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Gattung Scaphisoma Leach |
Coleoptera - Staphylinidae - Scaphidiinae |
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Von Arved Lompe (n. H. Freude, I. Löbl) |
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Kleine (unter 3 mm), kurz kahnförmige, meist glänzende Arten. Meist schwarz bis dunkelbraun, nur Flügeldeckenhinterrand, Hinterrand der letzten Hinterleibringe und Extremitäten sowie Fühler oft etwas heller. 1. und 2. Fühlerglied kräftig, zylindrisch, 3.-5. haarförmig, zuweilen auch das 6., 7.-11. verbreitert und stark abgeflacht, eine sehr lockere Keule bildend, das 8. stets etwas kleiner als 7. und 9.. Schildchen höchstens als winziges Spitzchen sichtbar. Die Eigröße der Tiere ist erstaunlich, fast 1/5 der Länge der Imago (0,35 mm bei 1,8 mm Körpergröße). Das bedingt eine geringe Eizahl. Von dieser Gattung sind 13 Arten in Europa vertreten, deren Bestimmung mitunter sehr schwierig ist; 8 von ihnen kommen in Mitteleuropa vor. Die Körperlänge wird vom Kopf bis zum Hinterrand der Flügeldecken gemessen. |
In der Tabelle fehlen die mir nicht bekannten Arten: Südöstliches Mittelmeergebiet. ...corcyricum Löbl, 1964 Spanien, Italien. ...flavonotatum Pic, 1905 Italien, Albanien. ...italicum Tamanini, 1955 Spanien, Italien. ...palumboi (Ragusa, 1892) |
#1 |
Der Nahtstreifen vor der Basis der Flügeldecken nach außen gebogen, verläuft parallel zu dieser und erlischt außerhalb des inneren Flügeldeckendrittels. Aedoeagus mit stark sklerotisiertem Innensack. ...2 |
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Nahtstreifen der Flügeldecken zwar an der Basis nach außen gebogen, jedoch nicht weiter entlang des Basalrandes der Flügeldecken verlaufend. ...8 |
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#2 |
Endglied der Kiefertaster breit, dreieckig, am Außenrand mit einer Rinne. Halsschild etwa so grob wie die Flügeldecken punktiert. Fühlerglied 6 etwa so lang wie 7 und doppelt so lang wie 5 [Abb.1]. Mikroskulptur der freiliegenden Abdomenaltergite und -stemite aus Punkten bestehend, deutlich. 2,3-2,5 mm. D: Disjunkt in Europa und im Fernen Osten Russlands verbreitet. In Europa von Russland bis nach Deutschland und auf dem Balkan verbreitemittel Aus Mitteleuropa von wenigen Fundorten in Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und der Slowakei bekannt, sehr selten. ...limbatum Erichson, 1845 |
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Endglied der Kiefertaster schlank, konisch, ohne Rinne. Arten unter 2,3 mm Körperlänge. Punktierung des Halsschilds ausgesprochen feiseite ...3 |
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#3 |
Körper dunkel- oder rötlichbraun. 1. sichtbares Stemit fein runzelig mikroskulptiert. Freiliegende Tergite mit aus Punkten bestehender Mikroskulptur. Flügeldecken hinten deutlich abgerundet [Abb.2] [Abb.3]. Fühlerglieder 4 und 5 von etwa gleicher Länge und Breite [Abb.4]. Aedoeagus [Abb.5] [Abb.6]. D: Von Ostsibirien bis in den Norden Skandinaviens, nach Großbritannien und Südeuropa verbreitet, in Mitteleuropa häufig. ...boleti boleti (Panz., 1793) |
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Körper schwarz oder braunschwarz, Spitze der Flügeldecken und die hinteren Abdominalsegmente manchmal aufgehellt. Freiliegende Abdominalsegmente manchmal ohne Mikroskulptur. Flügeldecken hinten +/- abgestutzt [Abb.7]. Fühlerglieder 4 und 5 meist deutlich verschieden. ...4 |
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#4 |
Mikroskulptur der freiliegenden Abdominaltergite und -stemite deutlich querrunzelig. Fühlerglied 6 nur etwas länger als 5 [Abb.8] [Abb.9]. Gedrungen [Abb.10] [Abb.11]. Aedoeagus [Abb.36] [Abb.37]. D: Vom Iran und Russland bis nach Skandinavien, Großbritannien und Südeuropa verbreitet. In Mitteleuropa überall häufig. ...assimile assimile Erichson, 1845 |
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Mikroskulptur auf den freiliegenden Abdominalsegmenten fehlend oder aus Punkten bestehend. Fühlerglieder 5 und 6 meist deutlich verschieden. ...5 |
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#5 |
Fühlerglieder schlank, die Glieder 5, 6 und 8 fast gleich breit [Abb.12]. Aedoeagus [Abb.13] [Abb.14]. Außenrand der Parameren an der Basis leicht ausgerandet. D: Vom Altai bis nach Skandinavien Spanien und Italien verbreitet. In Mitteleuropa nur aus Österreich, der Tchechischen Republik und Polen bekannt. Sporadisch und selten. ...boreale Lundblad, 1952 Die von Freude in FHL Bd.3 angegebene Form der Flügeldecken trifft nicht zu, sie sind normal abgestutzt wie bei den anderen Arten auch [Abb.15]. |
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Fühlerglieder 5, 6 und 8 ungleich breit, Glieder 6 und 8 deutlich erweitert. Außenrand der Parameren des Aedoeagus nicht ausgerandet. ...6 |
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#6 |
Fühlerglied 11 etwa 1,5 mal so lang wie 10 [Abb.16]. Aedoeagus [Abb.17] [Abb.18]. Größere Art, Körper etwa 2-2,2 mm lang. D: Vom Kaukasus bis ins südöstliche Polen, die Slowakei, Österreich, Süddeutschland und in die Ostschweiz verbreitet, in Mitteleuropa sehr selten. ...obenbergeri Löbl, 1963 |
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Fühlerglied 11 kürzer, nur etwa 1,1-1,2 mal so lang wie Glied 10 [Abb.19]. Körper oft unter 2 mm lang. ...7 |
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#7 |
Das 1. sichtbare Stemit ohne Mikroskulptur. Fühlerglied 4 schlank, zusammen mit Glied 3 länger als Glied 5 [Abb.20] [Abb.21]. Aedoeagus [Abb.22] [Abb.23]. Habitus [Abb.24]. D: Von Tadschikistan bis nach Schweden, Holland, Spanien und Süditalien verbreitet, in Mitteleuropa weit verbreitet, aber selten, aus einigen Teilen der Tiefebene bisher unbekannt. ...balcanicum Tamanini, 1954 |
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Das 1. sichtbare Stemit mit kräftiger, aus Punkten bestehender Mikroskulptur. Fühlerglied 4 kurz, zusammen mit Glied 3 höchstens so lang wie Glied 5 [Abb.25]. Aedoeagus [Abb.26] [Abb.27]. D: Vom Iran bis nach Frankreich, Skandinavien und Italien verbreitet. In Mitteleuropa gebietsweise fehlend; in der Tiefebene teilweise nicht selten, im Süden nur sporadisch. ...subalpinum subalpinum Reitter, 1880 |
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#8 |
♂: Parameren zur Mitte verjüngt, im apikalen Drittel gleichmäßig schlank [Abb.28]. Flügeldecken meist kräftig punktiert. Nur durch den Aedoeagus sicher von agaricinum zu trennen [Abb.29]. D: Eurosibirische Art, westlich bis nach Nordeuropa, Holland und Norditalien verbreitet. In Mitteleuropa weit verbreitet, aber nur lokal und selten. ...inopinatum Löbl, 1967 |
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♂: Parameren zur Mitte nicht verjüngt. Flügeldecken meist fein punktiert. ...9 |
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#9 |
♂: Parameren ziemlich breit, mit leicht gewelltem Außenrand [Abb.30]. Auch im Aedoeagus ziemlich variable Art. Aedoeagus [Abb.31] [Abb.32]. D: Eurosibirische Art, von den Britischen Inseln bis in den Femen Osten Russlands verbreitet, in Südwesteuropa teilweise fehlend. In Mitteleuropa überall häufig. ...agaricinum (L., 1758) |
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♂: Parameren schlank, mit fast gleichmäßig leicht gebogenem Außenrand [Abb.33]. D: Bisher nur aus der Türkei, Kroatien, Italien und Südfrankreich bekannt, in Mitteleuropa nur im Tessin. ...loebli Tamanini, 1969 |
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agaricinum assimile (assimile) balcanicum boleti (boleti) boreale corcyricum flavonotatum |
inopinatum italicum limbatum loebli obenbergeri palumboi subalpinum (subalpinum) |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 22.06.2023 - 17:18:53 Mit Determin (V4.2.228-5) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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