Gattung in ColKat anzeigen Gattung Ochthebius - Untergattung Asiobates Thomson, 1859 Coleoptera - Hydraenidae - Ochthebius
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, F. Hebauer, M. Jäch)
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Jäch, M. (1998): Revision of the Palearctic species of the genus Ochthebius Leach XX. The O. (Asiobates) rugulosus Wollaston species complex (Coleoptera, Hydraenidae). Koleopterologische Rundschau, 68:175-187. Private Datei
  In Europa 46 Arten in dieser Untergattung, von denen weitgehend nur die in Mitteleuropa aufgefundenen aufgeführt sind [Abb.1].
 BAUSTELL
Abb.1
 
#1 Halsschild in den vorderen 2/3 ± parallelseitig mit sanft gerundeten Seiten, sein hinteres Drittel wird von einem tiefen, vorn durch eine deutliche Ecke begrenzten Ausschnitt eingenommen, der durch eine Membran ausgefüllt ist [Abb.2]. Der hintere seitliche Halsschildeindruck ist scharf begrenzt und bildet manchmal mit dem gegenüberliegenden einen hufeisenförmigen Eindruck. Halsschildscheibe kräftig punktiert und glänzend, bei haberfelneri jedoch gedrängt, runzelig punktiert und matt.

   ...11

OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.2
 
-- Halsschild ± herzförmig [Abb.3] oder die Halsschildform ähnlich wie oben, dann aber ohne die tiefen Eindrücke neben der Mittellinie [Abb.4].

   ...9x

OCHTHEBIUS METALLESCENS
Abb.3
OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.4
#9x Halsschild stark quer, nur mit Mittelfurche, aber ohne Seiteneindrücke [Abb.5]. Halsschildseitenrand im letzten Drittel mit kleinem Ausschnitt, der von einer Membran ausgefüllt ist. Halsschildscheibe glänzend, kräftig punktiert.

   ...17

OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.5
 
-- Halsschild mit deutlichen Eindrücken neben der Mittelfurche, meistens nur schwach quer, ± herzförmig, die Seiten schon von der Mitte an mit einer ± breiten Membran besetzt [Abb.6]. Siehe Untergattung

   ...Ochthebius_s_str

OCHTHEBIUS NOBILIS
Abb.6
 
#11 Der Halsschildausschnitt deutlich entwickelt [Abb.7] [Abb.8] [Abb.9]. Neben der medianen Halsschildlängsfurche sind fast immer deutliche Colongruben zu sehen. Nur bei perkinsi (manchmal auch bei haberfelneri und sehr selten auch bei bicolon) sind diese Gruben fast reduziert und durch flache Querfurchen ersetzt. Bei perkinsi können sogar diese Querfurchen fehlen.

   ...12

OCHTHEBIUS AURICULATUS
Abb.7
OCHTHEBIUS DILATATUS
Abb.8
OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.9
 
-- Halsschildausschnitt klein und unauffällig [Abb.4]. Halsschildscheibe stets ohne deutliche Colongruben (höchstens mit seichten Querfurchen) [Abb.5]. Nur in stehenden Gewässern. Die hierhergehörigen Arten sind sich in Körperbau und Körpergröße äußerst ähnlich und sollten nur anhand des Aedoeagus unterschieden werden. ♂ stets mit kräftigen Dornen am Außenrand der Kiefer [Abb.10].

   ...17

OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.4
OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.5
OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.10
 
#12 Halsschildscheibe sehr gedrängt mit groben Punkten besetzt, matt; die Punktzwischenräume bilden feine Runzeln. Aedoeagus [Abb.11]. 1,5-2 mm.
D: Im ehemaligen Jugoslawien weit verbreitet, in den Ostalpen; sehr selten.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...haberfelneri Reitter


OCHTHEBIUS HABERFELNERI
Abb.11
 
-- Halsschildscheibe auf glänzendem Grund kräftig, aber nie lückenlos dicht punktiert [Abb.12].

   ...13

OCHTHEBIUS STRIATUS
Abb.12
 
#13 Körperform wie [Abb.13] [Abb.7]. Halsschild sehr breit [Abb.14], Flügeldecken verhältnismäßig schmal, Flügeldeckenende deutlich zugespitzt verlängert. Zusätzliche Unterscheidung von dilatatus: Oberlippe am Vorderrand fast immer deutlich ausgerandet, Kiefer beim Männchen ohne Dornen am Außenrand, Färbung von Halsschild und Flügeldecken heller bräunlich, Flügeldeckenmitte ohne flachen Quereindruck. Aedoeagus [Abb.15] [Abb.16] [Abb.17]. 1,8-2,2 mm.
D: In Mitteleuropa nur in Deutschland an den Meeresküsten und an verschiedenen Binnenland-Salzstellen.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...auriculatus Rey, 1885


OCHTHEBIUS AURICULATUS
Abb.13
OCHTHEBIUS AURICULATUS
Abb.7
OCHTHEBIUS AURICULATUS
Abb.14
OCHTHEBIUS AURICULATUS
Abb.15
OCHTHEBIUS AURICULATUS
Abb.16
OCHTHEBIUS AURICULATUS1
Abb.17
-- Körperform wie in [Abb.8] oder [Abb.9] [Abb.18]. Flügeldecken verhältnismäßig breiter, am Hinterende nicht verlängert; Halsschild weniger breit ausladend.

   ...14

OCHTHEBIUS DILATATUS
Abb.8
OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.9
OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.18
#14 Oberlippe ganzrandig (nur sehr selten ganz schwach ausgeschnitten); Körperform weniger gewölbt [Abb.8]; Flügeldeckenmitte zumeist mit einem flachen Quereindruck. 1,8-2,2 mm. Hierher 2 Arten, die sich nach äußeren Merkmalen kaum unterscheiden lassen, in Mitteleuropa aber nicht allopatrisch vorkommen. In stehenden Gewässern.

   ...14a

OCHTHEBIUS DILATATUS
Abb.8
 
-- Oberlippe meist ganz leicht, selten deutlicher ausgerandet (am besten mit Hilfe eines Wassertropfens zu untersuchen), aber nie ganzrandig; Körperform kurz und gewölbt [Abb.9]; Flügeldeckenmitte stets ohne Quereindruck. Meist in und an Fließgewässern. Hierher 5 sehr ähnliche Arten von 1,6-2,0 mm, die man am besten anhand des Aedoeagus unterscheidet.

   ...15

OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.9
 
#14a Habitus [Abb.8]. Aedoeagus [Abb.19].
D: Atlantomediterrane Art, in Mitteleuropa nur an den Küsten von Nord- und Ostsee.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...dilatatus Steph., 1829


OCHTHEBIUS DILATATUS
Abb.8
OCHTHEBIUS DILATATUS
Abb.19
-- Aedoeagus [Abb.20].
D: Im Field Museum (Chicago) befindet sich ein ♂ mit der Fundortbezeichnung "Styria". Möglicherweise bezieht sich der Fundort auf die heute in Slowenien gelegene Südsteiermark. Da die Art jedoch auch in Nordostitalien häufig gefunden wird, ist ein Vorkommen im Süden Österreichs nicht auszuschließen.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...peregrinus d'Orchymont, 1941


OCHTHEBIUS PEREGRINUS
Abb.20
 
#15 Colongruben des Halsschilds niemals deutlich entwickelt, höchstens durch eine Ansammlung gröberer Punkte angedeutet. An die Stelle der Colongruben treten flache Querfurchen, von denen die hintere meist deutlicher entwickelt ist als die vordere. In seltenen Fällen sind auch die Querfurchen nur angedeutet oder völlig reduziert. 1,6-2,0 mm. ♂: Außenrand der Kiefer ohne Dornen; Aedoeagus [Abb.21]. ♀: Flügeldecken chagriniert.
D: Bisher nur aus dem Lechtal (Nordtirol), aus dem Allgäu sowie aus der Umgebung von München nachgewiesen.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...perkinsi Pankow, 1986



Sehr selten sind auch bei bicolon die Colongruben reduziert. Solche Exemplare sind von perkinsi nur durch den Aedoeagus oder im Direktvergleich durch den deutlich größeren Halsschildausschnitt, den gleichmäßiger punktierten Halsschildseitenlappen und die bei perkinsi stets fehlenden Skutellarpunkte zu unterscheiden. Vergleiche Leitzahl    >>>16a
OCHTHEBIUS PERKINSI
Abb.21
 
-- Colongruben deutlich entwickelt [Abb.22] [Abb.12]. Hierher 4 in Körperform und Körpergröße mehr oder weniger übereinstimmende Arten, von denen allerdings nur eine (bicolon) in Mitteleuropa weiter verbreitet ist.

   ...16

OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.22
OCHTHEBIUS STRIATUS
Abb.12
#16 ♂: Außenrand der Kiefer mit kräftigen Dornen; ♀: Flügeldecken deutlich chagriniert. Hierher 3 äußerlich nicht zu unterscheidende Arten

   ...16a

 
-- ♂: Außenrand der Kiefer ohne kräftige Dornen; ♀: Flügeldecken fast so glatt wie bei den ♂, niemals deutlich chagriniert. 1,6-1,8 mm. Aedoeagus [Abb.23].
D: Bisher nur aus Südfinnland und aus Polen (Danzig) bekannt. Sicher weiter verbreitet, aber wohl mit bicolon verwechselt.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...czwalinae Kuwert, 1887
(=stockmanni Balfour-Browne)

OCHTHEBIUS CZWALINAE
Abb.23
 
#16a 1,6-1,9 mm. Habitus [Abb.9] [Abb.18]. Aedoeagus [Abb.24] [Abb.25].
D: Aus dem südöstlichen Mitteleuropa noch nicht nachgewiesen, ansonsten nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...bicolon Germ., 1824


OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.9
OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.18
OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.24
OCHTHEBIUS BICOLON
Abb.25
 
-- 1,6- 1,9 mm. Aedoeagus [Abb.26].
D: Italien (Südtirol), Frankreich, Schweiz, Österreich (Vorarlberg), Nordwestkroatien. Von Reitter in Mähren gesammelt; Belege in den Museen Wien und Budapest.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...crenulatus Muls.Rey, 1850


(=genavensis Ienistea)
OCHTHEBIUS CRENULATUS
Abb.26
 
-- 1,5-2,1 mm [Abb.27]. Aedoeagus [Abb.28] [Abb.29].
D: Ungarn, Südosteuropa, Türkei, Israel. Von Ienistea aus dem Thüringer Wald gemeldet (? Belege).

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...striatus (Castelnau, 1840)


OCHTHEBIUS STRIATUS
Abb.27
OCHTHEBIUS STRIATUS
Abb.28
OCHTHEBIUS STRIATUS
Abb.29
 
#17 Aedoeagus [Abb.30] [Abb.31]; Spermatheka [Abb.32]. In ganz Mitteleuropa, im Flachland sehr häufig, nicht im Gebirge. Halsschild meist einfarbig schwarz [Abb.33], Flügeldecken am Seitenrand mehr oder weniger breit aufgehellt (Vorsicht: immature Exemplare sind oft ähnlich wie flavipes gefärbt, siehe unten). Flügeldecken bei den ♀ deutlich chagriniert. 1,7-2,3 mm.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...minimus (F., 1792)


OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.30
OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.31
OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.32
OCHTHEBIUS MINIMUS
Abb.33
= Aedoeagus [Abb.34]. Von der vorigen Art äußerlich nicht zu unterscheiden.
D: In Mitteleuropa bisher nur aus dem Osten Österreichs, aus Tschechien und der Slowakei nachgewiesen.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...hungaricus Endrody-Younga, 1967


OCHTHEBIUS HUNGARICUS
Abb.34
 
= 1,9-2,2 mm. Aedoeagus [Abb.35], Distalteil in der basalen Hälfte relativ breit; der apikale Fortsatz gerade nach vorne gestreckt. Unterscheidet sich von den beiden vorigen Arten durch den etwas weniger dicht punktierten Halsschild und durch die hellere Färbung. Halsschildscheibe dunkelbraun bis schwarz. Halsschildseitenlappen braun. Flügeldecken mit bräunlicher Grundfarbe und mehr oder weniger verwaschenen undeutlichen Flecken, die gelegentlich eine H-, X- oder U-förmige Makel bilden. Flügeldecken der ♀ niemals deutlich chagriniert.
D: Im Flachland weit verbreitet, oft mit minimus vergesellschaftet.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...flavipes DallaTorre, 1877


(=eppelsheimi Kuwert)
OCHTHEBIUS FLAVIPES
Abb.35
 
= Aedoeagus [Abb.36].
D: Norwegen, Schweden, Finnland, Schweiz, Tschechien, Ukraine, Rußland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...alpinus (Ienistea), 1979

OCHTHEBIUS ALPINUS
Abb.36
 
= Aedoeagus [Abb.37].
D: Lettland, Rußland, Kaukasus.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...remotus Reitter, 1885

OCHTHEBIUS REMOTUS
Abb.37
 
= Aedoeagus [Abb.38].
D: Kanarische Inseln und Madeira.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...rugulosus Wollaston, 1857


OCHTHEBIUS RUGULOSUS
Abb.38
 
-- Mit ähnlichem Aedoeagus, aber leicht abweichendem Endstück [Abb.39].
D: Mittelmeergebiet. Stammform: Korsika, Sardinien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...minervius d'Orchymont, 1940


Aedoeagus, Endstück [Abb.40].
D: Isreal, Ägypten. minervius ssp.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...semechonitis Jäch, 1998

OCHTHEBIUS MINERVIUS
Abb.39
OCHTHEBIUS SEMECHONITIS
Abb.40
  alpinus
auriculatus
bicolon
crenulatus
czwalinae
dilatatus
flavipes
haberfelneri
hungaricus
minervius
minimus
peregrinus
perkinsi
remotus
rugulosus
semechonitis
striatus
Ochthebius_s_str
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 23.11.2011
Letzte Aktualisierung: 02.02.2024 - 12:47:10
Mit Determin (V4.2.248-5) von: Arved Lompe
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