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Gattung: Ocys Stephens 1829 (1828) |
Carabidae - Trechinae - Bembidiini |
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Von Arved Lompe (n. J. Müller u.a.) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Reitter, E. (1895): Wien. entom. Zeitg., 258 Reitter, E. (1902): Wien. entom. Zeitg., 203 Netolitzky, F. (1917): Col. Rundschau, 77 Colas, G. (1957): Deux carabiques nouveaux de Grèce - Revue Francaise d'Entomologie (Nouvelle), 24(3): 253-254 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Colas1957.tif Huber, C. & Marggi, W. (2001 ): Ocys rotundipennis, eine neue Laufkäfer-Art aus Griechenland (Coleoptera, Carabidae, Bembidiini) - Entomologische Blätter, 97:113-119 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Huber&Marggi2001 Ocys.tif Magrini, P. & Degiovanni, A. (2009): Un nuovo Ocys Stephens, 1828 della Sardegna - Quaderno di Studi e Notize di Storia Naturale della Romagna, 29:95-103 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Magrini&Degiovanni2009 Ocys.pdf Giachino, P.M. & Vailati, D. (2012): Ocys phoceus n.sp., a new interesting orophilous species of Central Greece (Coleoptera, Carabidae) - Fragmenta Entomologica, 44(1):65-70 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Giachino&Vailati2012 Ocys phoceus.pdf Maddison, D.R. & Anderson, R (2016): Hidden species within the genus Ocys Stephens: the widespread species O. harpaloides (Audinet-Serville) and O. tachysoides (Antoine) (Coleoptera, Carabidae, Bembidiini) - Deutsche Entomologische Zeitschrift, 63(2):287-301 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Maddison&Anderson2016 Ocys.pdf |
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Mit der Untergattung Phyla der Gattung Bembidion zunächst verwandt und in den wichtigsten Eigenschaften übereinstimmend jedoch die Flügeldecken mit 1-2 Dorsalpunkten hinter der Mitte, der Seitenrand des Halsschildes nach hinten meist breit abgesetzt, der Schulterwinkel meist völlig verrundet. |
Weitere Arten aus dem Miittelmeeraum, die nicht in der Tabelle enthalten sind ...99 |
#1 |
Halsschildbasis gerade, die Hinterecken scharfspitzig [Abb.1]. Seitenrand der Flügeldecken an den Schultern nur schmal verrundet, fast stumpfwinkelig nach innen eingebogen und ziemlich horizontal auslaufend. Am 3. Dorsalstreifen nur ein Borstenpunkt (im hinteren Drittel). ...2 |
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Halsschildbasis jederseits +/- abgeschrägt, die Hinterecken stumpfer [Abb.2] und verrundet. Schulterrand breit verrundet ...3 |
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#2 |
Flügeldecken meist rotbraun, meistens in der Mitte heller als an den Rändern und an der Spitze; es kommen aber auch Tiere mit ganz dunklen Flügeldecken vor [Abb.3], die Tiere dürfen also nicht nach der Färbung bestimmt werden! Mikroskulptur der Flügeldecken aus engeren queren Riefen bestehend, die eine geringe Tendenz zur Maschenbildung haben [Abb.4]. ♂: Aedoeagus am Unterrand zur Spitze [Abb.5] [Abb.6] stärker nach unten gebogen und am Ende höher aufgewolbt. Schuppenfelder dder Innenstrukturen umfangreicher mit einer charakteristischen Struktur unter dem First. ♀: Vaginalpalpen länger, etwa doppelt so lang wie an der Basis breit [Abb.7], Spermatheka asymmetrisch gerundet [Abb.8]. 4,2-6,1 mm. In Flußauen, bei Hochwasser im Genist. Westeuropa, Mittelmeergebiet, Madeira, Nordafrika; Mitteleuropa?. ...harpaloides (Audinet-Serville, 1821) |
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Flügeldecken meist dunkel- bis schwarzbraun, zuweilen an der Naht aufgehellt, aber die übrige Oberseite nicht heller als die Ränder; es kommen aber auch Tiere mit heller rotbraunen Flügeldecken vor (in Norddeutschland die vorherrschende Form [Abb.9]). Mikroskulptur der Flügeldecken weniger eng gerieft mit einer stärkeren Tendenz zur Maschenbildung [Abb.10]. ♂: Aedoeagus am Unterrand +/- gerade, zur Spitze nur wenig abwärts gebogen [Abb.11] [Abb.12], die Spitze stumpfer gerundet und davor weniger hoch gewolbt; Schuppenfelder der Innenstrukturen schwächer entwickelt. ♀: Vaginalpalpen kürzer, nur etwa 1,5 x so lang wie an der Basis breit [Abb.13]; Spermatheka mehr rundlich gestreckt [Abb.14]. 4-5,8 mm. Aus Marokko beschrieben, aber über den westlichen Teil Europas weit verbreitet aber bisher nicht erkannt und von harpaloides getrennt. Siche Tiere aus Portugal, Spanien Frankreich, Belgien, Irland, Deutschland (Norddeutschland, Sachsen, Rheinland). ...tachysoides Antoine, 1933 Die Arten dürfen nicht nach der Färbung getrennt werden! Es scheint, daß zumindest in Norddeutschland (Schleswig-Holstein, Niederelbegebiet, Hannover), nicht harpaloides, sondern tachyosides vorkommt. Es bleibt abzuwarten, ob harpaloides überhaupt in Deutschland vorkommt, vielleicht im Westen. |
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#3 |
Arten aus Südosteuropa. ...4 |
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Arten aus Italien. ...12 |
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#4 |
Flügeldecken flacher, länglich oval, mit querriefiger oder netzmaschiger Mikroskulptur ...8 |
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Flügeldecken rundlich oval [Abb.15]; wenn eine Mikroskulptur vorhanden ist, dann ist sie isodiametrisch. ...5 |
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#5 |
Flügeldecken mit isodiametrischer Mikroskulptur. Habitus dem der 3 folgenden sehr ähnlich [Abb.16]. Kopf robust mit kleinen Augen, Halsschild ~1,33 x so breit wie lang, die Schultern der Flügeldecken abgeflacht. Flügeldecken mi7 Streifen, der 7. aber nur schwach eingedrückt; die Streifen zur Spitze erlöschend; die vordere Diskalborste am 3 Streifen kurz vor dem letzten Drittel der Flügeldecken, eine apikale Borste am Ende. Aedoeagus [Abb.17], beide Parameren mit 2 Borsten. 5,32 mm. Griechenland: Oros Kokkiniás ...phoceus Giachino & Vailati, 2012 |
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Flügeldecken auf der Scheibe ohne Mikroskulptur, höchstens zur Spitze genetzt. ...6 |
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#6 |
Flügeldecken mit einem einzigen Borstenpunkt etwa in der Mitte des 3. Dorsalstreifens, relativ stark gewölbt, vollzählig gestreift, aber glatt, höchstens an der Spitze undeutlich genetzt. Rötlichgelb, Halsschild mit schmaler Seitenrandkehle, Schläfen vom Hals nur schwach abgesetzt. 4-4,5 mm. Dalmatien (Biokovo-Gebirge). ...hoffmanni (Netolitzky, 1917) |
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Borstenpunkt der Flügeldecken im hinteren Drittel vor dem Absturz gelegen. ...7 |
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#7 |
Kleinere Art: 4,4 mm. Flügeldecken völlig ohne Mikroskulptur, die Streifen fein, deutlich punktiert. Kurz-oval, ungeflügelt, mit vollständig verrundeten Schultern. Hellgelb bis hellbraun, Beine heller. Augen klein. Aedoeagus [Abb.18], beide Parameren an der Spitze mit 2 Borsten [Abb.19].Griechenland: Parnass, Fokida; ...rotundipennis Huber & Marggi, 2001 |
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Größere Art: ~6 mm; ansonsten dem vorigen sehr ähnlich. Augen klein und flach. Aedoeagus [Abb.20], rechte Paramere mit 3 Borsten, die linke mit 2. Griechenland, Peloponnes: Taygetos-Massiv, am Hauptgipfel (Profiti Ilias). ...pecoudi Colas, 1957 |
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#8 |
Kopf hinter den Augen deutlich eingeschnürt, daher die Schläfen kurz und vom Halse deutlich abgesetzt. Dunkelbraune Art mit breiterem Halsschild; Basalrand der Schultern zur Mesosternaleinschnürung ziemlich horizontal verlaufend ...9 |
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Kopf hinter den Augen allmählig verengt, die Schläfen so lang oder länger als die Augen und vom Halse nicht deutlich abgesetzt. Hellere Arten mit schmälerem Halsschild und abgeschrägtem Basalrand der Schultern ...11 |
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#9 |
Flügeldecken mit 2 Borstenpunkten im hinteren Drittel. ...10 |
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Nur ein Borstenpunkt etwa im hinteren Viertel oder Drittel der Flügeldecken. Mikroskulptur der Flügeldecken fein querriefig wie bei der Stammform, aber der Halsschild schmäler, an der Basis stärker punktiert, mit stark abgestumpften, etwas verrundeten Hinterecken. Flügeldeckenstreifung außen fein, aber vollzählig. 4-5 mm. Südosteuropa, Kleinasien; nördlich bis Österreich? quinquestriatus ssp. ...berytensis Netolitzky, 1917 Diese Form wird im neuen Paläarktischen Katalog aufgeführt, nicht aber in der Fauna Europaea. |
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#10 |
Flügeldecken mit außerordentlich feiner, querriefiger Netzung und stärkerer Streifung, der 6., bisweilen der 7. Streif noch erkennbar [Abb.21]. Aedoeagus [Abb.22]. 3,5-5 mm. An alten, oft mit Efeu bewachsenen Mauern; tagsüber versteckt, bevorzugt in den Wintermonaten an nicht zu kalten Tagen (>5-7°C) bei Dunkelheit an den Mauern herumlaufend und dann auch in Gegenden zu fangen, aus denen die Art zuvor noch nie gemeldet wurde. Vermutlich nicht selten. Von England bis Polen, Südeuropa und wahrscheinlich weiter verbreitet. ...quinquestriatus (Gyllenhal, 1810) |
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Flügeldecken wie bei der typischen Form fein querriefig, aber viel feiner gestreift; nur die beiden inneren Streifen deutlich vertieft, der 3. und 4. schwach ausgebildet, die übrigen erloschen. 4 mm. Griechenland: Parnis-Gebirge nördlich von Athen. quinquestriatus ssp. ...subtilis (Schaum, 1857) |
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Flügeldecken mit stärkerer und deutlich netzmaschiger Mikroskulptur; Dorsalstreifen feiner, der 6. oft kaum mehr erkennbar. 3,5-4 mm. Ostalpen, Österreichisches Karstgebiet, Siebenbürgen, Apennin. ...reticulatus (Netolitzky, 1917) In Kroatien die ssp. ...croaticus (G. Muller, 1943) |
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#11 |
Schläfen so lang als die Augen. Stirnfurchen wie bei den vorigen Arten deutlich ausgebildet. Halsschild mit seichten Basalgruben, in der Mitte der Basis stark und dicht punktiert. Flügeldecken oval und vollzählig gestreift, mit deutlichem Skutellarstreif und äußerst feiner, querriefiger Mikroskulptur. Fühler sehr lang, die vorletzten Glieder 2,5-3 mal so lang als breit. 4,5 mm. (ex Reitt. und Net.) Kaukasus: Araxestal. ...trechoides Reitt. |
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Schläfen länger als die Augen und nach hinten sehr schwach verengt. Stirnfurchen strichförmig markiert. Halsschild mit tiefen Basalgruben, in der Mitte der Basis schwach gerunzelt, kaum punktiert. Flügeldecken länglich-oval, wenig breiter als der Halsschild, mit 4-5 feinen Punktstreifen, stark reduziertem, höchstens durch 2-3 Punkte angedeutetem Skutellarstreif und weitmaschig genetzt. Die vorletzten Fühlerglieder höchstens doppelt so lang als breit. 4,3 mm. (ex Reitt. und Net.) Ukraine: Krim. ...pseudepaphius Reitter, 1902 |
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#12 |
Arten mit reduzierten Hinterflügeln. ...13 |
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Arten mit vollständig entwickelten Hinterflügeln. ...17 |
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#13 |
Flügeldecken mit netzmaschiger Mikroskulptur. ...14 |
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Flügeldecken mit querriefiger Mikroskulptur. Gewölbte Art mit deutlich querem Halsschild. Rotbraun. 4,6 mm. Abruzzen: Monte Greco. ...tassii Vigna Taglianti, 1995 |
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#14 |
Die Netzmaschen der Mikroskulptur polygonal, +/- isodiametrisch. ...15 |
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Die Netzmaschen der Mikroskulptur quer, rechteckig. ...16 |
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#15 |
Flache, hellbraune Art mit längeren Fühlern. Halsschild zur Basis stärker konvex verengt. Flügeldecken lang und gestreckt. 4,1-4,8 mm. Abruzzen: Monti della Laga. ...pennisii Magrini & Vanni, 1989 |
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Stärker gewölbte, dunkelbraune Art, manchmal mit metallischem Schimmer. Die Fühler kürzer, Halsschild breiter und mehr rechteckig. Flügeldecken kurz und gedrungen. 4-4,9 mm. Monte Majella. ...angelae Magrini & Vigna Taglianti, 2006 |
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#16 |
Netzmaschen der Mikroskulptur quer, schmäler als bei reticulatus. Im Vergleich zu diesem die Schultern stärker gerundet, die Flügeldecken gedrungener; die Taster kürzer, vor allem das 2. Glied.b Clypeus stärker konvex, mit deutlichen Falten zwischen den vorderen Stirnborsten. 4,14 mm. Lombardische Alpen: Monte Resegone. ...monzinii Magrini & Vigna Taglianti, 2006 |
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Netzmaschen der Mikroskulptur sehrstark quer, breiter als bei reticulatus. Im Vergleich zu diesem dunkelbraun ohne metallischem Schein, Halsschild kleiner und schmäler, Fühler und Tarsen kürzer. ♀: Spermatheka kleiner. 4,17 mm. Marche: Monte Sibilla. ...gubellinii Magrini, Vigna Tagl., 2006 |
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#17 |
Halsschild breit, deutlich quer [Abb.23]. Halsschildbasis jederseits +/- abgeschrägt, die Hinterecken stumpfer [Abb.2] und die Basis nach hinten vorragend. Dunkelbraun mir deutlichem grünen bis blauen Metallschein. ♂: Rechte und linke Paramere gleich lang. 4-5 mm. ...10 |
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Halsschild schlank, nur wenig breiter als lang [Abb.24]. ...18 |
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#18 |
Fühler an der Basis hell gelb, zum Ende hin dunkel. Kopf und Flügeldecken braunschwarz [Abb.25]. Aedoeagus an der Spitze gerade vorgestreckt, nicht nach unten gebogen [Abb.26]. 4,73-5,06 mm. Sardinien: Monte Gennargentu. ...berbecum Magrini & Degiovanni, 2009 |
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Fühler ganz hell, Kopf und Flügelcecken hellbraun. ♂: Aedoeagus mit stark nach unten gebogener Spitze. ...19 |
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#19 |
Flügelstreifen fein punktiert, nach außen und zum Ende hinerloschen, nur die inneren 6 sichtbar, die Zwischenräume flach gewölbt. Das 4 Fühlerglied ziemlich kurz (0,22 mm); Mandibeln, Labrum und Clypes normal, mäßig groß. Halsschildbasis glatt. 3.92 mm. Südliches Puglia. ...inguscioi Magrini & Vanni, 1992 |
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Flügeldecken stark punktiert, bis zur Spitze vertieft, der 7. Streifen sichtbar, mit deutlich gewölbten Zwischenräumen. Das 4. Fühlerglied deutlich länger ( 0.29-0,32 mm). Mandibeln, Labrum und Clypeus stärker entwickelt und gestreckt. Halsschildbasis punktiert. 4,67-5,13 mm. Äolischer Archipel: Isola di Lipari. ...beatricis Magrini, Cecchi & Lo Cascio, 2000 |
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#99 |
Art aus dem Kaukasusgebiet ...pravei Lutshnik, 1926 |
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Art aus Spanien ...andreae (Jeannel, 1937) |
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Art aus Algerien ...bedeli Peyerimhoff, 1908 |
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Art aus Marokko ...peyerimhoffi Paulian & Villiers, 1939 |
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andreae angelae beatricis bedeli berbecum berytensis croaticus gubellinii harpaloides hoffmanni inguscioi monzinii pecoudi |
pennisii peyerimhoffi phoceus pravei pseudepaphius quinquestriatus reticulatus rotundipennis subtilis tachysoides tassii trechoides |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 02.02.2020 - 00:15:14 |
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