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Gattung Saperda |
Coleoptera - Polyphaga - Phytophaga - Cerambycidae - Lamiinae - Saperdini |
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Von Arved Lompe und Gerhard Brunne (n. K.W. Harde, U. Bense) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Breuning, St. (1952): Revision einiger Gattungen aus der Gruppe der Saperdini Muls. - Ent.Arb.Mus. Frey 3:141-190. Podany, C. (1963): Monographie des espèces de Saperda paléarctiques. - Bull.Soc.Ent. de Mulhouse, 59-77. |
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Fühler etwa körperlang. Halsschild ohne Seitendornen. Flügeldecken lang, meist parallel. Schenkel nicht keulenförmig verdickt. Die Käfer leben auf Gesträuch, Bäumen oder geschlagenem Holz. Die Larven entwickeln sich in Laubbäumen. |
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#1 |
Flügeldecken mit zahlreichen kleinen nackten schwarzen körneligen Punkten übersät (mit bloßem Auge deutlich) (nicht verwechseln mit den größeren 4-8 schwarz behaarten Flecken auf jeder Flügeldecken bei einigen Arten). Stirn zwischen den Fühlerwurzeln tief gefurcht. Untergattung Anaerea Muls. ...2 |
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Flügeldecken ohne kleine nackte Punkte. Stirn zwischen den Fühlerwurzeln nicht tief gefurcht, höchstens mit feinem Längsstrichel. Untergattung Saperda s. str. ...3 |
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#2 |
Jede Flügeldecken am Ende mit einer kleinen zähnchenförmigen Spitze [Abb.1]. Letztes Fühlerglied einheitlich grau behaart; die vorhergehenden am Ende schwarz geringelt. Große Art. Schwarz; dicht und fein gelblich oder grau behaart. 20-30 mm. VI-IX an Pappeln. Die Imago frißt ± große Löcher mit typischen ausgefransten Rändern in Pappelblätter [Abb.2], dadurch verrät sie oft ihre Anwesenheit. Larve bevorzugt am Fuß von jungen, etwa armdicken Pappeln im Holz. Entwicklung 2-jährig. Überall, stellenweise häufig. ...carcharias (L., 1758) |
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Jede Flügeldecken am Ende abgerundet, ohne ein Zähnchen. Letztes Fühlerglied - wie die vorhergehenden - geringelt: an der Basis breit weißgrau behaart, an der Spitze schwarz. Schwarz; dicht und fein gelblich oder grau behaart, sehr ähnlich kleinen carcharias. 15-22 mm. Fast überall nachgewiesen, aber meist selten. VI-VIl, fliegt abends. Larve in Salweide und Zitterpappel, besonders in gesunden Bäumen. ...similis Laich., 1784 |
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#3 |
Halsschild und Flügeldecken mit rundlichen schwarzen Punkten oder Flecken; sonst dicht grünlich, gelblich oder grau tomentiert. ...5 |
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Halsschild und Flügeldecken ohne rundliche kleine schwarze Flecken. ...4 |
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#4 |
Kopf, Halsschild und Flügeldecken jederseits mit einem hellen, durchgehenden Längsstreifen [Abb.3]. 15-20 mm. Nordamerikanische Art die 2008 zum ersten Mal in Europa auf der Insel Fehmarn (an Sorbus intermedia) gefunden wurde. In seiner Heimat ein gefürchteter Schädling in Apfelplantagen. Bei uns nicht weiter bekannt geworden, aber als pontentiell gefährlich eingestuft. Befällt Rosaceen, entwickelt sich unter der Rinde, die Eier werden vor allem an der Stammbasis abgelegt. ...candida F., 1787 |
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Anders gezeichnet. ...4x |
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#4x |
Die ganze Naht dicht gelbgrün oder grau tomentiert, ebenso 5 mit ihr verbundene hakenförmige Querbinden und isolierte Punkte [Abb.4], weiter die Flügeldeckenspitze und Flecke an der Basis. Die Grundfarbe der Flügeldecken ist schwarz. Die Zeichnung ist variabel. Flügeldecken nur seicht punktiert, am Ende abgerundet. Kopf und Halsschild wie die Flügeldecken: ausgedehnt hell tomentiert; Halsschild mit schwarzem Mittelfleck und je einem seitlichen schwarzen Fleck. 12-18 mm. überall, von der Ebene bis ins Gebirge. Meist einzeln. IV-VIll, an den Bruthölzern, seltener auf Blüten. Larve in verschiedenen Laubbäumen, vor allem im Holz abgestorbener Stämme. ...scalaris (L., 1758) |
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Flügeldeckennaht nicht hell tomentiert. ...4a |
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#4a |
Scheitel mit gelben Längsbinden, die nach hinten stark auseinanderlaufen und selten fehlen. Die schwarzen Flügeldecken schütter gelbbraun tomentiert. 4-5 dichte Haarflecke auf jeder Flügeldecken stehen in gebogener Längsreihe [Abb.5]. Diese Zeichnung variiert. Flügeldecken sehr grob und dicht punktiert, am Ende spitzig. 9-15 mm. V-VII, an Zitterpappel. Larve in Ästen der Zitterpappel, gelegentlich auch anderer Pappeln, selten Salweide. Gallbildung nach Eiablage an jungen Ästen. Kulturschädling. Entwicklung 2-jährig. Überall, oft häufig. ...populnea (L., 1758) |
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Auf dem Scheitel 4 parallellaufende gelbe Längsbinden [Abb.6]. Die Flügeldecken tragen 3 oder mehr (ssp. ocellata) gelbe Flecken. 2 nackte schwarze Flecke auf jedem Hinterleibssegment. 14-17 mm. Larve in Eichen. Südungarn, Balkanhalbinsel, Bulgarien. ...quercus Charpentier, 1825 |
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#5 |
Flügeldecken mit schwarzem, behaartem Schulterstreif, darunter an dem Seitenrand der Flügeldecken noch ein schwarzer Punkt Flügeldecken oben mit 5 in einer Längsreihe stehenden schwarzen Punkten [Abb.7]. Flügeldeckentoment gelbgrün bis grau. Halsschild mit 8 schwarzen Flecken, je 2 an den Seiten und 4 auf der Scheibe. Die Flecke auf Halsschild und Flügeldecken variieren etwas in Größe und Zahl. 12-20 mm. VI-VIII, am Brutholz, fliegt abends, kommt ans Licht. Larve in verschiedenen Laubbäumen, vor allem Pappeln. Aus den verschiedensten Gebieten Mitteleuropas nachgewiesen, aber selten. ...perforata (Pall., 1773) Bei den Arten ohne schwarzen Schulterstreif kann ein solcher eventuell durch Abschaben der Pubeszenz an der Schulter vorgetäuscht werden, unter der Lupe aber auf Grund der Behaarung zu unterscheiden. |
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Flügeldecken ohne schwarzen Schulterstreif. Flügeldeckentoment grün bis blaugrün ...6 |
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#6 |
Die schwarzen Flecke auf den Flügeldecken sind unregelmäßig, nicht in eine Längsreihe gestellt; ihre Zahl beträgt meist je 6-8, sehr selten 1 oder 2, Halsschild oben mit 4, an jeder Seiten noch 1 schwarzer Fleck [Abb.8]. 11-18 mm. V-VII. Larve in Stämmen und starken Ästen verschiedener Laubbäume, vor allem Ulmen. Bei stärkerem Auftreten Schädling. Mehr südeuropäische Art, die aber auch in Mitteleuropa gefunden wird, aus verschiedenen Gebieten gemeldet, selten. ...punctata (L., 1767) |
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Die schwarzen Flecke auf den Rand sind in eine Längsreihe gestellt, ihre Zahl beträgt je 4, manchmal 3. Halsschild mit 2-4 schwarzen Flecken [Abb.9]. 13-18 mm. VI-VIII. Larve in trockenen Lindenästen. Entwicklung 2-3 jährig. Aus verschiedenen Gebieten Mitteleuropas nachgewiesen, aber nicht häufig. ...octopunctata (Scop., 1772) |
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candida carcharias octopunctata perforata populnea |
punctata quercus scalaris similis |
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Erstellt am: 17.06.2010 Letzte Aktualisierung: 14.01.2020 - 10:20:37 |
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