Gattung Amphimallon Berthold, 1827 Coleoptera - Lamellicornia - Melolonthidae
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter, W. Machatschke)
Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
Reitter, E. (1898): Bestimmungs-Tabelle der Melolonthidae III aus der europäischen Fauna und den angrenzenden Ländern, enthaltend die Gruppen der Pachydemini, Sericini und Melolonthini. in: Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren (Reitter), Hrsg. E. Reitter, 50:93-303, E. Reitter, Paskau (Troppau), Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Reitter-Best-Tab-Heft50 Melolonthidae III.pdf
Machatschke, J.W. (1969): Scarabaeidae in: Käfer Mitteleuropas, Hrsg. Freude, Harde, Lohse, 8:266-366, Goecke & Evers, Krefeld, Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\_FHL-08.tif
  Von Miltotrogus und Rhizotrogus durch die 9-gliedrigen Fühler unterschieden, in letzter Zeit vielfach als Untergattung zu Rhizotrogus gestellt. Kopfschild gewöhnlich kürzer oder so lang wie die Stirn. Fühlerfächer 3-gliedrig. Halsschild behaart oder wenigstens der Vorderrand bewimpert. Hinterbeine lang und dicht behaart. Vorderschienen mit 1-3 Außenrandzähnen. Der Dorn auf der Innenseite der Vorderschienen steht gegenüber dem 2. Außenrandzahn. Enddornen der Hinterschienen spitz. Klauen vor der Basis mit 1 Zähnchen.  
#1 Flügeldecken kahl oder zerstreut mit langen, +/- senkrevht aufgerichteten Borsten.

   ...2

 
-- Flügeldecken deutlich fein, gleichartig, anliegend oder schräg abstehend behaart.

   ...3

 
#2 Seiten der Flügeldecken mit Reihen großer, langer Wimperborsten [Abb.1]. Länglich, oval, glänzend, braun, Halsschildscheibe oft dunkler, oft durch eine helle Mittellinie geteilt. Körper lang, abstehend behaart, Flügeldeckenhaare um das Schildchen dichter und an den Seitenrändern länger. Beim ♀ die Haare auf Halsschild und Pygidium kürzer und spärlicher. Kopf mit angedeuteter, durch ein längliches Scheitelgrübchen unterbrochener Stirnleiste. Die kräftigen Flügeldeckenrippen glatt oder spärlich punktiert. Der bewegliche Dorn auf der Innenseite der Vorderschienen zwischen den 2 ersten Außenrandzähnen (Spitzenzahn und folgendem 2.). Aedoeagus [Abb.2]. 14-18 mm. Paläarktische Art, fehlt nur im hohen Norden, im Süden mehrere Rassen, in Mitteleuropa nur die Nominatrasse. Dämmerungsflieger, der offenbar lockeren Boden liebt. Meist häufig, meidet das Gebirge. Entwicklungsdauer 2-jährig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...solstitiale Linné)

AMPHIMALLON SOLSTITIALE
Abb.1
AMPHIMALLON SOLSTITIALE.GIF
Abb.2
-- Flügeldeckenseiten ohne Reihen langer abstehender Wimperborsten. Halsschildseiten vor den Hinterwinkeln ausgerandet. Rostrot, Flügeldecken bräunlichgelb. Halsschildbehaarung nur an den Rand dichter. Auf den Flügeldecken nur vereinzelt Haare, das Pygidium dichter behaart. Kopf dicht und kräftig punktiert. Halsschild dicht punktiert. Schildchen mit glänzender Mittellinie. Kleinere Art: 12-14 mm. Mitteleuropa. Aus Deutschland spärliche Meldungen, aber wahrscheinlich weiter verbreitet. Galt bisher als ssp. des solstitiale, doch existieren neben morphologischen Unterschieden auch biologische - Tagflieger -, die eine Trennung rechtfertigen.

   ...ochraceum (Knoch)

 
#3 Nur Stirn, Halsschild und Schildchen dicht abstehend behaart, aufstehende Härchen der Flügeldecken oft nur auf die Basis beschränkt, so daß die Flügeldecken fast kahl erscheinen. Der oberste, oft nur angedeutete Außenrandzahn der ♂ Vorderschienen vom mittleren viel weiter entfernt als dieser vom Spitzenzahn. Schwarz bis braunschwarz, ♀ meist rotbraun, Flügeldecken gelbbraun. Kopf kräftig und dicht, fast zusammenfließend punktiert. Halsschild quer, Seiten gekerbt, zwischen einer feinen Chagrinierung beim ♂ dicht, beim ♀ spärlich punktiert. Flügeldecken sehr fein gestreift. Pygidium chagriniert und sehr fein, zerstreut punktiert. 11-14 mm. Westeuropa, westliches Mitteleuropa. In Deutschland vor allem auf dem Jurakalk sporadisch und nicht häufig. ♂ schwärmen in den Vormittagsstunden, ♀ bleiben am Boden. Sie werden selten gefangen.

   ...atrum (Hbst., 1790)

 
-- Auch die Flügeldecken gleichmäßig mit kurzen, weichen, oft fast anliegenden Haaren ziemlich dicht besetzt.

   ...4

 
#4 Halsschildscheibe kräftig und ziemlich dicht etwas unregelmäßig punktiert. Punkte feiner als die auf den Flügeldecken. Die feine Stirnleiste der Kopfschildnaht genähert und von dem gehobenen Scheitelrand weiter entfernt. Bräunlichgelb. Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz oder rotbraun, die hellen Flügeldecken mit schmaler dunkler Naht und dunklen Seiten, Fühler rot, Beine rotbraun, bei den ♀ rostrot. Kurz, eiförmig. 11-13 mm. Mitteleuropa, vorwiegend in den Ebenen Süd- und Mitteldeutschlands, stellenweise und selten. Rechts der Elbe häufiger.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ruficorne (F., 1775)

 
-- Halsschildscheibe sehr fein und sehr dicht, fast zusammenfließend punktiert.

   ...5

 
#5 Halsschildseiten vor den Hinterwinkel geschweift [Abb.3], fein, anliegend behaart. Einfach, fein punktiert. Kopf und Halsschild blaßrot. Flügeldecken hell bräunlichgelb bis bräunlich. Halsschild nur an den Seiten vor dem Schildchen mit einigen längeren Haaren. Kopf dicht und kräftig punktiert, Punkte ± zusammenfließend. Halsschild in der Mitte am breitesten, äußerst fein und dicht punktiert. 10-14 mm. Südwesteuropa, südliches Mitteleuropa.

   ...majale (Razoum., 1789)

AMPHIMALLON MAJALE
Abb.3
 
-- Halsschildseiten im gleichmäßigen Bogen abgerundet.

   ...6

 
#6 Zwischenräume zwischen den feinen Punkten auf dem kürzer und weniger dicht behaarten Halsschild größer als deren Durchmesser [Abb.4]. Die dazwischen befindlichen gröberen Punkte mit den abstehenden Haaren leicht erkennbar. Dunkel rötlichbraun. Kopf im Verhältnis zum Halsschild schmaler und etwas länger als bei der folgenden Art. Halsschild etwas länger, Seiten gleichmäßig abgerundet. Flügeldecken hinter der Mitte bauchig erweitert, größte Breite im 2. Drittel [Abb.5]. 11-13 mm. Südosteuropa, Mitteleuropa. Schwärmt nachmittags niedrig über dem Boden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...assimile (Hbst., 1790)

AMPHIMALLON ASSIMILE
Abb.4
AMPHIMALLON ASSIMILE
Abb.5
-- Punktzwischenräume auf dem kürzer und dichter, fast filzartig, anliegend behaarten Halsschild kleiner als deren Durchmesser. Die dazwischen befindlichen gröberen Punkte schwerer erkennbar. Behaarung der Flügeldecken etwas kürzer. Gelblichbraun. Halsschild kürzer, seine Seiten mehr winkelig abgerundet. Flügeldecken fast parallelseitig, dadurch gestreckt, größte Breite erst knapp hinter der Mitte. 12-14 mm. Mitteleuropa ohne den Norden, Südosteuropa. Dämmerungsflieger. Umfliegt die Baumkronen, auf denen er sich während der Nacht aufhält.

   ...burmeisteri (Brenske)

 
  assimile
atrum
burmeisteri
majale
ochraceum
ruficorne
solstitiale
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 11.06.2018
Letzte Aktualisierung: 20.08.2018 - 14:45:22