Melolontha Bestimmungstabelle

Gattung Melolontha

Coleoptera - Lamellicornia - Melolonthidae

Von Arved Lompe (n. W. Machatschke)

Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de

Seiten der Bauchsegmente mit scharf begrenzten, dreieckigen, weißen Haarflecken. Fühlerfächer besteht beim ♂ aus 7, beim ♀ aus 6 Gliedern. Er ist beim ♂ gewöhnlich 2 x so lang wie die Geißel. Pygidium in eine ± Iange Spitze verlängert, sie fehlt nur manchmal dem ♀ von pectoralis. Die Käfer erscheinen im V (Maikäfer), fressen die Blätter der Laubbäume, in Flugjahren oft Kahlfraß (Schädling). Die ♀ legen die Eier in die Erde, die Larven (Engerlinge) nähren sich von Wurzeln. Entwicklung 3-4jährig.

Habitus [Abb.1]. Pygidium bei beiden Geschlechtern in einen schmalen, an seinem Ende knotenartig verdickten Fortsatz verlängert [Abb.2] [Abb.3]. Die Verdickung fehlt oft beim ♀. Beine und Halsschild rotbraun, Flügeldecken braun oder gelblichbraun oder auch Pygidium und Analsegment oder nur Halsschildmitte und Beine rotbraun. Die Halsschildm kann dunkelbraun, die Beine rot, oder Halsschildm, Analsegment und Beine rotbraun sein. Bei einer Form ist der Halsschild schwarz, Beine rotbraun und Schenkel angedunkelt. Ferner kann noch die Flügeldeckennaht vorn angedunkelt oder die Flügeldecken schwarz sein, oder Halsschild und Schenkel schwarz, Schienen braun, oder die ganzen Beine schwarz, Halsschildmitte geschwärzt oder der ganze Halsschild schwarz. Halsschild zerstreut, an den 5. dichter und feiner punktiert, glänzend, mit langen, zwischen ihnen kürzeren Haaren. Auf den Flügeldecken außer der Nahtrippe noch 4 wenig punktierte Rippen. Pygidium dicht und grob, ungleichmäßig punktiert, seine Behaarung einfach; auf dem Bauch kurz, weiß und ganz anliegend. 22-26 mm. Eurosibirische Art. Bei uns besonders in sandigen Heidegebieten und Waldgegenden, im Norden und Osten häufiger als im Süden und Westen, stellenweise häufig bis sehr häufig.

...hippocastani F., 1801

Abb.1

Abb.2

Abb.3

Fortsatz des Pygidiums ziemlich lang, einfach, Ende nicht verdickt, oder der Fortsatz fehlt und das Pygidium ist stumpf abgeschnitten.

...2

Habitus [Abb.4]. Pygidium bei beiden Geschlechtern in einen schmalen, lanzettartigen Fortsatz verlängert [Abb.5] [Abb.6]; an den Seiten und an der Spitze mit langen Wimperhaaren, sonst fein, nur anliegend behaart, beim ♀ kürzer als beim ♂, manchmal an der Spitze ausgerandet [Abb.7]. Auch von dieser Art sind zahlreiche, oft belanglose Formen beschrieben worden. Schwarz, Flügeldecken gelbbraun, Beine hell rötlichbraun oder Schenkel schwarzbraun. ♀ mit auffallend dicht weiß beschuppten Flügeldecken und verkürztem Pygidium, oder Kopf und Halsschild schwarz mit schwachem grünlichem Anflug, Schultern zuweilen geschwärzt oder Flügeldecken größtenteils geschwärzt, oder Halsschild schwarz, Flügeldeckenseiten angedunkelt, oder Halsschild rot und Schultern geschwärzt, oder nur die Halsschildscheibe rot. Bei einer Form sind Kopf schwarz, Halsschild und Flügeldecken oder die ganze Oberseite rötlich gelbbraun. Halsschild in der Mitte zerstreuter, an den Seiten dichter und kräftiger punktiert und hier sehr fein und kurz, auf der Scheibe länger und dichter behaart. Dazwischen abstehende Haare. Flügeldecken mit 4 fast glatten, kaum punktierten Rippen. Pygidium dicht und fein punktiert und behaart. Brust dicht, wollig, lang hell behaart. Aedoeagus [Abb.8]. 20-30 mm. Mitteleuropa, nur stellenweise im angrenzenden Nord- und Südeuropa. In Deutschland sehr häufig bis gemein, fehlt im Gebirge über 1000 m.

...melolontha (L., 1758)

(=vulgaris Fabricius)

Pygidium wohl verlängert, aber ohne längeren Fortsatz, besonders beim ♀ sehr oft abgestutzt [Abb.9]. Pygidium doppelt behaart. Schwarz, Flügeldecken gelbbraun, Fühler und Beine bräunlichrot, Scheitel geschwärzt, Kopfschild und Halsschild braunrot, Flügeldecken braungelb und weißlich behaart oder Flügeldecken schwarzbraun. Halsschild in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter punktiert und grauweiß behaart. Behaarung beim ♂ länger, wolliger als beim ♀, dazwischen längere, aufgerichtete Haare eingestreut. Flügeldecken mit 4 zerstreut punktierten Rippen. Intervalle zwischen den Rippen dicht und fein punktiert, dazwischen größere Punkte. Pygidium dicht und fein, stellenweise ungleich punktiert. 20-28 mm. Pontisch-pannonische Art, die in Südwestdeutschland nur noch reliktartig vorkommt. Bildet Hybriden mit melolontha (L.).

...pectoralis Megerle, 1812

Abb.9

hippocastani
melolontha

pectoralis

Erstellt am: 05.03.2008
Letzte Aktualisierung: 12.05.2023 - 11:50:54
Mit Determin (V4.2.200-4) von: Arved Lompe
Vorherige Version

Käfer Europas herausgegeben von Arved Lompe
sind lizenziert unter den Bedingungen der
Creative Commons International 4.0 Lizenz BY-SA
(Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen)