Untergattung Larinus_s_str Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Cleoninae - Larinus
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter)
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Reitter, E.(1924): Die Larinus-Arten der Untergattungen Larinus s, str., Larinorhynchus, Larinomesius und Eustenopus aus Europa und den angrenzenden Gebieten. (Col. Curcul.) - Wiener Ent. Zeitg. 41(4-10):61-77 Siehe
  Die Reittersche Tabelle beginnt mit einem nicht aufgelösten Merkmalspaar, das auch in der Untergattungstabelle zur Trennung von Larinomesius und Cryphopus verwendet wird. Ein Druck- oder Satzfehler, für den ich noch keine Korrekturangabe gefunden habe:
1'' Vorderschienen an der Spitze des Außenrandes zahnförmig erweitert und der Schienenrücken in der Mitte nach innen gebogen.
1' Vorderschienen normal, an der Spitze des Außenrandes nicht, zahnförmig erweitert, sondern mehr weniger nach innen herabgebogen.
 
  In der Tabelle fehlt
Habitus [Abb.1] [Abb.2] [Abb.3]. Zypern

  Gattung in ColKat anzeigen   ...siculus Boheman, 1843

LARINUS SICULUS
Abb.1
LARINUS SICULUS
Abb.2
LARINUS SICULUS
Abb.3
 
#1 Vorderrand des Rüssels in der Mitte im Bogen ausgerandet, Unterseite des Rüssels lang abstehend behaart. Die Schenkel auf der Hinterkante lang abstehend behaart, vor der Spitze kräftig eingeschnürt und an der Spitze schmäler als die gekeulte Mitte. Flügeldecken lang eiförmig, ziemlich flach gewölbt.

   ...2

 
-- Vorderrand des Rüssels in der Mitte gerade abgeschnitten, Unterseite nur kurz abstehend oder anliegend behaart, Schenkel auf der Hinterkante ebenfalls nur kurz behaart, Flügeldecken kurz eiförmig, hochgewölbt, mit hellen größeren Haarmakeln oder weißen Längsbinden.

   ...3

 
#2 Rüssel deutlich gebogen (Unterseite beachten!), Halsschild stark kragenartig eingeschnürt, Flügeldecken gewölbter, schon von den Schultern nach hinten verschmälert, der 4. Zwischenraum vorne mehr weniger vorgewölbt und die gemeinschaftliche Scheibe hinter der Basis zwischen den meist erkennbar erhöhten Kielen des 4. Zwischenraumes flach quer vertieft; die Seiten hinter den stumpfen Schulterecken mit flacher, querer Depression; Spitze der Flügeldecken am ersten Zwischenräume beim ♂ mit länglichem Tomentpolster. 11-20 mm [Abb.4]. Südeuropa, Kaukasusländer, Syrien, Kleinasien, Persien. (cardui Rossi, subcordatus Brulle, hispanicus Motsch., cirsii Stev. teretirostris Schönh., costirostris Schönh.).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...latus (Herbst, 1783)

LARINUS LATUS
Abb.4
 
-- Rüssel fast gerade, Halsschild vorn schwach kragenartig eingeschnürt, Flügeldecken flacher gewölbt, nach hinten viel schwächer verengt, hinten zusammen stumpfer abgerundet, oben mit gleichmäßigen Punktstreifen und Zwischenräumen, sehr fein grau behaart, mit undeutlicheren und kleineren grauen Haarfleckchen; die Scheibe vorn kaum, an den Seiten unmerklich eingedrückt, die Spitze des Nahtzwischenraumes beim ♂ nur mit einem kurzen Tomentpolsterchen. 11-20 mm. Westliches Mittelmeergebiet.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...cynarae (F., 1787)
(=glabrirostris Schönh.)
(=timidus Schönh.)

 
#3 Rüssel, von oben gesehen, bis zur Spitze parallel und gerade, der 3. Zwischenraum der Flügeldecken und die Seiten nicht längsbindenartig weißlich, sondern makelartig behaart.

   ...4

 
-- Rüssel an der Spitze ein wenig erweitert, leicht gebogen. Flügeldecken länglich eiförmig, der 3. und 9. Zwischenraum oft heller längsbindenartig behaart.

   ...9

 
#4 Flügeldecken parallel, hinten gemeinschaftlich stumpf abgerundet, mit regelmäßigen Punktstreifen, die Zwischenräume flach, mit körnig verrunzelter Mikroskulptur, die seitlichen mit größeren zerstreuten Kahlpunkten oder glänzenden Körnchen besetzt, auch die ganze Unterseite und die Beine mit starken Kahlpunkten. Glied 1 und 2 der Fühlergeißel länglich, in der Länge wenig verschieden, die Keule kürzer als die Geißel. Halsschild stark punktiert, die Punkte mit seitlich kornartig aufgeworfenen Rändern, an den Seiten mit perlenartigen Tuberkeln, oben mit einer schmalen, hell behaarten Mittelfurche, in der meist ein sehr feiner Kiel enthalten ist. Größte Art. 17-19 mm. Spanien, Portugal, Sizilien, Mazedonien, Griechenland, Algier.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...buccinator (Olivier, 1807)

 
-- Flügeldecken von den Schulterwinkeln nach hinten allmählich verengt, Zwischenräume der Punktstreifen der Flügeldecken auch an den Seiten ohne größere Kahlpunkte.

   ...5

 
#5 Schenkel ziemlich linear, an der Spitze mindestens so breit als hinter der Mitte und vor der Spitze innen nicht deutlich eingeschnürt, nicht gekeult, ihr Vorderrand ziemlich gerade und die Basis wenig schmäler als die Mitte. Unterseite des Rüssels kurz abstehend behaart. Flügeldecken ziemlich gleichmäßig weißgrau behaart, die Haarmakeln wenig vortretend (Stammform) oder die Flügeldecken sind spärlicher behaart, die Seiten des Halsschildes und die Makeln am dritten Zwischenräume und neben den Seiten stärker prononziert, dichter und mehr gelblich behaart (v. maculatus Falderm). 14-19 mm [Abb.5]. Italien, Griechenland, im ganzen nördlichen Afrika, Kleinasien, Syrien, Kaukasusländer und Persien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...onopordi (F., 1787)

LARINUS ONOPORDI
Abb.5
 
-- Schenkel, besonders die Vorderschenkel, schwach, aber deutlich gekeult, an der Basis dünn, vor der Spitze innen eingeschnürt, davor am breitesten, der Vorderrand deutlich gebogen.

   ...6

 
#6 Flügeldecken mit größeren verdichteten Haarmakeln auf dem 3. inneren und dem Zwischenräume neben den Seiten; ein gemeinschaftlicher, querer Flecken auf der Scheibe hinter der Mitte schwächer behaart, dunkler oder kahl erscheinend. Glied 2 der Fühlergeißel beträchtlich kürzer als 1.

   ...7

 
-- Flügeldecken auf den Punktstreifen mit kleinen, zahlreichen, grauen Haarfleckchen, ohne größere Haarmakeln und ohne gemeinschaftlichen queren Kahlflecken hinter der Mitte der Naht; Glied 1 der Fühlergeißel von 2 nicht oder kaum in der Länge verschieden. 11-13 mm. Algier, Tripolis, Kaukasus, Persien, Sibirien: - Reitters Stücke stammten alle von Jerusalem.

     ...rudicollls Petri.

 
#7 Halsschild dicht und sehr grob runzelig punktiert, die Runzeln dicht und einander berührend, Flügeldecken mit starken Punktstreifen, die innersten schmalen gefurcht, die inneren Zwischenräume meistens mit kräftigen Schrägrunzeln dicht besetzt, alle am Grunde zwischen der punktulierten Mikroskulptur mit sehr deutlichen größeren Punkten.

   ...8

 
-- Halsschild punktuliert und mit größeren Punkten dazwischen durchsetzt, oft auch dazwischen etwas gerunzelt, aber die Skulptur wenig stark, Flügeldecken mit feinen Punktstreifen und flachen Zwischenräumen, diese am Grunde mit punktulierter Mikroskulptur, dazwischen nicht deutliche größere Punkte erkennbar und ohne schräge Querrunzeln. 11-13 mm. Südeuropa, Südrußland, Syrien, Berberei.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...vulpes (Olivier, 1807)

 
#8 Größer, dem onopordi sehr ähnlich, Rüssel dicker als die Vorderschenkel, länger als bei hedenborgi, Halsschild etwas weniger grob skulptiert, Flügeldecken mit starken Punktstreifen, die inneren tief gefurcht, die weiteren stark punktiert, die Punkte rund und dicht aneinander gefügt, die Schrägrunzeln der inneren Zwischenräume dicht und stark ausgeprägt. 14-18 mm. Kaukasus, Kleinasien, Syrien, Turkestan.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...inaequalicollis Capiomont, 1874

 
-- Kleiner, dem vorigen ähnlich, mit schärferen, heller bestäubten Makeln, Rüssel kürzer, Halsschild sehr grob runzelig, Flügeldecken mit starken Punktstreifen, aber die Punkte derselben etwas länglich und nicht dicht aneinander gedrängt, die inneren streifig vertieft, die Zwischenräume weniger mit Schrägrunzeln bedeckt, diese oft meistens nur schwach angedeutet oder manchmal fehlend. 9-12 mm. Insel Rhodos, Nordsyrien, Tripolis.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...hedenborgi Boheman, 1845

 
#9 Grundskulptur (Mikroskulptur) auf den Zwischenräumen der Flügeldecken fein körnelig gerunzelt oder punktuliert und mit wurmartigen Runzelchen durchsetzt, niemals mit einfacher, feiner Punktulierung. Flügeldecken ohne deutlich ausgesprochene weiße Längsbinden, oder diese sind sehr unvollständig.

   ...10

 
-- Die Grundskulptur auf den Flügeldecken besteht in einer sehr dichten, feinen, einfachen Punktulierung, ohne gröbere Punkte oder Runzeln dazwischen. Seiten des Halsschildes mit perlenartigen schwarzen, glänzenden Körnern, die aus der hellen Seitenbehaarung hervorragen; auch die Scheibe oft mit ähnlichen, kleineren Körnchen. Flügeldecken meistens mit einer hellen Haarbinde am 3. und 9. Zwischenräume.

   ...11

 
#10 2. Hintertarsenglied quer [Abb.6]. Rüsselkiel breit, oberseits punktiert [Abb.7]. Halsschildskulptur verrunzelt, die groben Punkte schlecht erkennbar. Halsschild mit sehr feinem, meist unvollständigem Mittelkiel. Flügeldecken fein wurmartig verrunzelt und wenig deutlich fein punktiert. Halsschild oft mit heller behaarten Seiten, einer feinen Mittelbinde, selten auch mit verkürzter Seitenbinde. Flügeldecken scheckig weißgrau behaart [Abb.8], die Spitze des 3. Flügeldeckenzwischenraumes manchmal mit heller Haarlinie. Rüssel in beiden Geschlechtern kürzer als der Halsschild. 8-11 mm. Von Kleinasien über Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet; in Mitteleuropa etwa bis zum Nordrand der Mittelgebirge mit nach Norden zunehmender Seltenheit. An Carlina acaulis, acanthifolia und vulgaris.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...brevis (Hbst., 1795)

LARINUS BREVIS
Abb.6
LARINUS BREVIS
Abb.7
LARINUS BREVIS
Abb.8
-- 2. Hintertarsenglied so lang wie breit. Rüsselkiel schmal und scharf, glänzend. Grobe Punkte der doppelten Halsschildpunktur gut erkennbar. Halsschildmittelkiel verkürzt, oft durch eine feine, eingegrabene Linie verlängert. Flügeldecken kräftiger wurmartig verrunzelt und deutlich punktiert. Behaarung wie bei brevis. Rüssel beim ♂ kürzer als der Halsschild, beim ♀ so lang oder länger. Etwas größer als brevis. Flügeldecken gestreckter und nach hinten rascher verengt. 8-11 mm. Von Kleinasien über die Balkan- und Appeninhalbinsel sowie Südosteuropa verbreitet; nach Reitter eine alte Fundangabe aus Niederösterreich.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...carinirostris Gyll.

 
#11 Rüssel in beiden Geschlechtern kürzer als der Halsschild, dieser nur mit feiner Skulptur, zwischen der fein punktulierten Grundskulptur mit wenig großen Punkten nicht dicht durchsetzt und dazwischen einzelne, ganz abgeflachte Körnchen; eine vertiefte, kurze, weißbehaarte Mittellinie nur vorne vorhanden, Flügeldecken mit einer weißen Seitenbinde, daneben nach innen mit hellen Makeln, die Binde am 3. Zwischenräume makelartig unterbrochen, die Basis des 2. Zwischenraumes mit weißer, prononzierter Haarmakel, die Scheibe oft ganz dicht ockergelb behaart, dazwischen die Makeln undeutlich erscheinend. Schenkel vor der Spitze der Innenseite nicht deutlich eingeschnürt, fast linear. 9-11,5 mm. Ägypten. (mutabilis Bedel, discoideus Petri?, kirschi Cap. non Reitter.).

  Gattung in ColKat anzeigen   ...elegans Desbr.

 
-- Rüssel beim ♂ etwa von der Länge des Halsschildes, beim ♀ etwas länger, Halsschild mit starker und dichter punktierter, etwas ruguloser Skulptur und in der Regel mit vollständiger weißer, schmaler Haarbinde längs der Mitte; Flügeldecken an den Seiten und am 3. Zwischenräume mit weißer, vollständiger, seltener etwas unterbrochener Haarbinde; zwischen dieser und dem weißbehaarten Seitenrande in der Regel noch mit einer feinen, mehr weniger ausgebildeten dorsalen Nebenhaarbinde. Schenkel innen vor der Basis eingeschnürt, davor schwach gekeult. Bauch und Beine mit kleinen Kahlpunkten wenig deutlich besetzt.

   ...12

 
#12 Halsschild mit feiner Skulptur: fein punktuliert und dazwischen gröbere Punkte, mäßig dicht gestellt, auch die Scheibe ohne glattere Körner oder andere runzelige Erhabenheiten, an den Seiten im weißbehaarten Felde nur mit wenigen glatten Körnchen; der 3. Zwischenraum der Flügeldecken und der seitliche 9. dichter weiß bindenförmig behaart. In seltenen Fällen sind die Längsbinden in Makeln aufgelöst: a. corsicus Pétri. 7-11mm. Italien, Sardinien, Korsika, Sizilien. (genei Boh.). (vittatus Fabr.)

  Gattung in ColKat anzeigen   ...ursus (F., 1792)

 
-- Halsschild mit starker, ruguloser, stark punktierter Skulptur, die Scheibe auf der hinteren Hälfte mit erhabenen, glatteren Körnern oder Runzeln, die weiß behaarten Seiten mit zahlreichen kahlen, vorragenden, körnerartigen Höckerchen.

   ...13

 
#13 Halsschild zwischen der groben Punktur und den Runzeln mit feiner, punktulierter Mikroskulptur; Flügeldecken in der Regel nur mit einem Haarband am 3. Zwischenraum und neben dem Seitenrand.

   ...14

 
-- Halsschild zwischen der starken, ungleichen, gedrängten, runzeligen Punktur ohne punktulierte Mikroskulptur. Flügeldecken auf dunklerem Grunde am 3. und 9. Zwischenräume mit einem scharf begrenzten weißen Haarband; der 1., 5. und 7. Zwischenraum mit einer scharfen, weniger dichten, vorne verkürzten Haarlinie; das Haarband des 9. Zwischenraumes greift, wie gewöhnlich, vorn auf den 10. Zwischenraum über. 9-12 mm. Syrien, aber auch nach Petri in Südrußland und Griechenland. (vittatus Cap., non Fbr.) v.

     ...bedeli Reitt.

 
#14 An den Seiten der Flügeldecken ist der 9. und 10. Zwischenraum zu einem gemeinschaftlichen Längsbande weißhaarig verdichtet. Es besteht die Neigung, auch alle dorsalen Zwischenräume mit dichterer Behaarung zu füllen, so daß dann die .hellen Haarbinden davon weniger abstechen. 8-12 mmHabitus [Abb.9]. Zypern. Frankreich, Sizilien, Spanien, Algier, Zypern.. (vittatus Petri, rugicollis Boh., albarius Boh,)

  Gattung in ColKat anzeigen   ...ursus (F., 1792)

LARINUS URSUS
Abb.9
 
-- An den Seiten der Flügeldecken ist die weiße Behaarung allein auf dem 9. Zwischenraum vorhanden ; dieses Haarband wendet sich vor der Mitte (wie gewöhnlich) auf den 10. Zwischenraum, auf dem es die Basis erreicht; der 3. Zwischenraum schön regelmäßig weiß behaart, alle andern nur sehr fein und spärlich, hie und da kleinfleckig behaart; die Haarbinden deshalb scharf begrenzt. Beträchtlich gestreckter und viel schmäler als ursus gebaut, braunschwarz, glänzend, kürzer und spärlicher, behaart, Unterseite und Beine oft rötlichbraun. L. 8-10 mm. Barcelona. Reitter besaß eine größere Serie völlig gleicher Tiere in beiden Geschlechtern. ursus v.

     ...bilineatus Rtt.

 
  bedeli
bilineatus
brevis
buccinator
carinirostris
cynarae
elegans
hedenborgi
inaequalicollis
latus
onopordi
rudicollls
siculus
ursus
ursus
vulpes
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Erstellt am: 25.05.2011
Letzte Aktualisierung: 27.01.2023 - 16:00:54
Mit Determin (V4.2.187-1) von: Arved Lompe
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