Gattung Epitrix Foud. Coleoptera - Phytophaga - Chrysomelidae - Halticinae
  Von Arved Lompe (n. F. Heikertinger, K.-H. Mohr)
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Heikertinger, F. (1947/48): Bestimmungstabellen europäischer Käfer. (11. Stück.) LXXXII. Farn. Chrysomelidae. 5. Subfam. Halticinae. Abteilung II. 11.-30. Gattung: Crepidodera-Verwandtschaft /weitesten Sinnes. - Koleopterologische Rundschau, 31:15-139
Sannino, Balbiani et Biondi (1985): Epithrix hirtipennis (Melsheimer, 1847): Considerazioni tassonomiche, ecologiche ed etologiche. - Atti XIV Congr. naz. ital. Ent., Palermo, Erice, Bagheria 1985: 285-292.
  Von allen mitteleuropäischen Halticinen durch die mit Reihen kurzer Härchen bestandenen Flügeldecken sofort zu unterscheiden. Die sehr kleinen Tiere leben auf Nachtschattengewächsen, deren Blätter sie bei starkem Befall fast skelettieren können. 11 Arten in Europa. Weitere Arten, die mir nicht bekannt sind:
Kanarische Inseln.

   ...canariensis (Franz, 1996)


Portugal.

   ...fasciata Blatchley, 1918


Portugal; (eigeschleppt, Heimat Westindien, Florida).

   ...parvula (Fabricius, 1801)

#1 Die erste Punktreihe neben der Naht reicht nur wenig hinter die Mitte der Flügeldecken; robuste, gröber punktierte Arten, die vordere Borstenpore am Halsschildseitenrand liegt weit nach hinten und ist als stumpfe Ecke kenntlich. Oberseite meist schwarz.

   ...2

 
-- Die erste Punktreihe neben der Naht reicht zumeist weit hinter die Mitte und erlischt erst im letzten Flügeldeckenviertel; Halsschild kleiner und nach vorn mehr zugespitzt erscheinend, die vordere Borstenpore am Seitenrand weiter vorn stehend, die gemeinsame Rundung des Halsschilds kaum beeinträchtigend, kleiner und feiner punktiert als die folgenden Arten, durch Gelbzeichnung auf den Flügeldecken zumeist von allen einheimischen Arten gut zu unterscheiden: Ende der Flügeldecken gelb, seltener die Flügeldecken bis auf einen bräunlichen Naht- und Seitenrand gelb, die schwarze Normalfärbung selten. Penis [Abb.1]. 1,5-2 mm. Westliches und mittleres Europa, nördlich bis Mitteldeutschland. Auf  Atropa- und  Hyoscyamus-Arten sowie auf  Lycium-Hecken. IV-X.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...atropae Foudras, 1860

EPITRIX ATROPAE.GIF
Abb.1
 
#2 Die vordere Halsschildborstenpore nicht als spitzes Zähnchen ausgebildet, höchstens als ausgeprägtes Eckchen vortretend, meist aber nur stumpfwinkelig gestaltet. Die breiteste, plumpste, am gröbsten punktierte Art [Abb.2]; Körper ± gleichbreit, Halsschild breit, Seiten fast gerade, nach vorn nur wenig verengt, der Teil vor der vorderen Borstenpore gestumpft abgeknickt dem Auge zulaufend, Halsschildquereindruck deutlich ausgeprägt. Im Norden und Osten des Verbreitungsgebietes treten ausgereifte Stücke mit rötlich-brauner Oberseite auf, bei denen zumeist ein schlecht begrenzter dunkler Nahtsaum stehenbleibt (var. ferruginea Ws.). Penis [Abb.3] [Abb.4], Spermatheka [Abb.5]. 1,5-2 mm. Europa. Auf  Solanum dulcamare,  Solanum nigrum,  Lycium- und  Hyoscyamus-Arten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pubescens (Koch, 1803)

EPITRIX PUBESCENS
Abb.2
EPITRIX PUBESCENS.GIF
Abb.3
EPITRIX PUBESCENS
Abb.4
EPITRIX PUBESCENS
Abb.5
 
-- Vordere Halsschildborstenpore mit einem spitzen, etwas nach hinten gerichteten Zähnchen. Arten aus Südeuropa, ? südliches Mitteleuropa.

   ...3


 
#3 Kopf und Halsschild dunkel.

   ...3a

 
-- Kopf und Halsschild hell gefärbt. Die erste Punktreihe neben der Naht reicht kaum bis zur Mitte; die vordere Halsschildpore ist als spitzes Zähnchen ausgebildet. Penis und Spermatheka [Abb.6]. 1,5-2 mm. Ein neu eingeschleppter Schädling in süditalienischen Tabakkulturen. Diese nordamerikanische Art könnte sich nach erfolgter Akklimatisierung möglicherweise ausbreiten und auch in Mitteleuropa auftauchen.

   ...hirtipennis (Melsheimer, 1847)

EPITRIX HIRTIPENNIS.GIF
Abb.6
 
#3a Halsschild nach vorn etwas weniger breit ausladend gebaut, der Quereindruck sich aus der groben Punktierung oft schlecht abhebend. Der pubescens sehr ähnlich, etwas weniger stark punktiert, Am sichersten durch die Form des Aedoeagus von pubescens zu unterscheiden; Aedoeagus sehr ähnlich dem von pubescens, im Gegensatz zu diesem aber unterseits mit breiter, der ganzen Länge nach durchgehender Mittelrinne. 1,5-2 mm. Südeuropa, nördlich bis (?) Süddeutschland (Heikertinger aus dem mittleren Europa nicht bekannt geworden). Soll auf  Solanum nigrum leben.

   ...intermedia Foudras, 1860

 
-- Halsschild feiner punktiert, mit tiefer und deutlicher Querfurche. ♂: Aedeagus annähernd parallelseitig (im mittleren Teil und dann wieder im Endsechstel leicht verschmälert), am Ende fast geradlinig in eine Spitze von etwa 45°-60° zulaufend; unterseits in der Basalhälfte sehr flach der Länge nach ausgehöhlt, in der Endhälfte eben; im Profil im basalen Drittel, etwas gebogen, in den zwei Enddrittel gerade, Spitzchen geradeaus gerichtet. 1,5-2 mm. An Tabak, Kartoffeln und anderen Solanaceen. Aus Nordamerika stammend, dort als Schädling besonders an Kartoffelknollen auftretend (Potato flea beetle). Von Britisch-Columbien und Quebec bis Florida und Californien; Mexiko, Guatemala. Bisher aus Portugal gemeldet, aber wohl noch nicht eingebürgert.

   ...cucumeris (Harris, 1851)

 
  atropae
canariensis
cucumeris
fasciata
hirtipennis
intermedia
parvula
pubescens
     Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 18.06.2016 - 18:40:22
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