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Gattung Heterocerus F. |
Coleoptera - Heteroceridae |
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Von Arved Lompe (n. U. Drechsel, E. Reitter, L. Ganglbauer) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Mascagni, A. (2014): The variegated mud-loving beetles of Europe (first part) (Coleoptera: Heteroceridae) - Onychium, 10:78-118 Private Datei |
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Die Gattung Heterocerus wurde aufgeteilt; verblieben sind die Arten mit unvollständigen Schenkellinien auf dem 1. Sternit. Fühler 11-gliedrig mit deutlich abgesetzter 7-gliedriger Keule. Oberseite dunkel mit heller Binden- oder Fleckenzeichnung, die selten weitgehend reduziert sein kann. Die Tiere leben in Kolonien an Ufern im Sand oder Schlick und sind durch Ausspülen relativ leicht zu erlangen. Manche Arten kommen regelmäßig ans Licht. |
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#1 |
Halsschild von den Hinterwinkeln zur Basis ungerandet oder nur mit einer äußerst feinen, mikroskopischen Randung. ...2 |
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Halsschild von den Hinterwinkeln zur Basis deutlich gerandet [Abb.1]. ...4 |
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#2 |
Flügeldecken zwischen der Punktur chagriniert, matt erscheinend; kürzer behaart. Flügeldeckenrand bis über die Schultern gelb gesäumt. 4,5-7,6 mm. ...3 |
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Flügeldecken zwischen der ungleich großen Punktur nicht chagriniert, glänzend, länger behaart. Flügeldeckenrand dunkel. Flügeldecken zwischen den Binden, Halsschild und Beine schwarz. Kniee und Tarsen oft, Vorderwinkel und Seitenrand des Halsschilds manchmal braun bis braungelb. Tegmen apikal breit abgerundet und nicht geschlitzt. Penis basal in einen langen Stiel ausgezogen [Abb.2] [Abb.3]. 3,5-4,6 mm. B: Halobiont, an Meeresküsten und Binnenland-Salzstellen. D: Westpaläarktis, aber gebietsweise nicht gemeldet. ...flexuosus Steph., 1828 |
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#3 |
Beine gelb, Halsschild mit gelbem Seitenrand. Bei großen ♂ besitzen die Oberkiefer basal einen flügelförmigen Fortsatz. Tegmen apical tief geschlitzt. Penis basal mit Doppelspitze [Abb.4] [Abb.5]. 4,8-7,6 mm. B: Halobiont, an Binnenland-Salzstellen. D: In Europa weit verbreitet, aber in Deutshland bisher nur aus Thüringen und sachsen-Anhalt. ...parallelus Gebl., 1830 |
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Beine gelb, Kniee und Außenseite der Schienen, besonders der Vorderschienen, dunkelbraun bis schwarz. Halsschild meist ganz dunkel, selten sind die Seitenränder schmal aufgehellt. Bei großen ♂ tragen die Oberkiefer vor dem Außenzahn einen nach oben gerichteten Fortsatz und der Kopfschild vorn einen quergestellten Höcker. Tegmen apikal konisch zulaufend und an der Spitze verrundet, nicht geschlitzt [Abb.6] [Abb.7]. 4,8-6,2 mm. D: Sporadisch und sehr selten. Neuere Funde nur im Osten des Gebietes. ...fossor Kiesw., 1843 |
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#4 |
Auf dem Metasternum ist jederseits eine von den Mittelhüften schräg gegen den Seitenrand verlaufende Linie vorhanden [Abb.8]. Vorderrand der Mittelbrust mit einem Doppelhöcker [Abb.9]. ...5 |
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Auf dem Metasternum fehlt eine von den Mittelhüften schräg gegen den Seitenrand verlaufende Linie. Der Halsschild mit rotlichgelben Ecken oder Seiten, die Flügeldecken mit breiter gelber Zeichnung: eine breite Längsbinde neben der Naht, die kaum über das erste Drittel nach hinten reicht, ein quer halbmondförmiger, mit dem gelben, hinter der Mitte oft unterbrochenen Seitensaum zusammenhängender Subhumeralfleck im vorderen Drittel, eine zackige, mit dem Seitenrand zusammenhängende, die Naht erreichende Querbinde hinter der Mitte, die oft in zwei Flecken aufgelöst ist und ein meist mit dem Seitensaum zusammenhangender Fleck vor der Spitze. Die gelbe Zeichnung kann sich so erweitern, daß nur in ein kleiner Schulterfleck und ein größerer Fleck neben der Mitte der Seiten dunkel bleibt. Aedoeagus [Abb.10]. 3,5-5 mm. B: Auf sandigen Untergrund; halotolerant. D: Westliches Mittelmeergebiet; nach Mascagni auch in Deutschland, Belege? ...aragonicus Kiesenwetter, 1850 (=mendax Kuw.) (=coxaepilus Kuw.) |
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#5 |
4,5-5,8 mm. Oberseite, Unterseite und Beine zum größten Teil dunkel [Abb.11]. Die Flügeldeckenbinden zu kleinen Flecken reduziert, im vorderen Drittel meist völlig verschwunden. Halsschild in den Vorderwinkeln meist rötlich. Tegmen apical mit 2 recktwinkelig abgesetzten, kleinen, lappigen Fortsätzen. Penis basal in einen Stiel ausgezogen [Abb.12] [Abb.13]. B: Halophil. D: besonders im Norden im Küstengebiet und häufig am Neusiedlersee. Selten im Binnenland und auch dort meist an Salzstellen. ...obsoletus Curt., 1828 |
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3-4,2 mm; nur fenestratus erreicht manchmal eine Größe von 4,5 mm, dann sind aber die Beine zum größten Teil gelb. Halsschild meist gelb gesäumt, im vorderen Drittel der Flügeldecken neben dem Schildchen immer eine ± große, parallel zur Flügeldeckennaht liegende gelbe Makel. ...6 |
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#6 |
Die bei ausgefärbten Stücken gelbrote oder rote Zeichnung der Flügeldecken besteht neben der Naht nicht aus Doppelflecken. ...7 |
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Die stets gelbe Zeichnung der Flügeldecken besteht neben der Naht aus doppelten Längsflecken [Abb.14]. Basalmakel vorhanden. Das äußere Höckerchen am Vorderrand der Mittelbrust größer als das innere [Abb.9], aber nicht extrem groß. Halsschild und Flügeldecken meist mit gelbem Seitenrand [Abb.14]. ...8 |
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#7 |
Die Flügeldecken mit ziemlich langer schräg abstehender Behaarung. Das äußere Höckerchen am Vorderrand der Mittelbrust ist extrem viel größer als das innere und ragt weit nach vorn [Abb.15]. Neben dem Schildchen befindet sich keine Basalmakel. Vorderrand der Vorderbrust in der Mitte konkav ausgerandet [Abb.16]. Die Binden neben der Naht nicht zu Doppelflecken aufgelöst. Tegmen apical breit verrundet mit kleiner V-förmiger Einkerbung. Penis basal mit Doppelspitze [Abb.17] [Abb.18] [Abb.19]. 3,5-4,3 mm. D: Überall nicht selten. ...marginatus (F., 1787) |
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Die Flügeldecken mit ziemlich kurzer, wie geschorener, schräg abstehender Behaarung; breit gelbrot gezeichnet: die Zeichnung besteht aus einer über das erste Drittel nach hinten reichenden oder +/- reduzierten bis fehlenden Scutellarmakel, einem seitlichen Querfleck im vorderen Viertel, der sich am Seitenrande bis unter die Schulterbeule nach vorn zieht, einer mit dem Seitenrande zusammenhãogenden, die Naht nicht erreichenden, breiten, zackigen Querbinde hinter der Mitte, die oft in zwei große Flecke aufgelöst ist, und einem Fleck vor der Spitze, welcher mit dem hinter der Querbinde gleichfalls gelbroten Seitenrand zusammenhängt. Die Flügeldecken ziemlich fein und dicht punktiert, mit feinerer Zwischenpunktulierung, oft mit sehr ausgesprochenen vertieften Längsstreifen. Aedoeagus [Abb.20]. 4-4,8 mm. D: Spanien, Sizilien, Nordafrika. ...holosericeus Rosenhauer, 1856 |
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#8 |
Vorderrand der Vorderbrust in der Mitte leicht konkav ausgerandet [Abb.21]. Beine dunkel, oft mit gelben Gelenken. Kopfschild beim ♂ einfach. Tegmen apical mit kleinerer U-förmiger Ausbuchtung als bei folgender Art. Die schwächer sklerotisierte Fläche vor der Spitze breit verrundet, an den Seiten keinen Winkel bildend [Abb.22] [Abb.23] [Abb.24]. D: Überall häufig. ...fusculus Kiesw., 1843 |
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Vorderrand der Vorderbrust in der Mitte leicht konvex oder höchstens abgestutzt, nie konkav. Beine fast immer gelb mit geschwärzten Außenkanten der Schienen [Abb.25] [Abb.26]. Bei großen ♂ besitzt der Kopfschild auf jeder Seite ein Höckerchen. Tegmen apical mit tieferer U-förmiger Ausbuchtung [Abb.27]. Penis auffallend asymmetrisch. Die Vorder- und Seitenränder der schwächer sklerotisierten Fläche stehen verrundet winkelig aufeinander, einer geschweiften Klammer ähnlich [Abb.28] [Abb.29]. 3-4,6 mm. D: Überall, die häufigste Art der Gattung. ...fenestratus (Thunb., 1784)
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aragonicus fenestratus flexuosus fossor |
fusculus holosericeus marginatus obsoletus parallelus |
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Erstellt am: 05.08.2009 Letzte Aktualisierung: 15.07.2024 - 00:39:50 Mit Determin (V4.2.295-8) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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