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Gattung Asaphidion Gozis, 1886 |
Carabidae - Trechinae - Bembidiini |
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Von Arved Lompe |
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Die Gattung ist von Bembidion vor allem durch fleckige Behaarung und die großen, vorstehenden Augen zu unterscheiden. Halsschild herzförmig, ziemlich gewölbt und seitlich nur sehr fein gerandet. Flügeldecken mit je 2 großen Porengruben im Bereich des 3. Zwischenraumes. Beim ♂ das 1. Glied der Vordertarsen stark, das 2. schwach erweitert. Zur Bestimmung wird eine Genitalpräparation empfohlen. Im Inneren des Penis ist eine hochkomplexe Kombination von sklerotisierten Strukturen aus Borstenkissen und Chitinspangen und -kapseln vorhanden, zu deren Begutachtung eine Einbettung des Genitals erforderlich ist. |
In der Tabelle fehlen die mir unbekannten Arten: Kreta ...fabichi Maran, 1934 Zypern ...cyprium Maran, 1934 |
#1 |
Halsschildhinterwinkel neben dem feinen Seitenrand mit einem kurzen, geraden Fältchen [Abb.1] [Abb.2], das mit dem Seitenrand einen sehr spitzen Winkel bildet (schräg von der Seite, oben betrachten); auf der Winkelspitze ein kleines Börstchen (oft abgebrochen). Punktierung der Flügeldecken groß, rund, mäßig dicht ...2 |
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Halsschildhinterwinkel ohne solches Fältchen, nur der feine Seitenrand sichtbar [Abb.3]. Flügeldecken feiner, seicht und dicht punktiert, mehr lederartig runzlig. ...7 !!! Vorsicht: Wenn man das Merkmal nicht kennt ist das Fältchen manchmal sehr schwer zu erkennen. Im Zweifelsfall beide Alternativen verfolgen. |
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#2 |
Körperanhänge überwiegend rötlichgelb, nur die Fühler vom 5. Glied ab etwas dunkler. Augen besonders stark vorquellend und Kopf auffallend breiter als der Halsschild. ...3 |
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Körperanhänge braun, vorletztes Tasterglied metallisch, Kopf nur wenig breiter als der Halsschild. ...6 |
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#3 |
Punktur der Halsschildscheibe fein und weitläufig, die Punktabstände viel größer als die Punktdurchmesser [Abb.4]. Halsschild relativ schlank. Die spärlicher punktierten "Spiegelflecken" der Flügeldecken umfangreicher und die Oberseite dadurch glänzender. Beine ganz hell [Abb.5]. 4-4,4 mm. Aedoeagus [Abb.6] [Abb.7] [Abb.8]. D: Aus Österreich, dem Einzugsbereich der Donau, Süddeutschland und der Schweiz (dort die häufigste Art der Gattung) bekannt; im Südosten bis zum Kaukasus und Nowosibirsk verbreitet. ...austriacum Schweig., 1975
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Punktur der Halsschildscheibe kräftiger und ± dichter, die Punktabstände etwa von der Größe der Punktdurchmesser [Abb.9]. ...4 |
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#4 |
Halsschildpunktur querwellig verrunzelt [Abb.10]. Fühler ganz gelb, zur Spitze höchstens ganz leicht gebräunt. Aedoeagus [Abb.11]. Habitus [Abb.12]. D: Bulgarien, Griechenland, Zypern. ...flavicorne (Solsky, 1874) |
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Halsschild einfach punktiert [Abb.13]. ...4a |
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#4a |
Flügeldecken von den Schultern zur Mitte schwach, aber erkennbar gerundet erweitert und dadurch etwas oval erscheinend [Abb.14]. 4-4,7 mm. ...5 |
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Flügeldecken von den Schultern zur Mitte gerade erweitert [Abb.15]. Ende der Tarsenglieder, Tasterendglied [Abb.13] und letzte Fühlerglieder angedunkelt, etwas grün metallschimmernd. Beim ♂ das 1. und 2. Tarsenglied nur wenig verbreitert. Aedoeagus [Abb.16] [Abb.17] und Spermatheca [Abb.18]. Die kleinste Art der Gruppe: 3-4,2 mm. D: Atlantisch-mediterran verbreitet mit Ausstrahlung nach Südengland, Nordfrankreich, Belgien, Holland und Österreich (Osttirol). ...stierlini (Heyden, 1880)
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#5 |
Fühler in der Endhälfte und Knie stärker verdunkelt, letztere mit ± deutlich grünmetallischem Schimmer. Flügeldecken gröber punktiert mit kaum angedeuteten Streifen. Chagrinierung auf Halsschild und Flügeldecken nur schwach ausgeprägt, die Oberfläche glatter erscheinend. Halsschildseiten neben der vorderen Seitenrandborste nur wenig gewinkelt. Grünlich-erzfarben. 4-4,7 mm. Aedoeagus [Abb.19] [Abb.20] [Abb.21] [Abb.22]. B: Bevorzugt offenes Gelände, im Süden höhere kühlere Standorte. D: Europa, nicht im hohen Norden und auf der Iberischen Halbinsel. ...flavipes (L., 1761)
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Fühler und Beine nicht oder nur wenig verdunkelt [Abb.14]. Flügeldecken etwas feiner und dichter punktiert; die Chagrinierung auf Halsschild und Flügeldecken deutlicher, ebenso die rudimentären Flügeldeckenstreifen deutlicher und dadurch im Gesamteindruck weniger glatt erscheinend. Halsschildseitenrand im Bereich der vorderen Borste deutlich winkelig vorspringend [Abb.23]. Grundfärbung mehr rötlich-kupfrig. 4-4,7 mm. Aedoeagus [Abb.24] [Abb.25] [Abb.26] [Abb.27]. B: Bevorzugt mehr schattiges, bewaldetes Gelände. D: Verbreitung noch nicht genau bekannt, da bisher nicht von flavipes getrennt; vermutlich westmediterran, west- und nordwesteuropäisch. ...curtum Heyd., 1870
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#6 |
Dunkel bronzefarben. Flügeldecken wenig dicht, fein fleckig punktiert, zwischen den Porengruben mit einem ± großen punktfreien Fleck. 3,7-4,9 mm. Aedoeagus [Abb.28]. B: Meist montan bis subalpin. D: Von den Zentral-Pyrenäen in Südeuropa bis Istrien. In Mitteleuropa nur in Nordtirol sehr selten. ...cyanicorne (Pand., 1867) |
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Oben kupfrig erzfarben, Kopf, Halsschild und Flügeldecken blaugrün gefleckt. Punkte tiefer. Körperanhänge gelb mit metallischem Anflug auf der Oberseite des ersten Fühlergliedes, vorletzten Tastergliedes, Schenkel, Schienenwurzel und Spitze der Tarsenglieder. 4-4,5 mm. D: Piemont, Korsika. ...festivum Duval, 1851 |
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#7 |
Taster, Fühler und Schenkel dunkler und stärker metallisch, besonders die vorletzten Tarsenglieder. Flügeldecken nur mit ganz schwach angedeuteten Streifen. Dunkelbronzen mit grüngrauen Flecken. Halsschild ein wenig breiter als der Kopf, seine Längsmitte mit Ausnahme der Basis nur spärlich und fein punktiert. Aedoeagus nach Jeannel: [Abb.29], nach Hartmann: [Abb.30]. Größer, 5,5-7,4 mm. B: An fließenden Gewässern von der Ebene bis in subalpine Gebiete. D: West-, Mittel- und Südeuropa, östlich bis zum Kaukasus, in Mitteleuropa nur die Nominatrasse und meist nicht selten. ...caraboides (Schrk., 1781)
Anmerkung: Bei Tieren aus den Alpen [Abb.31] und Griechenland [Abb.32] gibt es erhebliche Unterschiede im Genitalbau und auch äußerlich (Nordtirol: Flügeldecken mit feinerer Punktur, zwischen den Punkten deutlich chagriniert, matt; Griechenland: Flügeldecken mit viel gröberen Punkten, zwischen den Punkten glänzend). Wahrscheinlich ein Komplex von Arten. |
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Körperanhänge rötlichgelb, schwach metallisch. Flügeldecken mit angedeuteten Streifen. ...8 |
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#8 |
Basalglied der Fühler zumindest auf der Oberseite ganz dunkel, mit Metallschimmer, meist auch das 2. Glied [Abb.33]. Stirn schmäler, rötlich, die feinen Punkte in der groben Chagrinierung wenig deutlich. Halsschild länger, so lang wie breit, querüber höher gewölbt. Flügeldeckenpunktur wenig deutlich. Kupfrig-rötlich, mit graugrünen Flecken [Abb.34]. Augen etwas stärker vorgequollen. Halsschild so breit wie der Kopf, seine Längsmitte ziemlich dicht punktiert, besonders hinter dem Vorderrand. Kleiner, 4,1-5,6 mm. Aedoeagus [Abb.35] [Abb.36] [Abb.37]. B: An trockenen, sandig-lehmigen, spärlich bewachsenen Ufern. D: Europa ohne die Pyrenäen-Halbinsel, Kleinasien, Kaukasus, Westsibirien. In Mitteleuropa meist nicht selten, nur im Südwesten seltener. ...pallipes (Duft., 1812)
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Basalglieder der Fühler hell, nur an der Spitze dunkel. Stirn zwischen den Augen breiter, mit deutlicher, gröberer Punktur. Halsschild kürzer, breiter als lang, flach gewölbt. Punktur der Flügeldecken deutlich. Aedoeagus: [Abb.38]. 5-6 mm. D: Südeuropa. ...rossii Schaum, 1857
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austriacum caraboides curtum cyanicorne cyprium fabichi |
festivum flavicorne flavipes pallipes rossii stierlini |
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 Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 31.01.2024 - 00:00:40 Mit Determin (V4.2.248-4) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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