Gattung Haliplus Latreille Coleoptera - Haliplidae
  Von Arved Lompe (n. H. Freude, L. Ganglbauer, E. Reitter) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Kleine, tropfenförmige Käfer mit stark nach vorn verengtem, trapezförmigen Halsschild. Flügeldeckennaht ungerandet und vor der Spitze nicht klaffend. Augenabstand deutlich größer als eine Augenbreite von oben betrachtet.  
#1 Epipleuren der Flügeldecken ohne grobe Punkte. Flügeldecken mit feinen Punktreihen. Ober- und Unterseite mit einer schon bei geringer Vergrößerung (30x) sichtbaren dichten Punktulierung [Abb.1]. Untergattung Haliplidius Guignot

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HALIPLUS CONFINIS
Abb.1
 
-- Epipleuren der Flügeldecken mit groben Punkten. Flügeldeckenstreifen grob punktiert, die Zwischenräume glatt [Abb.2] oder (bei den ♀ ♀ einiger Arten) mit einer erst bei 50- bis 80-facher Vergrößerung erkennbaren, ± reduzierten Mikropunktierung.

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HALIPLUS LINEOLATUS
Abb.2
 
#2 Basis des Halsschilds jederseits der Mitte mit einem Längsstrichel [Abb.1] [Abb.2].

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-- Basis des Halsschilds ohne Längsstrichel [Abb.3]. Untergattung Liaphlus Guignot

   ...15

HALIPLUS FLAVICOLLIS
Abb.3
 
#3 Längsstrichel etwa bis zur Halsschildmitte reichend, stark gebogen. Körper sehr schlank, seitlich etwas parallel [Abb.4]. 2,5-5,3 mm. Europa, Asien, Afrika. Untergattung Neohaliplus Netolitzkty.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...lineatocollis (Marsh., 1802)

HALIPLUS LINEATOCOLLIS
Abb.4
 
-- Längsstrichel kürzer, nicht oder nur schwach gebogen. Untergattung Haliplus s.str.

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#4 Basis des Halsschilds jederseits mit einem Längsstrichel [Abb.1]. Prosternalfortsatz beiderseits gerandet. Schwarze Längslinien der Flügeldecken meist nicht unterbrochen. Aedoeagus [Abb.5]. 2,3-3,7 mm. Nord-Mitteleuropa, Sibirien. Verbreitet, aber nicht häufig

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...confinis Steph., 1828

HALIPLUS CONFINIS
Abb.1
HALIPLUS CONFINIS.JPG
Abb.5
-- Halsschildbasis ohne oder mit nur angedeutetem Längsstrichel. Prosternalfortsatz ungerandet. Schwarze Längslinien der Flügeldecken meist ± unterbrochen, wenigstens an den Seiten.

   ...5

 
#5 Halsschild am Vorder- und -Hinterrand mit scharf begrenztem, breitem schwarzem Saum. Spitzenrand der Schenkel geschwärzt. Etwas kleiner und gestreckter in der Körperfiorm. 2,7-2,9 mm. Nordosten-Mitteleuropa. In Mitteleuropa nicht überall und meist selten

   ...varius Nicol., 1822

 
-- Halsschild nur am Hinterrand schmal geschwärzt, Vorderrand hell oder allenfalls gebräunt, ebenso der Spitzenrand der Schenkel. Körperform gedrungener, etwas größer. 3,2-3,5 mm. West-Mitteleuropa, meist häufig, im Norden und Osten seltener.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...obliquus (F., 1787)

 
#6 Die Punkte der Punktreihe unmittelbar neben der Naht - die nicht dem 1. Flügeldeckenstreifen entspricht! - stehen zwar weitläufiger, sind aber nicht kleiner als die Punkte der nächsten Reihe - die dem 1. Flügeldeckenstreifen entspricht - [Abb.6]. Der zwischen den Mittelhüften gelegene Hinterbrustfortsatz hat jederseits ein Grübchen [Abb.7] [Abb.8]. Fügeldeckenzeichnung fleckig aufgelöst.

   ...7

HALIPLUS FULVICOLLIS
Abb.6
HALIPLUS HBRUST.GIF
Abb.7
HALIPLUS FULVICOLLIS
Abb.8
 
-- Die Punktreihe neben der Naht besteht aus merklich feineren Punkten als denen der Punktreihe des 1. Flügeldeckenstreifens [Abb.9]. Hinterbrustfortsatz ohne Grübchen, andernfalls (apicalis) Flügeldecken mit vollständigen schwarzen Längsreihen.

   ...8

HALIPLUS RUFICOLLIS
Abb.9
 
#7 Vorderbrustfortsatz jederseits linienförmig gerandet. Die Randlinien vorn in einem Punkt zusammenlaufend und durch dieses Merkmal von allen anderen Arten unterschieden. Flügeldecken mit mehrfach unterbrochenen schwarzen Längsreihen, die Schwärzungen oft erweitert und Querflecken bildend. ♂ Krallen der Vordertarsen gleichlang, ♀: Oberseite am Grunde äußerst fein mikropunktiert. 2,5-2,7 mm. Nur gebietsweise und selten; auch im Brackwasser.

   ...furcatus Seidl., 1887

 
-- Vorderbrustfortsatz ohne seitliche Randung und in der Längsmitte nicht eingedrückt [Abb.8]. Flügeldeckenlängsreihen unvollständig, die Schwärzungen gewöhnlich in Flecken oder Schrägbinden zusammenfließend. ♂: Krallen der Vordertarsen ungleich, Aedoeagus [Abb.10]. ♀: Flügeldecken am Grunde glatt. 2,5-2,8 mm. Verbreitet, aber selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fulvicollis Er., 1837

HALIPLUS FULVICOLLIS
Abb.8
HALIPLUS FULVICOLLIS.JPG
Abb.10
#8 Flügeldecken im Bereich der Schulterbeule oder kurz dahinter am breitesten ('verkehrt tropfenförmig') [Abb.11], Vorderkörper kürzer. (Vorderbrustfortsatz in der Längsmitte eingedrückt, an den Seiten ± wulstig erhaben.)

   ...9x

HALIPLUS RUFICOLLIS
Abb.11
 
-- Flügeldecken deutlich hinter den Schultern am breitesten, gleichmäßiger oval [Abb.12], Vorderkörper länger. (Vorderbrustfortsatz meist querüber leicht gewölbt oder flach, allenfalls ganz vorn leicht eingedrückt (apicalis) oder wie oben (lineolatus).

   ...11x


Anmerkung: Es gehört einige Übung dazu, die Körperform zu beurteilen. Die Ausbildung des Prosternalfortsatzes ist variabel. Im Zweifelsfalle beide Trennungsgänge prüfen!
HALIPLUS IMMACULATUS
Abb.12
 
#9x Der erste Punkt der Punktstreifen 3 bis 5 groß und tief, größer als die nachfolgenden, nach vorne kantig begrenzt und oft in die Quere gezogen.

   ...10x

 
-- Der erste Punkt der Punktstreifen 3 bis 5 nicht auffallend groß, nicht oder kaum größer als die nachfolgenden, nach vorne nicht durch eine Kante abgegrenzt. Flügeldeckenstreifen mit mäßig kräftigen, dicht gestellten Punkten. Flügeldeckenstreifen nur stellenweise geschwärzt, diese Stellen bilden deutliche Flecken, die nicht auf die Streifen beschränkt sind. ♂: Vorderklauen ungleich, Aedoeagus [Abb.13]. ♀: Flügeldecken ohne Mikropunktur. 2,5-2,9 mm. Gemeine Art.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ruficollis (Geer, 1774)

HALIPLUS RUFICOLLIS.JPG
Abb.13
 
#10x Größte Breite an den Schultern, nach hinten sehr deutlich und stark keilförmig verengt. 2,2-2,7 mm. Flügeldeckenstreifen mit kräftigeren, aber weniger dicht gestellten Punkten. Der 1.Punkt der Flügeldeckenstreifen manchmal nicht grübchenartig vergrößert. Färbung wie bei ruficollis. ♂: Klauen gleichförmig, Aedoeagus [Abb.14]. ♀: Flügeldecken manchmal vor der Spitze mikropunktiert. Verbreitet und besonders in der Ebene nicht selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...heydeni Wehncke, 1875

HALIPLUS HEYDENI.JPG
Abb.14
 
-- Größte Breite hinter den Schultern. ♂: Vorderklauen ungleich, Aedoeagus [Abb.15]. ♀: Flügeldecken zum Teil mikropunktiert. Verstreut und ziemlich selten, aber oft verkannt. Die Bestimmung sollte stets durch Genitaluntersuchung gesichert werden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...wehnckei Gerh., 1877

HALIPLUS WEHNCKEI.JPG
Abb.15
 
#11x ♂: 1.Glied der Mitteltarsen tief ausgebuchtet [Abb.16] und durch dieses Merkmal von allen anderen Arten zu unterscheiden. Aedoeagus [Abb.17]. Klauen ungleich; ♀: Untergrund der Flügeldecken vollständig mikropunktiert. Schwarze Längslinien der Flügeldecken meistens unvollständig, seltener unterbrochen oder seitlich zusammenfließend. 2,5-2,8 mm. (Vorderbrustfortsatz in der Längsmitte eingedrückt, an den Seiten ± wulstig erhaben.) Nicht selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...lineolatus Mannh., 1844

HALIPLUS LINEOLATUS
Abb.16
HALIPLUS LINEOLATUS.JPG
Abb.17
-- ♂: 1.Mitteltarsenglied nicht tief eingebuchtet, ♀: Untergrund der Flügeldecken glatt oder die Mikropunktur in der Vorderhälfte der Flügeldecken verloschen.

   ...12x

 
#12x ♂: Vordertarsen mit ungleichen Klauen, ♀: Flügeldecken ohne Mikropunktur. Deutlich größer: 2,8-3,1 mm. Körper etwas schlanker, flacher gewölbt. Schwarze Streifen oft schmaler. Aedoeagus wie [Abb.18]. Nicht selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...immaculatus Gerh., 1877


Anm.: Körper etwas robuster und besonders die Schulterregion stärker gewölbt. ♂: Aedoeagus wie [Abb.15]. ♀: Flügeldecken zum Teil mikropunktiert. siehe wehnckei LZ

   ...10x

HALIPLUS IMMACULATUS.JPG
Abb.18
HALIPLUS WEHNCKEI
Abb.15
-- ♂: Vordertarsen mit nahezu gleichen Klauen, ♀: Flügeldecken zumindest auf der Spitzenhälfte der Flügeldecken mit deutlicher Mikropunktur. Durchschnittlich etwas kleiner.

   ...13x

 
#13x Die schwarzen Längsstreifen der Flügeldecken stellenweise unterbrochen, Flügeldecken daher bei schwacher Vergrößerung gefleckt erscheinend. Körper etwas schlanker. ♀: Flügeldecken zumindest hinten fein mikropunktiert. Aedoeagus [Abb.19] . 2,5-3,1 mm. Häufig

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fluviatilis Aubé, 1836

HALIPLUS FLUVIATILIS.JPG
Abb.19
 
-- Flügeldecken mit vollständigen schwarzen Längsstreifen. ♀: Flügeldecken vollständig mikropunktiert. Hinterbrustfortsatz ähnlich wie bei fulvicollis und furcatus jederseits mit einem Grübchen. Klein, 2,7 mm. Halobionte Art der Küste. Binnenlandfunde von Nichtsalzstellen sollten genitaliter untersucht werden; Aedoeagus [Abb.20] .

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...apicalis Thoms., 1868

HALIPLUS APICALIS.JPG
Abb.20
 
#15 Hinterrand des Halsschilds schmäler als die an den Schultern deutlich vorspringende Basis der Flügeldecken [Abb.21]. Basispunkte der Flügeldeckenreihen grubig vertieft. Aedoeagus [Abb.22]. 2,5-3 mm [Abb.23]. West-, Mitteleuropa, im Osten seltener.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...laminatus (Schall., 1783)

HALIPLUS LAMINATUS
Abb.21
HALIPLUS LAMINATUS.JPG
Abb.22
HALIPLUS LAMINATUS
Abb.23
 
-- Basis der Flügeldecken nicht vorspringend. Basispunkte selten grubig

   ...16

 
#16 Flügeldecken ungefleckt, höchstens mit leicht wolkigen Verdunkelungen.

   ...17

 
-- Flügeldecken gefleckt

   ...18

 
#17 Kopf groß, Augenabstand breiter als die beiden Augen zusammen. Halsschild breit, mäßig nach vorn verengt. Basalpunkte der Flügeldeckenreihen ± erweitert. 3,8-4,2 mm. West-, Südeuropa, Südwestdeutschland, Alte Funde im Gebiet bisher nicht bestätigt

   ...mucronatus Steph., 1828

 
-- Kopf klein, Augenabstand weniger als die halbe Kopfbreite [Abb.24]. Halsschild stark trapezförmig nach vorn verengt [Abb.3]. Basalpunkte der Flügeldeckenreihen nicht erweitert. Aedoeagus [Abb.25]. 3,5-4 mm. Europa, Sibirien. Verbreitet und nicht selten

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...flavicollis Sturm, 1834

HALIPLUS FLAVICOLLIS
Abb.24
HALIPLUS FLAVICOLLIS
Abb.3
HALIPLUS FLAVICOLLIS.JPG
Abb.25
 
#18 Kleiner, 2,8-3,5 mm. Flügeldecken mit einem größeren Flecken auf der Naht und mehreren kleineren an den Seiten, alle rundlich, verwaschen. Mittel-, Südeuropa, Afrika, Asien. In Mitteleuropa meist selten

   ...variegatus Sturm, 1834

 
-- Größer, 3,8-4,5 mm. Von den schwarzen Flecken der Flügeldecken steht keiner auf der Naht, alle kurz längsstreifig. Europa, Afrika, Asien. Im Norden und Osten von Mitteleuropa seltener

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fulvus (F., 1801)

 
-- Von fulvus durch etwas längere, schlankere Gestalt und weniger stark nach vorn verengten Halsschild, dessen Vorderwiinkel länger und spitzer vorgezogen sind, zu unterscheiden. Nordische Art, die auch in den Pyrenäen und Katalonien gefunden wurde.

   ...lapponum Thomson

 
  apicalis
confinis
flavicollis
fluviatilis
fulvicollis
fulvus
furcatus
heydeni
immaculatus
laminatus
lapponum
lineatocollis
lineolatus
mucronatus
obliquus
ruficollis
variegatus
varius
wehnckei
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 18.11.2019 - 13:16:33