Gattung in ColKat anzeigen Gattung: Dytiscus L., 1758 Coleoptera - Dytiscidae - Dytiscinae
  Von Arved Lompe (n. H. Schäflein) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Der Gattung gehören die größten einheimischen Schwimmkäfer an (Gelbrandkäfer). Breitoval, nur mäßig gewölbt, schwarzbraun oder pechbraun, häufig mit olivgrünem Schimmer. Die ♂ haben die 3 ersten Vordertarsenglieder zu kreisrunden Paletten erweitert, die mit je 1 großen und mittleren Saugnapf und mit einer artenmäßig verschiedenen, sehr großen Zahl von winzigen Saugnäpfchen versehen sind. Die ♀ haben meist auffallend tiefe Längsfurchen auf den Flügeldecken, die bis über die Hälfte oder sogar in das letzte Drittel der Gesamtlänge reichen. Jedoch kommen mit einer Ausnahme bei allen Arten auch glatte ♀ vor. - Die Larven sind äußerst gefrässig und ernähren sich überwiegend von Köcherfliegen- und anderen Insektenlarven, Kaulquappen, Molchlarven usw.. Die Gattung hat etwa 30 Arten, die in der paläarktischen und nearktischen Region vorkommen. 10 Arten leben in Europa und 7 im mitteleuropäischen Faunengebiet. Sie sind teilweise ziemlich selten und regional begrenzt.  
#1 Oberlippe vorn annähernd gerade [Abb.1]. Breit eiförmig, die Flügeldecken außerhalb der gelben Marginalbinde stark erweitert, breit und flach abgesetzt [Abb.2]. Halsschild an allen 4 Seiten etwa gleichbreit gelb gerandet [Abb.3]. Flügeldecken der ♀ mit 10 tiefen, glatten Furchen, die weit ins hintere Drittel ragen. Glatte ♀ sind unbekannt. Größte Art der Gattung: 36-44 mm, bis 25 mm breit. Nord-, Mittel- und Westeuropa. Fehlt in Südeuropa. Ganz Deutschland, im Süden seltener. Kann in Fischteichen mit Reusen gefangen werden, auch wenn dort nie Kescherfänge gelingen.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...latissimus L., 1758

DYTISCUS LATISSIMUS
Abb.1
DYTISCUS LATISSIMUS
Abb.2
Dytiscus latissimus
Abb.3
 
-- Oberlippe in der Mitte des Vorderrandes schwach bogenförmig nach hinten gedrückt. Lang eiförmig. Seitenrand außerhalb der Marginalbinde nicht erweitert.

   ...2

 
#2 Innenkante der Endgabel konvex, also zur Körpermitte ausgebuchtet; Hüftfortsätze oval, die Enden abgerundet, höchstens schwach zugespitzt, nie nadelförmig [Abb.4].

   ...3

DYTISCUS SEMISULCATUS
Abb.4
 
-- Innenkante der Endgabel konkav, also zur Mitte des Fortsatzes eingebuchtet; Hüftfortsätze sichelförmig, die Enden auffallend spitz, im Extremfall nadelförmig ausgezogen [Abb.5]

   ...5

DYTISCUS LAPPONICUS
Abb.5
 
#3 Unterseite ganz schwarz. Endgabel stark abgerundet, beinahe kreisrund erscheinend [Abb.4]. Halsschild seitlich nur mäßig breit gelb gerandet, Vorderrand höchstens sehr schmal rötlich gesäumt, Hinterrand ungesäumt. ♀ überwiegend mit 10 das hintere Drittel nicht erreichenden Furchen. Sehr selten kommen im Mittelmeergebiet ungefurchte ♀ vor: var. ♀ exspectatus Peyer.. Kleine Art: 24-30mm, 12-14 mm, breit [Abb.6]. Westliches Mitteleuropa, Südeuropa. Ganz Deutschland; im Norden häufiger, im Süden ausgesprochen selten. Stehende Gewässer, schattige Waldtümpel. Nie in fließendem Wasser, nicht einmal wenn nur ganz langsam fließend. Moor bevorzugend.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...semisulcatus Müll., 1776

DYTISCUS SEMISULCATUS
Abb.4
DYTISCUS SEMISULCATUS
Abb.6
-- Unterseite gelb bis rotgelb. Endgabel weniger stark gerundet, etwas länglich-lappig, oder auch mit mäßiger Spitze. [Abb.7].

   ...4

DYTISCUS DIMIDIATUS
Abb.7
 
#4 Hinterhüftfortsätze mit mäßigen, aber deutlichen Spitzen [Abb.8]. Halsschild auch vorn und hinten gelb gerandet, aber etwas schmäler als an den Seiten. Innenseite der Gabel schwach konvex. Erweiterte Vordertarsen der ♂ mit 1 großen, 1 mittleren und etwa 160 kleinen Saugnäpfchen (wie in [Abb.9]). Flügeldecken der ♀ normalerweise gefurcht. Ungefurchte ♀ - im Norden und Nordosten teilweise zahlreicher als die gefurchten - sind var. ♀ conformis Kunze. 27-35 mm, 15-18 mm breit [Abb.10]. Fast ganz Europa, häufig.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...marginalis L., 1758

DYTISCUS MARGINALIS
Abb.8
DYTISCUS DIMIDIATUS
Abb.9
DYTISCUS MARGINALIS
Abb.10
 
-- Hinterhüftfortsätze verrundet [Abb.7], Halsschild und Flügeldecken in größerem Umfange gelb gesäumt.

   ...3a

DYTISCUS DIMIDIATUS
Abb.7
 
#3a Halsschild nur an den Seiten mit gelbem Saum, vorn und hinten nur rötlich durchscheinend. Halsschild seitlich nur mäßig breit gelb gerandet. Unterseite rotgelb. Endgabel etwas länglich gerundet [Abb.7]. ♂mit 1 großen, 1 mittleren und zahlreichen (ca. 160) kleinen Näpfen auf der Unterseite des 1. bis 3. Vordertarsengliedes [Abb.9]. ♀ mit gefurchten Flügeldecken, Furchen etwas kürzer als bei den übrigen Arten. Größere Art: 32-39 mm, 17-18 mm breit [Abb.11]. Fast ganz Nord-, Mittel- und Südeuropa, bei uns aber nicht häufig. Stehende und schwach fliessende Gewässer, Moorgräben.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...dimidiatus Bergstr., 1778

DYTISCUS DIMIDIATUS
Abb.7
DYTISCUS DIMIDIATUS
Abb.9
DYTISCUS DIMIDIATUS
Abb.11
 
-- wie oben, ♀ glatt. Italien, Kroatien, Griechenland. (? mutinensis Fiori, 1881)

  Gattung in ColKat anzeigen   ...mutinensis Branden, 1885

 
-- Halsschild auch auf dem Vorder- und Hinterrande mit ziemlich breitem gelbem Saum. Trochanteren der Hinterbeine länger, Spitze nadelförmig ausgezogen. Hierher 2 Arten aus Südeuropa.

   ...5a

 
#5a Mittelmeergebiet.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...pisanus Laporte, 1835


Ukraine, Südrußland, Georgien, Türkei.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...persicus Wehncke, 1876

 
#5 Die vordere gelbe Partie des Kopfes greift über die Clypealnaht hinaus auf die Stirn über; Halsschild an allen 4 Seiten sehr breit gelb gerandet; schwarze Mittelbinde kaum doppelt so breit wie die gelben Randbinden. Endgabel sehr lang und dünn, mit stark divergierenden Spitzen [Abb.5]. Flügeldecken der ♂ mit zahlreichen, sehr schmalen, ± deutlichen gelben Längsbinden. Unterseite rötlichgelb, die Nähte schmal geschwärzt. ♀ meist mit Längsfurchen, welche das hintere Drittel erreichen, äußere Furchen stark verkürzt. Ungefurchte ♀ (sehr selten in Nordeuropa) sind var. ♀ septentrionalis Gyll.. Kleine Art: 24-28 mm, 13-15 mm breit [Abb.12]. Nordeuropa bis Sibirien, Holland und Belgien, Norddeutsche Tiefebene, aber selten. Moorlieb, in Tümpeln an Endmoränen.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...lapponicus Gyll., 1808

DYTISCUS LAPPONICUS
Abb.5
DYTISCUS LAPPONICUS
Abb.12
-- Stirn bis zur Clypealnaht olivgrün, Halsschild an allen 4 Seiten viel schmäler gelb gerandet. Der schwarze Medianfleck flächenmäßig weit überwiegend.

   ...7a

 
#7a Spitze der Hinterhüftenfortsätze in besonders lange Nadeln ausgezogen. Innenrand der Augen ohne roten Saum.

   ...8a

 
-- Spitze der Hinterhüftenfortsätze kürzer; Innenrand der Augen mit rotem Saum. Unterseite einfarbig rötlichgelb. Schildchen schwarz. Endgabel mit scharfen, aber mäßig langen, divergierenden Spitzen [Abb.13]. Halsschild am Vorder- und Hinterrand deutlich schmäler gerandet als an den Seiten. Erweiterte Vordertarsen der ♂ mit 1 großen, 1 mittleren und über 300 kleinen Saugnäpfchen [Abb.14] (marginalis etwa 160). ♀ im Regelfall mit ungefurchten Flügeldecken, selten aber mit Furchen, welche weniger weit nach hinten ragen als bei marginalis: var. ♀ flavocinctus Hummel (dubius Gyll.). 31-36 mm, 15-17 mm breit [Abb.15]. Von Nordeuropa bis Oberitalien, ganz Mitteleuropa, jedoch im Süden seltener. Bäche, Tümpel, Teiche, auch in Moorgewässern.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...circumcinctus Ahr., 1811

DYTISCUS CIRCUMCINCTUS
Abb.13
DYTISCUS CIRCUMCINCTUS
Abb.14
DYTISCUS CIRCUMCINCTUS
Abb.15
 
#8a Schwächer gewölbt, Halsschild auffallend schmal. Asien, westlich bis Südrußland, Türkei.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...thianschanicus (Gschwendtner, 1923)

 
-- Stärker gewölbt, Halsschild wesentlich breiter. Größer, vorne breiter, Kopf ziemlich groß. Schildchen ganz oder teilweise rötlich. Endgabel mit ziemlich langen und scharfen, weniger divergierenden Spitzen [Abb.16]. Halsschildrand ähnlich wie bei circumcinctus. Unterseite gelb mit jeweils ± breit geschwärztem Hinterrand der Sternite. Analsternit überwiegend schwarz. ♀ meist ohne Furchen. Ausnahmsweise gefurchte ♀ (meist im Norden des Verbreitungsgebietes): var. ♀ dubius Serv. Schmale Körperform. 27-33 mm, 15-17 mm breit [Abb.17]. Süd- und Mitteleuropa, doch im Norden und Osten seltener. Scheint große Wanderungen zu unternehmen, da an machen Orten plötzlich zahlreich auftauchend und rasch wieder verschwindend. Nicht im Gebirge.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...circumflexus F., 1801

DYTISCUS CIRCUMFLEXUS
Abb.16
DYTISCUS CIRCUMFLEXUS
Abb.17
  circumcinctus
circumflexus
dimidiatus
lapponicus
latissimus
marginalis
mutinensis
persicus
pisanus
semisulcatus
thianschanicus
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Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 11.12.2022 - 17:13:50
Mit Determin (V4.2.182-1) von: Arved Lompe
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