Gattung Gyrohypnus Muls. Rey Staphylinidae - Staphylininae - Xantholinini
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Schläfen dicht mit groben Nabelpunkten besetzt, die Punktur durch einen vom Augenhinterrand nach hinten verlaufenden glatten, stumpf gekanteten Längswulst getrennt. Stirnfortsatz kräftig vorspringend. ♂: Aedoeagus mit breiten, kurzen Parameren - Die Arten leben in der Bodenstreu und in faulenden Vegetabilien; eine Art bei Ameisen.  
#1 Der von oben sichtbare Längsdurchmesser des Auges halb so lang wie die Schläfen. Größere, tiefschwarze Arten von 7-9 mm. An den schwarzen Beinen meist nur die Tarsen heller, Halsschildreihen aus etwa 6 Punkten gebildet. Mikroskulptur des glänzenden Halsschild aus äußerst feinen verstreuten Punkten gebildet.

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-- Augen deutlich weniger als halb so lang wie die Schläfen. Kleinere, heller gefärbte Arten von 5-7 mm. Dunkelbraun mit schwarzem Kopf, heller braunen Flügeldecken und hell gerandeten Tergiten. Fühler, oft bis auf das Basalglied, und Beine rostrot. Halsschild oft quermaschig chagriniert, Halsschildreihen meist mit zahlreicheren Punkten.

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#2 Durchschnittlich etwas größer, 7,5-9 mm. Kopf länglicher, seine Punktur auf der Mitte des Scheitels nur eine schmale, glatte Fläche freilassend. Die Seitenrandkontur des Kopfes schwach konvex, von den Augen nach hinten erweitert, dann zu den breit verrundeten Hinterecken schwach verengend; die größte Breite des Kopfes also vom Hinterrand gesehen weiter nach vorn verlagert [Abb.1]. Schläfen knapp doppelt so lang wie der von oben sichtbare Augendurchmesser. Kiefertaster einfarbig hell rötlichgelb. Aedoeagus [Abb.2]. Überall gemein. (liebei Scheerp., 1926)

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GYROHYPNUS PUNCTULATUS
Abb.1
GYROHYPNUS LIEBEI.GIF
Abb.2
-- Durchschnittlich etwas kleiner, 7-8 mm. Kopf kürzer, auf der Scheitelmitte eine größere, höchstens von einzelnen feinen und verstreut stehenden Punkten bedeckte glatte Fläche freilassend. Seiten des Kopfes hinter den Augen geradlinig erweitert, größte Kopfbreite an den deutlich winklig markierten Hinterecken [Abb.3]. Schläfen etwa eineinhalb mal so lang wie die Augen. Die beiden vorletzten Glieder der Kiefertaster meist deutlich dunkler als das Endglied. Aedoeagus [Abb.4]. In der Tiefebene nicht häufig, sonst wohl ebenso gemein wie der vorige.

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GYROHYPNUS FRACTICORNIS
Abb.3
GYROHYPNUS FRACTICORNIS.GIF
Abb.4
#3 Kopf kaum länger als seine größte, etwa in Schläfenmitte gelegene Breite. Schläfen knapp doppelt so lang wie die Augen, ihr Untergrund glänzend. Kehlnähte auf der Unterseite des Kopfes völlig getrennt verlaufend. Halsschildreihen mit 5-6 Punkten. Mikroskulptur des glänzenden Halsschilds aus feinen, weitläufigen Punkten gebildet. 5,5-6,5 mm. In Ameisennestern, besonders bei Formica-Arten regelmäßig.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...atratus (Heer, 1839)

 
-- Kopf gestreckter, durchschnittlich ca. 1,2 mal, sehr selten weniger als 1,15 mal so lang wie breit; Kopfseiten in Dorsalansicht fast immer gerade [Abb.5]. ♂: Aedoeagus deutlich schlanker, Medianlobus 1,7-2,0-mal so lang wie breit; Innenstrukturen anders geformt.

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GYROHYPNUS ANGUSTATUS
Abb.5
 
#4 ♂: Aedoeagus größer [Abb.6], Breite des Medianlobus > 0,41 mm. Kopfoberseite mit oder ohne deutliche Mikroskulptur. Kehlnähte auf der Unterseite des Kopfes hinten verschmolzen. Halsschild zwischen den Punktreihen glatt und glänzend, bei starker Vergrößerung sind verstreute, feinste Punkte erkennbar, oder querwellig oder quermaschig chagriniert (= scoticus (Joy)). Tiefschwarz, Flügeldecken bräunlich, 1 Fühlerglied meistens schwärzlich. Halsschildreihen mit durchschnittlich 7-8 Punkten. 6-8,5 mm [Abb.7]. Eurytop in der Bodenstreu, an Faulstoffen, an Gewässerufern. Transpaläarktisch verbreitet. Aus Großbritannien beschrieben; Frankreich, südliches und mittleres Mitteleuropa, im Norden selten oder fehlend. (nitidicollis (Reitter), scoticus (Joy))

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GYROHYPNUS ANGUSTATUS.GIF
Abb.6
GYROHYPNUS ANGUSTATUS
Abb.7
-- ♂: Aedoeagus kleiner [Abb.8], Breite des Medianlobus < 0,38 mm. Kopfoberseite immer ohne deutliche Mikroskulptur. Verbreitungstyp atlantomediterran, von Nordwestafrika und der Iberischen Halbinsel nordöstlich bis nach Norddeutschland. In Mitteleuropa sehr selten, bisher nur aus Mecklenburg-Vorpommern (Hiddensee) und aus Brandenburg (2 alte Nachweise) bekannt geworden; bei systematischer Suche bzw. Revision von Sammlungsmaterial sicher aber auch in anderen Gebieten im nördlichen Mitteleuropa nachzuweisen. Epigäische Art; auf Wiesen, an Gewässerufern, in Küstenbiotopen und in der Bodenstreu von Wäldern und Strauchvegetation.

   ...wagneri (Scheerpeltz, 1926)

GYROHYPNUS WAGNERI.GIF
Abb.8
 
  angustatus
atratus
fracticornis
punctulatus
wagneri
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Erstellt am: 17.08.2011
Letzte Aktualisierung: 24.10.2017 - 23:48:45