|
Gattung: Microlestes Schmid-Goebel 1846 |
Carabidae - Harpalinae - Lebiini - Dromiina |
|
von Arved Lompe (n. K. Holdhaus, R. Jeannel u.a.) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Holdhaus, K. (1913): Monographie der paläarktischen Arten der Coleopterengattung Microlestes in: Denkschr. der Math.-naturw. Klasse der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, 88: 477-540 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Holdhaus1913 Microlestes.pdf |
|
Kleine, flache Carabiden mit verkürzten Flügeldecken. Von der sehr ähnlichen Gattung Syntomus durch fehlenden Kinnzahn und hinten gerade oder nach innen schräg abgestutzte Flügeldecken zu unterscheiden. Fühler vom 3., selten vom 2. Glied ab behaart. Halsschild meist gerade, selten konvex nach hinten verengt. Bei einigen Arten haben die ♂ Auszeichnungen an den Mittelschienen oder auf dem Analsternit. Einzelne ♀ sind manchmal nicht sicher zu bestimmen. |
|
#1 |
Flügeldecken mit weißgelbem Längsfleck oder einfarbig hell gelb. ...2 |
|
-- |
Flügeldecken ohne weißgelben Längsfleck, höchstens in der Mitte geringfügig bräunlich aufgehellt. ...7 |
|
#2 |
Große Arten: 2,4-3,5 mm. Fühlerwurzel fast stets wesentlich heller gefärbt als der übrige Teil des Fühlers (Ausnahme schmiedeknechti aus Palästina und sehr vereinzelte aberrante Exemplare des corticalis) ...3 |
|
-- |
Sehr kleine Arten: 2-2,6 mm. Fühlerwurzel niemals heller, aber sehr häufig dunkler als der übrige Teil des Fühlers. Arten aus Nordafrika, Arabien, Syrien und Zypern ...5 |
|
#3 |
Abdominalsternit beim ♂ in der hinteren Hälfte mit einem halbkreisförmigen, dicht und lang abstehend gelblich behaarten Eindruck [Abb.1]. Annulus receptaculi siehe [Abb.2]. Gedrungener, Kopf queroval, Schläfen von kaum 1/3 der Länge der großen Augen. Halsschild vor den mehr abgerundeten Hinterwinkeln meist nicht konkav verengt. Flügeldecken nur etwa 1/5 länger als zusammen breit. Schwarz, die 2 ersten Fühlerglieder gelbbraun, Flügeldecken mit 2 ziemlich scharf abgesetzten. langovalen gelbweißen Makeln (Nominatform). ♂ Analsternit mit halbkreisförmigem, gelb behaartem Eindruck. Penis: nach Jeannel [Abb.3], nach Holdhaus [Abb.4], Photo [Abb.5]. 2,5-3 mm. Über das Mittelmeergebiet, Südosteuropa, bis West- und Mittelasien verbreitet Besiedelt warme, trockene oder feuchte Gebiete, gern auf Salzboden. ...corticalis (Dufour, 1820) |
|
-- |
Abdominalsternit in beiden Geschlechtern einfach. Annulus receptaculi des ♀ abweichend gebildet ...4 |
|
#4 |
Fühlerwurzel hellgelb. Schlanker. Kopf länglichoval, Schläfen halb so lang wie die Augen. Halsschild kurz vor den ziemlich scharfen Hinterwinkeln deutlich konkav verengt. Flügeldecken fast um die Hälfte länger als zusammen breit. Schwarz, Beine bräunlich, an den Fühlern die 2 ersten Glieder heller. Flügeldecken mit 2 ± großen, unscharfen weißgelben Längswischen. Analsternit ohne Auszeichnung. 2,4-3,4 mm. Aedoeagus nach Holdhaus [Abb.6], ♀ Annulus receptaculi [Abb.7]. Von Mittelitalien über Südosteuropa bis Südrußland verbreitet. In Mitteleuropa nur in Österreich und der Tschechoslowakei, selten. ...plagiatus (Duftschm., 1812) |
|
-- |
Fühler einfarbig, dunkel. Art von Jericho. Aedoeagus nach Holdhaus . ...schmiedeknechti Pic, 1900 |
|
#5 |
Präputialsack des ♂ ausschließlich mit zarten Schuppenkörnchen bewaffnet [Abb.8]. Fühler in der Regel einfarbig schmutzigbraun, Tarsen kürzer, kräftiger. Nordafrika (Palästina, Ägypten, Tunesien) ...vittipennis Sahlberg, 1907 |
|
-- |
Präputialsack außer den Schuppenkörnchen noch mit einer Anzahl kräftiger Chitinzähne bewaffnet. Fühler strohgelb mit dunklerer Basis. 2 nach äußeren Merkmalen nicht zu trennende Arten aus Nordafrika und der südlichen Levante. ...6 |
|
#6 |
1 langer Haken im Inneren des Penis [Abb.9]. Cypern Syrien. ...baudii Fairmaire, 1892 |
|
-- |
1 langer und ein kürzerer dorsaler Haken im Innern des Penis [Abb.10]. Ägypten bis Algerien. ...vittatus Motsch., 1859 |
|
#7 |
Sehr kleine Arten: 1,8-2,4 mm, konstant ungeflügelt. Kopf an den Seiten hinter den Augen meist fast geradlinig nach hinten verengt, indem die Schläfen gegen den Halsteil des Kopfes nicht oder nur durch eine sehr geringfügige Knickung abgesetzt sind. Halsschild stark herzförmig, Flügeldecken an den Seiten oft ziemlich stark bauchig gerundet. Penis sehr zart, schwach chitinisiert, sehr klein, Spitze sehr kurz, ohne Differenzierung. Präputialsack mit zarten Schuppenkörnchen bewaffnet oder zusätzlich mit einer kleinen Gruppe von Chitinzähnen. ♀: Annulus receptaculi ohne Apophysen [Abb.11]. Arten aus Nordwestafrika, Südspanien, Sizilien, Griechenland, Kreta, Syrien. ...8 |
|
-- |
Größere Arten: 2,2-3,6 mm, fast stets geflügelt (Ausnahmen gallicus und persicus und einzelne Exemplare von gracilicornis, negrita, fulvibasis, maurus). Penis anders gebaut, ♀: Annulus receptaculi mit [Abb.2] oder ohne Apophysen. ...12 |
|
#8 |
Arten aus Zentralasien und Persien. Penis viel kräftiger, größer, Präputialsack außer den normalen Schuppenkörnchen mit einer Gruppe von Chitinzähnen. ...11 |
|
-- |
Arten aus den Mittelmeerländern. Penis sehr kurz und zart. Präputialsack ohne Chitinzähne, nur mit kleinen Schuppenkörnchen bewaffnet. ...9 |
|
#9 |
Sehr kleine Art: 1,8-2,1 mm. Kopf schlank, Halsschild stark herzförmig. Penis auffallend schwach chitinisiert, seitlich sehr stark komprimiert, in Dorsalansicht schmal und geradlinig; in Seitenansicht sehr hoch, die Spitze sehr kurz verrundet [Abb.12]. Westmediterran: Nordwestafrika bis Tunesien, Sizilien, Andalusien. ...mauritanicus Lucas, 1846 |
|
-- |
Größere Arten mit anderem Genital; auch aus dem östlichen Mittelmeergebiet. ...10 |
|
#10 |
2-2,2 mm. Penis ähnlich wie bei mauritanicus und creticus, etwa von der Mitte zur Spitze allmählich verengt, Präputialfeld fast bis an die Spitze reichend [Abb.13]. Griechenland: Zante, Peloponnes. ...apterus Holdhaus, 1912 |
|
-- |
2,15-2,4 mm. Flügeldecken an den Seiten stärker gerundet. Sonst dem apterus außerordentlich ähnlich. Penis ca 0,41 mm lang; Spitze [Abb.14]. Kreta. ...creticus Holdhaus, 1912 |
|
-- |
2,2 mm. Kopf und Halsschild schmäler als bei den vorigen Arten, Flügeldecken an den Seiten weniger gerundet. Penis ähnlich wie bei creticus, aber nur 0,3 mm lang. Syrien. ...sahlbergi Holdhaus, 1912 |
|
-- |
2,3 mm. Tunesien. Aedoeagus bei Aufsicht breit lappenförmig mit abgesetzter, schmal gerundeter Spitze [Abb.15] [Abb.16] [Abb.17]. (Im Inneren der ♀ sind keine sklerotisierten Strukturen zu finden.) = sahlbergi ? ...sp2_tunesien |
|
#11 |
Fühler, Beine und Tarsen kräftiger gebaut, dunkler gefärbt. Halsschild quadratisch bis leicht quer. Ungeflügelt. 2,2-2,4 mm. Aedoeagus [Abb.18]. Nordpersien. ...persicus Holdhaus, 1912 |
|
-- |
Fühler und Beine schlanker, heller braun. Halsschild deutlich breiter als lang. 2,2-3,1 mm. Aedoeagus [Abb.19]. Transkaspien, Turkestan. ...gracilicornis Holdhaus, 1912 |
|
#12 |
Abdominalsternit beim ♂ vor dem Ende mit einem halbkreisförmigen, dicht und lang abstehend gelblich behaarten Eindruck [Abb.1]. Annulus receptaculi des ♀ siehe [Abb.2], Aedoeagus [Abb.5]. Große robuste Art mit breitem Pronotum. Fühlerwurzel fast immer gelblich. 2,5-3 mm. Halsschild schmaler, gewölbter, stärker nach hinten verengt. Auch der Kopf schmaler. Diese Form hat im Vergleich zur Nominatform gestrecktere Flügeldecken. ? sp. propria. (Vergleiche Leitzahl >>>3 ). Österreich (Burgenland), Tschechoslowakei (Böhmen). corticalis ssp. ...escorialensis Brisout, 1885 |
|
-- |
Abdominalsternit beim ♂ ohne Behaarung; entweder ohne weitere Auszeichnung oder mit einem gekörnten Feldchen. Annulus receptaculi abweichend gebildet. ...13 |
|
#13 |
♂ auf dem vorletzten [Abb.20] oder letzten Sternit [Abb.21] mit einem gepunkteten oder granulierten Feldchen. ...14 |
|
-- |
Vorletztes und Abdominalsternit des ♂ einfach. Flügeldecken kräftig chitinisiert und daher an ausgereiften Exemplaren auch in getrocknetem Zustande fast niemals eingefallen. ...18 |
|
#14 |
♂ am Ende des vorletzten Sternits mit einem querovalen Feldchen aus dichtstehenden tiefen punktförmigen Grübchen. Penis wie in [Abb.22] und [Abb.23] dargestellt. Mittelschienen des ♂ am Innenrande fast gerade, ihre innere Apikalecke spitz vortretend. Spanien. ...reitteri Holdhaus, 1921 |
|
-- |
♂ auf dem Abdominalsternit mit einem granulierten Feldchen. Flügeldecken fast stets mit sehr deutlichem bräunlichem Anflug, wenig stark chitinisiert und daher an getrockneten Exemplaren fast stets eingefallen, mit hinten klaffender Naht. (Käfer schlank, mit schmalem Pronotum). ...15 |
|
#15 |
Tarsen auffallend lang und schlank. Hinterschenkel in beiden Geschlechtern in ihrem distalen Drittel sehr ausgesprochen nach einwärts gekrümmt, beim ♂ mit lang spornartig ausgezogener innerer Apikalecke. Letzter freiliegender Abdorninalsternit beim ♂ in seiner distalen Hälfte mit einem etwa halbkreisförmigen, grob spitzkörnig skulptierten Felde. Aedoeagus [Abb.24]. 2,8-3,4 mm. Art aus Palästina, Mesopotamien, Sinai. ...syriacus Brisout, 1885 |
|
-- |
Tarsen von normaler Stärke. Hinterschenkel in beiden Geschlechtern fast gerade, ihre innere Apikalecke beim ♂ nicht oder nur äußerst kurz zahnförmig vortretend. Das granulierte Feldchen des letzten freiliegenden Abdominalsternits des ♂ viel flacher, feiner und ganz gleichmäßig gekörnt, von abweichender Form und Lage ...16 |
|
#16 |
Granulierter Fleck auf dem Analsternit des ♂ groß, 1/3 [Abb.25] bis 2/3 der Sternitlänge einnehmend. ...17 |
|
-- |
Granulierter Fleck auf dem Analsternit des ♂ klein, 1/4 der Sternitlänge einnehmend, sehr fein granuliert [Abb.21]. Kopf und Halsschild matter, chagriniert. Penisspitze lang, mit langem rückwärts gerichtetem Haken. [Abb.26] [Abb.27]. 2,4-3,1 mm. Von Italien über Südosteuropa, Kleinasien, Syrien, den Kaukasus bis West- und Mittelasien verbreitet. Nur im südöstlichen Mitteleuropa: Österreich (Burgenland) und Tschechoslowakei. ...fissuralis Rtt., 1900 |
|
#17 |
Granulierter Fleck auf dem Analsternit des ♂ groß, 1/3-1/2 der Sternitlänge einnehmend, dreieckig oder oval [Abb.25]. Kopf und Halsschild glänzend. Penisspitze kurz mit kurzem rückwärtsgerichtetem Haken (nach Holdhaus [Abb.28], nach Jeannel [Abb.29], Photo [Abb.30]. Art aus dem westlichen Mittelmeergebiet und aus Unteritalien und Dalmatien. ...abeillei Brisout, 1885 |
|
-- |
Granulierter Fleck auf dem Analsternit des ♂ groß, rund, fast 2/3 der Sternitlänge einnehmend. Spitze des Penis vor dem Haken länger und dünner [Abb.31] [Abb.32]. Nordafrika. ...brisouti Holdhaus, 1912 |
|
#18 |
Große, sehr auffallend stark lackglänzende Arten aus Zentralasien oder Nordwestafrika. ...19 |
|
-- |
Oberseite ohne auffallenden Lackglanz. ...20 |
|
#19 |
2,9-3,6 mm. Aedoeagus [Abb.33]. Transkaspien, Turkestan. ...politulus Reitter, 1900 |
|
-- |
2,9 mm (Oberlippe - Flügeldeckennahtwinkel). Flügeldecken in der Mitte glänzend, zu den Seiten matter. Miroskulptur sehr fein, sehr gestreckt quermaschig. ♂ mit nur sehr schwach verbreiterten Vordertarsen, Mittel- und Hinterschienen mit der Spur eines Zähnchens an der Spitze, sonst ohne Auszeichnung. Fühler und Beine einfarbig schwarz. Aedoeagus [Abb.34]. Marokko, Agadir; Tunesien. ...marokko1 |
|
#20 |
♂: Hinterschienen innen mit 6 Sägezähnchen [Abb.35]. Das letzte Sternit in der Mitte eingekerbt [Abb.36]. Aedoeagus [Abb.37] mit einem Zahn an der Unterseite, Innensack ohne Zähnchen oder Dornen. Micropter, 2,7-3,3 mm. Portugal: Serra de Monchique. ...aljezurensis Ortuño & Oliveira, 2012 |
|
-- |
Anders. ...20a |
|
#20a |
Oberseite dunkel bronzefarbig. Käfer vom Habitus des minutulus, mit querem Halsschild. Beine gelb, alle Schenkel oder nur die Vorderschenkel gebräunt, Flügeldecken mitunter mit gelblichem Anflug. Beim ♂ die Mittelschienen am Innenrande gerade, in ihrer distalen Hälfte innen mit 4-5 flach buckelförmigen Kerben, ihre innere Apikalecke kurz und stumpf buckelig nach innen vortretend. Aedoeagus [Abb.38]. 3-3,3 mm. Ägypten. ...flavipes Motsch., 1859 |
|
-- |
Oberseite schwarz, mehr oder minder glänzend, oft mit grünlichem Schimmer. ...21 |
|
#21 |
Käfer extrem schlank, von geringer Größe: 2,3 mm. Halsschild auffallend schmal, nach hinten stark verengt. Flügeldecken ebenfalls sehr schmal. Zypern. ...stricticollis Baudi, 1864 |
|
-- |
Käfer nicht so auffallend schlank. ...22 |
|
#22 |
Fühler schwarz, die Fühlerwurzel fast stets rötlich- bis bräunlichgelb. Penis wie in [Abb.39] [Abb.40] und [Abb.41] dargestellt. ...23 |
|
-- |
Fühler meist konstant einfarbig dunkel. Penis abweichend gebildet. ...25 |
|
#23 |
An den Fühlern konstant nur das erste Glied gelbbraun oder gelbrot gefärbt, selten auch die Basis des 2.. ...24 |
|
-- |
An den Fühlern in der Regel das erste und zweite Glied, selten nur das erste Glied rötlichgelb. Halsschild fast immer deutlich quer. Oberseite meist mit leichtem metallischen Anflug. Penis im Innern ausschließlich mit zarter Körnchenskulptur [Abb.41]. Annulus receptaculi sehr groß, an seinem linken Polende mit sehr großer, ballonförmiger, halsartig abgesetzter Apophyse [Abb.42]. Balkan, Südrußland, Sibirien, Nordmongolei. In Mitteleuropa in Österreich und der Slowakei. ...schroederi Holdhaus, 1912 |
|
#24 |
Halsschild in der Regel quadratisch. Penis im Innern außer der normalen Körnchenskulptur mit drei Gruppen schlanker, langer, spitzer Chitinzähne (nach Holdhaus [Abb.39], nach Jeannel [Abb.43], Photo [Abb.44]). Annulus receptaculi klein, am linken Polende mit unscheinbarer, nicht abgesetzter Apophyse [Abb.45] West-, Südeuropa, Balkan, Kleinasien, Kaukasus, Südrußland, Mittlerer Osten. In Mitteleuropa in der Slowakei und Ungarn (hier nur in salinen Habitaten). ...fulvibasis Reitter, 1900 |
|
-- |
Halsschild ca 1,3 x so breit wie lang (messen!). 1. Fühlerglied sowie die Spitze der Mandibeln und Taster bräunlichgelb. Schienen und Tarsen heller als die Schenkel. Mittelschienen des ♂ innen fast gerade, an der Spitze mit einem nach innen gerichteten Dorn. Oberseite durch die Mikroskulptur seidenmatt glänzend. Auf den Flügeldecken die Streifen durch eine feine Narbung angedeutet. Länge Oberlippe - Flügeldeckenspitze am Nahtwinkel 2,5 mm. Aedoeagus [Abb.40]. völlig anders gebaut. Marokko, Hoher Atlas. ...phenax Antoine, 1940 |
|
#25 |
Käfer tiefschwarz, breit und kurz gebaut, mäßig groß: 2,2-2,8 mm. Pronotum ungemein stark transversal, mit sehr prononcierten Hinterecken. Beim ♂ die Vordertarsen auffallend schwach verdickt, die Mittelschienen am Innenrande nahezu gerade, an ihrer inneren Apikalecke leicht stumpfeckig nach innen erweitert oder nahezu einfach, Hinterschienen einfach. Penis klein (0,375-0,42 mm) sehr zart und schwächlich gebaut, der unscheinbare Apex ohne Differenzierung, Präputialsack ausschließlich mit zarter Körnchenskulptur (nach Holdhaus [Abb.46], nach Jeannel [Abb.47], Photo [Abb.48]). Receptaculum seminis lang ballonförmig, oralwärts (in situ) sich in zwei Schläuche gabelnd. Annulus receptaculi ein zarter Ring ohne Apophysen. Geflügelt. Sehr häufige Art aus den Mittelmeerländern und aus Zentralasien, Kanaren, Madeira. ...luctuosus Holdhaus, 1904 |
|
-- |
♂: Penis gedrungener (Photo [Abb.49], nach Jeannel [Abb.50]). Iberische Halbinsel, Südwesteuropa. (Vielleicht Synonym zu luctuosus). ...chobauti Jeannel, 1942 |
|
-- |
Käfer in der Regel minder tiefschwarz, von abweichendem Habitus. Kopulationsapparat abweichend gebildet. ...26 |
|
#26 |
Hinterschienen beim ♂ an ihrer inneren Apikalecke nach innen in einen sehr kleinen, kurzen, aber bei starker Lupenvergrößerung sehr deutlichen spitzen Sporn oder in ein kurzes spitzes Zähnchen ausgezogen. Käfer groß, Pronotum schmal, Tarsen schlank. Arten aus dem nordwestlichen Afrika, Sizilien, Kalabrien, Südspanien. ...27 |
|
-- |
Hinterschienen in beiden Geschlechtern gleich gebildet, einfach. ...28 |
|
#27 |
Hinterschienen beim ♂ an ihrer inneren Apikalecke kaum merklich spitz vortretend. Apex des Penis an seiner Spitze hakig nach abwärts gekrümmt [Abb.51]. Iberische Halbinsel. ...ibericus Holdhaus, 1912 |
|
-- |
Hinterschienen beim ♂ an ihrer inneren Apikalecke sehr deutlich spitz ausgezogen. Apex des Penis abweichend gebildet [Abb.52]. Nordwestafrika. ...levipennis Lucas, 1849 In Sizilien und Kalabrien eine Unterart, die sich im Bau des ♂ Genitals unterscheidet [Abb.53]. ssp. ...bedeli Holdhaus, 1912 |
|
#28 |
Penis mit langem, schlankem, an der Spitze knopfförmig verbreitertem und hakig nach abwärts gekrümmtem Apex [Abb.51]. Mittelschienen des ♂ am Innenrande fast gerade, ihre innere Apikalecke spitz vortretend. Spanien. Siehe ibericus Holdh. LZ >>>27 |
|
-- |
Penis abweichend gebildet ...29 |
|
#29 |
♂ am Ende des vorletzten Sternits mit einem querovalen Feldchen aus dichtstehenden tiefen punktförmigen Grübchen [Abb.20]. Penis wie in [Abb.22] [Abb.23] dargestellt. Mittelschienen des ♂ am Innenrande fast gerade, ihre innere Apikalecke etwas spitz vortretend. Spanien. ...reitteri Holdhaus, 1921 |
|
-- |
Penis abweichend gebildet. ...30 |
|
#30 |
Käfer von zarterem, kleinerem (2,2-3,1 mm) Körperbau, mit schlanken, zarten Fühlern und Tarsen. Fühler oft bräunlich, Mittelschienen beim ♂ am Innenrande nahezu gerade, ihre innere Apikalecke leicht nach innen vortretend. Penis siehe [Abb.18] und [Abb.19]. Arten aus Zentralasien und Persien. ...31 |
|
-- |
Käfer mit kräftigen Fühlern und Tarsen und von kräftigerem, im Durchschnitt größerem Körperbau: 2,2-3,5 mm. Fühler konstant tiefschwarz. Kopulationsapparat abweichend gebildet. ...32 |
|
#31 |
Fühler, Beine und Tarsen kräftiger gebaut, dunkler gefärbt. Halsschild quadratisch bis leicht quer. Ungeflügelt. 2,2-2,4 mm. Aedoeagus [Abb.18]. Nordpersien. ...persicus Holdhaus, 1912 |
|
-- |
Fühler und Beine schlanker, heller braun. Halsschild deutlich breiter als lang. 2,2-3,1 mm. Aedoeagus [Abb.19].Transkaspien, Turkestan. ...gracilicornis Holdhaus, 1912 |
|
#32 |
Penis kurz (0,35-0,5 mm), vor der Spitze mit einem scharfem, nach unten gerichtetem Zahn (nach Holdhaus [Abb.54], nach Jeannel [Abb.55], Photo [Abb.56]). Annulus receptaculi siehe [Abb.57]. Mittelschienen des ♂ am Innenrande nahezu gerade, im distalen Drittel des Innenrandes fast stets mit einigen sehr flachen, unregelmäßigen Kerben, ihre innere Apikalecke sehr kurz, mitunter kaum merklich, stumpf zahnförmig nach innen vortretend. Fast stets geflügelt. Mitteleuropäische Exemplare (Aedoeagus [Abb.58]) meist klein, mit transversalem, recht stark nach hinten verengtem Halsschild, ostmediterrane Exemplare in der Regel etwas größer, das Dorsalfeld des Pronotums oft quadratisch oder selbst etwas länger als breit. 2,2-3,2 mm. Von Madeira über Europa ohne den hohen Norden, Kleinasien, den Kaukasus, bis Westasien verbreitet. In Mitteleuropa hauptsächlich im Osten und Norden, sonst selten. ...maurus (Sturm, 1827) |
|
-- |
Penis länger: 0,58-0,79 mm, ohne Widerhaken. Annulus receptaculi abweichend gebildet. Mittelschienen des ♂ am Innenrande in ihrer distalen Hälfte sehr deutlich flach ausgebuchtet (nur bei seladon ziemlich gerade), in der Regel ohne Andeutung von Kerbung, ihre innere Apikalecke viel kräftiger, spitz zahnförmig nach innen vortretend. Im Durchschnitt wesentlich größere (2,5-3,5 mm), mehr parallel gebaute Formen, Halsschild fast stets quer, nach hinten meist schwächer verengt; nur der stets ungeflügelte gallicus Holdh. aus Südfrankreich und Spanien zeigt oft maurus-artigen Habitus. ...33 |
|
#33 |
Anscheinend stets ungeflügelt. Penis klein (0,58-0,63 mm), im Innern nur mit zarter Körnchenskulptur, Apex nicht oder kaum ventralwärts abgebogen mit gestreckter, gerader Spitze (nach Holdhaus [Abb.59], nach Jeannel [Abb.60]). Mittelschienen des ♂ deutlich gebogen. Durchschnittlich kleinere, minder parallel gebaute Form; 2,5-3,3 mm. Südfrankreich und Iberische Halbinsel. ...gallicus Holdhaus, 1912 |
|
-- |
Fast stets vollkommen geflügelt. Penis größer (0,6-0,79 mm), abweichend gebildet. Durchschnittlich größere, parallel gebaute Exemplare; 2,3-3,5 mm. ...34 |
|
#34 |
Mittelschienen des ♂ in der distaIen Hälfte ihres Innenrandes nur sehr schwach ausgebuchtet. Große Art, 3-3,5 mm. Flügeldecken mit flachen Streifen. Penis schlank, mit ventralwärts abgebogenem Apex ([Abb.61], nach Holdhaus [Abb.62], nach Jeannel [Abb.63]), Präputialsack außer der normalen Körnchenskulptur mit drei Gruppen mäßig großer Chitinzähne. Annulus receptaculi siehe [Abb.64]. Südeuropa und Kleinasien, selten. ...seladon Holdhaus, 1912 |
|
-- |
Mittelschienen des ♂ in der distalen Hälfte ihres Innenrandes sehr merklich stärker flach bogenförmig ausgebuchtet. Penis abweichend gebildet ...35 |
|
#35 |
Penis mit asymmetrisch gelagerter Präputialpartie, langgestreckt, die Spitze lang und stark gebogen (nach Holdhaus [Abb.65], nach Jeannel [Abb.66], Photo [Abb.67]); Präputialsack ausschließlich mit zarter Körnchenskulplur. Annulus receptaculi an seiner linken Polpartie mit großer, im Innern hohler, kolbenförmiger Apophyse [Abb.68]. Halsschild wenig quer, viel länger als an der Basis breit [Abb.69]. Der Halsschildhinterrand breit und mäßig nach hinten konvex. Querwellige Mikroskulptur der Oberseite tiefer. Mittelschienen des ♂ stark gebogen [Abb.70]. Analsternit ohne Auszeichnung. Mitteleuropa und unmittelbar angrenzende Teile der meridionalen Subregion (Ober- und Mittelitalien, Istrien, Rußland, Kaukasus), Zentralasien und Sibirien. In Mitteleuropa meist häufig, nur im Norden und den Alpen selten. Bevorzugt sonnige Standorte. ...minutulus (Goeze, 1777) |
|
-- |
Penis mit symmetrisch gelagerter Präputialpartie, ohne deutlich abgegrenzten Apex. Präputialsack neben der Körnchenskulptur mit 8-10 kräftigen Chitinhaken (nach Holdhaus [Abb.71], nach Jeannel [Abb.72], Photo seitlich [Abb.73], von unten [Abb.74]). Annulus receptaculi viel kleiner, zarter, an seinem linken Polende nur mit einer dünnen, mützenschirmartigen Apophyse [Abb.75] [Abb.76] [Abb.77]. Bei den ♂ die Vordertarsen deutlich erweitert und die Mittelschienen zur Spitze gebogen. Madeira, Nordwestafrika, Südeuropa, Kleinasien, Syrien, Südrußland und Kaukasus. ...negrita (Wollaston, 1854) |
|
-- |
Dem negrita sehr ähnlich, aber auf Grund der Genitalunterschiede eigenständige Art. Aedoeagus [Abb.78]. Annulus receptaculi mit einer Apophyse aus 2 Stiften [Abb.79]. Nordafrika, Teneriffa. ...angusteforcipatus Antoine, 1941 |
|
|
abeillei aljezurensis angusteforcipatus apterus baudii bedeli brisouti chobauti corticalis creticus escorialensis fissuralis flavipes fulvibasis gallicus gracilicornis gracilicornis ibericus levipennis luctuosus marokko1 |
mauritanicus maurus minutulus negrita persicus persicus phenax plagiatus politulus reitteri reitteri sahlbergi schmiedeknechti schroederi seladon sp2_tunesien stricticollis syriacus vittatus vittipennis |
|
Erstellt am: 11.06.2014 Letzte Aktualisierung: 05.01.2021 - 10:37:49 Version: 3.6.3 von: Arved Lompe Vorherige Version |
|
|