Lachnaia Bestimmungstabelle

Gattung Lachnaia

Coleoptera - Phytophaga - Chrysomelidae - Clytrinae

Von Arved Lompe (n. P.C. Alonso, A. Warchalowski)
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Bei den ♂ sind die Vorderbeine, vor allem die Tarsen, stark verlängert und/oder verbreitert. Flügeldecken orange bis gelb gefärbt meist mit je 1 Makel an der Schulterbeule und je 2 nebeneinanderliegenden kurz hinter der Mitte, von denen einige geschwunden oder vergrößert sein können; bei einer Art mit zahlreichen Makeln. Einzelne ♀ sind mitunter schwer zu bestimmen. 14 Arten in Europa.

Halsschild deutlich metallisch blau oder unbehaart.

...2

Halsschild schwarz, behaart. Ein sehr schwacher blauer Schimmer ist manchmal stellenweise erkennbar (sexpunctata).

...4

Halsschild kahl. Aedoeagus [Abb.1] [Abb.2]. 5,8-8,1 mm. Habitus [Abb.3].
D: Iberische Halbinsel.

...puncticollis Chevrolat, 1840

Bei der var. curtipennis ist der Halsschild schwarz.

Abb.1

Abb.2

Abb.3

Halsschild mit langen Haaren.

...3

Makeln der Flügeldecken groß [Abb.4], die hinteren oft verbunden. ♂: Vordertarsen auffallend verbreitert. Aedoeagus [Abb.5] [Abb.6]. 7,5-9,5 mm.

...tristigma (Lacordaire, 1848)

Abb.4

Abb.5

Abb.6

Makeln der Flügeldecken klein, nicht verbunden. Aedoeagus [Abb.7]. 7-8,5 mm. Vielleicht nur eine Form von tristigma.
D: Spanien: Sierra Nevada.

...pseudobarathraea K. & J. Daniel, 1898

Abb.7

Flügeldecken orangerot mit zahlreichen schwarzen Flecken die etwas vertieft und punktiert sind [Abb.8]; die Zwischenräume rot und unpunktiert. Aedoeagus [Abb.9]. 7-11 mm.
D: Nordafrika, Südspanien.

...variolosa (L., 1767)

Abb.8

Abb.9

Flügeldecken gelb bis orange, ohne oder mit je 3 Makeln [Abb.10].

...5

Abb.10

Der schwarze Punkt steht hinter der Schulterbeule [Abb.11]. Flügeldecken ungerandet. ♂: Das 1. Glied der Vordertarsen kurz und breit. Aedoeagus [Abb.12] [Abb.13]. 8-11 mm.

...cylindrica (Lacordaire, 1848)

Abb.11

Abb.12

Abb.13

Der schwarze Punkt steht auf der Schulterbeule [Abb.10]. Basis der Flügeldecken gerandet.

...6

Abb.10

Halsschild dicht und lang, abstehend behaart, die Haare so lang wie der sichtbare Teil des Schildchens [Abb.14]. Aedoeagus [Abb.15] [Abb.16]. 7,5-11 mm. Habitus [Abb.17].
D: Spanien, Italien, Südfrankreich?

...hirta (Fabricius, 1801)

Halsschild +/- anliegend, kürzer behaart, die Haare nicht die Länge des sichtbaren Teils des Schildchens erreichend. [Abb.18].

...7

Abb.18

Fühler vom 5. Glied an gesägt, das 4. Glied viel weniger gezähnt als das 5. [Abb.19]. Das 3. Glied der Vordertarsen vorne bis über die Hälfte tief ausgeschnitten.
♂: 1. Glied der Vordertarsen viel länger als das 2.+3., nach innen gebogen [Abb.20]. Halsschild gerundet rechteckig. Aedoeagus [Abb.21] [Abb.22].
♀: Vordertarsen kurz, das 2. Glied weniger als 1,5 x so lang wie breit [Abb.20].
Die Stammform ist ungefleckt [Abb.23], die gefleckte Form (a. vicina [Abb.10]) wird oft als Subspezies bezeichnet, ist aber wohl nur eine Varietät. 6-12 mm.
D: Südliche Iberische Halbinsel, Balearen, Frankreich (Ostpyrenäen) Italien (Sizilien).

...paradoxa (Olivier, 1808)
(=vicina Lacordaire, 1848)

Fühler vom 4. Glied an gesägt. Das 4. Glied nur wenig schwächer gezähnt als das 5. [Abb.24], andernfalls (♀) das 2. Glied der Vordertarsen fast doppelt so lang wie breit. Das 3. Glied der Vordertarsen vorne weniger tief, nur bis etwa zur Hälfte ausgeschnitten [Abb.25]. Beim ♂ das 1. Glied der Vordertarsen kürzer, nur so lang wie Glied 2+3, gerade.

...8

Abb.24

Abb.25

♂: Das 3. Glied der Vordertarsen vorne schwächer ausgeschnitten, die Seitenlappen kürzer als der Basalteil [Abb.25]. Halsschild trapezförmig. Aedoeagus [Abb.26] [Abb.27]. Habitus [Abb.28].
♀: Vordertarsen lang, das 2. Glied fast doppelt so lang wie breit [Abb.25]. Das 4. Fühlerglied schwächer gezähnt als die folgenden; das 1. verdickt [Abb.24]. Habitus [Abb.29].
8-13 mm.
D: Frankreich, Iberische Halbinsel.

...pubescens (Dufour, 1820)

♂: Das 3. Glied der Vordertarsen vorne tief ausgeschnitten, die Seitenlappen mindestens so lang wie der Basalteil, mehr herzförmig [Abb.30].
♀: 2. Glied der Vordertarsen weniger als doppelt so lang wie breit (messen!).

...9

Abb.30

Die ♀ der nachfolgenden Arten lassen sich als Einzelfunde nicht sicher bestimmen.
♂: Operculum sehr tief ausgeschnitten, die Seitenäste lang und schmal, der Fortsatz in der Mitte lang [Abb.31].
(Halsschild an der Basis vor dem Schildchen flach oder höchstens mit einem kleinen Körnchen.)

...10

Abb.31

♂: Operculum nicht [Abb.32] oder weniger tief [Abb.33] ausgeschnitten, der Fortsatz in der Mitte kurz.
(Halsschild bei beiden Geschlechtern an der Basis vor dem Schildchen mit einem kleinen, aber deutlichen Buckel [Abb.34].)

...11

Abb.32

Abb.33

Abb.34

#10

♂: Aedoeagus [Abb.31] [Abb.35] [Abb.36]; der Fortsatz in der Mitte lang, am Ende kugelig verdickt und stark nach oben gebogen. Halsschild vorn weniger zusammengedrückt, Hinterwinkel breit abgerundet ohne angedeutete Hinterwinkel; Stirn fast eben, dicht längsgerunzelt, Scheitel gewölbt, kaum gefurcht. 7,5-10 mm. Habitus [Abb.37].
B: Wird von Rubus sp. angegeben. V-VI.
D: Italien, nördlich bis Südkärnten.

...italica Weise, 1881

Auf Korsika und Sardinien eine Form mit breiterer Spitze des medianen Fortsatzes beim Aedoeagus. ssp.

...occidentalis Grasso, 1963

Aedoeagus [Abb.38] [Abb.39]; der Fortsatz in der Mitte lang und schmal, nicht aufgebogen. Flügeldecken sehr hell gelb. 7,5-10 mm. Habitus [Abb.40].
D: Sizilien.

...caprai Grasso, 1958

Abb.38

Abb.39

Abb.40

#11

♂: Aedoeagus [Abb.33] [Abb.41] [Abb.42]; Operculum ausgeschnitten mit deutlichen Seitenlappen; der mediane Fortsatz am Ende quer gestreckt und nach oben gebogen. Halsschild vorn zusammengedrückt; Hinterwinkel gerundet, stumpfeckig; Scheitel gewölbt, dicht und fein punktiert mit feiner, nach hinten allmählich verflachender Mittelfurche. 9-13 mm. Habitus [Abb.43], ♀ [Abb.44].
B: An Quercus-, Salix- und Corylus-Arten. V-VII.
D: West- und Südeuropa, südliches Mitteleuropa, nördlich bis Rheinland, (?) Westfalen, (?) Harz, (?) Schlesien.

...sexpunctata (Scopoli, 1763)

♂: Aedoeagus anders, Operculum nicht ausgeschnitten, die Seitenlappen vom medianen Fortsatz nicht getrennt. Arten aus Griechenland.

...12

#12

♂: Aedoeagus [Abb.45] [Abb.46]; der mediane Fortsatz länger mit deutlich hochgekrümmter Spitze. 8,5-10,5 mm. Habitus [Abb.46].
D: Nördliches Griechenland.

...orientalis Weise, 1881

Abb.45

Abb.46

♂: Aedoeagus [Abb.32] [Abb.47]; der mediane Fortsatz kurz, an der Spitze nur etwas verdickt, nicht aufgebogen. 8,5-10,5 mm. Habitus [Abb.48].
D: Südliches Griechenland, Kreta.

...zoiai Regalin, 1997

Abb.32

Abb.47

Abb.48

caprai
cylindrica
hirta
italica
occidentalis
orientalis
paradoxa

pseudobarathraea
pubescens
puncticollis
sexpunctata
tristigma
variolosa
zoiai

Alonso, P.C. (2007): Coleopteres Clytrinae de France continentale et de Corse www.insecte.org Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\Alonso2007 Clytrinae.pdf
Warchalowski, A. (2010 ): The Palaearctic Chrysomelidae - Identification keys, 1-1212 Private Datei: F:\TAXA\coleo\Scans\Warchalowski2010 Chrysomelidae_1.pdf p.108

Fadda, S. (2016): Premières captures de Lachnaia paradoxa (G.A. Olivier, 1808) en région Provence - Alpes - Côte d'Azur - L'Entomologiste, 72(1):59-62 www.researchgate.net

Erstellt am: 01.08.2015
Letzte Aktualisierung: 19.04.2023 - 15:26:05
Mit Determin (V4.2.195-5) von: Arved Lompe
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