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Gattung: Astenus Steph. |
Coleoptera - Staphylinidae - Paederinae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Coiffait, H. (1960): Les Astenus d'Europe . . . Bull. Soc. Hist. Nat. Toulouse 59:49-99. |
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Parallele, gestreckte, ziemlich flache schwarze oder rotbraune Arten mit gelben Fühlern und Beinen und meist zweifarbigen Flügeldecken, deren Vorderkörper dicht mit Nabelpunkten besetzt und daher ziemlich matt ist. Der große Kopf ist umfangreicher als der Halsschild und besitzt vor den flachen Augen auffällig lange, parallele Wangen. Das letzte Glied der Kiefertaster ist außerordentlich klein, zugespitzt. An den Tarsen ist das 4. Glied zweilappig. Die 3-5 mm langen Arten ähneln einander stark, besonders da die Färbung einen hohen Grad von Veränderlichkeit besitzt und die zur Artunterscheidung sehr brauchbare verschiedenartige Beborstung des Halsschildseitenrandes oft beschädigt ist. |
Man findet die Arten vorzugsweise auf sehr trockenen, sonnenexponierten Böden, besonders unter den Blattrosetten isoliert stehender Pflanzen. Mehrere der größeren Arten werden als Ameisengäste angegeben; A. pulchellus findet sich oft in erheblicher Anzahl in Strohhaufen und strohhaltigem Kompost. |
#1 |
Hinterleib an der Basis schmal, die 1. Tergite ausschließlich des abgesetzten Seitenrandes etwa doppelt so breit wie lang, an der Basis ohne Quereindruck. Halsschild lediglich mit einer Borste in den Vorder- und Hinterwinkeln oder ganz ohne Borsten. Astenognathus Rtt. ...1a |
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Hinterleib an der Basis breit, die 1. Tergite mit einem basalen Quereindruck und innerhalb der abgesetzten Seitenränder mindestens dreimal so breit wie lang (Ausnahme megacephalus von den Kanarischen Inseln). Halsschild an den Seiten mit mehreren Borsten. Astenus s. str. ...6 |
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#1a |
Größere Arten von über 4,5 mm ...2 |
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Kleinere Arten unter 4 mm ...5 |
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#2 |
Flügeldecken schwarz oder schwarzbraun, höchstens der Spitzenrand ganz schmal heller braun ...3 |
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Flügeldecken mit breitem, hell gefärbten Spitzenrand oder hellgelb mit einem dunklen Scheibenfleck ...4 |
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#3 |
Halsschild nach hinten kaum verengt, mit deutlich abgesetzten Vorderwinkeln und einer deutlichen langen Borste in den Vorder- und Hinterecken. 5 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.1]. Südeuropäische Art, die aus der Steiermark gemeldet wird ...uniformis (Duval) |
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Halsschild nach hinten stärker verengt, mit abgestumpften Vorderwinkel, Hinterwinkel ohne abstehende Borsten. 5 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.2]. Kärnten; sonst in Südwesteuropa. ...anguinus (Baudi) |
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#4 |
Halsschildvorderwinkel mit sehr kurzen Borsten, diese etwa so lang wie das 3. Fühlerglied. Hinterwinkel nur mit einem kaum erkennbaren Börstchen, Kopf länger als breit, breiter als der übrige Körper. 5 mm. Schwarz, Flügeldecken mit hell rotbraunem Hinterrandsaum (Stammform) oder Kopf schwarz, Halsschild, Flügeldecken und die Spitze des braunroten Hinterleib rot: var. nigriceps Muls. Rey oder bis auf die Basis des 3. Tergites ganz rot: var. mulsanti Coiff. ♂: Aedoeagus [Abb.3]. Südosteuropäische Art, die aus Kärnten gemeldet wird aber wohl weiter verbreitet ist; Frankreich, Kaiserstuhl. (subditus Muls. Rev) ...serpentinus (Motsch.) |
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Halsschildvorder- und Hinterwinkel mit einer langen Borste, schwarz, Flügeldecken mit breitem, an der Naht nach vorn erweitertem hellen Saum. ♂: Aedoeagus [Abb.4]. Weit verbreitet, aber nicht häufig. (filiformis (Latr.)) ...procerus (Grav., 1806) |
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#5 |
Sehr schlank, Basis des Hinterleibs sehr schmal, 1. Tergit weniger als doppelt so breit wie lang. Kopf und 2. und 3. freiliegendes Tergit braun, Flügeldecken gröber punktiert als bei pulchellus, gelblichrot mit großem dunklen Fleck, der jedoch manchmal verkleinert ist oder fehlen kann: andererseits können angedunkelte Stücke mit braunem Kopf, Halsschild und Hinterleib vorkommen. 3,5-4 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.5]. Neusiedler See, sonst Südeuropa. ...bimaculatus (Er.) |
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Basis des Hinterleibs breiter, 1. freiliegendes Tergit innerhalb der Seitenränder doppelt so breit wie lang. Färbung recht variabel, normal schwarz bis dunkelbraun, ein breiter Saum am Hinterrand der Flügeldecken hellgelb, Schulterbeule +/- rötlich [Abb.6]. Ganz rotbraune Stücke kommen selten vor. 3,5-4 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.7] [Abb.8]. In Stroh und Kompost nicht häufig, aber manchmal zahlreich ...pulchellus (Heer, 1839) Die dunkle Flügeldeckenfärbung ist manchmal wie bei bimaculatus reduziert. Solche Tiere werden dann oft für eine südeuropäische Art gehalten, die bei uns wohl nicht vorkommt.. ...melanurus (Küster, 1853) |
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Gelblichrot, 5. Tergit angedunkelt, Flügeldecken, Fühler und Beine heller bräunlichgelb, Halsschild umfangreich, von der Breite der Flügeldecken; von gelegentlich auftretenden ähnlichen Formen des pulchellus durch feinere Punktur der Flügeldecken sowie das Fehlen eines Hautsaumes am Hinterrand des 5. Tergits sowie den Aedoeagus [Abb.9] verschieden. Wurde in Schlesien gefunden. ...noheli Coiff. |
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#6 |
Körper dunkelbraun bis schwarz. ...6a |
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Körper hell gelbbraun, nur das 5. sichtbare Tergit und die Hinterbrust oder die vorder Hälfte der Flügekdecken geschwärzt [Abb.10]. Kanarische Inseln. A. megacephalus und seine Unterarten. ...9 |
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#6a |
Flügeldecken schwarz mit einem schmalen hellbraunen Spitzensaum. 3,5-4 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.11]. Mit Ausnahme der Tiefebene weit verbreitet, aber nicht häufig ...immaculatus Steph., 1833 |
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Flügeldecken anders gefärbt. ...7 |
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#7 |
Flügeldecken einfarbig rot oder mit einer kleinen schwarzen Punktmakel in der Nähe des Seitenrandes dicht vor der Mitte oder auch noch die Umgebung des Schildchens angedunkelt. 3-3,8 mm. Südosteuropa: Slowakei. ...rutilipennis Rtt. |
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Flügeldecken mit breitem gelben Spitzensaum, der gewöhnlich die ganze Hinterhälfte der Flügeldecken einnimmt und an der Naht in einer breiten Ausbuchtung nach vorn verlängert ist. Die dunklen Partien der Flügeldecken können oft sehr stark reduziert sein, unausgefärbte Stücke sind vollständig braunrot mit etwas dunklerem Hinterleib Hierher 2 Arten von 3-3,5 mm, die ohne Genitaluntersuchung nicht sicher zu trennen sind ...8 |
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#8 |
Punktur der Flügeldecken in unregelmäßigen Querwellen geordnet, etwas rauh erscheinend, die Punkte nebeneinander dicht gestellt. Form mit kurzen Flügeldecken nicht bekannt. Aedoeagus [Abb.12]. Aus Skandinavien beschrieben und auch in Holstein (Fehmarn) und mehrfach an xerothermen Biotopen Osttirols festgestellt. Vermutlich weiter verbreitet ...longelytratus Palm, 1936 |
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Flügeldeckenpunktur auf glattem Untergrund isoliert stehend. ...3a |
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#8a |
Augen stärker aus dem Kopfumriss vorspringend. Fühler schlanker. Flügeldecken gewöhnlich länger als der Halsschild und breiter als der Kopf (fa. longipenne); Stücke mit kurzen Flügeldecken bilden die Nominatform. Aedoeagus [Abb.13]. In Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa vorzugsweise im Süden und West, im Süden ziemlich häufig, sonst selten (longelytrata Coiffait nec longelytratus Palm) ...brevelytratus Coiff., 1960 Die Art wurde von Coiffait fehlgedeutet und die von ihm übernommene [Abb.14] bezieht sich auf diese Art. |
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Augen flacher, Flügeldecken gewöhnlich kaum breiter als der Kopf und nicht länger als breit, seltener wesentlich länger als breit und mindestens 1/3 länger als der Halsschild; Fühlerglieder kürzer. Aedoeagus [Abb.15] [Abb.16]. (angustatus Payk., neglectus Märk.) ...gracilis (Payk., 1789) |
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#9 |
Teneriffa. Stammform. ...megacephalus (Wollaston, 1864) |
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Habitus [Abb.10]. Aedoeagus [Abb.17]. La Gomera. megacephalus ssp. ...gomerensis (Wollaston, 1865) |
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El Hierro. megacephalus ssp. ...coiffaiti Israelson, 1971 |
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anguinus bimaculatus brevelytratus coiffaiti gomerensis gracilis immaculatus longelytratus |
megacephalus melanurus noheli procerus pulchellus rutilipennis serpentinus uniformis |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 31.03.2018 - 17:59:02 |
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