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Gattung Dichotrachelus Stierl. |
Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae - Rhytirrhininae |
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Von Arved Lompe (n. H. Kippenberg) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de |
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Fühlerfurche vor den Augen verflacht und verbreitert. Ungeflügelt, daher ohne ausgeprägte Schulterbeule. Ungerade Flügeldeckenzwischenräume deutlich gerippt, nur der Nahtzwischenraum gelegentlich verflacht. Körper dunkel bräunlich bis schwarz, Fühler, Tarsen und oft auch Schienenspitzen aufgehellt; mit grauen oder graubraunen Schuppen, meist irregulär fleckig besetzt (Schuppen häufig verkrustet), Haare als aufstehende, gekeulte Borstenschuppen ausgebildet. Durch ihre Lebensweise sehr ausgezeichnete Gattung; die Arten leben ausschließlich hochalpin und bevorzugen nahezu vegetationslose Schotterstellen, wo sie auf der Unterseite der Steine sitzend vorgefunden werden. Sie ernähren sich von verschiedenen Moosarten und Steinbrechgewächsen. Die Entwicklung findet in den Polstern dieser Pflanzen statt, wo auch die Imagines zeitweilig in größerer Anzahl anzutreffen sind. Aus Europa sind 57 Arten bekannt, die vorwiegend im westlichen Bereich vorkommen; die Tabelle behandelt nur die mitteleuropäischen Formen. |
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#1 |
3. Tarsenglied auch auf der Unterseite tief ausgeschnitten und deutlich 2-lappig [Abb.1]. ...2 |
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3. Tarsenglied nur auf der Oberseite tief ausgeschnitten, nicht deutlich 2-zipfelig [Abb.2]. Ungerade Zwischenräume der Flügeldecken mit hellen Borstenschuppen oder schwärzlichen: ab. kraussi Pen.. Alle Zwischenräume mit Borstenschuppen: ssp. pygmaeus Stierl. Aedoeagus [Abb.3]. 3,2-4,5 mm. Kalkliebende Art, jedoch nicht kalkgebunden. Vor allem südlich, aber auch stellenweise nördlich des Ostalpenhauptkammes verbreitet, Dachsteingebiet, Krain (Steiner Alpen), Karawanken, Julische und Karnische Alpen, südliches Nordtirol, Dolomiten, Venetianische Alpen; ssp. pygmaeus aus den südlichen Kalkalpen vom Mte. Baldo bis in die Bergamasker Alpen. ...vulpinus Gredl. |
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#2 |
Kleiner als 5 mm. Alle Zwischenräume der Flügeldecken schwach, aber gut erkennbar gewölbt und durch deutliche schmale Punktstreifen getrennt. Halsschild in der Mitte mit ungekielter Längsfurche. ...4 |
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Größere Art: 5-6,5 mm. Gerade Zwischenräume der Flügeldecken flach. ...3 |
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#3 |
Halsschildlängsfurche in der Mitte fein gekielt. Streifen fein, gewöhnlich durch die Beschuppung verdeckt. Borsten auf den ungeraden Flügeldeckenzwischenräumen braungrau. Fühler und in der Regel auch Beine bräunlich. Aedoeagus [Abb.4]. Bisher nur aus Krain: Grintouz und Südkärnten: Koschuta, Hochobir bekannt, selten. ...luzei Ganglb. |
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Halsschildlängsfurche in der Mitte nicht gekielt. Körper und Beine dunkelbraun, Tarsen und Fühlergeißel und -keule gelbrot. Anliegende und abstehende Schuppen leicht marmoriert hell-/dunkelgrau [Abb.5]. Flügeldecken an der Spitze seitlich komprimiert und etwas schnabelförmig ausgezogen. 5,5 mm. Die Art ist vom Berninamassiv und den Bergamasker Alpen über die Splügenpassregion bis ins südliche Tessin (Denti della Vecchia) verbreitet (n. Germann i.l.). ...imhoffi Stierlin, 1857 |
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#4 |
Fühlerschaft von normaler Länge [Abb.6]. Halsschild etwa so lang wie breit. Borsten auf den ungeraden Flügeldeckenzwischenräumen kräftig, schwärzlich und hell marmoriert oder nur hell, oder gänzlich dunkel: ab. ravasinii Müll.. Schenkel, Schienen und Fühlerschaft meist angedunkelt bis schwärzlich. Aedoeagus [Abb.7]. 3,2-4,5 mm. An kristallines Gestein gebunden, Stubaier und Ötztaler Alpen, Ferwallgruppe, Ortlergebiet und Teile der Südalpen. In den Schweizer und Südwestalpen mit der ssp. huechti Stierl. vertreten, die sich von der Stammform im wesentlichen durch eine schlank ausgezogene Aedoeagusspitze unterscheidet. ...stierlini Gredl. |
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Fühlerschaft kürzer und stark verdickt. Halsschild etwas länger als breit, Längsfurche nahezu erloschen. Sonst dem Vorigen sehr ähnlich und mit Sicherheit in der Aedoeagusbildung zu unterscheiden [Abb.8]. 4-4,5 mm. Bisher nur in Kärnten: Eisenkappel Storschitz gefunden. ...ulbrichi Osella |
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imhoffi luzei |
stierlini ulbrichi vulpinus |
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Franz, H. (1936): Die ostalpinen Arten der Gattung Dichotrachelus. - Zool. Jahrb., Abt. $yst. Õk. u. Geogr. 68, S. 35-52. Osella, G. (1967): Revisione delle specie italiane del genere Dichotrachelus Stierl. Mem. Mus. Civ. Stor. Nat. Verona 40, S. 349-445. |
Osella, G. (1977): D. ulbrichi n. sp. - Ent. Bl. 73, S. 165-168. |
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 Erstellt am: 28.07.2009 Letzte Aktualisierung: 11.12.2022 - 13:54:23 Mit Determin (V4.2.182-1) von: Arved Lompe Vorherige Version |
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