Gattung: Phloeotribus Latreille Coleoptera - Rhynchophora - Scolytidae - Hylesininae
  Von Arved Lompe (n. K.E. Schedl und A. Pfeffer) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Oval, schwarz oder Flügeldecken vorn und hinten gelblichgrau. Fühler mit sehr langem Schaft, 5-gliedriger Geißel und 3-gliedriger Keule. Halsschild gewölbt, oft beiderseits vorn mit Körnchen besetzt. Flügeldecken fein punktiert gestreift, beschuppt oder behaart. Der Flügeldeckenbasalrand kräftig gehöckert. Entwicklung meist im Bast von Laubbäumen, 1 Art in der Fichte. In Europa 14 Arten, davon 4 in Mitteleuropa.  
#1 Fühlereinlenkungen auf der Stirn einander genähert, Fühlerschaft schlank und leicht keulenförmig, Fühlerkeulenglieder stark asymmetrisch und spreizbar, fächerförmig geblättert [Abb.1]. (Phloeotribus Latreille)

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PHLOEOTRIBUS CAUCASICUS
Abb.1
 
-- Fühlereinlenkungen auf der Stirn weit voneinander entfernt. Fühlerkeule schwächer asymmetrisch [Abb.2] oder langoval [Abb.3].

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PHLOEOTRIBUS SPINULOSUS
Abb.2
PHLOEOTRIBUS RHODODACTYLUS
Abb.3
#2 1. Fühlergeißelglied länger als die übrigen Geißelglieder zusammen. 1. Fühlerkeulenglied nur so lang wie die anderen Keulenglieder [Abb.1]. Flügeldecken ganz schwarz, einfach anliegend behaart. Die aufstehende Behaarung des Halsschilds wenig länger als die auf den Flügeldecken. ♂: Zwischen den Augen mit rundlicher kleiner Grube. 1,8-2,0 mm. An Fraxinus-Arten. Von Zentralasien über das südl. Rußland bis Südmähren und Niederösterreich verbreitet, neuerdings auch am Kaiserstuhl.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...caucasicus Rtt., 1891

 
-- 1. Fühlergeißelglied kürzer als Glied 2-5 zusammen. 1. Fühlerkeulenglied länger als die anderen Keulenglieder [Abb.4]. Flügeldecken beschuppt und außerdem kurz abstehend behaart. ♂: Zwischen den Augen mit länglicher flacher Grube. 1,8-2,5 mm.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...scarabaeoides Bernard


Stammform: Flügeldecken vorn und hinten gelblichgrau beschuppt, die Mitte mit einer Querbinde aus dunkelbraunen Schuppenhaaren. 2-2,5 mm. Mittelmeergebiet im Bereich des Ölbaumes an Olea, Fraxinus-, Phyllyrea- und Syringa-Arten.
Flügeldecken ganz schwarz, 1,8-2 mm. Kleine Exemplare dieser Unterart sind dem caucasicus sehr ähnlich, aber durch die Fühlerform verschieden. An denselben Wirtsholzarten außerhalb des Ölbaumbereichs. scarabaeoides ssp.

   ...occidentalis Bedel, 1924

PHLOEOTRIBUS SCARABAEOIDES
Abb.4
 
#3 Flügeldecken auf dem Absturz deutlich erhöht und mit je einer Reihe spitzer Höckerchen und dadurch von allen anderen europäischen Arten leicht zu unterscheiden. Halsschild ohne Körnchen oder Höckerchen gegen die vorderen Seitenecken. Fühlergeißel 5-gliedrig. Keule schlank, die einzelnen Glieder asymmetrisch [Abb.2]. Flügeldecken grob gestreift-punktiert, Zwischenräume 1-reihig schräg abstehend behaart. Schildchen winzig, punktförmig. Schwarzbraun, mäßig schlank, walzenförmig. 1,7-2,4 mm. Brütet in absterbenden Zweigen der Fichte (Picea excelsa), ganz selten an Tanne (Abies pectinata). Das Brutbild den Splint deutlich schürfend, Muttergang winkelig 2-armig, ± schief zur Faserrichtung, 1-2 cm lang, Larvengänge unregelmäßig geschlängelt, der Faser folgend, oft sehr lang. In Mitteleuropa, Nordeuropa und Sibirien im Areal der Fichtenarten, im Osten bis ins Amur-Gebiet. (Phthorophloeus Rey).

   ...spinulosus Rey, 1883

PHLOEOTRIBUS SPINULOSUS
Abb.2
 
-- Flügeldeckenabsturz einfach. Halsschild mit Körnchen oder Schuppenhöcker gegen die vorderen Seitenecken, beim ♀ stärker ausgeprägt,.Fühlerkeulenglieder meist weniger asymmetrisch [Abb.3]. ♀ Stirn gewölbt, ♂ Stirn mit Längseindruck, Flügeldecken undeutlich gestreift-punktiert, Zwischenräume wenig hervortretend, wenigstens in der distalen Hälfte mit doppelter, anliegender und abstehender Behaarung. Bevorzugte Brutpflanzen sind Leguminosen und Oleaceen. (Phloeophthorus Woll.)

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PHLOEOTRIBUS RHODODACTYLUS
Abb.3
 
#4 Der Zähnchenkamm am Vorderrand der Flügeldecken ist einfach, d.h. ohne weitere Höckerreihe beim Schildchen. Fühler dunkelbraun bis schwarz. Fühlerkeule langoval, aus drei schmalen und kegelförmig gerundeten Gliedern bestehend [Abb.3]. Unter der Rinde von Fabaceen. Rhododactylus-Gruppe

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-- Basis der Flügeldecken innen dicht hinter dem Zähnchenkamm mit einer zweiten kurzen Querreihe von Höckerchen besetzt. Fühlergeißel rötlich und Fühlerkeule wie oben langoval oder bräunlichschwarz und die Fühlerkeule aus scharf zugespitzten Gliedern zusammengesetzt [Abb.5]. Bei manchen Exemplaren ist die zweite Höckerreihe undeutlich. In diesem Fall ist die Fühlerfarbe oder die Keulenform entscheidend.

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PHLOEOTRIBUS PUBIFRONS
Abb.5
 
#5 Flügeldeckenzwischenräume flach, sehr dicht und unregelmäßig punktiert. Die Punktreihen sind flach und oft wenig deutlich. Glieder der Fühlerkeule an der Innenseite scharf sägenartig zugespitzt. Unter der Rinde von Vertretern der Oleaceae. Pubifrons-Gruppe

   ...10

 
-- Flügeldecken deutlich und stark in Reihen punktiert. Die Zwischenräume gut abgesondert und dicht punktiert. Fühlergeißel rötlich. Glieder der Fühlerkeule gleichmäßig gerundet. Unter der Rinde von Fabaceen. Cristatus-Gruppe

   ...13

 
#6 Flügeldecken lang walzenförmig, 1.50-1.63 mal länger als breit. Größte Halsschildbreite nahe der Basis.

   ...7

 
-- Flügeldecken kurz walzenförmig, nur 1.42-1.49 mal so lang wie breit.

   ...9

 
#7 Seitenzwischenräume der Flügeldecken mit einer einzigen Reihe regelmäßiger Behaarung und enger als die Punktreihe. Länge 1.3-2.2mm.

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-- Alle Zwischenräume der Flügeldecken mit unregelmäßigen gelbbraunen aufstehenden Härchen, ohne Anzeichen einzelner regelmäßiger Reihen. Seitenzwischenräume breiter als die Punktreihen. Fühler [Abb.6]. Länge 1.5-2.2 mm. An Spartium junceum, Laburnum sp., Lygos boveyi, Genista numidica. Mittelmeergebiet: Algerien, Marokko, Griechenland (Peloponnes), Südspanien.

   ...peyerimhoffi (Eggers, 1913)

PHLOEOTRIBUS PEYERIMHOFFI
Abb.6
 
#8 Körperoberfläche mit gelblichen Härchen bedeckt [Abb.7]. Bei der Stammform der Halsschild an der Basis gleichmäßig punktiert. An Spartium junceum, Cytisus laburnum und nigricans, Sarothamnus scoparius und vulgaris, Calycotome spinosa, Coronilla emerus, Ulex europaeus und andere. Madeira, Nordafrika, Krim, Süd- und Mitteleuropa, im Norden bis Norwegen und Schweden..

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...rhododactylus (Marsh., 1802)


Halsschildbasis mit kurzem Mittelkiel. Überall unter der Stammform. (?) ssp.

   ...austriacus (Guillebeau, 1893)

PHLOEOTRIBUS RHODODACTYLUS
Abb.7
 
-- Körperoberfläche mit kreideweißer oder weißgrauer Behaarung. An Genista, Laburnum. Kaukasus, Bulgarien (Rilagebirge), Peloponnes.

   ...vinogradovi Semenov, 1902

 
#9 Größte Halsschildbreite an der Basis. Seitenzwischenräume der Flügeldecken mit einer einzigen, mehr oder weniger gleich langen, regelmäßigen Haarreihe. Länge 1.1-1.7 mm. Körper grauweiß behaart. An Calicotome, Laburnum, Coronilla emeroides. Madeira, Westspanien, Küste von Südfrankreich, Korsika, Sardinien, Sizilien, Elba.

   ...perfoliatus (Wollaston, 1854)

 
-- Größte Halsschildbreite im hinteren Drittel des Halsschilds. Zwischenräume der Flügeldecken mit unregelmäßigen aufstehenden gelbbraunen Härchen. Länge 1.3-1.8 mm. An Spartium junceum, Laburnum. Herzegowina, Dalmatien, Peloponnes, Südspanien.

   ...hercegovinensis (Seitner, 1920)

 
#10 Flügeldecken lang walzenförmig, 1.52-1.62 mal so lang wie breit.

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-- Flügeldecken kurz walzenförmig, 1.45 mal so lang wie breit. Punktreihen nicht eingedrückt mit ziemlich feinen und mäßig tiefen Punkten. Zwischenräume flach, sehr fein und dicht punktiert. Stirn spärlich behaart mit 2 deutlichen Tuberkeln. Fühlergeißel schwarzbraun, Fühlerkeule schwarz. Länge 1.5-1.8 mm. An Eschen (Fraxinus). Kaukasus, Krim.

   ...brevicollis (Kolenati, 1846)

 
#11 Flügeldecken-Punktreihen nicht eingedrückt mit mäßig großen dicht stehenden Punkten. Zwischenräume flach, leicht runzlig, unregelmäßig und wenig feiner punktiert als die Reihen. Die zweite Höckerreihe ist oft undeutlich. Stirnhöcker undeutlich..

   ...12

 
-- Punktreihen der Flügeldecken nicht eingedrückt, mit mäßig großen, ziemlich tiefen Punkten. Zwischenräume flach, sehr fein und dicht punktierte Stirn mit 2 Höckerchen und spärlich weiß behaart. Flügeldecken 1.52-1.62 mal so lang wie breit. Fühler schwarz. Länge 1.7-2.3 mm. An Fraxinus angustifolia. Algerien.

   ...fraxini Eggers, 1913

 
#12 Flügeldecken halbglänzend 1.52-1.54 mal so lang wie breit. Zwischenräume querrunzlig. Stirn schwach behaart. Länge 1.51.9 mm. An Fraxinus ornus [Abb.8]. Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Krim, Kaukasus.

   ...muricatus (Eggers, 1929)

PHLOEOTRIBUS MURICATUS
Abb.8
 
-- Flügeldecken matt, 1.52-1.62 mal so lang wie breit. Zwischenräume flach, sehr dicht punktiert. Stirn der Weibchen dicht gelblich behaart. Bei der Stammform die Fühlergeißsel schwarzbraun und die Fühlerkeule schwarz [Abb.5]. An Olea europaea [Abb.9]. Mittelmeergebiet von Spanien bis Kleinasien und Zypern.

   ...pubifrons (Guillebeau, 1893)



Ganze Fühler rot. Dalmatien (Insel Mljet-Meleda). ssp.

   ...guillebeaui (Reitter, 1913)

PHLOEOTRIBUS PUBIFRONS
Abb.5
PHLOEOTRIBUS PUBIFRONS
Abb.9
#13 Flügeldecken dicht gelb, oder braun behaart mit groben Punktreihen. Zwischenräume. flach gewölbt, breit mit Punkten und flachen Körnchen ausgestattet, beim Entfernen der Grundbehaarung glänzend. Bei intaktem Haarkleid erscheinen die Zwischenräume halbmatt. Fühlergeißel gelbrötlich.

   ...14

 
-- Flügeldecken nur mäßig stark punktiert. Flügeldeckenzwischenräume dicht punktiert und mit regelmäßigen Reihen anliegender Härchen besetzt. Fühlerbasis rotbraun. Länge 1.5-1.7 mm. An Lygos boveyi, Calicotome spinosa, aber auch Olea europaea. Marokko (Tanger), Algerien, Südfrankreich.

   ...maroccanus (Guillebeau, 1896)

 
#14 Flügeldecken schlanker, 1.48-1.52 mal so lang wie breit. Körperoberfläche mit rostbraunen, kurzen, halbaufstehenden, dichten Härchen bedeckt. Flügeldeckenzwischenräume schwach gewölbt, gefurcht, dicht und stark punktiert. Erstes Fühlerglied beim ♂ und ♀ nur mit einzelnen Haaren versehen [Abb.10]. Länge 1.5-2.3 mm. An Spartium junceum. Griechenland (Peloponnes), Kleinasien (Umgebung von Smyrna).

   ...pseudocristatus (Pfeffer, 1972)

PHLOEOTRIBUS PSEUDOCRISTATUS
Abb.10
 
-- Flügeldecken kurz walzenförmig, nur 1.30-1.45 mal so lang wie breit. Zweite Basalhöckerreihe manchmal undeutlich. Erstes Fühlerglied beim Männchen an der Innenseite mit dichten pinselartigen Haaren [Abb.11].

   ...15

PHLOEOTRIBUS CRISTATUS
Abb.11
 
#15 Flügeldeckenoberfläche halbglänzend mit halbaufstehenden, gelben, ziemlich dichten Haaren bedeckt. Länge 1.3-2.3 mm. An Spartium junceum, Sarothamnus scoparius, Calicotome villosa und spinosa, Genista, Lygos. Küste von Nordostspanien, Südfrankreich, Westschweiz, Italien, Sardinien, Korsika, Marokko.

   ...cristatus (Fauvel, 1889)

 
-- Braune Behaarung, rauh, dicht, die Flügeldeckenstruktur fast verdeckend, am Absturz fuchsbraun erscheinend. Körperoberfläche matt. Länge 1.7-2.4 mm. An Spartium junceum, Petteria ramentacea. Adriaküste von Istrien, Dalmatien, Herzegowina. cristatus ssp.

   ...latus (Wichmann, 1916)

 
  austriacus
brevicollis
caucasicus
cristatus
fraxini
guillebeaui
hercegovinensis
latus
maroccanus
muricatus
occidentalis
perfoliatus
peyerimhoffi
pseudocristatus
pubifrons
rhododactylus
scarabaeoides
spinulosus
vinogradovi
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Erstellt am: 12.06.2013
Letzte Aktualisierung: 13.10.2018 - 21:43:19