Gattung: Hydrobius Leach Coleoptera - Hydrophilidae - Hydrophilinae
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter, G.A. Lohse)
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Fossen, E.I. et al. (2016): Species delimitation in northern European water scavenger beetles of the genus Hydrobius (Coleoptera, Hydrophilidae) - ZooKeys, 564: 71-120 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Fossen_et_al2016 Hydrobius.pdf
  Oval, gewölbt, Flügeldecken mit 10 feinen oder hinten stärker eingerissenen Punktstreifen. Fühler kurz, 9-gliedrig. Letztes Kiefertasterglied länger als das vorletzte. Nach Fossen et al. (l.c.) ist mit weiteren Arten zu rechnen, die sich bisher aber nur durch Genalalyse unterscheiden lassen.
 
#1 Größer: 10-11 mm. Oberseite sehr fein punktiert, die Punktstreifen der Flügeldecken nicht eingerissen vertieft. Mittelbrustkiel hoch, fast die Hüften überragend, dreieckig. Oberseite schwarz mit grünlichem Schimmer, Fühler rötlichgelb mit dunkler Keule, Kiefertaster braunrot, Lippentaster und Tarsen meist dunkler braun. Westliches Mittelmeergebiet

   ...convexus Brullé, 1835

 
-- Kleiner: 5-9 mm. Oberseite kräftiger punktiert, die Streifen auf den Flügeldecken nach hinten zu tiefer eingedrückt. Mittelbrust mit stumpfem, schräg zu den Mittelhüften ansteigendem Kiel.

   ...2

 
#2 Mittelbrustkiel stumpf gewinkelt, >100° [Abb.1]. Im Mittel kleiner: 4,6-6,2 mm (Halsschild + Flügeldecken). ♂: Parameren dick und kräftig [Abb.2]. Kopf schwarz, Halsschild und Flügeldecken rötlichbraun, ersterer mit helleren Seitenrändern. Fühler und Kiefertaster rötlichbraun, bei letzteren das Endglied zur Spitze dunkler. Beine rötlichbraun mit dunklen Schienen. Kopf fein und dicht punktiert. Flügeldeckenstreifen kräftiger und vorne deutlicher als bei fuscipes. Auch die Punktur der Zwischenräume stärker. Hinterbrust kürzer als bei fuscipes. Hinterrand des 5. Sternits leicht konkav. Aedoeagus [Abb.3]. Nordeuropa: Norwegen, Finnland, Schweden; neuerdings auch aus der Türkei und Algerien gemeldet. Boreoalpine Art.

   ...arcticus Kuwert, 1890

HYDROBIUS ARCTICUS
Abb.1
HYDROBIUS ARCTICUS.JPG
Abb.2
HYDROBIUS ARCTICUS
Abb.3
-- Mittelbrustkiel zahnförmig, spitzwinkelig, < 100° [Abb.4]. Größer: 5,1-7,4 mm (Halsschild + Flügeldecken).♂: Parameren schlanker, andernfalls die Börstchen auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken im oder nahe am 3. und 5. Streifen gelegen.

   ...2a

HYDROBIUS FUSCIPES
Abb.4
 
#2a Die Börstchen auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken im oder nahe am 3. und 5. Streifen gelegen. ♂: Parameren kräftig [Abb.5]. Länglicher oval, etwas heller, fast stets mit Bronzeschein. Schienen stets ganz hell. Mittelbrustkiel stumpfer und mit abgestumpfter Hinterecke. Halsschildseiten kräftiger gerandet, von der Seite gesehen schwach gerundet. Flügeldecken etwas feiner und dichter punktiert. In Schweden regelmäßig in salzigen Spritzwassertümpeln der Küste.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...rottenbergii Gerh., 1872

HYDROBIUS ROTTENBERGII.JPG
Abb.5
 
-- Die Börstchen auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken im 3. und 5. Zwischenraum gelegen. ♂: Parameren schlank.

   ...3

 
#3 Habitus kürzer und kompakter (Flügeldecken Länge/Breite: 1,14-1,33) [Abb.6]. ♂: Parameren in Seitenansicht vor der Spitze gebogen [Abb.7]. Dunkel gefärbt, mit Bronzeschein oder grünem Metallschimmer. Kiel der Mittelbrust gewöhnlich schärfer und am Hinterende mehr zugespitzt. Schienen umfangreich geschwärzt, selten auch die Kiefertaster zum Teil angedunkelt. Wohl überall sehr häufig; nach Lohses Beobachtungen bevorzugt diese Form schattige Wald- und saure Moorgewässer. Aus salzhaltigen Gewässern lagen Lohse keine Tiere vor. (subrotundatus auct.)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...subrotundus Steph., 1829

HYDROBIUS SUBROTUNDATUS
Abb.6
HYDROBIUS SUBROTUNDUS.JPG
Abb.7
-- Habitus schlanker (Flügeldecken Länge/Breite: 1,25-1,4). ♂: Parameren in Seitenansicht vor der Spitze wenig gebogen [Abb.8]. Einfärbig dunkel braunschwarz, glänzend, etwas metallschimmernd [Abb.9]. Kiefertaster gewöhnlich bis auf die Spitze des Endglieds rötlich. Beine gelb bis dunkelbraun, zumindest die Schenkel angedunkelt. Oberseite dicht und fein punktiert. Auf den ungeraden Flügeldeckenzwischenräumen ist eine unregelmäßige Reihe locker gestellter gröberer Punkte. Aedoeagus [Abb.10]. 6-9 mm. Überall sehr häufig; vorzugsweise in größeren, offenen, belichteten Gewässern. Regelmäßig auch in salzhaltigem Wasser. Charakterart in offenen, der Sonne ausgesetzten, temporären oder eutrophen, stagnierenden Tümpln und Teichen.

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HYDROBIUS FUSCIPES1.JPG
Abb.8
HYDROBIUS FUSCIPES
Abb.9
HYDROBIUS FUSCIPES.JPG
Abb.10
  arcticus
convexus
fuscipes
rottenbergii
subrotundus
     Erstellt am: 13.07.2010
Letzte Aktualisierung: 30.01.2017 - 15:58:31