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Gattung Malthinus Latr. |
Coleoptera - Cantharidae |
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Von Arved Lompe (n. W, Wittmer, E. Reitter) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Svihla, V. (1997): Malthinus moravicus sp.n. (Coleoptera: Cantharidae) - surprising discovery of new species in Central Europe - Klapalekiana, 33:101-102 Private Datei |
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Die bei uns vorkommenden Arten mit sehr stark gewölbten, vorgequollenen, beim ♀ kleineren Augen und hinter denselben sehr stark und wenigstens beim ♂ konisch verengtem Kopf. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region verbreitet. Unsere Arten leben hauptsächlich auf jungen Bäumen und Gesträuchen an Waldrändern, Waldlichtungen und Hecken. In Europa 99 Arten; hier sind nur die aus Mitteleuropa gemeldeten behandelt. Je nachdem, wie stark die Quellung in der Fang-/Tötungsflüssigkeit ist, kann der Entfaltungsgrad des Aedoeagus sehr unterschiedlich sein; auch unterscheiden sich eingebettete Präparate von getrockneten mitunter erheblich; dies ist besonders beim Vergleich von (oft idealisierten) Zeichnungen und Photos zu beachten. |
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#1 |
Halsschild einfarbig gelb oder mit ± deutlichem, manchmal unterbrochenem dunklen Längsband; Flügeldecken einfarbig gelb bis braun (ausgenommen die schwefelgelben Spitzen) oder mit schwarzen bis dunklen Flecken, manchmal ist die dunkle Färbung so ausgedehnt, daß auf den Seiten nur noch ein kleiner heller Fleck verbleibt. ...2 |
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Halsschild schwarz, höchstens der Basal- und Vorderrand ein wenig aufgehellt; Flügeldecken einfarbig schwarz oder mit gelben Spitzen. ...9 |
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#2 |
Flügeldecken nicht oder undeutlich punktiert; die Flügel durch feine Furchen streifig, jedoch nie durch Punktreihen. ...3 |
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Flügeldecken in Reihen punktiert. ...4 |
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#3 |
Halsschild so lang wie breit oder ein wenig breiter als lang [Abb.1]. Größere Art: 5-6 mm [Abb.2]. ♂: Letztes Sternit an der Spitze gekrümmt, Seiten eingebogen, Spitze an den Seiten ein wenig nach innen erweitert [Abb.3]. Aedoeagus [Abb.4]. ♀: Halsschild nie mit 2 schmalen schwarzen Längsbinden, entweder mit 1 Makel, oder mit 2 medianen Makeln, die fast ineinanderfließen, oder die mediane Makel ist ± stark zurückgebildet, oder fehlt überhaupt. D: In ganz Mitteleuropa häufig. (flaveolus Hbst.) ...punctatus (Fourcr., 1785) |
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Halsschild länger als breit. Kleinere Art: 3,5-4 mm. ♂: Letztes Sternit an der Spitze nicht gekrümmt. 5. fast flach, Spitze an den Seiten nicht nach innen erweitert. ♀: Halsschild mit 2 schmalen, parallelen schwarzen Längsbinden. D: Belgien, Luxemburg, Süddeutschland. ...bilineatus Kiesw., 1852 |
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#4 |
♂: Hinterschienen einfach, gerade, oder ungefähr in der Mitte schwach ausgerandet. ♀: Sporn der Vorderschienen sehr lang, die Mitte des 1. Tarsenglieds fast erreichend oder sogar ein wenig überragend [Abb.5]. ...5 |
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♂: Hinterschienen erweitert [Abb.6]. ♀: Sporn der Vorderschienen kurz, höchstens das 1. Drittel des 1. Tarsengliedes erreichend. ...7 |
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#5 |
♂: Hinterschienen einfach. ♀: Abstand der Punkte innerhalb der Punktreihen kleiner als ihr Durchmesser, Punkte tiefer; Kopf und Halsschild in größerem Umfang stark chagriniert, matt; dunkle Färbung, besonders auf dem Halsschild mehr braun bis dunkelbraun, seltener tiefschwarz. ...6 |
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♂: Hinterschienen in der Mitte schwach ausgerandet. ♀: Abstand der Punkte innerhalb der Punktreihen groß, größer als der Durchmesser eines Punktes, Punkte weniger tief; Kopf und Halsschild glatter und glänzender; dunkle Färbung meist tiefschwarz. ...8 |
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#6 |
♂: Letztes Sternit mit gerundeter Spitze [Abb.7], diese nicht 3-eckig kurz eingeschnitten. Flügeldecken längs der Naht meistens schmal angedunkelt, die dunkle Färbung reicht an der Basis nicht bis zu den Schultern. Aedoeagus [Abb.8]. ♀: Kopf und Halsschild in weniger großem Umfang runzlig chagriniert und punktiert; Schläfen gelb oder schwarz, seltener braun [Abb.9]. 3,5-5 mm. D: In ganz Mitteleuropa häufig. ...seriepunctatus Kiesw., 1851 |
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♂: Letztes Sternit an der Spitze kurz 3-eckig eingeschnitten, so daß 2 kleine scharfe Spitzen entstehen [Abb.10]. ...6a |
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#6a |
Aedoeagus [Abb.11]. Flügeldecken längs der Naht an der Basis immer in breiterem Umfang angedunkelt, die dunkle Färbung erreicht die Schulterbeulen. ♀: Kopf von der Basis fast bis zur Mitte und Halsschild vom Vorderrand bis über 1/3 nach hinten runzelig chagriniert und punktiert, matt; Schläfen meist braun. 4-5 mm. D: In ganz Mitteleuropa selten. ...fasciatus (Ol., 1790) |
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Aedoeagus [Abb.12] [Abb.13] (Trockenpräparat) [Abb.14] (eingebettet). Letztes Sternit des ♂ [Abb.15]. Sonst dem seriepunctatus sehr ähnlich, aber durchschnittlich kleiner: 3-3,8 mm [Abb.16]. D: Aus Mähren beschrieben, mehrere Meldungen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt. ...moravicus Svihla, 1997 |
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#7 |
Färbung dunkler, besonders die ♀, als bei facialis, Kopf oft schwarz mit einem kleinen hellen Flecken auf der Stirn. ♂ [Abb.17]: Nahezu die apikale Hälfte der Hinterschienen nach innen erweitert [Abb.6]. Letztes Sternit kurz eingeschnitten [Abb.18]. Aedoeagus [Abb.19] [Abb.20]. ♀ [Abb.21]: Kopf schwarz oder dunkelbraun, nur in der Mitte ein ± großer gelber Fleck; Flügeldecken, ausgenommen die gelben Spitzen, dunkel mit einem hellen Querband, das an der Naht meistens unterbrochen ist. 2. Fühlerglied deutlich länger als das 3.. 3-4 mm. D: Über ganz Mitteleuropa verbreitet; stellenweise häufig. ...balteatus Suffr., 1851 |
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Färbung beider Geschlechter heller als bei balteatus. ♂ [Abb.22]: Ungefähr 1/3 des apikalen Teils der Hinterschienen nach innen erweitert. Letztes Sternit tief eingeschnitten, Spitze in 2 ziemlich langen, schmalen Fortsätzen endend [Abb.23]. Aedoeagus [Abb.24]. ♀: Kopf gelb, nur an der Basis bis zur Mitte der Augen schwarz. Flügeldecken gelb bis hellbraun, längs der Naht schmal, um das Schildchen und vor den gelben Spitzen meistens etwas breiter angedunkelt. 2. Fühlerglied kaum länger als das 3.. 3-4,5 mm. D: In ganz Mitteleuropa selten. ...facialis Thoms., 1864 Wittmer hat bei den ♀ die Beschreibung der Färbung vertauscht. Ich folge hier Reitter. |
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#8 |
♂: Spitze des Mittelstücks schräg abgestutzt und tief ausgehöhlt, nicht in einen langen, spitzen Schnabel ausgezogen. Aedoeagus [Abb.25]. 3,8-4 mm. D: Deutschland, Frankreich, Schweiz, Tschechoslowakei; stellenweise häufig. ...glabellus Kiesw., 1852 |
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♂: Spitze des Mittelstücks nicht schräg abgestutzt und tief ausgehöhlt, in einen langen, spitzen, dorsalwärts gebogenen Schnabel ausgezogen. Aedoeagus [Abb.26]. 3 mm. D: Ungarn, Niederösterreich, ? Tschechoslowakei. ...turcicus Pic Einzelne ♀ sind nicht bestimmbar und höchstens durch den Fundort einer der beiden Arten zuzuordnen. |
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#9 |
Flügeldecken mit gelben Spitzenflecken [Abb.27], Kopf einfarbig schwarz, nur der Clypeus des ♂ etwas aufgehellt, Basalrand und oft auch der Vorderrand des Halsschilds ganz leicht aufgehellt, Schenkel gelb. 4,5-6 mm. D: Europa ohne das südliche Mittelmeergebiet. ...biguttatus (L., 1758) (=biguttulus Payk.) |
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Flügeldecken ohne gelben Spitzenfleck [Abb.28], Kopf schwarz, von den Fühlerwurzeln an nach vorne aufgehellt, Halsschild einfarbig schwarz, Schenkel, besonders die hinteren ± angedunkelt. 3,5-4,5 mm. D: Mitteleuropa. ...frontalis (Marsh., 1802)
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balteatus biguttatus bilineatus facialis fasciatus frontalis |
glabellus moravicus punctatus seriepunctatus turcicus |
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Erstellt am: 05.08.2010 Letzte Aktualisierung: 22.07.2024 - 18:42:18 Mit Determin (V4.2.298-3) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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