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Gattung: Episernus Thoms. |
Coleoptera - Teredilia - Anobiidae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) |
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Ernobius-ähnlich, jedoch durch 10-gliedrige Fühler und zumindest vorn nicht gekantete Halsschildseiten zu unterscheiden. Die Geschlechter weisen im Fühlerbau und besonders in der Halsschildform einen oft erheblichen Sexualdimorphismus auf. Soweit bekannt, leben alle Arten an Nadelholz in boreomontanten Bereichen. Man klopft sie von dürren Ästen oder kätschert sie von der niederen Vegetation. 10 Arten in Europa. |
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#1 |
Halsschild mit Mittellängsfurche, querviereckig, Seiten verrundet [Abb.1]. Langgestreckt, schwarzbraun, glänzend, Fühlerwurzel und Beine gelblich. Flügeldecken runzelig punktiert, an der Basis mit undeutlichen Punktreihen. 2,3 mm. Nach 1 Ex. aus Niederösterreich beschrieben. Lohse lag ein ♂ aus dem Ötztal (Tirol) vor, welches aus Zirbelkieferzweigen gezüchtet wurde, und gut auf die Beschreibung paßte. Der Typus blieb Lohse unbekannt. ...sulcicollis Schilsky |
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Halsschild ohne Längsfurche, bei sehr starker Vergrößerung ist manchmal eine sehr feine unterbrochene Längslinie erkennbar. ...2 |
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#2 |
Halsschild weit vor der Mitte am breitesten, beim ♀ dort scharf gewinkelt, beim ♂ stumpf, nach hinten fast geradlinig allmählich, nach vorn kurz und kräftig verengt. 8. Fühlerglied des ♂ etwa so lang wie Glied 2-7 zusammen, beim ♀ erheblich kürzer. Schwarz, fast matt, äußerst fein granuliert, Flügeldecken mit angedeuteten Punktreihen. Flügeldecken, Fühlerbasis und Beine heller rotbraun oder gelblich. Behaarung äußerst fein und sehr dicht. 3-4,2 mm. West- und Südeuropa, nördlich bis Südtirol, Osttirol, einmal in Österreich gefunden. Da die Art in Frankreich vielfach mit verarbeitetem Kiefernholz verschleppt wird, wären weitere Funde denkbar. ...gentilis Rosenh. |
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Halsschild in oder hinter der Mitte am breitesten, Flügeldecken dunkel. ...3 |
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#3 |
3. und 4. Fühlerglied so lang wie breit, Glied 5-7 quer, Glied 8 länger als 2-7 zusammen. Schmal gestreckt, schwarz, schwach glänzend, fein gekörnelt. Flügeldecken schwarzbraun, Mund, Fühler, Schienen und Tarsen gelblich, Behaarung kurz, grau. Halsschild quer viereckig, schwach gewölbt, nach vorn nur sehr wenig und geradlinig verengt, Hinterecken scharf rechtwinklig. 2 mm. Österreich. Nach 1 ♂ aus dem Wechselgebirge beschrieben, nicht weiter bekannt geworden. ...gangIbaueri Schilsky |
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3. und 4. Fühlerglied länger als breit. ...4 |
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#4 |
Halsschild (besonders beim ♂) sehr uneben, mit zwei von den Seiten zur Mitte gerichteten Quereindrücken. Dunkelbraun, Fühler und Beine braungelb, Halsschildhinterwinkel abgerundet. Oberseite ziemlich glänzend, Flügeldecken mit feinen, aber deutlichen Punktreihen auf wenig dicht und sehr fein punktiertem Untergrund. ♂: Halsschild in der Mitte am breitesten, in oder wenig hinter der Mitte schwach gewinkelt [Abb.2], etwas schmäler als der Kopf; ♀: Halsschild beträchtlich breiter als der Kopf, seitlich ± verrundet, stärker quer. 2-3 mm. Im südwestlichen Mitteleuropa sehr verstreut und sehr selten, im Osten und Südost verbreitet aber selten. ...striatellus Bris. |
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Halsschild höchstens mit schwachen Eindrücken, Scheibe ebener, meistens mit kleiner, glänzender Beule in der Mittellinie. Halsschildhinterwinkel eckig, Flügeldecken ohne Punktreihen. ...5 |
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#5 |
Halsschild in der Umgebung der Hinterecken deutlich aufgebogen. 6. Fühlerglied bei beiden Geschlechtern viel länger als breit, doppelt so lang wie das 7.. Dunkelbraun, Halsschildvorderrand und Flügeldecken heller, Fühler und Beine braungelb. Kopf und Halsschild kräftiger und weniger dicht gekörnt als die sehr fein und sehr dicht gekörnten Flügeldecken. ♂: Schlank, Kopf so breit wie die Halsschildbasis, Halsschild so lang wie am Vorderrand breit, nach hinten ausgeschweift erweitert [Abb.3]. Fühler schlank, Glied 3-6 an Länge wenig abnehmend, Glied 1-7 nur wenig kürzer als 8 und 9 zusammen. Beine schlank, jedoch das 1. Tarsenglied kürzer als die restlichen zusammen. ♀: Kopf kleiner, Halsschild kürzer und daher relativ breiter, Fühler viel kürzer, die Flügeldeckenmitte lange nicht erreichend. 3-3,5 mm. Gebirgstier. Beskiden, Sudeten, Karpaten, Schlesien, Bayern, Tirol, Steiermark. Im ganzen verstreut und selten. ...granulatus Weise |
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Halsschild in der Umgebung der Hinterecken nicht aufgebogen. 6. Fühlerglied nicht länger als breit, kaum länger als Glied 7. Schwarz, Flügeldecken und Fühler dunkelbraun, Beine gelbbraun. Kopf und Halsschild kräftig gekörnt, Flügeldecken an der Basis dichter, aber nicht schwächer gekörnt. Auf den Flügeldecken sind 2 stumpfe Längsrippen erkennbar. Robuster als granulatus gebaut. ♂: Halsschild größer, nach hinten gerundet erweitert, und daher breiter erscheinend als bei granulatus [Abb.4]. Erste Fühlerglieder viel kürzer, Glied 1-7 kaum länger als 8. ♀: Kopf kaum kleiner, Halsschild viel kürzer als beim ♂ und daher über die Hälf te breiter als lang. Fühler die Mitte der Flügeldecken fast erreichend. 3-3,7 mm. Wenige Male in Tirol gefunden. Scheint dort an Zirbelkiefer gebunden zu sein. ...angulicollis Thoms. Die Tiroler Stücke stimmen nach Lohse nicht ganz mit den allerdings sehr variablen nordischen Tieren überein. Insbesondere seien die Tarsenglieder wesentlich kräftiger. Der Aedoeagus ist im Vergleich zu diesen und zu den anderen von Lohse untersuchten Arten der Gattung seitenverkehrt, doch dies könnte, wie bei Ernobius, eine individuelle Abweichung sein. Zumindest liegt hier nach Lohse eine besondere Rasse vor, die er aber, getreu der Konzeption des FHL, nicht benannt hat. Meines Wissens ist eine Überprüfung des Sachverhalts und ggf. Benennung dieser Form bisher nicht erfolgt |
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angulicollis gentilis granulatus striatellus |
sulcicollis gangIbaueri |
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Erstellt am: 02.01.2008 Letzte Aktualisierung: 27.06.2020 - 18:10:12 Version: 3.6.1 von: Arved Lompe Vorherige Version |
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