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Gattung Enochrus Thoms. |
Coleoptera - Hydrophilidae - Hydrophilinae |
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Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
Hansen, M. (1987): The Hydrophiloidea (Coleoptera) of Fennoskandia and Denmark. - Fauna ent. scand. 18 - Scandinavian Science Press, Leiden, Copenhagen 254 p. |
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Länglichovale, mäßig gewölbte, oberseits überwiegend bräunlichgelbe oder gelbbraune, unterseits dunkelbraune bis schwarze Arten von 3-7 mm, mit langen Kiefertastern, deren vorletztes Glied so lang oder länger als das letzte Glied ist. 2. Hintertarsenglied viel länger als das oft sehr kurze 1. Glied. Halsschildbasis fein gerandet. Oberseite fein und dicht punktiert, zwischen der Grundpunktur der Flügeldecken sind meistens unregelmäßige Reihen etwas gröberer Punkte erkennbar. Ein Nahtstreifen auf der Hinterhälfte der Flügeldecken stets vorhanden. Die ♂ zeichnen sich durch stark hakig gebogene Vorderklauen aus. |
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#1 |
Letztes Kiefertasterglied etwa so lang wie das vorletzte. Flügeldecken hinten mit 8 Reihen gröberer Punkte, die schon weit vor der Mitte erlöschen. Kopf schwarz, ein großer Fleck vor jedem Auge gelb. Halsschild und Flügeldecken rötlich- oder braungelb, Spitze des letzten Kiefertastergliedes geschwärzt. 4,2-4,8 mm. In ganz Mitteleuropa; im allgemeinen nicht häufig, in gebirgigen Gegenden seltener, im Alpengebiet verstreut und sehr selten. ...melanocephalus (Ol., 1792)
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Letztes Kiefertasterglied viel kürzer als das vorletzte Glied [Abb.1]. Flügeldecken mit höchstens 3 Punktreihen oder ganz ohne solche. Es können aber manchmal am Flügeldeckenende von der Unterseite durchscheinende dunkle Streifen erkennbar sein ...2 |
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#2 |
Arten über 4 mm. Auf den Halsschildseiten sind gewöhnlich 2 im Bogen angeordnete Gruppen gröberer Punkte erkennbar, die zusammen eine an den Seiten offene Ellipse bilden. Analsternit in der Hinterrandmitte nicht ausgeschnitten. Untergattung Lumetus (Zaitz.) ...3 |
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Arten unter 4 mm; Halsschild nur mit der normalen gleichstarken Grundpunktur. Analsternit in der Hinterrandmitte mit winzigem halbkreisförmigem, bewimperten Ausschnitt [Abb.2]. Untergattung Methydrus Rey ...8 |
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#3 |
Drittletztes (2.) Kiefertasterglied zumindest von der Unterseite, gewöhnlich aber auch von oben sichtbar umfangreich geschwärzt. Körper ziemlich breit. Rotbraun, seltener gelbbraun, die Hinterhälfte des Kopfes und eine damit verbundene Partie davor unscharf stärker verdunkelt. Oberlippe des schwarz. Halsschild manchmal mit 4 verschwommenen dunklen Scheibenflecken, Flügeldecken meistens mit schwarzem Schulterfleckchen. Die gröberen Punktgruppen der Halsschildseiten und die Flügeldeckenpunktreihen oft undeutlich. ♂: Mittellappen des Aedoeagus zugespitzt [Abb.3]. 5,5- 6,8 mm. In ganz Mitteleuropa, im Norden und Osten ziemlich häufig, nach Süden seltener. ...testaceus (F., 1801)
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2. (drittletztes) Kiefertasterglied stets ganz hell gelblich. ...4 |
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#4 |
± einfarbig rotbraun oder gelbbraun [Abb.4], Kopf höchstens verschwommen verdunkelt, dabei der Kopfschild oft an den Seiten heller als in der Mitte; auch die Halsschildscheibe manchmal unscharf verdunkelt. Schultern stumpfwinklig angelegt. Flügeldecken mit 3 Reihen unregelmäßig stehender gröberer Punkte. ♂: Mittellappen des Aedoeagus parallelseitig [Abb.5]. Basalzahn der inneren Vorderklaue lappenförmig, etwas zur Seite gebogen. 5-6,5 mm. Halobionte Art der Küste und der Binnenlandsalzstellen in ganz Mitteleuropa, stellenweise in großer Zahl. An der Ostsee nach Osten hin seltener. ...bicolor (F., 1792) (=maritimus Thoms.) |
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Kopf zumindest bis zu der vor den Augen befindlichen Clypealnaht schwarz. Clypeus bei einigen Arten gelbrot oder mit gelbrotem Augenfleck. ...5 |
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#5 |
Vorderrand der Vorderbrust in der Mitte mit einem von der Seite gut erkennbaren ziemlich langen, abwärts gerichteten, an der Spitze hakig nach vom umgebogenen, auf der Vorderseite behaarten Fortsatz [Abb.6]. Färbung und Punktur wie bei quadripunctatus, lediglich die Schwarzfärbung des Clypeus weniger ausgedehnt. 4,5-5,5 mm. Halobiont; von Transkaspien über Südosteuropa bis ins östliche Mitteleuropa vorkommend und hier am Neusiedlersee häufig ...caspius (Kuw., 1888) (=hamifer Ganglb.) |
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Vorderrand der Vorderbrust in der Mitte höchstens in eine kurze dreieckige Spitze ausgezogen ...6 |
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#6 |
Flügeldecken ziemlich stark und gleichmäßig punktiert, dazwischen ohne Längsreihen gröberer Punkte; auch die Punktellipse auf den Halsschildseiten undeutlich. Oval, gewölbt, gelblich braunrot, Kiefertasterendglied hell. Halsschildscheibe in der Mitte dunkler, Flügeldecken manchmal mit dunklem Schulterfleck. Kopf beim ♀ ganz schwarz, beim ♂ vorn und die Oberlippe gelbrot. Aedoeagus mit schmalerem beziehungsweise kürzerem Mittellappen [Abb.7]. 4,5-5,5 mm. Vorzugsweise in sauren Moorgewässern, und demzufolge im Norden und Osten nicht selten, im Westen, Südwesten und Süden nur stellenweise und seltener. ...ochropterus (Marsh., 1802) (=frontalis Er.) |
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Zwischen der Grundpunktur ist auf den Halsschildseiten eine Punktellipse, auf den Flügeldecken 3 unregelmäßige Reihen stärkerer Punkte erkennbar. Schulterwinkel betonter rechtwinklig angelegt als bei bicolor und testaceus. Aedoeagus mit breiterem Mittellappen [Abb.8]. ...7 |
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#7 |
Kiefertaster ganz gelb. Wie ochropterus gefärbt und davon mit Sicherheit nur im ♂ Geschlecht unterscheidbar. Außer dem Unterschied des Aedoeagus ist auch die innere Vorderklaue bei dieser Art schärfer abgeknickt und länger als bei ochropterus. 4,5-5,5 mm. Lebt ausschließlich in salzhaltigem Wasser und ist bisher aus Westeuropa und von Fehmarn bekannt, könnte aber auch im Nordseeküstengebiet von Mitteleuropa vorkommen. Inzwischen bis Dänemark und Schweden nachgewiesen. Wird von d'Orchymont als eigene Art angesehen, von Balfour-Browne als Salzwasserform des quadripunctatus ...halophilus (Bedel, 1878)
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Kiefertasterendglied an der Spitze schwarz oder zumindest deutlich getrübt [Abb.9]. Oval, mässig gewölbt, Kopf beim ♀ bis auf die gelbroten Flecken vor den Augen schwarz, beim ♂ Labrum und Kopfschild gelb [Abb.10]; letzterer nur mit basaler dreieckiger Schwärzung. Halsschild braungelb mit schwarzem Mittelfleck und 4 um diesen im Quadrat liegenden kleinen Flecken, die er aber nicht erreicht. Flügeldecken mit dunklem Schulterfleck, Unterseite und Schenkel schwarz. Aedoeagus [Abb.11]. 4,5-5,7 mm. Nominatform in ganz Mitteleuropa nicht selten. ...quadripunctatus (Hbst., 1797)
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Im ganzen dunkler gefärbt [Abb.12], Kopf auch beim ♂ bis auf eine kleine Aufhellung vor den Augen oder ganz schwarz [Abb.13]; auch die Halsschildscheibe in großem Umfang geschwärzt, Halsschildmittelfleck größer, die 4 um diesen im Quadrat liegenden kleinen Flecken immer erreichend oder überschreitend [Abb.14]. Nach Hansen (1987) eigene Art, nicht var. von quadripunctatus. In sauren Moorgewässern und demzufolge vorzugsweise aus dem Norden und Osten angegeben. ...fuscipennis Thoms., 1884
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#8 |
Kiefertasterendglied nur in der Mitte geschwärzt [Abb.15]. Breiter oval, Oberseite weniger dicht punktiert. Gelbbraun, Kopf mit deutlichem gelbem Augenfleck. Halsschild in der Mitte gebräunt, der Farbkontrast zu den hellen Seiten deutlicher, ebenso wie zwischen Flügeldecken und geschwärzter Naht. Beine rostrot, Schenkel und Schienen angedunkelt. ♂: Paramerenenden etwas nach innen gebogen; Mittellappen breit und kurz [Abb.16] [Abb.17]. 3,8-4 mm. In ganz Mitteleuropa, im Norden und Osten häufig, im Südwesten und Süden nur stellenweise und ± selten. Oft, aber nicht nur, in sauren Gewässern ...coarctatus (Gredl., 1863)
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Kiefertasterendglied ganz schwarz [Abb.1]. Länglichoval, Oberseite dicht punktiert. Ganz dunkel gefärbt oder schmutzig gelbbraun.♂: Mittellappen des Aedoagus schmal, stiftförmig. ...8a |
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#8a |
Ganz dunkel gefärbt oder schmutzig gelbbraun, Kopf schwarz, nur mit schwacher Aufhellung vor den Augen [Abb.18]. Halsschild umfangreicher gebräunt, Schulter und Flügeldeckennaht unscharf angedunkelt. ♂: Paramerenspitzen häkchenförmig nach außen gekrümmt [Abb.19] [Abb.20]. 3,5-3,9 mm. Vorzugsweise in sauren Gewässern. In ganz Mitteleuropa häufig. ...affinis (Thunb., 1794) (=minutus Fbr.) |
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Völlig dunkel gefärbt oder heller, dann an den deutlichen Präokularmakeln in beiden Geschlechtern, einen ungeschwärzten Suturalstreifen und kürzere Vorderklauen von affinis zu unterscheiden. ♂: Paramerenspitzen fingerförmig auslaufend, nicht häkchenförmig nach außen gekrümmt [Abb.21]. 3,5-3,9 mm. Spanien, Holland, Groß-Britannien. ...nigritus (Sharp, 1872) |
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affinis bicolor caspius coarctatus fuscipennis halophilus |
melanocephalus nigritus ochropterus quadripunctatus testaceus |
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 Erstellt am: 11.07.2009 Letzte Aktualisierung: 04.08.2022 - 15:17:36 Mit Determin Version 4.2.123-3 von Arved Lompe Vorherige Version |
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