Gattung in ColKat anzeigen Gattung Hylis Des Gozis (Hypocoelus Lacordaire) Coleoptera - Polyphaga - Tarsen-5-5-5 - Eucnemidae
  Von Arved Lompe (n. Lohse, Lucht)
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Palm, Th. (1955): Weitere Beiträge zur Kenntnis der schwedischen Hypocoelus-Arten. - Opusc. Ent. 20:211 ff.
Lucht, W. (1976): Revision mitteleuropäischer Hypocoelus-Funde. - Ent. Blätter 72:129 ff.
  Kleine schwarze oder braunschwarze Arten von 3,5 bis 6,5 mm Länge. Von Elateriden-ähnlicher Gestalt; den Dirhagus-Arten sehr ähnlich, aber von diesen durch ungekanteten Halsschildvorderrand und vollständig gerandete Halsschildseiten verschieden. Oberseite ± dicht punktiert, fein und kurz behaart. Flügeldecken mit Längsstreifen. Fühler mit ± symmetrischen Gliedern, die vorletzten Glieder oft etwas verlängert. Die Fühler der ♂ schlanker als bei den ♀, aber ohne Besonderheiten.  
#1 Nur das 2. Glied der Fühler verkürzt, Glied 3 länger als 4. Halsschild vor dem Schildchen mit kurzer, oft verdoppelter Längsfurche.

   ...1a

 
-- Das 2. und 3. Glied der Fühler verkürzt, kürzer als die folgenden, Glied 4-10 von gleicher Länge, nicht länger als breit. Halsschild vor dem Schildchen mit kurzer glatter Längsfalte. Epipleuren der Flügeldecken bei den Hinterhüften nicht plötzlich verschmälert, sondern allmählich verjüngt. Glied 1 der Vordertarsen nicht verlängert, kürzer als 2 und 3 zusammen. Rostrot, nur die Scheibe der Flügeldecken mit Ausnahme der Naht und des Seitenrandes unklar gebräunt, sehr fein gelblich behaart, glänzend. Das Endglied der Fühler nur um die Hälfte länger als das vorhergehende. Kopf dicht und fein punktiert, mit starkem, bis zum Hinterrande reichendem Längskiel. Halsschild breiter als lang, dicht und fein, an den Seiten gedrängt punktiert, gewölbt, die Seiten fast parallel, vorne breit abgerundet, vor dem Schildchen mit kurzer glatter Längsfalte. Flügeldecken 2,5 mal so lang als zusammen breit, zur Spitze sehr wenig verengt, mit regelmässigen dichten, vorne furchenartig vertieften Streifen, dicht und fein raspelartig punktuliert, der Nahtstreifen an der Spitze in grösserem Umfange, der 2. kurz furchenartig vertieft, der gerunzelte Zwischenraum an der Spitze der Naht erhöht. 4,2 mm. Kaukasus. (Hypohylis Reitter)

  Gattung in ColKat anzeigen   ...matthiesseni Reitt.

 
#1a 3. Hintertarsenglied in Seitenansicht doppelt so lang wie breit, nur wenig kürzer als Glied 2 [Abb.1]. Schildchen trapezförmig, mit breit abgerundeter Spitze. Medianer Kopfkiel fein, aber vollständig vom Hinterrand bis zur Stirn oberhalb der Fühlergruben reichend [Abb.2]. Halsschild dicht, einfach punktiert, die Punktzwischenräume etwa so groß wie die Punktdurchmesser, an den Seiten etwas gedrängter; Halsschildmittelfurche fehlt oder ist nur flach und undeutlich. Hinterrand des letzten Sternits flacher gerundet [Abb.3] oder regelmäßig gerundet [Abb.4]. ♂: Vorderrand der Stirn mit halbmondförmigem bis stumpfwinkligem glänzendem Wulst, in dessen Spitze der Kopfkiel mündet, davor eine schwache Querfurche; ihre Mitte und die anschließende grubig vertiefte Schmalstelle des Kopfschilds dicht, fast büschelartig gelb behaart [Abb.5]. Fühler schlank. ♀: Kopfkiel läuft im Oberrandniveau der Fühlergruben aus. Fühler kräftiger. 3-5 mm [Abb.6]. In alten Waldgebieten. Larve vorzugsweise in morschem und feuchtem Faulholz unter einer intakten harten Außenschicht, besonders an Buche. Käfer von Mai bis August. Auch an Pappel und Fichte. Europa mit Ausnahme des Mediterrangebietes und des Nordens; in Mitteleuropa die am wenigsten selten Art; wohl überall nachzuweisen, doch liegen aus dem nordöstlichen Teil noch keine Fundangaben vor.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...olexai (Palm, 1955)

HYLIS OLEXAI
Abb.1
HYLIS OLEXAI
Abb.2
HYLIS OLEXAI
Abb.3
HYLIS OLEXAI
Abb.4
HYLIS OLEXAI
Abb.5
HYLIS OLEXAI
Abb.6
-- 3. Hintertarsenglied etwa 1,5 x so lang wie breit, viel kürzer als Glied 2 [Abb.7]. Schildchen 3-eckig mit ± stark abgerundeter Spitze oder trapezförmig.

   ...2

HYLIS FOVEICOLLIS
Abb.7
 
#2 Kopf mit scharf profiliertem, fast vollständigem Mediankiel.

   ...3

 
-- Kopfkiel fein bis verloschen, meist nur ein kurzes Stück auf der Mitte des Scheitels deutlicher erhaben [Abb.8].

   ...4

HYLIS FOVEICOLLIS
Abb.8
 
#3 Vorderkörper durch gedrängte Punktur matt. Kopf kräftig, mit starkem, erhabenem Längskiel, Halsschild äußerst dicht, körnig oder runzelig punktiert, die bis zur Mitte reichende Halsschildmittelfurche zur Basis verbreitert uñd stark vertieft, vor der Basis auch neben den Hinterwinkel mit breiter, grubiger Impression; außerdem noch 2 Grübchen im Mittelniveau. ♂: Vorderrand der Stirn ohne Querwulst, aber mit kleinem gelbem Haarbüschel in der leicht grubig vertieften Schmalstelle des Kopfschild; Kopfkiel läuft hier frei aus. Letztes Sternit flach abgerundet. ♀: Kopfkiel reicht ganz oder nahezu durchgehend bis zum Kopfschildvorderrand. Hinterrand des letzten Sternits in der Mitte gerade oder schwach ausgeschnitten [Abb.9]. 4-6,5 mm. Larve im Faulholz von Weißbuche, Efeu, Weißdorn und Fichte. In Mitteleuropa und benachbarten Gebieten: Südengland, Frankreich, Südschweden, Finnland (Alandsinseln), Jugoslawien, Griechenland. In Mitteleuropa wenige Funde aus Böhmen, Kärnten, Niederösterreich, der Schweiz, den Niederlanden, sowie Hessen und dem Rheinland. Sehr sporadisches insulares Vorkommen mit einer gewissen Dominanz in Nordeuropa.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...cariniceps (Reitter, 1902)


HYLIS CARINICEPS
Abb.9
 
-- Vorderkörper schwach glänzend mit dichter Punktierung. Medianer Kopfkiel scharf profiliert und bei beiden Geschlechtern fast bis zum Kopfschildvorderrand reichend. Halsschild ohne Grübchen. Schildchen trapezförmig, nach hinten schwach verengt, mit breit abgerundeter Spitze. Hinterrand des letzten Sternits flach abgerundet [Abb.10]. 3,5 - 5,5 mm. ♂: Fühler lang, überragen den Halsschildhinterrand um 2 GIieder, das 2.Glied (von vorn gesehen) sehr breit, das 3. etwa von gleicher Form und Länge wie das 2. und 4. Fühlerglied, wodurch sich das ♂ dieser Art sehr auffällig von allen anderen heimischen Vertretern dieser Gattung, vor allem dem sehr ähnlichen olexai, unterscheidet [Abb.11]. ♀: Fühler überragen den Halsschildhinterrand nur um 1/2 Glied, 2. Fühlerglied kurz und breit, das 3. gestreckt, konisch, etwa 1,5 x länger als das 4.. In diskontinuierlicher Ost-West-Verbreitung bisher nur aus Bulgarien (locus typicus), Ungarn, Österreich (Burgenland), Spanien und Frankreich bekannt. Als Wirtsbäume werden Eiche und Esche angegeben.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...simonae (Olexa, 1970)


HYLIS SIMONAE
Abb.10
HYLIS SIMONAE
Abb.11
#4 Hintertarsen kräftig, ihre Glieder dicker, besonders das 3. und 4. kurz und gedrungen. Verengte Kopfschildbasis in beiden Geschlechtern gleichbreit, frontal gesehen fast so breit wie die Länge des 4. Fühlerglieds. ♂: 11. Fühlerglied fast 3 x so lang wie breit. Halsschildseiten von der Basis nach vorn leicht konvergierend, Halsschild in der Vorderhälfte sanft gerundet verengt [Abb.12]. Hinterrand des letzten Sternits flach abgerundet oder äußerst schwach ausgeschnitten [Abb.13]. ♀: 11. Fühlerglied ca. 2,25 x so lang wie breit. Halsschild hinten parallelseitig, in der Vorderhälfte stärker gerundet verengt [Abb.14]. Hinterrand des letzten Sternits meist etwas deutlicher ausgeschnitten, bisweilen nur flach abgerundet. 4-6 mm. Larve an Rot- und Weißbuche, Eiche, Evoxymus, Tanne und Fichte. In Mitteleuropa und den angrenzenden Gebieten sporadisch und sehr selten, hauptsächlich im südlichen Montanbereich. Südliches Nordeuropa, Frankreich, Italien, Jugoslawien; in Mitteleuropa einerseits im Westen: Luxemburg, Hessen, Baden, Elsaß, Nordschweiz, andrerseits im Alpengebiet und der Tschechoslowakei: Oberbayern, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Niederösterreich, Böhmen, Mähren und der Slowakei.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...foveicollis (Thoms., 1874)
(=fleischeri Olexa)

HYLIS FOVEICOLLIS
Abb.12
HYLIS FOVEICOLLIS
Abb.13
HYLIS FOVEICOLLIS
Abb.14
 
= Hintertarsen schlank, ihre Glieder gestreckter und schmaler. Verengte Kopfschildbasis in beiden Geschlechtern unterschiedlich breit. ♂: Kopfschildbasis sehr schmal, frontal gesehen nur so breit wie die verkürzte Innenlänge des 2. Fühlergliedes; Hinterrand des letzten Sternits in der Mitte klammerförmig zugespitzt [Abb.15], daneben in der seitlichen Rundung auffallend vertikalflächig verbreitert. ♀: Kopfschildbasis etwa so breit wie das 4. Fühlerglied lang. Hinterrand des letzten Sternits meist von ähnlicher, aber sehr viel schwächer ausgebildeter Klammerform. 3,5-5 mm. Bisher ausschließlich an Fichte gefunden bzw. aus Fichtenholz gezüchtet. Diskontinuierlich verbreitet; neben dem Hauptareal im südlichen Nordeuropa wenige Einzelfunde aus Frankreich und Bulgarien bekannt; ferner in der Nordschweiz, Tirol und Niederösterreich.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...procerulus (Mannh., 1823)
(=simplicifrons Reitt.)


Die Weibchen beider Arten sind oft schwierig zu bestimmen, da die Variationsbreiten so weit gespannt sein können, daß charakteristische Merkmale, wie Kopfkiel und Halsschildgrübchen, sich in fließend starker Ausprägung überschneiden. Generell kann jedoch gesagt werden, daß
foveicollis ♀ auf dem Scheitel fast stets einen medianen Kopfkiel besitzen, der oberhalb der Kopfschildbasis in eine ± deutliche Abflachung oder sanfte Einsenkung einmündet, und daß sich im Mittelniveau des Halsschilds fast immer zwei Grübchen befinden.
procerulus ♀ nur ganz selten die Spur eines feinen medianen Kopfkiels und ebenso selten Halsschildgrübchen aufweisen. Außerdem ist der Apikalrand des letzten Abdominalsegments nie wie bei foveicollis eingebuchtet oder gerade abgestutzt, sondern stets - wenn auch meist nur sehr schwach - nach außen gerundet. Die Art konnte 1989 erstmals in Deutschland (Südbayern) nachgewiesen werden.
HYLIS PROCERULUS
Abb.15
 
-- Neuerdings ist eine weitere Art aus Bosnien beschrieben worden. Sie unterscheidet sich von dem nahestehenden foveicollis durch subtile morphologische Details im Bereich des Mesosternits und im männlichen Geschlecht durch 6 feine Häkchen an der Spitze des Internalsacks des Aedoeagus, statt 12-14 bei foveicollis.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...slipinskii Burakowski & Buchholz, 1991

 
  cariniceps
foveicollis
matthiesseni
olexai
procerulus
simonae
slipinskii
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 23.11.2022 - 23:53:40
Mit Determin (V4.2.143-2) von: Arved Lompe
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