- und Hinterrand etwas heller rotbraun, Halsschild rotbraun oder braun, Flügeldecken hell rotbraun oder gelblich, um das Schildchen und in den Außenwinkeln umfangreich geschwärzt, so daß auf jeder Flügeldecken eine helle Schrägbinde von der Schulter zum Nahtwinkel verläuft [Abb.8]. Einfarbig schwarzbraune Stücke kommen vor. Fühlerbasis und Beine gelbrot bis rotbraun. Fühler in der Endhälfte einschließlich des letzten Gliedes braun. Schenkel manchmal umfangreich angedunkelt. ♂: 5. vollständiges Tergit ohne Längskiel, mit dicht gestellten, länglichen Körnchen besetzt. Aedoeagus [Abb.9] [Abb.10]; Spermatheka [Abb.11]. 3,2-4 mm. D: Weit verbeitete und häufige Art; von Rußland bis Spanien. Im Süden und im mittleren Mitteleuropa überall nicht selten, im Norden seltener. ...obliqua Er., 1837
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Kopf und Halsschild spärlicher punktiert und flacher mikroskulptiert. Arten mit beschränkter Verbreitung im Mittelmeergebiet. ...5 |
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#5 |
Hinterleib meist vollständig schwarz. Halsschild etwas schlanker. ♂: Die stäbchenartige Innenstruktur im Aedoeagus etwa doppelt so lang wie bei obliqua [Abb.12]. D: Südtürkei. ...lauferi Bernhauer, 1908 |
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Die ersten 3 sichtbaren Tergite etwas heller als der übrige Hinterleib. Halsschild etwas deutlicher quer. Kopf und Halsschild gelbrot oder bräunlichrot, die Flügeldecken rötlichgelb mit einem grossen, schwarzen Fleck vor den Hinterecken, oft auch am Schildchen schwärzlich, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine rötlichgelb. Die stäbchenartige Innenstrukturso klein wie bei obliqua, dafür die apikale Innenstruktur anders [Abb.13]. D: Korsika, Sardinien, Provence. ...varia Erichson, 1839 |
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#6 |
Halsschild kleiner und schlanker, etwa 1,05 x so breit wie lang und 1,05-1,1 x so breit wie der Kopf. Halsschildseitenränder in der Hinterhälfte etwas eingebuchtet. Nahtwinkel der Flügeldecken beim ♂ ohne Längskiel oder Tuberkel. Aedoeagus [Abb.14]. D: Mittelasien: Kirgistan, Usbekistan. ...sogdiana Gusarov, 1995 |
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Halsschild umfangreicher und stärker quer, mindestens 1,15 x so breit wie lang und 1,15 x breiter als der Kopf. Beim ♂ der Nahtwinkel auf den Flügeldecken mit Längskörnchen oder -kiel. Arten mit westlicher Verbreitung. ...7 |
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#7 |
Flügeldecken jederseits mit einem Schrägeindruck, der hinter der Schulter beginnt und zum Nahtwinkel verläuft, länger, etwa 1,1 x so lang wie der Halsschild. Der Raum zwischen den beiden Eindrücken deutlich aufgewölbt. Kopf und Halsschild ziemlich gleichfarbig braun bis schwarzbraun. Fühler und Beine etwas gestreckter. Aedoeagus [Abb.15]. 4-4,5 mm. B: An Baumschwämmen und in verpilztem Laub. D: In Europa mit Ausnahme des Südens weit verbreitet: Ukraine bis Ostfrankreich; bei uns selten, im Norden gebietsweise fehlend. ...mulsanti Sharp, 1875 |
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Flügeldecken ohne Eindruck oder Beulen, kürzer und breiter, meist weniger als 1,1 x so lang wie der Halsschild. Halsschild rötlich, +/- deutlich abghoben vom braunen bis schwärzlichen Kopf. Fühler und Beine kürzer. ...8 |
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#8 |
Kopf und Halsschild mit sehr dichter Punktur und gedämpftem Glanz; die Punktzwischenräume schmäler als die Punktdurchmesser. Flügeldecken gleichmäßig gewölbt [Abb.16]. Kopf nach hinten in schwachem Bogen sanft verengt, durch kräftige und dichte Punktur matt. Fühler kurz und dick. Rostrot, Kopf, Flügeldecken in der Hinterhälfte und Ende des Hinterleib in größerer oder geringerer Ausdehnung gebräunt. Aedoeagus [Abb.17] [Abb.18], Spermatheka [Abb.19]. 3-3,5 mm. D: Weit verbreitet: von der Türkei über Mittel- und Südeuropa bis zu den Britischen Inseln und Nordostspanien. Bei uns verbreitet, nur im Osten selten bis sehr selten. ...bella Märkel, 1844
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Kopf und Halsschild glänzender, mit weniger dichter Punktur, die Punktzwischenräume erkennbar, wenn auch schmäler als die Punktdurchmesser. Kopf durchschnittlich heller gefärbt. Aedoeagus [Abb.20]. D: Südtürkei. ...recta Assing, 2014 |
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#9 |
Halsschild breiter, ca. 1,2 x so breit wie lang. Kopf und Halsschild dicht und fein punktiert. ...10 |
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Halsschild schmäler, weniger als 1,2 x so breit wie lang. Kopf und Halsschild oft gröber punktiert [Abb.21]. ...11 |
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#10 |
Dunkler gefärbt: Kopf braunschwarz bis schwarz, Halsschild dunkel braun mit helleren Rändern, Abdomen bis auf den schmalen Hinterrand der Segmente braunschwarz bis schwarz. Aedoeagus [Abb.22]. D: Südtürkei. ...anatolica Assing, 2014 |
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Heller gefärbt: Kopf und Halsschild rötlich, Hinterleib ebenfalls rötlich mit einer dunklen Binde, die das 4. und den vorderen Teil des 5 sichtbaren Tergits umfaßt. Aedoeagus [Abb.23]. 5-5,5 mm. D: Aus Deutschland beschrieben und nur in wenigen Exemplaren bekannt; Mitteleuropa, Balkan, Frankreich, ?Sizilien. ...lucida (Gravenhorst, 1802) (=reyi Sharp, 1875) |
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#11 |
Fühler lang und schlank, Glied 5 und 6 deutlich länger als breit, das 10. höchstens ganz leicht quer [Abb.24]. Arten aus dem östlichen Kaukasus und Iran. ...12 |
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Fühler weniger schlank, Glied 5 und 6 nicht länger als breit, das 10. deutlich quer [Abb.25]. Aus anderen Gegenden. ...13 |
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#12 |
♂: Aedoeagus [Abb.26]. D: Nord-Iran. ...persica Assing, 2014 |
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♂: Aedoeagus [Abb.27]. D: Aserbaidschan. ...niticeps Assing, 2014 |
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#13 |
Halsschild relativ schmäler und schlanker, 1-1,05 x so breit wie lang und fast so breit wie der Kopf [Abb.28], Fühlerglied 5-10 rot bis rotbraun. Aedoeagus [Abb.29]. D: West-Kaukasus: Adygea. ...tenuicollis Assing, 2014 |
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Halsschild relativ breiter, deutlich quer und breiter als der Kopf [Abb.30], Fühlerglieder 5-10 rotbraun bis schwarzbraun. ...14 |
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#14 |
Beine dunkel, die Schienen und Schenkel der Mittel- und Hintertarsen +/- angedunkelt. Kopf und Halsschild +/- gleichfarbig hell rot bis rotbraun. Aedoeagus [Abb.31]. D: Nordafrika, Iberische Halbinsel. ...schusteri Bernhauer, 1908 |
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Beine hell gelblich bis rotgelb. Kopf und und Halsschild gleichfarbig oder der Kopf deutlich dunkler.. ...15 |
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#15 |
Kopf normal deutlich dunkler als der gelbrote bis rote Halsschild [Abb.5]. Die Halsabschnürung etwas breiter als die Hälfte des Kopfes. Aedoeagus [Abb.32] [Abb.33]. 3,5-4,5 mm [Abb.34]. D: Von Frankreich bis Ostsibirien verbreitet aber selten, nur in den Alpen und in Nordeuropa häufiger. ...pulchra (Grav., 1806) (=lunulata Payk.) |
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Kopf und Halsschild +/- gleichfarbig, rötlichbraun bis dunkelbraun. Die Halsabschnürung etwa halb so breit wie der Kopf. Kopf und Halsschild ziemlich dicht und kräftig, etwa halb so stark wie die Flügeldecken punktiert. Punktur der Flügeldecken besonders an der Basis gedrängt, stark und raspelig. Flügeldecken mit einem Schrägeindruck von der Schulter zum Nahtwinkel. Rostrot, Flügeldecken am Schildchen und in den Außenwinkeln geschwärzt, so daß eine helle Schrägbinde verbleibt. Hinterleib vor der Spitze mit dunklem Querband, oft auch die Mitte der vorderen Tergite gebräunt [Abb.35]. Fühler bis auf die Basis und das Endglied gebräunt, Beine hell. ♂ 5. sichtbares Sternit in eine dreieckige Lamelle ausgezogen. Aedoeagus [Abb.36] [Abb.37]. Spermatheka [Abb.38]. 4-5 mm. D: Ponto-Mediterran verbreitet: Von Südrußland und dem Kaukasus, über Südost- und Mitteleuropa bis zu den Britischen Inseln; Pyrenäen, Finnland. ...tecta Assing, 2014 (=lucida auct. nec Grav., 1802) |
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![Creative Commons Lizenzvertrag](https://i.creativecommons.org/l/by-sa/4.0/88x31.png) Erstellt am: 17.06.2010 Letzte Aktualisierung: 06.11.2023 - 17:00:49 Mit Determin (V4.2.247-4) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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