Untergattung Phyllonomeus Gistel, 1856 Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Cleoninae - Larinus
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  Rüssel stielrund, lang, vor den Augen ohne gekielten Eindruck, die Mitte des Rüssels manchmal nur mit der Spur eines linienartigen, feinen Kielchens oder einer flachen, schmalen Längsfurche. Halsschild an den Seiten selten mit prononziert heller Haarbinde und noch seltener mit dazwischen eingestreuten kahlen körnerartigen Tuberkeln; Flügeldecken mit irregulären, feinen grauen oder gelb bestaubten Haarfleckchen.)  
#1 Rüssel etwa von der Dicke der Vorderschenkel.

   ...1a

 
-- Rüssel länger, dünn, stielrund, viel schmäler als die Vorderschenkel, oben fast glatt und nahezu kahl.

   ...1x

 
#1a Rüssel parallel, nach vorne nicht verengt, beim ♂ von der Länge des Halsschildes, beim ♀ ebenso oder viel länger.

   ...2

 
-- Rüssel nicht ganz drehrund, gerade, in Seitenansicht konisch, ungekielt oder mit der Spur eines Mittelkiels. Rüssel seitlich am Unterrand mit einer Längskante, die nach unten eine Längsfurche begrenzt, die in die Fühlerfurche einmündet [Abb.1]. Halsschild breit, nach vorn stark, ± gerundet verengt. Flügeldecken kurz und breit, mit queren grauen Haarflecken gesprenkelt [Abb.2]. 4-10 mm. Larvenentwicklung in Cirsium-Arten, seltener in anderen Distelgewächsen. Von Turkestan und dem Kaukasus nach Westen über ganz Südeuropa und das südliche Mitteleuropa verbreitet; in Mitteleuropa nach Norden bis Holstein vorkommend, im allgemeinen selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...turbinatus Gyll., 1836

LARINUS TURBINATUS
Abb.1
LARINUS TURBINATUS
Abb.2
#2 Flügeldecken länglich, gleichbreit, fast doppelt so lang als zusammen breit, Halsschild gleichmäßig sehr gedrängt punktiert, matt.

   ...3

 
-- Flügeldecken kürzer und breiter eiförmig, von der Schulterecke nach hinten verschmälert.

   ...4

 
#3 Rüssel auch beim ♀ nicht länger als der Halsschild, dicht und stark, länglich verrunzelt bis zur Spitze punktiert, beim ♂ matt, beim ♀ etwas glänzend. Glied 2 der Fühlergeißel nicht länger als 1, Halsschild stärker quer, die Seiten wenig gerundet, schmäler als die Basis der Flügeldecken. Flügeldecken zylindrisch, bis weit hinter die Mitte parallelseitig [Abb.3], 1,57 x so lang wie zusammen breit, Basis an den Seiten abgeschrägt; mit weißlichen Haarflecken gescheckt. Aedoeagus [Abb.4], Spermatheka [Abb.5]. 5-8 mm. In ganz Europa, den höheren Norden ausgenommen, weit verbreitet; in Mitteleuropa überall, meist nicht selten, nur im Norden verstreut und selten. Larvenentwicklung in den verschiedensten distelartigen Korbblütlern. (carlinae Oliv.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...planus (F., 1792)

LARINUS PLANUS
Abb.3
LARINUS PLANUS.JPG
Abb.4
LARINUS PLANUS
Abb.5
 
-- Rüssel beim ♂ so lang wie der Halsschild, beim ♀ viel länger, stets feiner skulptiert und die Spitze beim ♀ in größerem Umfange geglättet, Halsschild länger, an den Seiten stark gerundet und an der Basis kaum schmäler als die Wurzel der Flügeldecken; Basis der letzteren an den Seiten gerade, horizontal, nicht abgeschrägt; Glied 2 der Fühlergeißel ein wenig länger als 1; Körper zylindrisch, die Schenkel auf der Hinterkante nicht ganz anliegend behaart. 6-10 mm. Mittelmeergebiet. (virescens Boh.; longirostris Stierl. = stierlini Mars, ist wahrscheinlich das ♀ dieser Art).

   ...rusticanus Gyllenhal, 1835

 
#4 Die Seiten des Halsschildes fast in gerader Linie nach vorne verengt, ziemlich dreieckig [Abb.6] [Abb.7], Schenkel auf der Hinterkante wenig lang, aber abstehend behaart.

   ...5

LARINUS STURNUS
Abb.6
LARINUS STURNUS
Abb.7
-- Die Seiten des Halsschildes hinten stark gerundet, vorne plötzlich eingeschnürt, stark glockenförmig. Flügeldecken kurz und breit oval oder eiförmig.

   ...6

 
#5 Scheibe des Halsschildes in der Mitte und an der Basis mit einem kurzen Längseindruck, Rüssel in der Regel mit der Spur eines Längsfältchens oder einer feinen erhabenen Längslinie [Abb.8], beim ♂ fast matt und dichter punktiert, beim ♀ auffallend lang und glänzender. Doppelte Halsschildpunktur verrunzelt und undeutlich. Flügeldecken mit kleinen, grauen oder ockergelben Haarfleckchen [Abb.7]; 1 3/4 x so lang als zusammen breit, in seltenen Fällen aber auch kürzer. Der seitliche Zwischenraum der Punktstreifen neben der Randkante vorne breit, reichlich so breit wie der daneben befindliche innere. 8-13 mm. Von Persien und Turkestan nach Westen über Südeuropa und Teile von Mittele verbreitet: südlich des Mains verbreitet und nicht selten, sonst bis zum Nordrand der Mittelgebirge verbreitet aber selten. Larve vorzugsweise in Cirsium-Arten, selten in anderen Distelgewächsen. (Stücke mit kürzer ovalen Fld, bilden die var. conspersus Bohem.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...sturnus (Schall., 1783)


- Halsschild nach vorne fast gerade verengt, dicht und stark punktiert, ohne Dorsaleindrücke und ohne Mittelkiel; Rüssel beim ♂ so lang wie der Halsschild, parallel, dicht länglich punktiert, ungekielt, beim ♀ wenig länger, glänzender; Flügeldecken mit grauen, kleinen, sich wenig abhebenden Haarfleckchen, 1 3/4 mal so lang als zusammen breit; der seitliche Zwischenraum der Punktstreifen neben der Randkante ist vorne schmäler, nicht breiter als der daneben befindliche innere. 6-8 mm. Peloponnes. Wenn Reitters Deutung richtig ist, so kommt diese Art nach Petri auch in Südrußland (Sarepta), Kaukasus und Armenien vor.

   ...adspersus Hochhuth, 1847


Unterscheidet sich von jaceae auffallend durch die Form des Halsschildes und die lange Behaarung der Schenkel auf ihrer Hinterkante.
LARINUS STURNUS
Abb.8
 
#6 Die Schenkel auf der Hinterkante wenig lang abstehend behaart.

   ...7

 
-- Die Schenkel auch auf der Hinterkante anliegend behaart. Rüssel ohne erhabene Längslinie, runzelig punktiert und zumindest in seiner Basalhälfte matt [Abb.9], beim ♀ nur etwas länger als beim ♂. Halsschild gleichmäßig gewölbt, mit deutlicher feiner doppelter Punktur, stärker gerundet verengt und vorn etwas deutlicher abgeschnürt [Abb.10]; ohne Kielchen oder Mittellinie und ohne tiefen Basaleindruck vor dem Schildchen, Flügeldecken kurz eiförmig, nur um die Hälfte länger als zusammen breit, zur Spitze gerundeter verengt als bei sturnus [Abb.11]; hell gesprenkelt. 6-9 mm. Von Turkestan über Rußland, ganz Südeuropa und den größten Teil von Mitteleuropa verbreitet; fehlt bei uns in der Ebene, den äußersten Nordosten ausgenommen; sonst nicht selten, auf Carduus-Arten, besonders C. nutans, Larve auch in Centaurea-Arten, besonders C. scabiosa. (stellaris Stev., zancleanus Vitale.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...jaceae (F., 1775)

LARINUS JACEAE
Abb.9
LARINUS JACEAE
Abb.10
LARINUS JACEAE
Abb.11
 
#7 Rüssel beim ♂ kaum, beim ♀ so lang wie der Halsschild, schwach gebogen, ungekielt, Halsschild gleichmäßig gewölbt, ohne Längsfurche; Flügeldecken an der Basis des 2. Zwischenraumes mit kleinem, länger behaartem Haarfleck [Abb.12], Fühlerkeule kürzer als die Geißel, Glied 1 und 2 der Hintertarsen schmal unten nicht vollständig bebürstet, 2 kaum kürzer als lang. Stirn zwischen den Augen mit einem Quereindruck: v. sanctus Fst., oder einfach, mit kleinem Punktgrübchen: Stammform. 7-9 mm. Kleinasien, Syrien, Kaukasus, Südrußland und nach Petri auch in Tripolis. (ovalipennis Cap.)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ovaliformis Capiomont, 1874

LARINUS OVALIFORMIS
Abb.12
 
-- Rüssel beim ♂ höchstens so lang wie der Halsschild, mit feinem Längskielchen, beim ♀ glänzender, länger als Kopf und Halsschild zusammen, Halsschild schmäler als die Flügeldecken, mit einer seichten, feinen, vorne und hinten etwas tieferen Mittelfurche; Flügeldecken sehr kurz und breit, nach hinten sehr wenig verengt, an der Basis des 2. Zwischenraumes mit einem Haarfleck oder mit einer länger behaarten Haarmakel. Fühlerkeule etwas länger als die Geißel, Glied 1 und 2 der Hintertarsen normal, breiter als lang und unten bis auf die Mittellinie vollständig bebürstet. 8 mm. Südostrußland, Daghestan, Kirghisensteppe.

   ...volgrensis Becker

 
#1x Flügeldecken an den Seiten und am 3. Zwischenräume der Punktstreifen ohne verdichtete hellere Haarlängsbinde.

   ...2x

 
-- Flügeldecken an den Seiten und der 3. Zwischenraum hell längsstreifig behaart. Körper klein. Oberseite dicht gelbbraun oder grauweiß behaart, fast den Untergrund bedeckend, die Seiten des Halsschildes mit scharf begrenzter, heller Haarlängsbinde, Flügeldecken mit kleinen, zerstreuten hellen Haarfleckchen. Der helle Haarstreifen der Seiten verbindet sich vor der Spitze mit jenem des 3. Zwischenraumes.

   ...4x

 
#2x Flügeldecken lang oval, Halsschild fast von der Breite der Flügeldecken, auf der Scheibe am Grunde glatt, ohne punktulierte Mikroskulptur, mit runden, tiefen Punkten wenig dicht und etwas ungleich besetzt; Flügeldecken in den Reihen mit ähnlichen tiefen, runden Punkten und die Zwischenräume nur hie und da mit Spuren einer punktulierten Mikroskulptur. Rüssel beim ♂ so lang wie der Halsschild, beim ♀ etwas länger und glänzender. Flügeldecken am 3. Zwischenraum oft mit reihig gestellten, hellen Haarflecken. 10-14 mm. Westliches Mittelmeergebiet: Spanien, Portugal, Algier, Marokko. (acanthiae Gyll., saint-pierrei Alld.).

   ...afer Gyllenhal, 1835

 
-- Flügeldecken kurz eiförmig, Halsschild am Grunde dicht und fein punktuliert und dazwischen mit größeren, flachen Punkten durchsetzt.

   ...3x

 
#3x Die Schenkel auf der Hinterkante und auch die Schienen innen wenig dicht und wenig lang abstehend behaart. Eiförmig, gewölbt. Oberseite fein grau behaart, Flügeldecken mit sehr kleinen, verdichteten Haarfleckchen, der 9. Zwischenraum an der Basis lang wulstig emporgehoben. Vorderschenkel beim ♂ sehr stark gekeult. 7-11 mm. Italien, Griechenland, Kleinasien. (brunneus Petri ist auf braunbehaarte, gigas Petri auf Stücke von 14 mm aufgestellt.).

   ...grisescens Gyllenhal, 1835

 
-- Schenkel auch auf der Hinterkante nur anliegend behaart. Klein, kurz gebaut, Rüssel beim ♂ so lang wie Kopf und Halsschild zusammen, parallel, gebogen, beim ♀ glänzender und ein wenig dünner, Halsschild quer, schmäler als die Flügeldecken, nach vorne stark verengt, mit dichter, feiner Grundpunktur und dazwischen mit größeren, flachen Punkten, ohne Kielchen oder Mittellinie. Die gelbliche oder graue Behaarung bildet an den Seiten eine unterbrochene Seitenbinde, vorne in der Mitte mit kurzem Längsflecken und jederseits der Scheibe eine Haarmakel; die kurzen, bauchig ovalen Flügeldecken mit feinen Punktstreifen und zahlreichen gelben oder grauen Haarfleckchen, ein deutlicherer Fleck an der Basis des 2. Zwischenraumes. 6,5-7,5 mm. Mittel- und Südrußland. (ungulatus Cap.).

   ...beckeri Petri, 1907

 
#4x Grundbehaarung der Flügeldecken gelbbraun; an den Seiten der Flügeldecken ist nur der 9. Zwischenraum hell längsstreifig, der 3. heller weiß behaart, der letztere vorn in Makeln aufgelöst. 5-6 mm. Spanien, Sizilien. (albomarginatus Cap.).

   ...albocinctus Chevrolat, 1866

 
-- Grundbehaarung .der Flügeldecken grauweiß, an den Seiten ist der 9. und 10. Zwischenraum hell weiß, längsstreifig behaart, der 3. Zwischenraum ist ganz bindenförmig und auch die Naht hinten bis zur Mitte weißlich behaart. 4-7 mm. Frankreich, Spanien, Algier. (confinis Duv., filirostris Rosenh., consimilis Cap.).

   ...longirostris Gyllenhal, 1835

 
  adspersus
afer
albocinctus
beckeri
grisescens
jaceae
longirostris
ovaliformis
planus
rusticanus
sturnus
turbinatus
volgrensis
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Erstellt am: 25.05.2011
Letzte Aktualisierung: 13.06.2018 - 13:33:23