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Gattung Orthocis (sensu Lohse) |
Coleoptera - Ciidae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse, J Reibnitz) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Reibnitz, J. (1999): Verbreitung und Lebensräume der Baumschwammfresser Südwestdeutschlands (Coleoptera, Cisidae) - Mitteilungen Entomologischer Verein Stuttgart, 34:1-75 |
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Von Cis mit dem die Gattung früher vereinigt war, durch nicht in einen Zahn ausgezogene Vorderwinkel der Vorderschienen zu unterscheiden. Allerdings gibt es in der Gattung Cis einige Arten, bei denen dieser Zahn fehlt, sie sind hier mit berücksichtigt. Die Arten der Gattung sind im paläarktischen Katalog unter Cis aufgeführt. |
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#1 |
Vorderschienen außen an der Spitze +/- scharf gewinkelt. Flügeldecken neben einer feinen Grundpunktur mit groben, unregelmäßig gereihten Punkten besetzt. Vergleiche Cis micans, bei dem der Zahn in den Außenwinkeln der Vorderschienen sehr klein werden kann. ...Cis micans (F., 1792) |
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Vorderschienen außen an der Spitze gerundet oder stumpf gewinkelt. Flügeldecken gleichförmig und ungeordnet punktiert. ...2 |
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#2 |
Halsschildseitenrand völlig unbewimpert, Oberseite sehr fein, oft kaum sichtbar behaart. Körper schlank, zylindrisch, pechschwarz, nur unausgefärbt heller. Flügeldecken etwa 1,75-2 x so lang wie zusammen breit. ...3 |
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Halsschildseitenrand bewimpert, Oberseite fast stets dicht und deutlich beschuppt. ...6 |
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#3 |
Kleine, bis 3 mm große Arten vom Europäischen Festland. ...4 |
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Auffallend große Art von Madeira mit heller Fleckenzeichnung. Lang und schlank, etwas abgeflacht. Halsschild mit heller brauner Fleckenzeichnung, ebenso die Flügeldecken typischerweise mit +/- ausgedehnten hellen Flecken an den Schultern und der Flügeldeckenspitze [Abb.1] (im Photo leider nicht besser darstellbar). Flügeldecken fein punktiert und mit sehr kurzen Härchen besetzt. 3,5-5 mm. Endemisch auf Madeira an verpiltztem Holz. ...wollastonii Mellie, 1849 Die Art wird im neuen Paläarktischen Katalog bei der Gattung Cis geführt. Die Bildung der Vorderschienen und die übrige Erscheinung der Oberseite sprechen für eine Zugehörigkeit zur Gattung Orthocis, in die sie auch gehört (Reibnitz, persönliche Mitteilung). |
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#4 |
Schienen nicht auffällig kräftig und nicht lang behaart. ...5 |
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Schienen kräftig, an der Spitze abgerundet, im letzten Drittel auffällig lang und dicht behaart, an der Basis stumpfwinklig abgeknickt. Schwarz, der große Kopf manchmal rötlich, Halsschild glänzend, sehr hoch gewölbt, mit geraden und parallelen Seiten und kräftig vorstehenden Vorderwinkel 1,5-2,5 mm. Diese Art dürfte wegen der Bildung der Beine, breiter als gewöhnlich getrennten Mittelhüften und wegen ihres besonders breiten Vorderbrustfortsatzes als Vertreter einer besonderen Untergattung anzusehen sein. Aus den Pyrenäen beschrieben, angeblich auch bei Paris. Kommt sicher nicht in Mitteleuropa vor. Die von Reitter mit dem Namen perrisi belegte Art ist entweder pseudolinearis oder linearis. ...perrisi Ab. |
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#5 |
Etwas breiter gebaut und schwächer gewölbt [Abb.2]. Halsschild kürzer, etwa 1,25 x so breit wie lang, Halsschildseiten nach vorn etwas gerundet verengt, Halsschildvorderecken von oben gesehen breit abgerundet [Abb.3] [Abb.4]. Behaarung der Flügeldecken äußerst kurz. Punktur der Oberseite sehr variabel, aber meist fein und auf dem Halsschild ziemlich weitläufig. ♂: 1. Sternit mit einem nicht umrandeten runden Haarfleck. Parameren, Penis [Abb.5] [Abb.6] [Abb.7]. 1,8-2,9 mm. Weit verbreitet, aber ziemlich selten; vorzugsweise an dürren Laubholzästen in gallertigen Baumpilzen (Exidia und Auricularia). ...alni Gyll., 1813 |
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Etwas schmaler gebaut und stärker gewölbt; Halsschild oft kaum breiter als lang, seine Seitenränder schmäler abgesetzt und ziemlich parallel, die Vorderwinkel deutlich markiert und nach vorn etwas vortretend [Abb.8]. Behaarung der Flügeldecken deutlicher, Punktur der Oberseite meist gröber. ♂: Auszeichnung des 1. Sternites wie bei alni. 2-2,9 mm. Der vordere Teil des Penis ist nur hauchdünn und kaum sichtbar [Abb.9] [Abb.10]. In den Alpen verstreut und selten. Meldungen aus Württemberg und Norddeutschland haben sich als falsch herausgestellt. ...pseudolinearis Lohse, 1965 |
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Der dieser Art sehr ähnliche linearis ist nach Lohse nur durch Genitaluntersuchung von pseudolinearis zu trennen; anderseits bildet er einen deutlich verschiedenen Halsschild ab [Abb.11]. ♂: Paramerenplatte am Ende seitlich mit scharfen Spitzen [Abb.12], Penis wie bei alni, am Ende deutlich sklerotisiert [Abb.13]. D: Skandinavien, Rußland; nach Reibnitz wurde die Art in Franken (Steigerwald), Bayern (Eschenlohe),Tschechien und dem Burgenland gefunden. ...linearis (Sahlberg, 1901) Die mikroskopische Untersuchung der Genitalien ist sehr diffizil, aber unerläßlich. Die Päparate dürfen auf keinen Fall gequetscht werden, da dann die räumliche Anordung zerstört wird. Anscheinend beeinflußt auch der Wassergehalt (Quellung!) das Aussehen des Präparats. Selbst bei scheinbar guter Ausprägung der äußeren Merkmale muß immer durch Genitaluntersuchung die Bestimmung gesichert werden, da die Variabilität der äußeren Merkmale nicht hinreichend bekannt ist. |
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#6 |
Körper länglichoval, höchstens 2,5 mal so lang wie der Halsschild breit, mit ziemlich lang und deutlich bewimperten Halsschildseitenrändern und deutlicher Halsschildvorderrandbewimperung (schräg von hinten zu sehen). Oberseite deutlich und kräftig beschuppt. ...7 |
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Körper gestreckter, lang zylindrisch, 2,75 mal so lang wie der Halsschild breit (alni-ähnlich), mit äußerst kurz und sehr dicht bewimpertem Halsschildseitenrand und kaum erkennbarer Bewimperung des Halsschildvorderrands; Flügeldecken sehr kurz und fein behaart. ...10 |
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#7 |
Halsschildseitenrand schmal abgesetzt und nicht immer von oben vollständig sichtbar [Abb.14]. Schwarzbraun mit hellerem Halsschildvorderrand, Beine gelbrot. Oberseite rauh, goldbraun beschuppt, die Schüppchen von ungleicher Länge, mäßig fein, der Halsschild ziemlich dicht, die Flügeldecken oft weitläufiger punktiert. Halsschild fast an der Basis am breitesten, nur nach vorn gerundet verengt. ♂: 1. Sternit mit einer ziemlich großen warzenförmigen Auszeichnung, Clypeus mit zwei spitzen Zähnchen. Penis und Parameren [Abb.15] [Abb.16]. 1,6-2,2 mm. Weit verbreitet, aber wohl nur im westlichen Mitteleuropa häufiger. Besonders an kleinen Baumschwämmen an Zaunpfählen und in den Rindenrissen stehender Bäume. Siehe ...Cis pygmaeus (Marsh., 1802) Von den ähnlichen Arten der Gattung Cis, bei denen der Halsschildseitenrand von oben nicht erkennbar ist, ist diese Art im Zweifelsfalle durch die schlanken, im Außenwinkel nicht zahnförmig ausgezogenen Schienen zu unterscheiden. |
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Halsschildseitenrand ziemlich breit abgesetzt und von oben in voller Länge gut sichtbar. Schüppchen der Flügeldecken etwa von gleicher Länge. ♂: Clypeus mit 2 kleinen, gelb behaarten Höckern oder ohne erkennbare Auszeichnungen. ...8 |
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#8 |
Halsschild kräftig quer, ein Drittel breiter als lang, die Seiten breit verflacht [Abb.17], nach vorn gerundet verengt und die Halsschildform an Cis boleti erinnernd. Halsschild ziemlich dicht punktiert, Untergrund verloschen chagriniert. Flügeldecken ziemlich glänzend und nicht sehr dicht punktiert. Fühler dunkelbraun, Halsschildrand, Schultern und Flügeldeckenspitze etwas heller rötlich [Abb.18]. ♂: Kopf ohne Auszeichnungen, die Auszeichnung des 1. Sternites unauffällig, weit vor der Mitte des Sternits gelegen*). Penis und Parameren [Abb.19] [Abb.20]. 2-2,3 mm. Aus dem südlichen Mitteleuropa mehrfach gemeldet, sonst Westeuropa, östlich bis zur Slowakei. Aus Mitteleuropa sah Lohse diese, von Reitter unrichtig dargestellte Art aus dem Rheinland und Bayern. Siehe ...Cis reflexicollis Ab., 1874 (=lucasi Ab., 1874) *) Wobei Lohse offensichtlich als Sternitlänge den Abstand zwischen den Hinterrändern der Hinterhüften und des Sternits betrachtet, also ohne den Fortsatz nach vorne, der etwa noch einmal so lang ist [Abb.21]. |
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Halsschild schwach quer, höchstens ein Fünftel breiter als lang, die Halsschildseiten schmäler verflacht und der Halsschild stark gewölbt. ♂: Clypeus mit 2 kleinen, gelb behaarten Höckern, Auszeichnung in der Mitte des Sternits gelegen. Cis festivus und verwandte Arten. Siehe Gattung ...Cis Latreille, 1796 |
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#10 |
Halsschild mit fast geraden und parallelen Seiten und schmal abgesetztem Seitenrand, nach hinten nicht verengt. Kastanienbraun bis schwarz, Halsschild meist kräftiger und dicht, Flügeldecken fein und ziemlich weitläufig punktiert. Fühler und Beine rotgelb. 2-2,5 mm. Westliches und südliches Mitteleuropa verstreut und selten. ...coluber Ab., 1874 |
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Halsschild mit gerundeten Seiten, sowohl nach vorn als auch nach hinten verengt. Halsschild und Flügeldecken gleichartig ziemlich dicht und kräftig punktiert, schwach glänzend, kastanienbraun bis schwarz. Fühler und Beine rostrot. 2-2,5 mm. Vom Balkan bis ins südliche Mitteleuropa einstrahlend, Kärnten sehr selten, angeblich auch in der Slowakei. ...juglandis Rtt., 1885 |
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alni coluber juglandis linearis perrisi pseudolinearis |
wollastonii Cis Cis micans Cis pygmaeus Cis reflexicollis |
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Erstellt am: 12.06.2013 Letzte Aktualisierung: 04.03.2023 - 17:00:50 Mit Determin (V4.2.191-20) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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