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Gattung Glocianus Reitt. |
Coleoptera - Curculionidae - Ceutorhynchinae - Ceutorhynchini |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) |
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Halsschild stark quer, meistens kurz vor der Basis am breitesten und dort fast so breit wie die Flügeldeckenbasis, seine Seiten nach vorn stark gerundet verengt und vorn kräftig eingeschnürt; vor dem Schildchen mit tiefem Grübchen. Halsschildmittelfurche und -Seitenhöcker fehlen oder sind allenfalls bei pilosellus schwach angedeutet. Schwarz, Tarsen oft braun, Oberseite braun behaart, die Haare breit, +/- schuppenartig und die Behaarung oft mit weißen Schuppen durchsetzt, die jedoch weder Längsstreifen noch Querbinden bilden. Ein kurzer, heller, auf den 1. Flügeldeckenzwischenraum beschränkter Schildchenfleck stets deutlich. Halsschildseiten dicht oder äußerst dicht punktiert. Beine von normaler Länge, Tarsen kürzer als die Schienen, ihr 2. Glied nicht länger als breit. Mittel- und Hinterschenkel sowie Klauen gezähnt. Die Arten leben soweit bekannt in ligulifloren Asteraceen (Hieracium, Taraxacum, Leontodon). In Europa 17 Arten der Gattung. |
In der Tabelle nicht aufgeführte Arten aus Südeuropa ...99 |
#1 |
Flügeldeckenzwischenräume mit unregelmäßigen Doppelreihen abstehender, längerer, schräg aufgerichteter bräunlichgelber Schuppenhaare, dazwischen sind meistens einzelne helle, lanzettliche Schuppen eingestreut. Streifen kahl oder mit nur mikroskopisch erkennbaren Härchen. Halsschild sehr dicht, deutlich punktiert, in der angedeuteten Mittellängsfurche weiß beschuppt. 2,4-2,8 mm. B: Käfer an Trockenstellen von Mitte V-VIII. Entwicklung unbekannt. D: Von der Türkei über Bulgarien durch Südeuropa und das südliche Mitteleuropa bis Westeuropa verbreitet; in Mitteleuropa sehr selten. Slowakei, Mähren, Burgenland, Niederösterreich, Mark Brandenburg, Sachsen, Rheinland, Niederlande. ...pilosellus (Gyll., 1837) |
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Flügeldeckenzwischenräume mit anliegenden oder etwas rauh abstehenden, stets jedoch kurzen Schuppenhaaren. Flügeldeckenstreifen mit deutlicher Haar- oder Schüppchenreihe. Halsschild ohne Andeutung von Seitenhöckern oder einer Mittelfurche. ...2 |
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#2 |
Pygidium in beiden Geschlechtern mit einer nur vorn etwas verkürzten, tief eingegrabenen Längsfurche, die mindestens die Hälfte des Segments erfaßt. Flügeldecken mit einzelnen eingestreuten hellen Schuppen, die Zwischenräume dicht anliegend braun behaart, die Streifen mit einer geschlossenen Reihe viel hellerer Schüppchen [Abb.1]. Penis [Abb.2] [Abb.3]. 2,4-3,2 mm. B: Käfer von III-X an Taraxacum officinale (Löwenzahn). Larvenentwicklung im Blütenboden. D: Von Mittelasien westlich über Europa weit verbreitet; in Mitteleuropa überall die häufigste Art der Untergattung. ...punctiger (Gyll., 1837) |
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Pygidium allenfalls am Ende mit einem kleinen Eindruck. ...3 |
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#3 |
Behaarung der Flügeldeckenzwischenräume wie bei punctiger einfarbig braun, dicht anliegend. Weiße Schüppchenreihe der Streifen weniger hell abstechend; zusätzliche eingestreute helle Schuppen fehlen auf den Flügeldecken völlig oder sind sehr spärlich. Flügeldecken kurz und seitlich bis zur Spitze gleichmäßig gerundet, die Raspelkörner am Absturz klein, kaum sichtbar. Penis [Abb.4]. 2,4-2,8 mm. B: Käfer von V-VIII oligophag an Leontodon, Hieracium-Arten etc. an kühleren Standorten. D: Europa: in Mitteleuropa weit verbreitet aber verstreut und selten. ...moelleri (Thoms., 1868) |
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Flügeldeckenbehaarung entweder zweifarbig weiß und braun oder mit zahlreichen hellen Schuppen durchsetzt. Raspelkörner am Flügeldeckenabsturz deutlich, die Seitenrandkontur nicht gleichmäßig, sondern im Bereich der Raspelkörner (bei distinctus wenig) gebrochen. ...4 |
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#4 |
Flügeldeckenzwischenräume teils weiß, teils braun behaart; die dunkle Behaarung dicht anliegend, die weißen Haare zusammen mit den hellen Haaren der Streifen zu wolkigen hellen Flecken verdichtet. Zusätzliche breite weiße Schuppen fehlen auf den 8 inneren Zwischenräumen. Rüssel auch beim ♀ viel kürzer als Kopf + Halsschild zusammen. Penis [Abb.5]. 2,5-2,9 mm. B: Käfer von V-VIII, an Taraxacum, in Mähren auf Senecio integrifolius. D: Aus Ost- und Nordosteuropa bis nach Mitteleuropa vordringend; in Mitteleuropa bisher kaum gefunden. Skandinavien, Holstein, ehemaliges Ostpreußen, Polen, Tschechoslowakei. ...fennicus (Faust, 1894) (=albonebulosus Hansen) |
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Dunkle Behaarung der Flügeldeckenzwischenräume geringfügig, aber deutlich angehoben, die Oberseite dadurch etwas rauh. Zwischen die überwiegend oder ganz dunkle Behaarung sind breitere, lanzettliche, weiße Schuppen gemischt. ...5 |
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#5 |
In die dunkle Halsschildbehaarung sind fast überall helle und dickere weiße Schuppen eingesprengt. Die dickeren hellen Schuppen der Flügeldecken stellenweise verdichtet, so daß die Flügeldecken hellfleckig erscheinen. Halsschild etwa in der Mitte am breitesten und dort stark vorgewölbt. Tarsen oft heller rötlich. Penis [Abb.6]. 2,4-2,8 mm. D: Vorderasien, Südeuropa, südöstliches Mitteleuropa; über Ungarn nach Mähren einstrahlend. ...lethierryi (C. Brisout, 1866) (=incisus Schltz.) |
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Halsschildscheibe ohne dicke weiße Schuppen, lediglich an den Seiten und in der Mitte der Vorderrandabschnürung sowie am Hinterrand mit etwas helleren Schuppenflecken. Helle Beschuppung der Flügeldecken entweder längsstreifig oder aus verstreuten einzelnen Schuppen bestehend. Tarsen stets dunkel. ...6 |
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#6 |
Größere Art von 2,8-3,5 mm [Abb.7]. Halsschild kurz vor der Basis am breitesten, nach vorn wenig gerundet, oft fast geradlinig verengt. Flügeldecken kurz und breit. Die in die Flügeldeckenzwischenräume eingestreuten weißen Schuppen zahlreich, aber isoliert stehend, und weder längsstreifig noch fleckig verdichtet. Penis [Abb.8] [Abb.9]. B: Käfer von V-IX an den verschiedensten ligulifloren Asteraceen. Larvenentwicklung in den Blütenkörben. D: Von Armenien westlich über Europa bis Nordafrika verbreitet; in Mitteleuropa wohl überall, aber nicht häufig oder selten, gebietsweise noch nicht nachgewiesen. ...distinctus (Bris., 1870) (=marginatus Payk.) In meiner Sammlung habe ich ein 2,45 mm großes, etwas schlankeres ♂ mit 6-gliedriger Fühlergeißel [Abb.10] [Abb.11]; der Aedoeagus ist etwas kleiner aber von gleicher Form [Abb.12]. |
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Mit 2-2,2 mm unsere kleinste Glocianus-Art. Halsschild etwa in der Mitte am breitesten, bauchig gerundet. Flügeldecken gestreckter, an den Seiten schwach gerundet, vom Bereich des deutlich raspelhöckerigen Absturzes an rasch verengt. Beschuppung der Flügeldecken etwas längsstreifig erscheinend. Penis [Abb.13]. D: Mittelmeergebiet, Südeuropa; bei uns bisher nur aus dem Burgenland angegeben. ...ragusai Bris. |
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#99 |
Italien, Spanien. ...africanus (Schultze, 1899) |
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Südosteuropa; Österreich. ...brevicollis (Schultze, 1897) |
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Italien, Spanien. ...granulithorax (Schultze, 1900) |
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Ukraine, Türkei. ...herbsti (Faust, 1895) |
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Osteuropa. ...inhumeralis (Schultze, 1897) |
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Spanien. ...nebulosus (C. Brisout, 1866) |
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Bulgarien, Bosnien, Türkei. ...rufimanus (C. Brisout, 1883) |
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Rußland. ...scorzonerae (Korotyaev, 1980) |
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Bulgarien, Rußland, Ukraine, Rumänien, Türkei. ...steveni (Boheman, 1845) |
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Griechenland. ...superstes Colonnelli, 1997 |
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africanus brevicollis distinctus fennicus granulithorax herbsti inhumeralis lethierryi |
moelleri nebulosus pilosellus punctiger ragusai rufimanus scorzonerae steveni superstes |
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Erstellt am: 27.06.2016 Letzte Aktualisierung: 10.11.2023 - 01:07:02 Mit Determin (V4.2.247-2) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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