Gattung Duvalius Delarouzée 1859 aus Mitteleuropa s.l. Coleoptera - Carabidae - Trechinae - Trechini - Trechina
  von Arved Lompe Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Die Vorderschienen an der Spitze auf der Außen- und Oberseite mit verstreuten feinen Härchen besetzt und dadurch äußerlich von ähnlich großen Trechus-Arten zu unterscheiden. Der 1. Borstenpunkt der Umbilicalserie in der Seitenrandfurche der Flügeldecken gelegen. Stirnfurchen vollständig. Seitenteile der Vorderbrust von oben nicht sichtbar. Die Gattung umfaßt ca. 350 Arten und Unterarten und ist von den Alpen über die südosteuropäischen Gebirge bis zum Kaukasus und Tian-Shan verbreitet. Sie enthält zahlreiche unterirdisch lebende Formen, bei denen die Augen fehlen oder nur durch wenige Facetten angedeutet sind. Aus dem südlichen und östlichen Grenzbereich des mitteleuropäischen Faunengebietes sind 22 Arten und Unterarten der Gattung gemeldet (für ganz Europa ca. 460 Arten). Auf Grund der Unterschiede im Bau des Endophallus müssen einige Untergattungen wahrscheinlich zu Gattungen erhoben werden. Tabelle der griechischen Arten

   ...Duvalius_gr


Gesamttabelle siehe

   ...Duvalius Delar., 1859

#1 Augen normal entwickelt, mehr oder weniger kreisrund. Seiten des Kopfes völlig kahl. Dunkler gefärbt.

   ...2

 
-- Augen stark reduziert, oval. Kopf an den Seiten behaart, wenigstens mit feinen, sehr kurzen Härchen an den Schläfen. Gelbbraune Arten.

   ...7

 
#2 Flügeldecken mit 3 Borsten am 3. Streifen, 2 auf der Scheibe (Diskalborsten) und eine am Absturz vor der Spitze (Apikalborste).

   ...3

 
-- Flügeldecken mit mehr als 3 Borsten am 3. Streifen.

   ...4

 
#3 Halsschildbasis neben den Hinterecken mit einer Ausrandung [Abb.1]. Kleinere, dunkel rotbraune Art [Abb.2]. Aedoeagus [Abb.3]. 4,5-5 mm [Abb.4]. Augen etwa so lang wie die Schläfen. Flügeldecken flach. Slowenien, Österreich: Kärnten (Hochobir) und Südsteiermark.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...exaratus (Schaum, 1860)

DUVALIUS EXARATUS
Abb.1
DUVALIUS EXARATUS
Abb.2
DUVALIUS EXARATUS1.JPG
Abb.3
DUVALIUS EXARATUS
Abb.4
-- Halsschildbasis ohne Einkerbung neben den Hinterecken, einfach abgeschrägt [Abb.5].

   ...3a

DUVALIUS LONGHII
Abb.5
 
#3a 5,5 mm große, hellere Art. Flügeldecken querüber gewölbt. Penis und Endophallus [Abb.6]. S.Alpen: Umgebung des Comer Sees, Monte Generoso.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...longhii Comolli, 1837


In den S.Alpen durch andere Rassen vertreten.
Aedoeagus [Abb.7].

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...larianus Bari, 1939


   ...binaghii Vigna Tagl., 1982

DUVALIUS LONGHII2.JPG
Abb.6
DUVALIUS LARIANUS2
Abb.7
-- Größere, dunkelbraune Art aus den Transsylvanischen Alpen [Abb.8]. Penis [Abb.9], Endophallus [Abb.10]. Rumänien.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...procerus Putz., 1847

DUVALIUS PROCERUS
Abb.8
DUVALIUS PROCERUS.JPG
Abb.9
DUVALIUS PROCERUS
Abb.10
 
#4 Augendurchmesser fast so lang wie die Schläfen oder länger. Dunkler gefärbte Arten vom Aussehen eines großen Trechus. Flügeldecken mit drei Diskalborsten und 1 Apikalborste.

   ...5

 
-- Augendurchmesser viel kürzer als die Schläfen [Abb.11]. Gelbbraune Arten mit 4 (selten 3) Diskalborsten.

   ...6

DUVALIUS SUBTERRANEUS
Abb.11
 
#5 Schläfen flach gerundet. Halsschild klein, gestreckt, wenig quer, die Seiten schwach gerundet. Flügeldecken gestreckt, etwa 1,5 mal so lang wie breit, mit 4-5 Diskalborsten, von denen die beiden vorderen im ersten Viertel der Flügeldecken stehen. Die Falte neben dem Trechusbogen stark entwickelt, etwas vorstehend. Penis: [Abb.12]; Größe:5,5-6 mm. Ostkarpaten (Czernahora).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...roubali Jeannel, 1926

DUVALIUS ROUBALI.GIF
Abb.12
 
-- Schläfen mehr backenförmig. Halsschild deutlich quer mit stärker gerundeten Seiten. Flügeldecken kürzer und breiter, etwa 1,35 mal so lang wie breit, mit 3 Diskalborsten, von denen die 2. kurz vor der Flügeldeckenmitte steht. Größe: 5,5-6 mm; Penis: [Abb.13]. Ostkarpaten (Czernahora).

   ...corpulentus Weise, 1875

DUVALIUS CORPULENTUS.GIF
Abb.13
 
#6 Größe: 6-7 mm [Abb.14], Flügeldecken mit 4 Diskalborsten. Halsschild quer, zur Basis verengt. Flügeldecken gestreckt, mit tiefen und deutlich punktierten inneren Streifen; die äußeren verloschen. Aedoeagus [Abb.15], Kopulationslamelle in Aufsicht [Abb.16]. Ostkarpaten (Czernahora).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...subterraneus (Miller, 1868)


Penis der ssp. sobrinus aus dem rumänischen Teil der Ostkarpaten [Abb.17].
DUVALIUS SUBTERRANEUS
Abb.14
DUVALIUS SUBTERRANEUS.JPG
Abb.15
DUVALIUS SUBTERRANEUS
Abb.16
DUVALIUS SOBRINUS.GIF
Abb.17
-- Kleiner: 4-5 mm, Flügeldecken mit 3 oder 4 Diskalborsten. Halsschild zur Basis viel stärker verengt, sonst wie der Vorige. Penis: [Abb.18]. Ostkarpaten (Czernahora, Rareul, Rodna).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ruthenus (Reitter, 1878)

DUVALIUS RUTHENUS.GIF
Abb.18
 
#7 Flügeldecken gedrungener, im hinteren Drittel am breitesten, ca. 1,5 mal so lang wie breit. Augen klein, aber mit deutlichen Facetten.

   ...8

 
-- Flügeldecken gestreckt, in der Mitte am breitesten, ca. 1,75 mal so lang wie breit oder länger. Augen schwach entwickelt, unpigmentiert, mit wenig deutlichen Facetten oder scheinbar fehlend. Größe: 3,5-4,2 mm.

   ...12

 
#8 Halsschild quer, an den Seiten stärker gerundet. Robuste Tiere mit kurzen Fühlern und relativ großen, pigmentierten Augen mit deutlichen Facetten. Endemische Art der zentralen Slowakei, von der 4 verschiedenen Rassen bekannt sind: microphthalmus (L. Miller, 1859).

   ...9

 
-- Halsschild so lang wie breit, seitlich flacher gerundet. Schlankere Tiere mit langen Fühlern und kleinen, unpigmentierten Augen.

   ...11

 
#9 Basale Einschnürung der Halsschildseiten sehr kurz, die Hinterwinkel klein, wenig vorstehend. Flügeldecken gestreckt. 4,5 mm. Hohe Tatra.
microphthalmus ssp.

   ...tatricus Jeannel, 1928


Nach Hurka (1996) läßt sich noch eine weitere Rasse abgrenzen, bei der das erste Fühlerglied länger als das zweite ist (Gegensatz zu ssp. tatricus), Größe: 4,4-5,6 mm; isolierte Form der Höhlen des Berges Radzim. microphthalmus ssp.

   ...vorago Hurka & Mlejnek, 1995

 
-- Basale Einschnürung der Halsschildseiten länger, 1/8 der Halsschildlänge einnehmend. Die Halsschildhinterwinkel groß, vorragend. Flügeldecken breiter.

   ...10

 
#10 Halsschild stärker quer, vorne mehr verbreitert. Schultern deutlicher vorstehend. Penis länger. Größe: 5-5,5 mm. Niedere Tatra.
microphthalmus ssp.

   ...spelaeus (Reitter, 1869)

 
-- Halsschild weniger breit, die Seiten nach vorne weniger stark gerundet, Schultern flacher. Penis kürzer [Abb.19]; Größe: 4,5-5 mm. Niedere Tatra.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...microphthalmus Mill., 1859

DUVALIUS MICROPHTHALMUS.GIF
Abb.19
 
#11 Um 4,5 mm. Absetzung der Halsschildbasis kürzer, Hinterwinkel rechteckig [Abb.20]. Etwas gedrungenere Tiere mit weniger langem Kopf. Penis: [Abb.21]; ventrale Kopulationsstücke kurz, zungenförmig. Slowakisches Erzgebirge. Im westlichen Teil (Klenovsky Vepor) die ssp. veporensis Hurka, Janak & Moravec, 1989.

   ...szaboi Csiki, 1914

DUVALIUS VEPORENSIS
Abb.20
DUVALIUS VEPORENSIS.JPG
Abb.21
-- Größer: 5-5,5 mm. Basale Absetzung des Halsschilds länger, die Hinterwinkel spitzwinklig, nach außen vorstehend [Abb.22]. Schlankere Tiere mit langem Kopf.; ventrale Kopulationsstücke lang, dreieckig, dorsale Kopulationsstücke zugespitzt verrundet, länger als breit. Höhlenbewohner in den Karstgebieten der südöstl. Niederen Tatra an der slowakisch - ungarischen Grenze.

   ...hungaricus Csiki, 1903



Hierher mehrere Unterarten:
- mit kürzerem, breiterem dorsalen Kopulationsstück [Abb.23] aus dem Slowakischen Erzgebirge (Rudohorie): hungaricus ssp.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...slovacus Hurka & Pulpan,1980


- Mir unbekannt. Plesivska Hochebene: hungaricus ssp.

   ...brzotinensis Janak, 1987


- dorsales Kopulationstück schmäler [Abb.24]. Silicka Hochebene und Grotte. hungaricus ssp.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...sziliczensis Csiki, 1912

DUVALIUS SLOVACUS
Abb.22
DUVALIUS SLOVACUS.JPG
Abb.23
DUVALIUS SZILICZENSIS
Abb.24
 
#12 Arten aus dem südöstl. Teil der Niederen Tatra (Slowakischer Karst) im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet.

   ...13

 
-- Art aus der Leitnerhöhle bei Salla in der Steiermark; ca. 4 mm groß, hell rötlichgelb, scheinbar augenlos, habituell Trechus ähnlich. Aedoeagus [Abb.25].

   ...meixneri Kreissl, 1993

DUVALIUS MEIXNERI.GIF
Abb.25
 
#13 Halsschildhinterwinkel stumpf verrundet. Nur die ersten 2 Streifen der Flügeldecken deutlich. Endemische Art in den Höhlen der Region um Gemer, Slowakei.

   ...goemoeriensis (Bokor, 1922)

 
-- Halsschildhinterwinkel rechtwinkelig oder spitz und seitlich vorstehend. D. bokori: endemische Art der Slowakei; Hurka (1996) unterscheidet 4 geographisch isolierte Rassen, die allerdings nur sehr schwer zu unterscheiden sind.

   ...13a

 
#13a Halsschildhinterwinkel spitz und seitlich vorstehend. Die ersten drei Streifen der Flügeldecken deutlich.

   ...14

 
-- Halsschildhinterwinkel rechtwinkelig, nicht nach außen vorstehend. Nur die ersten 2 Streifen der Flügeldecken deutlich.

   ...15

 
#14 Basis des Halsschildes breiter, die Hinterwinkel weniger vorstehend. Penis: [Abb.26]. Die Nominatrasse auf der Plesivska Hochebene.

   ...bokori (Csiki, 1910)

DUVALIUS BOKORI.GIF
Abb.26
 
-- Basis des Halsschildes schmäler, die Hinterwinkel deutlicher vorstehend. Lednice Eisgrotte, Silicka Hochebene. bokori ssp.

   ...gelidus (Csiki, 1912)

 
#15 Halsschildhinterwinkel scharf rechtwinklig. Muranska Ebene.
bokori ssp.

   ...valyanus (Bokor, 1922)



Hierher noch die folgenden Rassen:
- aus der Niederen Tatra: bokori ssp.

   ...broziki Hurka & Pulpan, 1980


- aus dem Slowakischen Erzgebirge: bokori ssp.

   ...machulkai Roub., 1929

 
  binaghii
bokori
broziki
brzotinensis
corpulentus
Duvalius
Duvalius_gr
exaratus
gelidus
goemoeriensis
hungaricus
larianus
longhii
machulkai
meixneri
microphthalmus
procerus
roubali
ruthenus
slovacus
spelaeus
subterraneus
szaboi
sziliczensis
tatricus
valyanus
vorago
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 24.09.2018 - 15:11:06