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Gattung Plinthus Germar |
Curculionidae - Hylobiinae |
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Von Arved Lompe (n. H. Kippenberg) |
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Kippenberg, H. 1981: Die mitteleuropäischen Arten der Gattung Plinthus Germ. Ent. BI. 76, S. 73-140. |
Arten von 7-14 mm Länge. Ungeflügelt. Halsschild breiter als lang, gewöhnlich mit Mittelrippe oder punktfreier Mittellinie, Punktur im allgemeinen unregelmäßig grob. Schildchen nicht sichtbar. Flügeldecken breiter als der Halsschild, mit leicht gerundeten oder abgeschrägten, meist beulig vorgezogenen Schultern; ungerade Zwischenräume erhaben und unregelmäßig gekörnt, 5. Zwischenraum vor dem Absturz in eine ± erhöhte Apikalbeule verkürzt; Punktstreifen fein bis großgrubig. Vorderschenkel stets, Mittel- und Hinterschenkel in der Regel gezähnt. Die Vertreter dieser Gattung sind einander teilweise sehr ähnlich und besitzen zudem meist eine große Variabilität, so daß die Bestimmung in einigen Fällen nur durch Genitaluntersuchung sichergestellt werden kann. Die Biologie ist noch weitgehend unbekannt, einige Arten finden sich an Rumex auch Disteln und Lathraea werden als Fraßpflanzen genannt. Die Tiere bewohnen niedere bis mittlere Gebirgslagen (bis etwa 2000 m), wo sie sich tagsüber unter Steinen etc, verborgen halten. |
#1 |
Punktgruben des Halsschilds eng stehend, Zwischenräume nahezu auf dem gesamten Halsschild unebene Runzeln bildend, Runzeln mindestens teilweise mit ± groben, meist glänzenden Körnern besetzt; Halsschild in der vorderen Hälfte beiderseits des Mittelkiels mit flacher, unregelmäßiger Vertiefung, diese manchmal klein und schlecht begrenzt (zur Beurteilung wird Mikroskopieren unter Schräglicht empfohlen), der Mittelkiel erscheint an dieser Stelle leicht dachförmig emporgehoben. ...2 |
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Zwischenräume der Punktgruben des Halsschilds ungekörnt, gelegentlich leicht gekörnt, dann aber Halsschild ohne deutliche Vertiefung beiderseits des Mittelkiels. ...6 |
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#2 |
2. Sternit mit feinen bis groben Punkten, teilweise so dicht und grob punktiert wie das 1., Punkte schräg von hinten nach vorne eingestochen, Vorderrand der Punkte gegenüber ihrem Hinterrand stark erhöht, einen meist glänzenden Wulst bildend [Abb.1]. Hierher 3 Arten, die nur auf Grund der Aedoeagusbildung mit Sicherheit zu trennen sind. ...3 |
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2. Sternit mit feinen bis mittleren Punkten, Punkte nie so dicht wie auf dem 1. Sternit, von hinten nach vorne eingestochen, jedoch Vorderrand der Punkte eben oder nur unwesentlich erhöht [Abb.2]. ...5 Anmerkung: dieses Merkmal ist offensichtlich sehr schwer zu beurteilen und zumindest bei griseus variabel. |
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#3 |
Habitus [Abb.3]. Spitze des Aedoeagus einfach, ohne Auszeichnungen [Abb.4] [Abb.5](Aedoeagus 118:4). 1. und 2. Sternit im allgemeinen nahezu gleichartig punktiert und uneben. Zahn der Vorderschenkel meist spitzig. Schultern wenig verbreitert. Integument und Zeichnung ähnlich findeli. 7-11 mm. Südalpen, südöstliche Westalpen, Mittelitalien; die Art wurde aus der Steiermark beschrieben, der Fundort konnte jedoch nicht mehr bestätigt werden; Kippenberg vermutet, daß sie offenbar findeli in einem Teil des Südareals ersetzt. Von Rumex angegeben. ...griseus (Rtt.) |
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Spitze des Aedoeagus nicht einfach, mit Verlängerung oder Zähnchen. 2. Sternit im allgemeinen nicht so dicht und uneben punktiert wie das 1.; Schultern meist deutlich verbreitert. ...4 |
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#4 |
Spitze des Aedoeagus mit kleinem Zähnchen [Abb.6]. Zahn der Vorderschenkel stumpfwinklig. Helle Fleckenzeichnung in der vorderen Hälfte der Flügeldecken häufig fehlend oder nur spärlich vorhanden, selten gut ausgebildet, dann jedoch Apikalbinde stark verbreitert; Apikalbinde meist etwas gezackt, annähernd symmetrisch auf beiden Flügeldecken. 8-13 mm. Westliche Balkanhalbinsel; Alpen (mit Ausnahme der Süd- und einiger Teile der Westalpen); deutsche Mittelgebirge: Bayerischer Wald, Thüringen, Erzgebirge, Schwarzwald; Frankreich: Vogesen, Zentralmassiv, Pyrenäen. In den Alpen und den angrenzenden Gebieten der Balkanhalbinsel gelegentlich nicht selten, sonst mehr vereinzelt und selten, auf Rumex-Arten. ...findeli Boh., 1842 |
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Aedoeagus mit breit vorgezogener und verrundeter Spitze [Abb.7]. Zahn der Vorderschenkel gewöhnlich kräftiger als beim Vorigen. Helle Fleckenzeichnung in der Regel auch in der vorderen Flügeldeckenhälfte reichlich vorhanden, Apikalbinde meist in unregelmäßige Flecken aufgelöst, Flügeldecken kaum symmetrisch gezeichnet. 10-12 mm. Südostalpen: Steiermark sehr selten, Bacher Gebirge; Illyrien; Südalpen bis Tessin; Mittelitalien. Vereinzelt und selten, nur in Mittelitalien gelegentlich häufiger. ...megerlei (Panz.) |
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#5 |
Anzahl der Punktgruben des 3. Flügeldeckenstreifens zwischen Basis und Ende der Apikalbeule mehr als 15; Punktstreifen fein bis mittelstark, im allgemeinen deutlich schmaler als die Zwischenräume. Schenkel oft nur schwach gezähnt. Integument und Zeichnung ähnlich findeli, Apikalbinde weniger gezackt. Spitze des Aedoeagus stumpf verrundet ohne Auszeichnung [Abb.8]. 8-12 mm. Östliche Vikariante von findeli: Sachsen, Sudeten, Karpaten, Transsylvanien. An Rumex-Arten. ...tischeri Germ., 1824 |
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Anzahl der Punktgruben des 3. Flügeldeckenstreifens zwischen Basis und Ende der Apikalbeule höchstens 15; Punktstreifen mittelstark bis sehr grob, in der Regel etwa gleich breit wie die Zwischenräume. Spärlich behaart und beschuppt, dadurch dunkel mit wenigen reduzierten Zeichnungselementen [Abb.9]. Spitze des Aedoeagus schlank verlängert [Abb.10] [Abb.11]. 8-9,5 mm. Krain und Kärnten, nur wenige Funde. ...illigeri Germ. |
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#6 |
Punktgruben des Halsschild relativ fein bis mäßig groß, eng stehend, Zwischenräume schmal und ziemlich regelmäßig. Punktreihen der Flügeldecken sehr fein bis fein. Abwechselnde Zwischenräume der Flügeldecken nur flach erhöht. Spitze des Aedoeagus spatelförmig verlängert [Abb.12]. Apikalbinde meist schmal, oft in Flecken aufgelöst, selten fehlend. 8-14 mm. (Gelegentlich finden sich Exemplare von tischeri ohne Vertiefungen beiderseits des Halsschildkiels, diese sind an der umfangreichen Körnelung des Halsschild und am Aedoeagus zu erkennen.) Südostalpen: Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten; Balkanhalbinsel; Kleinasien (Nominatform); Italien. Sehr variable Art, bildet mehrere geographische Rassen, in den Südostalpen vertreten mit squalidus Gyll. ssp. ...parreyssii Boh. |
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Halsschild mit groben und meist unregelmäßigen Punktgruben und einigen größeren punktgrubenfreien Bereichen, stets ungekörnt. Punkte der Flügeldeckenstreifen mittelstark bis sehr grob. ...7 |
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#7 |
Habitus [Abb.13]. 1. erhöhter Zwischenraum am Flügeldeckenabsturz verflacht und erst zur Spitze wieder erhaben; Flügeldeckennaht und alle erhöhten Zwischenräume mit längeren, schräg abstehenden, feinen Härchen besetzt und in der vorderen Flügeldeckenhälfte flach und fein gekörnt. Eine Vertiefung in der vorderen Halsschildhälfte beiderseits des Mittelkiels kann vorhanden sein oder fehlen. Gedrungene Art; Aedoeagus fein zugespitzt [Abb.14]. Länge 6,5-10 mm. Sachsen, Sudeten, Karpaten, Rhodopegebirge, ? Thüringer Wald, Bayerischer Wald, Ostalpen, Bosnien. Fraßpflanze noch unsicher, es wurden Cirsium, Plantago und Lathraea angegeben. ...sturmii Germ., 1824 |
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1. erhöhter Zwischenraum am Flügeldeckenabsturz nicht verflacht; Flügeldeckennaht und alle erhöhten Zwischenräume mit schräg abstehenden und zur Spitze stark verbreiterten Härchen besetzt, nicht oder fast nicht gekörnt. Halsschild in der vorderen Hälfte beiderseits des Mittelkiels stets grubig vertieft. Kleine, längliche Art; Aedoeagus [Abb.15]. Länge 4,7-8 mm. Bosnien. ...setosus (Rttr.) |
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findeli griseus illigeri megerlei |
parreyssii setosus sturmii tischeri |
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Erstellt am: 01.01.2009 Letzte Aktualisierung: 23.07.2018 - 13:49:20 |
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